Frage Bolzenschneider / hydraulischer Handschneider




  • Hallo Bärti,


    ich halte die hydraulischen Bolzenschneider grundsätzlich für gut, weil Du damit Bärenkräfte entwickeln kannst. Ich kenne das von Dir ins Visier genommene Modell nicht, sieht aber vernünftig aus.


    Grundsätzlich bin ich bei Werkzeugen ein bisserle konservativ. Ich kaufe die nicht gerne online. Ich will die vorher in der Hand gehabt haben.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Moin! Hab grad mal nach so einem Teil gegxxgelt..


    Die scheinen allesamt nur für Baustahl geeignet zu sein...wobei das für die meisten Bolzenschneider auch gilt.


    Muss aber nicht für genau dieses gelten...


    Gehärteter Stahl in Form von Schlossbügeln versaut schnell die Schneide!


    Alternative ist der stromhungrige, Laute Akkuflex.


    Es könnte auch helfen das zu schneidende Material erst Mit ner Lötlampe stark zu erhitzen, und dann zu schneiden, das ginge aber besser mit einem schnell anzusetzenden Bolzenschneider...



    Gruß Endzeitstimmung

  • Hei,


    lieber erhitzen und langsam abkühlen lassen. Dann ist der Stahl normalerweise auch weich zum schneiden.
    Sonst versaust Du Dir erst recht die Schneide vom Bolzenschneider, wenn die zu warm wird.


    Kleine Anekdote:
    Ich habe mal eine Alpentour mit einem 4x4 Fahrzeug gemacht. Schöne (erlaubte) Schotterpisten auf bis 3000m rauf.
    Da wir oben auch übernachtet haben, war meine größte Sorge, dass wir am nächsten Tag innerhalb eines Passes vor verschlossener Schranke stehen.
    Da ich eh einen Spannungswandler mit genügend Reserve im Auto hatte, hab ich mir auch eine Flex mit langem Kabel dazu gepackt.
    Benötigt habe ich die Flex dann kurz vor der Österreichischen Grenze in Italien...
    Ich wollte unbedingt den Sprit aus dem Reservekanister vertanken um die teuern italienischen Autobahntanken zu meiden. Leider war dieser mit einem Vorhängeschloss gesichert und der Schlüssel? Klar! Daheim! *kopftisch*


    Kurz überlegt: Okay Diesel reagiert nicht ganz so empfindlich auf Funkenflug und der Kanister sollte ja dicht sein. Also kurzerhand den Kanister mittels Flex befreit. (Der hing außen am Fahrzeug)


    Seit dem gehört die Flex zur Standardausrüstung. :winking_face:



    Viele Grüße,


    Tom

  • Zitat von Endzeitstimmung;204008

    Gehärteter Stahl in Form von Schlossbügeln versaut schnell die Schneide!


    Hallo Enzeitstimmung,


    das ist richtig, aber ein guter Bolzenschneider hat auswechselbare Schneiden. Und letztlich ist bei einem Privatmann das Ding ja nicht täglich im harten Einsatz. Bei mir fällt der Bolzenschneider eher unter die Kategorie "Notfallwerkzeug". Bei einem Handwerker mag das anders aussehen.

    Zitat von Endzeitstimmung;204008


    Alternative ist der stromhungrige, Laute Akkuflex.


    ...oder nicht stromhungrig, aber auch laut


    Ich besitze so ein Teil leider nicht, durfte aber mal damit arbeiten. Richtig laut (Gehörschutz! - Helm mit Visier und Arbeitshandschuhe sowieso) , aber brutal schnell und effizient. Da wird armierter Beton zu Butter und auch ein solider H-Träger ist im null-komma-nichts durchgeflext. Das ist aber wohl eher ein Profiwerkzeug für Handwerker.



    viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi !


    Ich meine mich zu erinnern dass es 2013 oder gar 2014 einen Test von Bolzenschneidern bei der Zeitschrift "Palstek" gab.
    Da ich praktisch nie was wegschmeisse kann es sein, dass die noch irgendwo in der Arbeit rumfliegen.
    Vielleicht erinnert sich noch wer dran...


    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Schau mal nach Bolzenschneidern mit 13 mm und HRC18 wen die das durch trennen können bist du auf der Richtigen Seite.


    Ein Schloss bekommt schneller auf mit einem Hammer und einem Meißel oder ähnlichem. Meißelspitze auf die Mitte des Schlosses und mit dem Hammer ein gezielter Schlag auf den Kopf. Da fallen selbst ABUS und Co. auseinander.


    LG Anubis83

  • Ich hab mir jetzt über die Bucht mal einen von den hydraulischen handschneidern bestellt. mal schauen wie die Qualität ist. Für 80 Euronen gibt es:


    Material: Stahl
    für Kabeldurchmesser: 4-16mm
    Press/Druck-Kraft: ca. 8 Tonnen
    Gesamtlänge: 430mm
    Gewicht: ca. 3,8kg

    Das Ding ist gedacht um es im KFZ mitzuführen. Bin mal gespannt wie die hydraulische Version arbeitet, ich werde berichten.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Hallo Bärti,


    mMn sollte man noch die Form bedenken. Je nach Lage des Bolzen kann das zu einem Standard-Bolzenschneider schon einen großen Unterschied machen.
    Den Hydraulischen musst du, um mal bei einem Bügelschloss zu bleiben, plan an Tor/Tür anlegen um den Bügel zwischen die Schneiden zu bekommen,
    dann könnte es auch noch mit dem 2. Bolzen des Bügels schwierig werden. Hinter den Bügel kommst du mit dem ja nicht. Die spitze Form und die Öffnung
    "nach vorne" hat beim Standard-Bolzenschneider schon einen Vorteil.


    Großer Vorteil beim hydraulischen: Die Schneiden sind parallel, das heißt der Bolzen drückt sich nicht weg und man muss nicht entsprechend gegenhalten.


    Gruß Avec

  • Hi Avec,


    in erster Linie ist das für mich "Spielkram", da ich noch nie mit so einem hydraulischen Handschneider gerbeitet habe. Will mal schauen wie er sich macht. Wenn ich merke das mir die alte Variante mit reiner Hebelkraft doch besser gefällt muss ich mir auch noch so ein Ding holen, aber mal schauen. Mir war bis vor wenigen Tagen die hydraulische Variante vollkommen unbekannt, erstaunlich was für Entwicklungen manchmal an einem vorbei gehen......

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  • So, Bolzenschneider ist am Sonnabend eingetroffen. Da ich die hydraulische Handvariante nicht kannte muss ich sagen, ich bin total begeistert. Mit dem Hebel wird über ein Hydraulikelement ein beweglicher Bolzen auf dem die untere Schneide befestigt ist langlam in diversen Pumpschritten an die feststehende obere Schneide gedrückt. Hierdurch erreicht man Kräfte die man bei einem "normalen" Bolzenschneider nicht hinbekommt. Schnittproben waren wirklich super, nach Herstellerangaben erzeugt das Ding 8t-Druck. Kostenpunkt waren 79€. Das Gerät ist wertig verarbeitet, lediglich die Halterung vom Pumpenstiel hat konstruktionsbedingt ein wenig Spiel, sie wirkt aber trotzdem sehr haltbar. Das wäre bei teureren Modellen bestimmt nicht der Fall. Geliefert wird so ein Teil in einem Plastikköfferschen in dem auch noch Aufnahmen für Ersatzklingen (nicht dabei) integriert sind. Fazit für mich: Würde ich immer wieder kaufen. Auf Grund der Zugänglichkeit der Schneiden (diese sind ja an der Seite und nicht wie bei einem "normalen" Bolzenschneider von vorne zugänglich sollte man trotzdem auf jeden Fall noch ein klassisches Modell vorhalten, um bei ungünstigen Ausgangslagen wo man mit dem hydraulischen Bolzenschneider nicht rannkommt noch eine Alternative zu haben. Trotzdem ist in jedem Fall die hydraulische Variante ab sofort für mich ein Must-Have.


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  • Preis für Ersatzschneiden hab ich nicht nachgefragt. Ich brauch das Ding im Alltag eh kaum, ist für mich als Notbehelfsmittel im KFZ gedacht um Zäune etc. durchschneiden zu können.


    Tests mit dem Ding hab ich an 12mm Armiereisen gemacht was ich eigentlich zum Abstützen meiner Tomatenpflanzen nutze, ging durch wie Butter. Ferner an einem Edelstahlstab, geschätzt 10mm Durchmesser, ging auch ohne Probleme oder Beschädigungen an den Schneiden.


    Der Bolzenschneider hat an der einen Seite (sieht man auf den Foto) ein Drehrädchen. Das muss man vor dem Schneiden nach rechts auf "Schließen" drehen, dann wird pro Pumpbewegung mit dem Hebel die untere Schneide pro Hub ca. 2mm (geschätzt) zur feststehenden Schneide gedrückt. Das geht ganz leicht, deshalb halte ich auch das leichte Spiel in den 2 Befestigungsbolzen vom Griff unerheblich. Ist das Trenngut durchschnitten muss man das Drehrädchen in die andere Richtung drehen und die Schneide auf der Hydraulikeinheit glibscht automatisch wieder in die Ausgangsposition.


    Ich halte das Gerät auf Grund der kleinen Bauweise (du siehst als Größenvergleich ja das Ikea-Glas auf dem Tisch) gerade für das KFZ als ideal an.

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  • Das Ding sieht toll aus, aber erlaubt die Frage, wozu man das braucht.
    Zäune durchzwicken wurde erwähnt: mal abgesehen davon, dass man zu Recht massiv Ärger kriegt, sollte man erwischt werden (hier haben schon Downhill-Biker Zäune beschädigt, weil die Bauern die Frecheit hatten, ihr eigenens Vieh auf ihrem eigenen Land einzuzäunen, was diese Biker behindert), kann man das mit einer übersetzten Zwickzange machen. Billiger und schneller.


    Hauptnachteil ist, dass sich das getrennte teil im Querschnitt verformt und die Enden des durchtrennten Stahls sehr scharfkantig werden, man also nachbearbeiten muss. Sonst kann man sich ekelhaft daran reissen.
    Einen gezwickten Bolzen kann man nicht durch eine Bohrung herausziehen, wenn es wenig Spiel hat.
    Für Rohre geht es auch nicht.
    Ich arbeite viel mit einer 125er Flex und diesen 1mm dünnen Trennscheiben für Stahl und Edelstahl. Geht rasch und gibt saubere Schnitte. Mit der Scheibe kommt man auch in schmale Schlitze (z.B. um verrostete Bolzen von Türscharnieren zu trennen).
    Man kann damit sehr rasch und sauber auch Karnickeldrahtmatten, Kompostgitter und dergleichen zuschneiden.
    Der Funkenflug ist manchmal ein Nachteil, weil empfindliche Oberflächen beschädigt werden. Meist reicht schon ein nasser Lappen, um das zu verhindern.


    Bleiben noch fremde Schlösser. Da ich nicht will, dass andere an meinen Schlössern herummachen, lasse ich abgeschlossene Vorhängeschlösser anderer Menschen auch so, wie sie sind.



    Die Flex hat man sowieso, auch zum Schleifen und Schruppen.