Zivilschutz fährt wieder hoch

  • Hab den Artikel grade mal gelesen... typisch NTVische Panikmache fürs Boulevard. Wenn man das ganzen würde/hätte/könne/sollte/und unberhaupt- Beiwerk wegläßt, bleibt genau eine Sache übrig:

    Zitat

    Vertreter der zuständigen Ministerien hatten sich vor einigen Tagen bei einem Treffen darauf verständigt, den Zivilschutz systematisch zu überprüfen, ob er auf aktuelle Bedrohungen vorbereitet ist.


    Da wird nichts aufgerüstet und nicht ein einziger Cent für irgendwas ausgegeben... da besteht erstmal nur eine Absichtserklärung, das System mal zu prüfen. Mal kucken wie lange das dauert und was dann dabei konkret rauskommt :)

    Haben ist besser als brauchen.

  • Ob das alle so sehen? Was mich ärgert ist das wenn es mal 4 Wochen nicht regnet man den Regenschirm verscherbelt um jetzt nachdem man Wolken am Himmel sieht überlegt ob man nicht wieder einen Schirm kaufen sollte. Soviel zur Weitsicht und Kompetenz unser Politiker.

  • Moin Segler,


    ich würde den Artikel analog zu Henry interpretieren. Das ist im Moment noch ein absoluter Papiertiger, allerdings schätze ich den guten Herrn Unger als vorausschauenden Behördenchef ein: Er weiss, dass gerade beim Thema Vorsorge nur steter Tropfen den Stein höhlt. Und von daher ist es gut, dass er auch auf dem N-TV-Kanal von slch reden macht...


    Im übrigen stimme ich Deinem 2. Post absolut zu!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Das kann man auch nicht einfach wieder "aufmachen". Hunderte Liegenschaften wurden eingemottet, oder gleich verkauft und abgerissen. Ganze Behörden wurden aufgelöst, vom Ausbildungsstand der Bundeswehr was Nationalverteidigung angeht mal ganz zu schweigen. Neue Schulen sind nicht mehr HKS fähig, von Lagerhaltung von Notlazaretten etc. rede ich erst garnicht. Notlandebahnen der Autobahnen wurden rückgebaut, oder von Windkrafträdern umzingelt (Hauptsache die Grünen freuen sich). Wallmeistereien gibt es seit Jahren nicht mehr, strategisch wichtige Punkte können nicht mehr verteidigt werden. Das Mobilnetz kracht nach spätestens zwei Stunden zusammen. Die Alarmierung der Zivilbevölkerung kommt dann per genialer Notfall-Krisen-Porno-App (Ach Mist, da war ja was wegen den Handymasten und Notstrom und so....)
    Ganz ehrlich? Wenn der Russe (bitte bitte keine Russlanddiskussion mehr, meinetwegen auch die Österreicher...) in Deutschland einmarschiert, können wir nur hoffen das die (bösen) Amerikaner da sind bevor Genosse Putin am Rheinhafen frühstückt.
    Zivilschutz habe ich im Keller, sonst ist nix mehr da.

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
    [HR][/HR]

  • Habe es Heute in den 5:00 Nachrichten auf NDR 1 Niedersachsen gehört. Scheint also nicht nur NTV Klatsch zu sein.
    Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll, oder nicht.

  • ..Sehe ich genau so!


    Als böse Zunge behaupte ich mal das da gar nix mehr ist was man "hochfahren" könnte... das was noch da ist reicht nicht mal mehr zum wegfahren...weglaufen ginge vielleicht grad noch....


    Gruß EZS

  • Zitat von Corvinjus;214416

    Neue Schulen sind nicht mehr HKS fähig, von Lagerhaltung von Notlazaretten etc. rede ich erst garnicht.


    Was bedeutet "HKS fähig"?


    Gruss trainman

    Als Noah mit dem Preppen begann, hat es nicht geregnet.

  • HKS, Hilfskrankenhaus, sorry. Früher wurden viele Schulen und andere öffentliche Gebäude so geplant, dass man im Notfall eine Klinik darin errichten konnte, incl eingelagertem Material. Es gibt diverse Listen davon im Internet. Auch waren viele Gemeindeturnhallen als Hilfskrankenhaus geplant und die Küchensysteme, gerne von Vereinen genutzt, waren häufig vom BBK subventioniert. Alles tot. Außer paar netten Lost Places gibts da nix mehr.
    Quellen dazu u.A. auf http://www.geschichtsspuren.de

    [HR][/HR]Klar komme ich nach der Apokalypse in die Hölle, aber mit VIP-Bändchen und Freigetränk.
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  • Hallo !


    Ich würde das auch eher als "Absichterklärung" verstehen, aber immerhin, besser als nichts. Den auf n-tv.de genannte Gefahr eines ballistischen Raketenangriff aus dem Nahen Osten kann ich zwar irgendwie nicht erkennen, aber egal. Falls dagegen Vorbereitungen getroffen werden, kann man die bestimmt auch in anderen Situationen nutzen :kichern:


    Ich hoffe das nicht nur akutelle Bedrohung analysiert werden, sondern auch die akutellen Voraussetzungen. Ich war zwar im letzten kalten Krieg noch ein Kind, aber ich denke das sich die Ausgangslage in Deutschland schon geändert hat. Es gibt zum Beispiel viel mehr Pendler, neue Bundenländer (wie z.B. meins, das schöne Mecklenburg Vorpommern) die totale Flächenländer sind. Dazu eine viel anfälligere Infrastruktur, geringere Lagerbestände, höhere Abhängigkeit von Warentransport (just in Time, statt Lagerhaltung) ,eine große Abhängigkeit vom Internet usw. usw. . Ich denke das da auch ganz neue Antworten gefunden werden müssen, und nicht nur die alten Maßnahmen wieder reaktiviert werden müssen.


    Der letzte Absatz war natürlich nur meine bescheidene Meinung.


    Gruß


    Blackcat

  • Moin,
    gebe zu bedenken:


    Die gesamte Diskussion um das Material und eine (nicht) vorhandene Infrastruktur ist obsolet ohne das entsprechende Personal. Mit Verkürzung der Wehrdienstzeiten & der Verringerung der Zahl Grundwehrdienstleistenden schmolzen auch die Zahlen der KatS Verpflichteten Helfer. Mit Aussetzung der Wehrpflicht zuletzt auf Null.


    Das beste Hilfskrankenhaus, der sonstwie ausgestattete Zivilschutz nützt nichts, wenn da keine Leute da sind, die die Einsatzklamotten anziehen und mit dem Geraffel auch arbeiten können. Neu ist das Problem nicht ganz - mein Bruder ist ca. 1976/77 in der Pädagogischen Holchschule in Bonn mal in den Raum des Behördenselbstschutzes gestolpert. Komplett ausgestatteter Brandschutz mit allem was damals nach STAN da sein mußte. Nur waren merkwürdiger weise alle Namensschilder leer!


    Das Zeug hing am Haken und sammelte Staub...


    Der BUND hat sich derzeit aus dem Thema komplett raus gezogen, einzig die BA THW existiert auf diesem Sektor noch (und macht einen guten Job :Gut:). Aber die übrigen Einheiten sind samt und sonders als Katastrophenschutz aufgestellt. Dafür kann man auch Freiwillige gewinnen, für den ZS wird das deutlich schwieriger.


    JMO2CT


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ich sehe da auch nicht viel das man reaktivieren könnte. Ich hätte jedoch die Idee das man die Feuerwehren besser nutzt. In fast jedem Dorf gibt es eine eigene Feuerwehr, würde man diese Infrastruktur besser nutzen könnte man die Aufgabe der Feuerwehr erweitern. Zum Beispiel könnte jede größere Feuerwehr einen Luftschutzbunker oder Trinkwasserspeicher, Notvorräte an Treibstoff etc. bauen lassen, auch könnten sie mehr Aufgaben im Zivilschutz übernehmen da zum Beispiel in Deutschland eine Volksarmee fehlt. Überhaupt bin ich sehr vom Einsatz vieler Feuerwehrleute begeistert und ihre Fähigkeiten durch Fahrzeuge und Ausrüstung kann man für weit mehr verwenden als nur der Brandbekämpfung. (Wird ja auch im Ansatz schon getan) Es ist und bleibt eben eine Geldfrage und solange eine Nation bei sich selbst am meisten spart alles nur Fantasie. Förderungen für Privatbunker beim Hausbau oder Renovierung würde ich allerdings schon gerne wieder sehen, man hat ja schon bei Solaranlagen und Vollwärmeschutz gesehen das Förderungen vielen Menschen den richtigen Ansporn geben mehr als 0815 hinzustellen.


    Das ganze könnte man dann auch ausweiten. Zum Beispiel Städten eine Förderung zusprechen die Turn oder Festhallen auch gleich baulich als Notfallzentren konzipieren. Auch könnte man mehr führende Feuerwehrleute als Katastrophenpersonal ausbilden um zum Beispiel auch im Fall des Falles die Befugnis zu haben eine Art Notstand auszurufen und die Organisierung zu übernehmen. Bei einer großen Katastrophe könnte ich mir nämlich gut vorstellen das schnell Ortspolitiker, Polizei, Feuerwehr und vielleicht sogar Militär etwas planlos nebeneinander stehen, auch wäre es so leichter Freiwillige für Aufgaben zu organisieren. Das könnte auch mit einer freiwilligen Ausbildung Hand in Hand gehen an der jeder Bürger teilnehmen darf. Allerdings muss so etwas flächendeckend ablaufen und muss auch wirklich für jeden der will zugänglich sein.


    Bei Ländern mit Wehrpflicht kann ich mir auch gut vorstellen das man Zivildiener im Zivilschutz besser verwenden kann wenn es dort mehr Aufgaben und Struktur gibt, bei den derzeitigen Hauptaufgaben hat man eher den Eindruck das sie den Gehaltsvorstellungen vom beruflichen Pflegepersonal im Weg stehen.