Wie Regenwassertank / Brunnen an Hausverteilung anschließen?

  • Zitat von Udo (DL 8 WP);220902

    Schade, wo "hakt" es denn ?


    Daran, dass das Dach mein Shack beinhaltet :winking_face:


    zu wenig Platz-Haus ist 360 Jahre alt und entsprechend steht überall da Ständerwerk, wo man es nicht braucht... geht wirklich nicht.

  • Bei einem 360 Jahre alten Haus, würde ich es auch stark vom Typ des Hauses abhängig machen, ob ich mir einen IBC auf's Dach stelle, der in vollem Zustand eine Tonne wiegt. Im Ortskern sind solche Hütten meist mehr als einmal abgebrannt und wurden dann mit mehr Gottvertrauen als Materialstärke wieder aufgebaut. Habe zwei Jahre in einem über 200 Jahre alten Fachwerkhaus gewohnt, bis irgendwann der Lehmputz in großen Platten von der Decke purzelte, das darunter liegende Tragwerk aus Balken war alles andere als vertrauenerweckend. :face_with_rolling_eyes:


    Aber vielleicht kannst du ja ein Mannloch in den IBC-Contauiner Einbauen und das Ding als ultrakompakt Shack in den Garten stellen. Mehr als 1000 Liter Raum sollten ein Funkamateur und seine Station doch nicht benötigen. :Ironie:

    Wer mit dem Feuer spielen will, muss wissen, wo das Wasser steht. (Oliver Tietze)

  • @Daywalker:
    Wenn man zur Sorte Mensch gehört, der wenig Geld und zwei linke Hände hat, dann erst hat man ein wirkliches Problem.
    Versuche lieber, wenigstens die passiven Bauteile (Rohre, Behälter usw. ) gebraucht zu bekommen oder sie vom Abbruch zu organisieren.
    Das ist allemal besser als "billig vom Baumarkt" zu kaufen. Solche Anlagen müssen weitestgehend wartungsfrei über lange Zeit funktionieren und genau da liegen die Qualitätsunterschiede zu Billigstteilen.


    Heute wird so viel weggeworfen, was noch problemlos wiedereinbaubar wäre. Ich behaupte, dass so ziemlich alles, was du für eine gute Regenwasseranlage brauchst, auf dem Müll zu finden ist. Man muss nur wissen wo.
    Du musst allerdings ein Auge für Gelegenheiten entwickeln und rasch handeln können.
    Einmal bin ich beispielsweise einen unüblichen Weg gefahren und habe deshalb ein Abbruchgelände gesehen, wo offenbar eine Gärtnerei rückgebaut wurde, um einer Industriehalle zu weichen. Da gabs massenhaft Gehwegplatten abzuholen, die wären alle deponiert und dann zu Strassenunterbauschotter zerhackt worden. Kurzes Gespräch mit dem Baustellenleiter, das musste rasch gehen, weil wenn sie anfangen den Aushub zu machen, kann man nicht mehr aufs Gelände.
    Unter den Platten (und deswegen komm ich drauf) lag noch PE-Druckleitung für die Bewässerung, die hab ich natürlich samt Verschraubteilen und den Wasserventilen auch gleich mitgenommen.
    Auf dem Abbruch bekommt man viel, wenn man weiss, wie. Sorge der Abbruchunternehmer ist Vandalismus, wilde Mülldeponien und Haftung wegen Unfällen.

  • Zitat von jp10686;221008

    @Daywalker:
    Wenn man zur Sorte Mensch gehört, der wenig Geld und zwei linke Hände hat, dann erst hat man ein wirkliches Problem.



    Wenigstens ist letzteres nicht der Fall. :winking_face:
    Ich nage ja nicht am Hungertuch - Vierstellige Beträge mal eben für ein Bastelprojekt gehen halt nicht.


    Dein Tipp ist gut - werde mal Ausschau halten !

  • Hmm, ich habe ein Regensammelfass beim Fallrohr neben der Eingangstüre stehen. Das Klo ist glücklicherweise neben dem Hauseingang.
    Ich fülle deshalb relativ simpel eine Giesskanne und stelle die neben das Klo, damit wird gespült.
    Nachdem ich einfach mal ausgerechnet habe, wieviel eine Klospülung kostet bin ich zwar ernüchtert, mit Geldsparen ist da nicht viel, doch ich machs ja auch auf ideologischen Gründen.
    Gruess
    Pilzler71

  • Regenwassernutzung, interessantes Thema.

    Ich habe vor kurzem einen Bericht in einer Zeitschrift des Hauseigentümerverbandes der Schweiz gelesen. Diesen möchte ich euch nicht vorenthalten!

    Warum? Was ist neu?


    • Erstens passt der Bericht genau zur Frage von Daywalker;
    • Zweitens, es wird eine neue Möglichkeit der Regenwassernutzung für die eigene Trinkwasserversorgung aufgezeigt (gilt nur für die Schweiz, ist aber auch für alle anderen interessant zu lesen).



    Kurze Zusammenfassung:
    Im ersten Teil wird grob darüber informiert was in der Schweiz bereits unternommen wurde und was die Resultate sind. Ebenfalls wird kurz auf das Potential eingegangen.
    Im zweiten Teil wird der Ist-Zustand beschrieben. Also, Regenwassernutzung für Toilette, Waschmaschine und Gartenbewässerung.
    Und im letzten Abschnitt wird es richtig interessant:


    • Neue Möglichkeit aus Regenwasser in die Trinkwasserversorgung im eigenen Haus einzuspeisen;
    • Vor- und Nachteile dieser Variante;
    • Benötigte Infrastruktur für dieses System;
    • Funktionsweise des Systems;
    • Erneute Aufbereitung des Grauwassers von Dusche und Waschbecken für Toilettenspülung;
    • Kostenzusammenstellung der Installation (Schweiz)



    Ich denke das ist schon ein grosser Schritt in die richtige Richtung!

    Den gesamten Text findet ihr unter folgendem Link auf Seite 25 (Zeitschrift zum Blättern in readeransicht):
    http://issuu.com/hev-schweiz/docs/hev-2015-6

    Ebenfalls findet ihr auf dieser Seite weiterführende Links zu diesem interessanten Thema.

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!


  • 10'000.- für so eine Anlage. Das ist Schwachsinn im Quadrat. Ich verbrauch höchstens für 150.- an Wasser pro Jahr das heisst ich brauche mindestens 100 Jahre bis das Geld wieder drinnen ist (die Pumpe verbraucht ja auch etwas). Mal für die Schweizer wir haben keinen Wassermangel, selbst wenn irgendwelche Ökos diesen Schwachsinn verbreiten. Die Schweiz und auch Deutschland sind keine Süd europäische Länder.
    Was nicht alles versucht wird von irgendwelchen Lobbies um sich Kohle zu verschachern ist schon langsam nicht mehr zu ertragen, insbesondere das es am Schluss alles zusammengerechnet Ökologisch sinnlos wenn nicht kontraproduktiv ist.


    Aber in dem Artikel zeigt die ETH Studie wo es langläuft und zu Waschpulverfrage gibt es Entkalkungsanlagen.



    Das einzige was Geld spaart ist den Garten zu bewässern mit Regenwasser, weil man sich die Abwassergebühr erspart die den grössten Teil der Wasser Rechnung ausmacht.

  • @moleson: Ich wiederspreche dir nicht! Ist Schwachsinn (was den Preis angeht). Ich finde nur die Überlegung, Regenwasser aufbereiten und in die eigene Trinkwasserversorgung zu integrieren interessant.
    Ich bin auch der Meinung, dass man das technisch wahrscheinlich auch anders lösen kann. Aber, dieses beschriebene Verfahren ist zurzeit die einzige legale (gesetzliche Grundlage und Hygienevorschriften) dies durchzuführen.
    Ich hoffe, dass sich da in nächster Zeit was bewegt und man auch für andere Systeme die Bewilligung bekommt. Dann wäre auch das Preis-Leistungsverhältnis besser. Ich sage nur, Monopol der Grossen.

    Ich mache mir nur so meine Gedanken über die absolute Unabhängigkeit der Technischen Werke was Strom und Wasser angeht. Und genau da könnte dieses (weiterentwickeltes System) ein Ansatzpunkt sein. Mindestens als Ergänzung zu einer eigenen Quelle oder einem eigenen Brunnen.

    Ich bin auch der Meinung, dass man am meisten Sparpotential im Garten- und Toilettenbereich hat. Da kann ich auch aus Erfahrung sprechen.

    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

  • Eine häusliche Aufbereitung von Regenwasser auf Trinkwasserqualität halte ich auch für Unsinn. Dann lieber ein weniger aufwändiges und technisch ausgereiftes System mit getrennten Leitungen für Toilette, Garten- und Putzwasser und, wer mag, Waschmaschine installieren. Wenn es sein muss, würde ich mich damit auch selbst waschen. Für die dann noch verbleibenden relativ kleinen Mengen zum Kochen, Trinken, Geschirrspülen und Zähneputzen gibt es für den Notfall leistungsfähige Handbetriebs-Filter und die Möglichkeit des Abkochens.


    Außerdem hat Moleson Recht, dass in Mittel- und Nordeuropa üblicherweise kein Wassermangel herrscht, es sei denn in Gebieten, wo Bergbau den Grundwasserspiegel abgesenkt hat, bei chemischer Verunreinigung oder regional eingeschränkt in heißen Sommern in einzelnen Gebieten, aus denen Großstädte versorgt werden. Insofern besteht kaum eine Notwendigkeit für die Wassernutzung. Was Garten und Toilette betrifft, finde ich eine Zisterne dennoch sympathisch. Es erhöht ein wenig die häusliche Autarkie, man leistet einen kleinen Beitrag zur Entlastung der Kanalisation bei starken Regenfällen und bei dieser relativ einfachen Technik dürfte ein finanzieller Einspareffekt gegenüber der Verwendung von Trinkwasser spürbar sein.

  • Mal aus Preppersicht betrachtet , hat so ne Anlage auf jeden Fall den Vorteil , daß man einen größeren Wasser-/Brauchwasservorrat hat und auf die öffentliche Versorgung nicht ständig angewiesen ist . Braucht dann nur für die Elektropumpe einen Notstromer, eine Handschwengelpumpe oder eine Öffnung , in die man auch mit nem Eimer Wasser hochziehen kann.


    Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit seitens der Gemeinde, die bisherigen Hausbrunnen weiterhin für Toilettenspülung, Waschmaschinen, Viehtränke (ohne Milchvieh !) , Garten zu benutzen .


    Was die kommunale Wasserversorgung angeht, so gibt es natürlich ausreichend Wasser in Europa. Doch in stark landwirtschaftlich strukturierten Gegenden ist das Wasser häufig relativ nitrathaltig , so daß es Trinkwasser ohne großen Aufbereitungsaufwand nicht unbedingt in allen Gegenden gibt. Da ist es dann auch für die Gemeinden schon ein Vorteil, wenn das Bruachwasser aus dem nitrathaltigen Oberflächen-Grundwasser individuell bezogen wird..


    frieder


    - - - AKTUALISIERT - - -

  • …8 Jahre Später….


    Trotz des insgesamt aufschlussreichen Threads….


    Hat einer von euch so eine Anlage am laufen?


    Hat einer von euch eine Waschmaschine die mit Regenwasser betrieben wird?


    Ich nutze ja seit Jahren eine Solar Waschmaschine, die einen extra Warmwasser Anschluss hat, das kombiniert sich aber nicht so dolle mit Regenwasser, da ich dann mit Warmen Stadtwasser Waschen, aber mit dem Regenwasser spülen müsste…


    Keine Ahnung wie das Resultat da ist…


    Für Toiletten auch bestimmt ok, aber wenn das Regenwasser nachher gelb ist wegen Blättern im Tank sieht es bestimmt aus wie reingeschickt, und nicht abgespült….


    Alternativ kann man sich bestimmt auch anstatt 5000 bis 8000€ für nen Regenwassertank mit allem ZIP und Zapp auszugeben einen professionell gebohrten Tiefbrunnen bauen lassen, der in einer sauberen Grundwasserschicht liegt, und dann die Toiletten und Garten und Waschmaschine speist….


    Der fällt nicht trocken, und ist auch Wartungsarm….


    Liefert auch noch bei Fallout sauberes Wasser


    Parallele Leitungen zumindest für die Toilette und zur Waschmaschine sind dann halt Pflicht, aber auch kein Problem … zumindest im Neubau…


    Leider sind hier bei mir alle auf 6 bis 8m gespülten Brunnen sehr Eisen und Manganhaltig, da ist nix mit Nutzung im Haus…. Garten kein Problem wird alles halt braun wo das Wasser drauf trocknet….


    Also… Gerne aus dem echten Leben ein paar Erfahrungen…

  • Also mit Regenwasser habe ich nur soweit Erfahrung als das wir es nur für den Garten benutzen.

    Da wir einen eigenen Brunnen haben der sehr tief ist ca.50 Meter haben wir auch keine Probleme in trockenen Jahren. Noch nicht muss man dazu sagen. Wir haben auch kein eisenhaltiges Wasser, mehr ist es sehr kalkhaltig.

    Eisenhaltiges Wasser hatten wir in der Lüneburger Heide, aber es gehört auch eine Filteranlage dazu, die etwa alle zwei- drei Jahre mit neuem Kies bestückt werden musste, sonst hast du schnell nur noch braune Wäsche. Allerdings muss man die Filter, wir hatten zwei hinterienander, auch rückspülen, um den Eisenschlick auszuspülen, sonst hast du schnell, nach etwa 2-3 Monaten wieder nur noch eisenhaltiges Wasser, und der Kies verklummt und wird zu Beton.

    Allerdings ist solch eine Filteranlage nicht billig, Bergefeld hat solche Anlagen, oder die Firma https://www.chriwa-group.com/awg/ es sei den man bekommt eine gebrachte, aber das ist heute nicht mehr so leicht. Unser erster Brunnen war auch nur 7-8 Meter. Ich hatte dann einen tieferen bohren lassen . 28 Meter waren es. Das alles nur wenn du auch einen einen Brunnen bohren lassen willst. Ich kenne deine Gegend nicht, deshalb solltest du dich an eine Bohrfirma wenden die auch schon in deiner Gegend gebohrt hat, und weiß wie die Tonschichten verlaufen. Denn bist du erstmal in einer Tonschicht drin, musst du auch wieder heraus um in eine wasserführende Schicht zu kommen.

    Eine Zisterne ist natürlich billiger, aber auch dort sollte man eine Filteranlage anbringen, damit das Wasser die Schmutzpartikel und Blätter abhält, und sie sollte begehbar sein um sie mind. einmal im Jahr zu reinigen. Ich kannte Leute dir machen alles mit Regenwasser, auch zum trinken. Aber auch sie lließen alles durch mehrere Filter laufen, damit sich das Wasser mit Mineralien anreichern konnte. Da habe ich aber zu wenig Ahnung, um darüber berichten zu können. Ich weiß nur das es so gemacht wurde.

    Leider steht das alte Bauernhaus nicht mehr.

  • Wir haben (historisch, vom Vorbesitzer und Erbauer so übernommen) eine 6000l Zisterne, gefüllt über die Dachfläche. Von dort geht ein Hartkunstoffschlauch in die Garage, wo ein Hauswasserwerk steht (von uns mittlerweile erneuert). Dort gibt es eine Umschaltung der Toilettenspülung, (2 Stück), sodass entweder Regenwasser oder Frischwasser für die Toilettenspülung verwendet wird, Waschmaschine leider nicht. Außerdem gibt es noch ein Außenhahn, der Regenwasser liefert.


    Bis auf ganz trockene Sommer (2017 war imho so einer) läuft unsere Zisterne nie leer. In den Toiletten haben wir ganz wenig schwebteilchen, das Wasser ist eigentlich ziemlich klar.