Lebenserfahrung weiterer Bericht

  • System ist relativ... Man kann aus diversen Systemen, die wir haben aussteigen, wenn man denn mag, aber 'systemisch' ist der Mensch ein Rudeltier und zum Leben in Gemeinschaft/Gesellschaft bestens geeignet. Wenn da nicht die ganzen anderen Menschen wären, wäre das auch total einfach :grosses Lachen:


    Zum Thema Impfungen: Ich lasse mich eigentlich jedes Jahr gegen Grippe impfen. Warum? Weil ich nicht an Hokus-Pokus glaube und mein Immunsystem bereits schlechter arbeitet, als bei Gesunden. Wenn ich in tropische Gegenden fliege, wird gegen alles, was die Impfkommission dafür empfiehlt geimpft. Tetanus sowieso.
    Und wenn ich irgendwann Kinder habe, bekommen die ebenfalls die Schutzimpfungen, die gemeinhin empfohlen sind. Also Tetanus, MMR, Polio.
    Warum? Weil nur durch die Durchimpfung und bessere Hygiene im Allgemeinen solche Krankheiten effektiv zurückgedrängt wurden und werden.
    An der Stelle ist für mich nur sehr wenig Platz für Glauben, sondern da halte ich mich an Statistik.


    Was Bildung angeht, fand ich schon in der Schule das angebotene "Programm" nicht besonders toll. Aber ich bin davon überzeugt, dass man Kindern auch neben der Schule eine solide und breite Allgemeinbildung angedeihen lassen kann, wenn das im Lehrplan stehende nicht ausreicht. Hat bei mir und vielen anderen auch funktioniert. Geschadet hat mir das jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil.


    Ich bin persönlich der Meinung, dass man schon etwas differenziertere Betrachtungsweisen anlegen sollte, als "DAS SYSTEM" auf Unterschichten-TV und Verschwörungstheorien auf Youtube zu reduzieren.
    Das System 'moderne europäische Lebensart' sorgt beispielsweise auch dafür, dass wir einen Sektor öffentliche Sicherheit und Ordnung haben, wie unser Gesundheitssystem, Feuerwehr und Katastrophenschutz, Polizei und Justiz...
    Abgesehen von so Annehmlichkeiten wie Reisefreiheit.
    Wo würden wir denn stehen, wenn das System zusammenbräche?


    Auch ich finde absolut nicht alles an unserer modernen Gesellschaft gut, aber wenn man etwas ändern möchte, dann sollte man versuchen auf Alternativen hinzuarbeiten und nicht einfach anarchistisch und nihilistisch alles zerschlagen wollen "damit die Leute aufwachen".
    Noch vor hundert Jahren hätte keiner von uns hier einen Lebensstandard wie heute mit so einem riesigen Maß an persönlichem Freiraum -dazu gehört auch Meinungsfreiheit und das Recht diese zu äußern- führen können. Ganz zu schweigen von vor 200 oder noch mehr Jahren.
    Meint ihr denn, die hohe allgemeine Lebenserwartung wäre auch nur ansatzweise ohne unser System und seine zahlreichen Untersysteme denkbar?
    Nicht jeder, der die Annehmlichkeiten unserer Gesellschaft schätzt ist deswegen gleich stumpfsinnig und glaubt alles, was er in der Glotze sieht...


    So long,
    Sam

  • Da gibt es doch den schönen Spruch:


    "Traue nur einer Statistik, die Du selbst gefälschst hast...!" :unschuldig:



    Ich persönlich strebe die Verbindung und vor allem Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen des Lebens an.
    Das Eine ohne das Andere geht in beide Richtungen nicht zwingend gut.
    Mehr Toleranz für verschiedene Bedürfnisse finde ich erstrebenswert!


    Nur weil es Hauptentwicklungen gibt, heißt es nicht, das kleinere Nebenentwicklungen schlecht oder schmarotzerhaft sind - die gewissenhaft gewählte und immer neu abwägende Kombination macht den "gesunden" Menschenverstand aus.


    Bitte nicht so arg urteilen, wenn jemand anderes einen anderen Weg, als den politisch vorgeschlagenen geht. Deswegen hat man nicht gegen alle Wege etwas!
    Dies finde ich schon arg pauschaliesiert:-(


    Einen schönen Tag Euch noch!


    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Das muss mal gesagt werden


    Ich hoffe, dass ich richtig verstanden worden bin.


    Keinesfalls will ich das demokratische Grundsystem unserer Gesellschaft in Frage stellen,
    sondern mehr einzelne Unvollkommenheiten wie das Gesundheitssystem was trotzdem zweifelsfrei immer noch eines der besten der Welt ist.


    Aber warum muss auch hier solch eine so enorm hohe Gewinnabschöpfung einzelner Bereiche durch private Unternehmen
    gleich welcher Art sein?
    Es könnte auch profitabel sein, ohne dass sich Aktionäre und Unternehmen in gewohnt hoher Form bereichern,
    die teilweise nichts weiter dazu beitragen als ihr Kapital zur Verfügung zu stellen und es durch die Abläufe zu mehren.
    Wird es nicht massiv gedeckelt werden Gesundheit genau wie Altersversorgung in den nächsten Jahrzehnten unbezahlbar und bleibt Wohlhabenden vorbehalten.


    Thema Zahnersatz.
    Mal sehen wie viele in Zukunft ohne Gebiss, Implantate oder Brücken rumlaufen weil der Durchschnittsverdiener sie mehr bezahlen kann.
    Also bleibt die Lücke. An den Zähnen können wir dann auf den ersten Blick unterscheiden wer über Geld verfügt und wer nicht.
    Auch gut, oder?


    Private Unternehmen und Privatisierung sind vordergründig eine feine Sache weil effektiver, kostendeckender und schlauer als staatliche Institutionen.

    Wie zunehmend oft genug gesehen wird kehrt es sich leider irgendwann um und die Städte sind froh wenn sie ihre Energieversorgung

    oder Wassergewinnung für hohes Geld zurückkaufen können.


    Es geht darum besonders im Gesundheitswesen einen vernünftigen Weg zu finden, der die ausufernden Kosten deckelt,
    der mit dem Nonsens des primären überhöhten Gewinnstrebens Schluss macht (das gleiche Medikament in neuer Verpackung und neuem Namen 50 % teurer,
    getürkte Studien wie gerade wieder erkannt, als nur zwei Beispiele) und die Leute fallen darauf rein.


    Ich meine was hier abläuft ist doch nicht so schwer zu durchschauen.



    Aber im eigentlichen geht es doch in diesem Forum gar nicht darum.


    Es hört sich für mich merkwürdig an, wenn Ihr das gelobte System als so selbstverständlich und scheinbar immerwährend annehmt.



    Vielmehr interessiert die Frage, die ich vorher schon mal angeschnitten habe:


    Was macht Ihr, wenn genau dieses System was Ihr so lobt ausgehebelt ist?


    Wenn die Apotheken leer sind weil kein Nachschub kommt?


    Wenn der Arzt bedauernd mit den Schultern zuckt und sagt:
    "Leider sind mir die Medikamente gestern ausgegangen. Vielleicht versuchen Sie es mal mit
    kalten Wadenwickeln."


    Dann ist es doch keinesfalls verkehrt vorgesorgt zu haben und sein Immunsystem auf einen akzeptablen
    Stand zu haben.
    Das schafft man keinesfalls wenn man in solcher Abhängigkeit ist wie es hier beschrieben.
    Ich gehe sogar weiter und bezeichne die ständige Inanspruchnahme von Medikamenten und Ärzten als eine Art Sucht.



    An erster Stelle sollte doch immer stehen sich selbst zu helfen wann immer es möglich ist und sich nicht auf andere zu verlassen,
    die möglicherweise nicht mehr greifbar sind.


    Denkt mal darüber nach.


    Eigentlich hatte ich angenommen, dass es sich hier nicht um ein Schönwetterforum handelt, indem nur
    Informationen über extrem langlebiges Kochgeschirr ausgetauscht werden, sondern in dem
    man auch mal in die Tiefe geht und sich Gedanken über mentale, emotionale und körperliche
    Auswirkungen macht, wenn das Unwahrscheinliche, was zunehmend doch wieder Gestalt annimmt eintritt.


    Es ist natürlich einfacher und amüsanter nur über das drum herum zu diskutieren und solche
    Erfahrungen auszutauschen.



    Gruß


    Michael

  • ... ich befürchte wir reden gerade aneinander vorbei.


    Last things first: ich bin auf das Gesundheitssystem mit regelmäßigen Arztbesuchen und dauerhafter Versorgung mit Medikamenten angewiesen.
    Denn leider bin ich da tatsächlich süchtig, wenn man das mit "abhängig" übersetzt.
    Als TypI-Diabetiker habe ich leider keine Alternativen. Wohlmeinende und dabei schwachsinnige Tips wie "dann musst du weniger Zucker essen" oder "mach einfach mehr Sport, dann gibt sich das" haben erwiesenermaßen keinerlei praktische Auswirkungen auf die Tatsache, dass der Körper auf Insulin angewiesen ist und die Produktion bei TypI nach derzeitigem Stand der Wissenschaft irreparabel zerstört wird und dann im Krankheitsverlauf nach vergleichsweise kurzer Zeit komplett endet.
    Da es sich dabei um einen Defekt des Immunsystems handelt, versuche ich vermeidbaren Risiken und damit verbundenen Belastungen aus dem Weg zu gehen.
    Daher ziehe ich eine Grippeimpfung vor.


    In meinem letzten Post habe ich von Statistiken gesprochen, nicht von eventuell fragwürdig finanzierten klinischen Studien.

    Zitat

    Der Erreger ist außer in den Polargebieten weltweit anzutreffen. Durch eine konsequente Durchführung von Impfmaßnahmen ist das häufige Auftreten der Erkrankung auf Gebiete in Afrika und Asien zurückgedrängt worden. Seit der Ausrufung des WHO-Eradikationsziels 1988 ist die Zahl der Fälle von damals noch jährlich 350.000 in 125 Ländern weltweit um 99% gesunken, und nur die drei Länder Afghanistan, Pakistan und Nigeria waren nie erregerfrei.[5] In Deutschland erfolgte die letzte Ansteckung mit Polio 1990. Die letzten eingeschleppten Infektionen wurden 1992 registriert. In den USA gab es im Jahre 1979 in den Bundesstaaten Iowa, Wisconsin, Missouri und Pennsylvania einen Ausbruch ausschließlich unter den strenggläubigen Amischen. Ein erneuter Ausbruch wurde im Oktober 2005 ebenfalls nur bei Anhängern dieser Glaubensgemeinschaft in Minnesota gemeldet. In Westeuropa ereignete sich im Jahre 1992 in den Niederlanden die letzte Polio-Epidemie. Hier waren Mitglieder fundamentalistisch-calvinistischer Gemeindenbetroffen, welche, wie die meisten Amischen ebenfalls, Impfungen aus religiösen Gründen ablehnten und weiterhin ablehnen.

    weiterführende Quellenangaben auf Wikipedia -> Poliomyelitis


    Masern

    Zitat

    Die Gesamtzahl der erfassten Erkrankungen in Europa ging von 1990 bis 2004 trotz verbesserter Überwachungs- und Meldesysteme deutlich zurück.[7] Die Häufigkeit der Fälle ist, bedingt durch variierende Impfraten, sehr unterschiedlich. Während sie in einigen Regionen, wie den skandinavischen Ländern, sehr niedrig ist – in Finnland traten seit 1996 lediglich vier importierte Fälle auf[12] – ist das in Mittel- und Osteuropa oft noch nicht der Fall. Dort kommt es aufgrund von Impflücken immer wieder zu lokalen Krankheitsausbrüchen. Trotz Meldepflicht in den meisten Ländern existiert wahrscheinlich eine hohe Dunkelziffer und die Zahl der tatsächlichen Krankheitsfälle liegt wesentlich höher als die der gemeldeten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appellierte 2011 an die EU-Mitgliedstaaten, Maßnahmen zur Bekämpfung der Masern zu verstärken.

    Auch hier sind bei WP wieder weiterführende Infos und Quellen zu finden.


    Möglicherweise wird mir jetzt Naivität vorgeworfen, wenn ich offiziellen Zahlen und öffentlicher Berichterstattung da mehr Gewicht beimesse, als Alufolienhüten tragenden Verschwörungstheoretikern, die auf YT ungefiltert fragwürdige (eigentlich noch viel zu milde ausgedrückt) Ideen verbreiten wie "Impfen verursacht Autismus".
    Ist genauso wissenschaftlich wie "Wichsen macht blind", "nach 1000 Schuss ist Schluss" oder "der Körper verliert den größten Teil der Wärme über den Kopf" (okay, wenn das der einzige Teil des Körpers ist, der unbekleidet ist und man nicht schwitzt... eventuell)
    Da hat das Handelsblatt einen netten Artikel zu...
    http://www.handelsblatt.com/te…r-das-impfen/8611056.html


    Und trotzdem: auch ich bin kein rückhaltloser Fan unseres Gesundheitssystems! Ich bin der festen Überzeugung, dass unsere Pharma-Industrie und anhängende Wirtschaftszweige sich unsittlich an unseren Krankenkassengeldern und privaten Zuzahlungen bereichern.
    Trotzdem bin ich für den Erhalt des Status Quo, bis wir eine bessere Lösung gefunden und implementiert haben.
    Der Fortschritt wird auch hierzulande nicht aufzuhalten sein, was Kostenreduktion im Sektor Medizintechnik angeht (also z.B. Zahnersatz oder Augen lasern). Natürlich ist das über den Faktor Zeit zu sehen, aber viele Zahnärzte lassen bereits jetzt im Ausland fertigen mit Vermessung, Anpassung, Kontrolle und Betreuung in Deutschland, nach deutschen Standards und Vorschriften, nur locker ein Drittel günstiger. LaserOPs werden in der Türkei von Fachleuten durchgeführt, die im Monat über 1000 Patienten erfolgreich behandeln, mit modernsten Geräten (die in Deutschland kein Arzt [sondern nur Kliniken] kauft, weil sie teuer und unrentabel sind bei 10 Patienten im Monat. Für auch mindestens ein Drittel geringere Kosten bekommt man da noch eine Woche Urlaub und Flug inklusive.
    Was glaubt ihr denn, wie lange das in Deutschland noch so mit angesehen wird, bevor die ersten mit Preisanpassungen nachziehen?


    Ich habe letztens einen sehr schönen und wahren Spruch von Dieter Nuhr gehört, der mir außerordentlich gut gefallen hat: "Die Leute beschweren sich immer, dass in Deutschland der Einzelne sowieso nichts verändern kann... ...natürlich kann der Einzelne nichts verändern, sonst wäre es keine Demokratie, sondern eine Diktatur!"


    Wenn uns an bestehenden Systemen etwas nicht passt, haben wir es in der Hand selbst etwas daran zu verändern. Nicht alleine. Keine radikalen Umstürze. Nicht mit Gewalt. Aber mit den uns in einem mehr oder weniger demokratischen Rechtsstaat zur Verfügung stehenden Mitteln. Wir können unsere Volksvertreter anschreiben, Petitionen zeichnen, demonstrieren, uns Bürgervereinen anschließen, uns selbst wählen lassen usw. usf. Anderswo ist das Gras immer grüner... die Schweizer dürfen Volksentscheide machen, die Holländer dürfen legal kiffen, die Schweden ziemlich überall ihr Zelt aufschlagen, und am Äquator haben sie viel mehr Sonne!


    Mir gefällt nicht alles an unseren Systemen! Mir gefällt aber auch nicht, wenn jeder alle Systeme ablehnt nur weil ihm jetzt gerade etwas daran nicht passt. Mich nervt auch die deutsche Regulierungs- und Verordnungswut, aber ich bin heilfroh, dass es UVVen gibt und z.B. eine DIN VDE100.
    Wir haben eine dermaßen hohe Wahlfreiheit innerhalb unserer Systeme UND können uns auch wenn es uns gar nicht passt, einfach ein anderes Land suchen, wo wir hingehen. Also zumindest wenn das gewünschte Land uns als Einwanderer in seinem System akzeptiert.


    Alles schlecht, alles Einheitsbrei, der arme Bürger, überall ist es besser, ohne System wärs viel besser... wenn man das nicht differenzieren kann, dann ist es eitles Gewäsch und ein typisches Erste-Welt-Problem. Andere Flecken auf der Welt haben Probleme mit Kindersterblichkeit, Wasserversorgung, Armut und Mangelversorgung an allem außer den Vitaminen A, K und 47.


    Stellt alles in Frage, bildet euch eure eigene Meinung, prüft nach, was euch komisch vorkommt. Nur so kommt man wirklich zu Erkenntnisgewinn!
    Dann kann man auch differenziert diskutieren und Alternativen finden. Und genau das ist es in meinen Augen, was wirklich einen Prepper ausmacht: die Fähigkeit, relevante Informationen auszufiltern, seine Meinung und seinen Weg zu finden und darauf aufbauend vorbereiten, improvisieren, verbessern und: ALTERNATIVEN FINDEN!
    Gilt natürlich alles für männlich und weiblich.


    Falls sich jemand dadurch persönlich angegriffen oder auf den Schlips getreten fühlt: das war nicht beabsichtigt, nehme ich aber billigend in Kauf.


    So long,
    Sam

  • Hallo Zusammen,


    aus dem gelobten System bin ich vor 12 Jahren ganz unverhofft rausgeflogen. Ich war selbständig in der Versicherungsbranche.


    Von einer Zecke wurde ich invalid= ungültig für das System.
    Der Arzt und 2 Spitäler denen ich damals noch vertraut habe haben mich falsch behandelt, dadurch wurde das Bakterium verschleppt und hat verheerenden Schaden
    angerichtet. Belangen kann man den Arzt und die Spitäler nicht, weil die alle gedeckt werden vom so perfekt laufenden System.


    Die Invalidenversicherung hat gekaufte Assistenzärzte die Patientenberichte immer zu Gunsten der IV und der Versicherungen frisieren. Belangen kann man die nicht,
    sie stehen unter dem Schutz des so perfekt laufenden Systems.
    Also muss die IV nichts bezahlen weil sie sagen, Zeckenkrankheiten gehören nicht in ihren Leistungkatalog und für mich sei jetzt das Sozialamt zuständig.
    Sozialamt kommt aber nicht in Frage weil ich keine Schulden haben will. Denen muss man alles zurückzahlen, egal ob man unverschuldet in so eine Lage gerät.


    So arbeitet nun mal ein System, sagen die. Die Unfallversicherung muss auch nichts bezahlen in diesem System: weil eine Versicherung immer an die IV gekoppelt ist.
    Sagt die IV nein, können sie auch nein sagen. Da nützt nichts, kein Argument lassen sie gelten. Soviel dazu, wenn man meint für alles ist gut vorgesorgt.


    Bei Gericht Klage einreichen; irgendjemand muss doch helfen können in diesem weltweit besten System von Allen: Fehlanzeige! Wegen der frisierten Berichte der IV, (denen
    muss man ja glauben sagt das Gericht) gibt es keine Chance recht zu bekommen.
    Dazu kommt: mein Vertrauensarzt der Zeckenspezialist ist, darf nie mehr mit seinen Patienten vor Gericht erscheinen sonst wird er ausgeschlossen und darf nicht mehr
    praktizieren. (Die wissen ganz genau das er handfeste Beweise erbringen kann)


    Früher dachte ich immer das einem in so einem Land wo man so viel bezahlen muss an Sozialleistungen und IV-Beiträgen und und und, nichts derartiges geschehen
    könne. Heute bin ich sehr, und zutiefst enttäuscht vom gelobten System.


    Deshalb bin ich zum Prepper geworden. Heute weiss ich wie man selber überlebt und wie aus wenig viel gemacht wird. Habe gelernt zu gärtnern und einzumachen und
    das man in der Not nur auf seine Familie zählen kann.


    Vielleicht wird man tatsächlich nur aus echter Not heraus richtig selbständig. Mein Mann sagt immer das ich ohne diese erlebte schwere Zeit niemals so stark geworden wäre
    wie ich es jetzt bin. Ich bin ich geworden. Vorher war ich in der Menge gleichgeschaltet.


    Liebe Grüsse
    Brötliduft

  • @ Michael


    es geht ja nicht darum, dass wir meinen, bei jedem Schnupfen gleich zu einem Arzt zu rennen und Antibiotika zu schlucken. Es gibt durchaus Mittel und Wege sein Imunsystem aufzubauen und das ist auch richtig so. Ich schwoere auf die guten alten Hausmittelchen, aber ich sehe auch ein, dass sie meistens nur die Symptome verbessern. Natuerlich hiilft sich der Koerper besser, wenn das Imunsystem top arbeitet, aber mit Wadenwickeln bekomme ich keine schwere Vireninfektion weg.



    so, nun sind wir aber weit vom urspruenglichen Thema abgekommen (Impfen (immer ein nettes Zankthema :winking_face: ) etc, da gibt es einen eigenen Faden)

  • Zitat von Brötliduft;200327

    Hallo Zusammen,


    aus dem gelobten System bin ich vor 12 Jahren ganz unverhofft rausgeflogen. Ich war selbständig in der Versicherungsbranche.


    Von einer Zecke wurde ich invalid= ungültig für das System.
    Der Arzt und 2 Spitäler denen ich damals noch vertraut habe haben mich falsch behandelt, dadurch wurde das Bakterium verschleppt und hat verheerenden Schaden
    angerichtet. Belangen kann man den Arzt und die Spitäler nicht, weil die alle gedeckt werden vom so perfekt laufenden System.


    Hallo Brötliduft,


    Borreliose, falls Du die meinst, ist eine verflucht schwer zu erkennenende Krankheit.


    Die einzige und erste Chance einer sicheren Diagnose ist die Wanderröte, (Erythema migrans) die aber nach einigen Wochen wieder verschwindet. Wenn in dieser Phase erkannt, hatte ich auch schon mal, und mit einem Antibiotikum, meist Doxycyclin behandelt, kein Problem.


    Alle späteren Symptome können extrem unspezifisch sein und selbst einen guten Arzt vor diagnostische Rätsel stellen.


    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    die Wanderröte erscheint nur in 80% der Fälle und wenn eine Zecke einem am Kopf erwischt, erscheint sie nicht.
    Die Kopfhaut ist irgendwie ledriger und so wird es nicht rot.


    Borreliose wurde sofort diagnostiziert, alles gut soweit. Ein ganzes Jahr lang hatte ich ein geschwollenes Knie und keine
    Besserung in Sicht. Da sollten die Alarmglocken läuten und als Arzt auch mal einen Spezialisten befragen, was man
    da tun könnte. Damals wusste ich noch nicht das es extra Zeckenspezialisierte Aerzte gibt sonst wäre ich schon lange
    dorthin gegangen.
    Stattdessen hatte sich das Spital und der behandelnde Arzt darauf geeinigt das da nur noch eine 3 Monatige psychische
    Einweisung helfen könnte. Da habe ich mich gewehrt und bin durch einen glücklichen Zufall endlich zum Spezialisten gekommen.


    Es war leider einige Monate zu spät. Ich bekam sofort 28 Tage Rocephin gespritzt und von da an trat die Besserung ein, aber nur
    sehr langsam. 6 Jahre später konnte ich endlich wieder laufen. Die Spätfolgen im Gehirn habe ich jetzt erst zu 90% im Griff.


    Ein guter Arzt muss nicht alles wissen, aber er sollte in so einem Fall einen echten Spezialisten befragen und mit ihm
    zusammenarbeiten. So könnte effizienter geholfen werden und würde Kosten einsparen.


    Meint Brötliduft

  • In solch ein Forum finden Leute aus den unterschiedlichsten Beweggründen wie aus den letzten Posts klar zu erkennen ist.


    Ich kann gut verstehen, dass diejenigen, die aus irgendeinem meist unverschuldeten Grund durch das System gefallen sind eine
    große Enttäuschung und auch Wut in sich tragen.
    Man kann darüber reden, schimpfen oder Gleichgesinnte suchen, was natürlich auch immer hilft, aber in letzter Konsequenz
    kann man sich nur selbst am Kragen packen und raus ziehen.
    Jeder verarbeitet solch einen Schicksalsschlag auf seine Weise und gut gemeinte Ratschläge von anderen sind meist nur bedingt zu gebrauchen.

    Ich habe an mir selbst erlebt, dass ich nachdem ich mich intensiv mit meinen Problemen beschäftigt habe und mich bemüht habe der
    Emotionsfalle zu entkommen Schritt für Schritt deutlich spürbare Verbesserungen erlebt habe.
    Wie bereits angedeutet bin ich heute soweit einen positiven Gesamtzusammenhang zu sehen, der mich zu dem gemacht hat der ich heute bin.


    Hätte mir jemand zu der Zeit als ich richtig geschafft war gesagt in 10 Jahren siehst Du das vollkommen locker und freust dich darüber, denn es
    hat dich in deiner Persönlichkeit gestärkt hätte ich ihn für verrückt erklärt.


    Die Sichtweise auf sich selbst kann sich durch Schicksalsschläge oder schwierige Situationen vollkommen ändern.


    Das gehört alles in den Bereich Lebenserfahrung und macht uns in unserer Persönlichkeit aus.


    Man kann als Außenstehender immer leicht darüber reden.


    Ich habe bereits von meiner Mutter erzählt, die nach ihren Herzinfarkten auch eine Virusinfektion im Krankenhaus bekommen hat.


    Das betroffene Bein wurde zwar nicht amputiert aber bis auf den Knochen halb weggeschnitten mit mehrfacher Nachbearbeitung über ein halbes Jahr
    (an dieser Stelle kein meckern über die Medizinische Hochschule wo es passiert ist, dann sie waren wirklich äußerst bemüht und schwer betroffen).


    Jedenfalls kann sie seit 6 Jahren nur noch im Rollstuhl sitzen, hat oft heftige Schmerzen und ist trotz ihres schweren Schicksals unglaublich gut drauf.


    Das überschreitet vollkommen mein Vorstellungsvermögen wie ein Mensch so reagieren kann.


    Ich könnte es nicht.



    Sicherlich gibt es auch für jeden individuelle Grenzen der Leidensfähigkeit.


    Offensichtlich bin ich an meiner noch nicht gewesen und hoffe natürlich auch nie dort hinzukommen.


    Gruß


    Michael

  • Hallo Michael,
    das ist ja heftig mit Deiner Mutter, es tut mir immer sehr leid wenn Menschen so leiden müssen.


    Deine Mama ist eine sehr starke Frau, Hut ab! Ich kann es sehr gut verstehen das sie immer gut drauf ist.


    In so schlimmen Momenten ist irgendwann der Punkt erreicht wo man denkt das man jetzt endgültig sterben wird. Und dann begibt man
    sich innerlich in Gottes Hände, weil einem nichts mehr übrig bleibt. Und äusserlich schliesst man mit dem Leben ab.


    Und dann kommt der Gedanke das es schade ist, so früh schon gehen zu müssen, denn eigentlich wollte man noch so viel tun auf der Erde.
    Aber ja, der Schöpfer wird schon wissen was gut ist. Dann beginnt das absolute Loslassen.


    Die Zeit vergeht und man lebt immernoch, welch ein Wunder. Und plötzlich sieht man ein Licht am Horizont, das gibt Hoffnung. Eine klitzekleine
    Hoffnung das vielleicht doch noch nicht alles vorbei ist. Dann rappelt man sich ganz langsam auf und staunt das man immernoch lebendig ist.


    Und dann kommt urplötzlich so eine Kraft die den inneren Willen wieder ankurbelt und man freut sich nur noch über die geschenkte Lebenszeit.
    Es ist nicht mehr wie früher, es ist langsamer geworden, mit vielen Einschränkungen, mit ausgesiebten Freunden (nur dia allerliebsten bleiben, vielleicht
    Einer oder Zwei) und doch lebt man wieder.
    Das wieder leben dürfen, egal wie, macht einfach nur glücklich.


    Für eine Mutter ist es dann auch das Grösste, wenn ihr Kind sich ab und zu mal Zeit für sie nimmt. Das ist echtes Glück.


    Liebe Grüsse


    Brötliduft

  • Hunger


    Nachdem wir die Ansichten einiger User im Bereich der beliebten Themen gelesen haben möchte ich noch einmal über mein Nomadenleben schreiben.



    Ich habe in den Posts davor so ausführlich von meiner Entwicklung erzählt, da sonst niemand verstehen kann, warum sich jemand 4 Monate richtigen Hunger antut, der aus finanzieller Sicht nicht dazu gezwungen war.



    Alles hing mit meinem Burnout zusammen. Während dieser 3 Wochen habe ich auch gehungert und warum auch immer mich danach befreit und besser gefühlt.
    Dieses Ereignis hat mich mächtig beeinflusst und nachdem meine Kreditkarte verloren gegangen war kam mir spontan der Gedanke mich von dem zu versorgen was ich angeln konnte oder fand.


    Also habe ich bewusst den Hunger in Kauf genommen oder besser gesagt angesteuert. Dazu kam noch, dass es mich ein bisschen gereizt hat zu sehen was passiert, ob es möglich ist sich in der kargen Gegend ohne Eigenanbau und Jagdmöglichkeiten zu versorgen und überleben zu können.



    Ich weiß nicht, ob jemand von Euch schon mal richtig über einen längeren Zeitraum gehungert hat und hoffe auch, dass niemand je in die Situation kommen wird.



    Die ersten Tage muss man sich schon beherrschen wenn das starke Hungergefühl aufkommt. Am dritten Tag wurde mir schwindlig und ich fühlte mich vollkommen kraftlos. Dann beginnt die Phase in der der Körper umschaltet, auf die eigenen Reserven zurückgreift und ein Sparprogramm suggeriert.
    Ich hatte das Gefühl mich kaum noch auf den Beinen halten zu können. Das ist aber wirklich das Notprogramm vom Körper dem man nicht erliegen muss.
    Meine Angelerfolge beschränkten sich auf Minifische und ein paar Krebse, es lohnte kaum sie zu kochen.


    Nach etwa einer Woche wurde es besser weil der Magen im Schrumpfungsprozess war. Dort wo mein Magen normalerweise zu finden war befand sich offensichtlich ein Loch, zumindest hatte ich das Gefühl.
    Das extreme Hungergefühl nahm langsam ab, aber ich war immer noch sehr schwach auf den Beinen.



    In der dritten Woche überraschte mich dummerweise der heiße Wüstenwind Kalima, ein sehr trockener heißer Wind, der alle paar Monate erscheint und Temperaturen deutlich über 40° C und nachts immer noch bis 35 ° C mit sich bringt. Dazu manchmal noch Wüstensand aus der Sahara so dicht, dass man auf weitere Entfernung nichts erkennen kann.
    Eisen wird so heiß, dass man es kaum anfassen kann.



    Normalerweise kenne ich keine Kreislaufprobleme und kann auch Hitze einigermaßen vertragen, aber das war wirklich schlimm. An zweiten Tag habe ich mich zum Meer geschleppt und Stunden im Wasser verbracht, so konnte man es einigermaßen aushalten.



    Es waren dort einige spanische Familien, da die wie meist üppig grillten. Als ich am nächsten Tag wieder kam fand ich neben einem Grill einige schon gebratene Fleischstücke in Alufolie und es kam über mich. Sie rochen noch nicht schlecht, also mit den Fingern drauf gestürzt und rein geschlungen.


    Schmeckte gut, ein bisschen schleimig, aber ich habe mir nichts dabei gedacht.
    Als ich das letzte Stück hoch nahm und essen wollte sah ich auf der Alufolie dutzende Maden und auf einmal bekam ich einen kräftigen Würgereiz. So schnell geht das mit Maden glaube ich nicht, also hatten sie das Fleisch wohl schon (Tage?) vorher gegrillt und mitgebracht.
    Es war absolut verdorben und ich hatte es nicht gemerkt.



    Gut wäre es gewesen, wenn ich es raus bekommen hätte, aber mit Brechen habe ich ein riesiges Problem. Es geht einfach nicht. Also nahm das Unglück seinen Lauf und ich habe die Nacht mit heftigsten Magenschmerzen und Übelkeit verbracht. So schlimm ist es mir noch nie ergangen. Ich dachte ich verrecke sang- und klanglos in den Bergen von GC.
    Selbst wenn ich es gewollt hätte, ich war nicht mehr in der Lage zu gehen und eventuell einen Arzt zu suchen.


    Tja, nun weiß ich auch wie sich eine Lebensmittelvergiftung bei mir auswirkt.



    Wie auch immer, es ging noch einen Tag, dann wurde es langsam besser. Da ich immer einige Tees dabei habe wurde mein absoluter Favorit Pfefferminztee.



    Drei Tage später hatte ich es überstanden und absolut keinen Hunger mehr. Obwohl ich nur Wasser und Tees getrunken habe fühlte ich mich nicht mehr so schwach.



    Es ging deutlich aufwärts und ich fühlte ein unendliches Gefühl der Erleichterung.



    Gruß



    Michael

  • Hallo Redack,


    mich haben deine Erfahrungsbeschreibungen sehr bewegt, danke für deine Offenheit.
    Mir schwirren jetzt viele Gefühle und Gedanken dazu im Kopf herum, die ich gar nicht so präzise in Worte fassen kann. Mich treiben einige Fragen um, die vielleicht naiv erscheinen, aber in meinem Leben hatte ich bisher nur extreme Erfahrungen mit anderen Menschen, nicht mit mir selbst.


    Ich meine zu spühren, dass du in dir selbst ruhst und eine Bescheidenheit besitzt, die mir bisher nur bei einer handvoll Menschen begegnet ist. (weiss nicht, wie es anders ausdrücken); War das schon vorher ein tendenziell angelegter Charakterzug, oder hat das völlige auf sich selbst zurückgeworfen sein das erst ausgelöst?


    Hattest Du denn keine Angst? Also im existentiellen Sinne von: Was, wenn ich mir das Bein breche und mir kein Wasser mehr beschaffen kann? Gerade nach deinem Fahrradunfall. Oder hast Du diese Art Gedanken einfach gar nicht zugelassen?


    Es wäre klasse, wenn du weiter schreibst. Von deiner Ratte hast du zB nichst mehr berichtet;-)


    Danke.


    Lagerregal

    nicht jammern, machen

  • Zitat von Redack;201470

    Nachdem wir die Ansichten einiger User im Bereich der beliebten Themen gelesen haben möchte ich noch einmal über mein Nomadenleben schreiben.


    Hallo Michael,


    haben wir da zufällig congeniale Erfahrungen?:)



    Wir sollten uns da mal austauschen, gern auch per PN wenn es im Forum OT ist.



    Liebe Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias


    Nö ist im Forum nicht OT wenn im entsprechenden Abschnitt gepostet.


    Denn die Details würden mich auch interessieren:


    Viele Grüsse, Ernst



  • Habe lange nicht in das Forum gesehen.


    Ich hatte ein bisschen das Gefühl den Usern des Forums mit meinen ausführlichen, detaillierten und nicht immer
    positiven Erfahrungen auf den "Geist" zu gehen und deshalb weitergehende Ausführungen unterlassen.


    Das unverblümte Schildern meiner extremen Erlebnisse mag sich für einen Außenstehenden möglicherweise auch eigenartig und übertrieben anhören.


    Aber wenn es doch Interesse gibt ...


    LagerregaL


    Als arrogantes sehr großmäuliges Ar.... würde ich mich aus heutiger Sicht in meinem "ersten Leben" bezeichnen,
    der die wichtigsten Dinge des Lebens nicht im Mindestens begriffen geschweige denn reflektiert hatte.
    Der Bruch geht viel tiefer als man es beschreiben kann.


    Jedenfalls hast du Recht, ich denke jetzt bin ich ausgeglichen und innerlich ruhig, habe Emotionen wesentlich besser unter Kontrolle und bin mehr Geist bestimmt.
    Kann sich die Persönlichkeit so weit wandeln, dass man ein anderer wird?


    Mittlerweile glaube ich in einem lang anhaltendem Prozess mit ständigem Reflektieren seiner eigenen Handlungen und des Erkennens der
    auslösenden Emotionen und Beeinflussungen des Unterbewusstseins funktioniert es.


    Aber erst jetzt, nachdem ich 7 Jahre zurück bin und mein Leben auch hier vollkommen geändert habe bin ich zu dieser Sichtweise in der Lage.


    In letzter Konsequenz haben wir eindeutig die Möglichkeit uns (unser Unterbewusstsein) zu programmieren und damit die Vorgaben und Antworten des
    Unterbewusstseins nicht nur zu beeinflussen sondern die Direktiven vorzugeben.


    Das ist das Thema überhaupt und man kann sehr lange darüber schreiben und diskutieren.



    Waldschrat


    Mag sein, wenn du ebenfalls eine tiefgreifende Bewusstseinsänderung durchgemacht hast und mittlerweile zu einer überaus positiven,
    ruhigen und gelassenen Lebenseinstellung gefunden hast.



    Zu meiner Ratte:


    Ich habe hier nicht die ganze Wahrheit dargestellt weil ich tief getrauert habe, viel mehr als ich zugeben wollte.


    Am letzten Tag musste ich morgens im Morgengrauen aufbrechen, um den Flieger zu bekommen.


    Als ich sie in Freiheit entlassen wollte lag sie tot vor der Gittertür, obwohl sie am Abend vorher noch putzmunter war und mit mir gespielt hatte.


    War schon merkwürdig.


    Ich konnte (und musste) meine Tränen nicht verbergen.


    Gruß


    Michael

  • Zitat von Brötliduft;200327

    Hallo Zusammen,


    aus dem gelobten System bin ich vor 12 Jahren ganz unverhofft rausgeflogen. Ich war selbständig in der Versicherungsbranche.


    Von einer Zecke wurde ich invalid= ungültig für das System.
    Der Arzt und 2 Spitäler denen ich damals noch vertraut habe haben mich falsch behandelt, dadurch wurde das Bakterium verschleppt und hat verheerenden Schaden
    angerichtet. Belangen kann man den Arzt und die Spitäler nicht, weil die alle gedeckt werden vom so perfekt laufenden System.


    Hallo Brötliduft,


    Du sprichst hier ein echtes Survivalthema an, besonders für Süddeutschland und Österreich; die Borreliose.


    Wenn die nicht erkannt und verschleppt wird, kann die richtig üble Folgen haben.


    Ich hatte da verdammtes Glück. Meine Frau besieht mich, entdeckt auf meinem Schulterblatt die klassische Wanderröte und schickt mich zur Ärztin. Zehn Tage Doxycyclin und das Thema war erfreulicherweise erledigt. Allerdings sagte mir die Ärztin, dass nicht jede Borrelieninfektion im gut behandelbaren Frühstadium eine Wanderröte ausbildet.


    Also: Passt auf mit den Viechern! Wenn ich in einem Endemiegebiet von einer Zecke gebissen würde, dann ginge ich in jedem Fall zum Doc. Man kann die Zecke übrigens auch ablesen, in ein Reagenzglas stecken und im Labor auf Borrelien untersuchen lassen. Bei positivem Befund gibt es dann prophylaktisch ein Antibiotikum.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Redack;222756

    .......................
    Kann sich die Persönlichkeit so weit wandeln, dass man ein anderer wird? .....................


    Gruß


    Michael


    Hi Michael,


    ich denke in uns schlummern viele Persoenlichkeiten, es ist eben immer nur die Frage, welche zur Zeit dominiert (ich meine jetzt nicht Schitzophenie).


    Manchmal kann man agressiv werden, und es kann durchaus seine Berechtigung haben, aber als "Lebensgesinnung" wollen wir sie wohl kaum. Nur wenn man unreflektiert in so einer Gesinnung feststeckt, dann wird es kritisch und ein Wandel kann einem dann schon mal als Offenbarung erscheinen. Das kann sich auf viele Bereiche beziehen, z.B. ratrace, Statussymbole anhaeufen etc.


    Also glaube ich schon, dass man seine Persoenlichkeit aendern kann, vorausgesaetzt, das "andere" Persoenlichkeiten in einem stecken oder angelegt sind.


    Es mag nicht der Fall sein, wenn man ein totaler Egoist ist, und nie gelernt oder erfahren hat, das es auch andere Einstellungen gibt (z.B. das Miteinander).


    Ich hoffe ich konnte verstaendlich machen was ich sagen wollte :winking_face:


    LG Simka

  • Zitat von Simka;222897

    Hi Michael,


    ich denke in uns schlummern viele Persoenlichkeiten, es ist eben immer nur die Frage, welche zur Zeit dominiert (ich meine jetzt nicht Schitzophenie).


    Hallo Simka,


    ich habe im Berufsleben eine sehr nette Kollegin, übrigens mit tollen Tattoos, die sie auch stolz zur Schau stellt.



    Nur ... diese Kollegin war früher mal ein Kollege, bis zur Geschlechtsangleichung an ihre gefühlte Identität.



    Ich sag mal, das ist mehr als nur ein bisserle Survival, da gehört viel Mut und Selbstbewusstsein dazu! Auto ausgraben in der Sahara ist da nichts dagegen!



    Meint



    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Nunja, das sehe ich eher als eine medizinische Korrektur, sie war einfach im falschen Koerper geboren.


    Das diese Entscheidung fuer sie nicht leicht war ist schon klar, besonders da sich ihre ganze Umgebung wahrscheinlich eingemischt hat, und manchmal braucht es eine gewisse Zeit, bis man da selber Klarheit gewinnt. Aber wetten: sie ist nun viel gluecklicher!

  • Zitat von Simka;222903

    Nunja, das sehe ich eher als eine medizinische Korrektur, sie war einfach im falschen Koerper geboren.


    Das diese Entscheidung fuer sie nicht leicht war ist schon klar, besonders da sich ihre ganze Umgebung wahrscheinlich eingemischt hat, und manchmal braucht es eine gewisse Zeit, bis man da selber Klarheit gewinnt. Aber wetten: sie ist nun viel gluecklicher!


    Hallo Simka,


    ... und es macht mir Spass, bei einem Unternehmen (Bosch) zu arbeiten, wo die Susanna eine gestandene Teamleiterin ist, die Transitionsphase von Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern absolut freundlich begleitet wurde, und sie auch bei Kundenkontakten im Sommeroutfit ihre ziemlich bunten Arme herzeigen darf:) (Na gut, will nichts sagen, ich bin ja auch nicht so unbunt:))



    Bei uns siehst Du inzwischen selbst unseren obersten Geschäftsführer, den Herrn Denner, im Kurzarmhemd und ohne Krawatte.


    Meint



    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)