Hallo Leute!
Inspiriert durch "Papa Bär´s" Aussage im "Salz einlagern Thread", dass er ja gar kein Salz lagern müsse, weil er ja die Ostsee direkt vor der Haustür hat und dem entsprechend sein Salz aus dem Meerwasser gewinnen kann, habe ich nun selbst mal einen Versuch gestartet.
Bisher haben wir unser Salz ganz normal im Supermarkt gekauft, eigentlich idiotisch, liegen uns doch millionen Kubikmeter glasklares Meerwasser direkt zu Füßen.
Also bin ich vor einigen Tagen zum Meer und habe 10 Liter in einen Kanister abgefüllt. Es war gerade Flut und somit kam frisches Salzwasser direkt an den Strand gespült. Erst hatte ich Bedenken, inwieweit das sich direkt an der Küste befindliche Wasser evtl. zu stark mit Süsswasser vermischen und der Salzgehalt niedriger sein könnte. Diese Sorge war wohl unberechtigt wie ihr gleich sehen werdet.
Ein sonniger Tag mit viel PV-Ertrag bahnte sich an und so habe ich einen alten Alu-Topf auf eine Kochplatte gestellt und die ersten 5 Liter eingefüllt. Der Topf war randvoll. Wie allgemein bekannt benötigt Salzwasser länger um es zum Kochen zu bringen, aber anscheinend wohl weniger Energie dafür. Zumindest habe ich das im Zuge einiger Recherchen zum Thema im Internet gefunden.
Der Siedepunkt liegt bei etwa 102 Grad/C, der durchschnittliche Salzgehalt der Ozeane bei etwa 3,5% im Mittel. Die Ostsee z.B. hat wesentlich weniger, je nach Region wohl nur um die 1-2%. Zusätzlich zum eigentlichen Salz bzw. Natriumchlorid, sind noch andere Mineralien enthalten wie z.B. Magnesium und Calcium oder aber auch Jod.
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Das erste Bild zeigt den Topf mit 5 Litern zu Beginn; auf dem zweiten Bild war das Wasser schon fast komplett verdunstet, man sieht schon gut die Salzränder im Topf. Damit mir keine Geckos von der Decke in den Topf kacken habe ich noch einen kleinen Schutzschirm drüber gehängt, wie auf dem 3. Bild zu sehen.
Nach etwa 6-7 Stunden habe ich noch die anderen 5 Liter nachgeschüttet, insgesamt also 10 Liter "verkocht". Am Abend habe ich den Topf ausgeschaltet, da ich meine Solarakkus nicht mit diesem Verbrauch in die dunklen Stunden schicken wollte. Am nächsten Tag habe ich dann den Rest weitergekocht.
Alles in allem war der Topf für sage und schreibe 14 Stunden auf dem Herd. Etwa 12kWh Strom hat sich die Kochplatte für diesen Spass genehmigt. Ich weiß zwar nicht wie lange sowas woanders dauert, ich schätze aber mal es hat bei mir etwas länger gedauert, weil die Luftfeuchtigkeit mit 85-90% an diesen Tagen sehr hoch war und die Luft es dann schwerer hat Wasserdampf aufzunehmen. Auch hat die Kochplatte den Topf nicht wirklich durchgehend am Brodeln gehalten, weil das Mistteil ständig an und aus schaltet, auch bei höchster Stufe.
Nichts desto trotz seht her:
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Ich habe dann das Salz aus dem Topf genommen und in einem kleinen Backofen weitergetrocknet. Es hatte noch ein wenig Restfeuchte, so ähnlich, wie wenn Salz halt feucht geworden ist aber nicht nass.
Leider habe ich den Backofen wohl zu heiß eingestellt (ca. 120 Grad) und als Unterlage ein billiges Backofenpapier benutzt. Ende vom Lied war zwar knochentrockenes Salz, aber leider irgendwie mit dem Papier verwachsen. Die oberste Schicht hätte ich mühsam nutzbar machen können, habe es aber dann doch alles weggeschmissen. Nächstes Mal bin ich dann schlauer.
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Satte 370g Salz habe ich laut Küchenwaage aus den 10 Litern gewonnen. Enorm finde ich. Entspricht aber auch der durchschnittlichen Konzentrazionsangabe für die Ozeane.
Das Salz schmeckt super. Ganz anders als dieses "Tafelsalz". Äusserst lecker. Außerdem führt es im Krisenfall einige andere Elemente dem Körper zu, welche vielleicht durch die dann notwendige, einseitige Ernährung fehlen.
Fazit: Wenn die Sonne wieder scheint, wird das gleich nochmal gemacht und dann zum Ende hin vernünftig restgetrocknet. Da ich keine Stromrechnung bekomme, werden wir, nicht zuletzt dank "Papa Bär", nie wieder Salz im Supermarkt einkaufen müssen!:Gut::grosses Lachen:
LG Buschmann