Beratung erbeten: Autogenschweissgerät

  • Hi!


    Nachdem mein Schutzgasschweissgerät heute beschlossen hat, seinen Dienst auf höchst perfide Art und Weise zu beenden (Drahtzufuhr spinnt gewaltig) bin ich gerade auf der Suche nach einer Alternative.


    Und da Autogen ja nicht nur krisensicherer sondern auch multifunktioneller ist möchte ich mir ein Autogenschweissgerät zulegen.


    Jetzt ist es so dass ich nicht jeden Tag in der Werkstatt stehe und I-Träger verschweisse. Aber hie und da taucht eben ein Projekt auf, und das möchte ich dann auch gut bearbeiten können.
    Daher suche ich ein Gerät das folgenden Kriterien (bestmöglich) entspricht:

    • gute Qualität, lange Lebensdauer
    • 6mm starke Werkstücke sollten möglich sein
    • wenn möglich mit einer halbwegs kompletten Grundausstattung (inkl. Schneidbrenner)


    Gefallen würde mir das Air Liquide X11, allerdings kostet das richtig viel! :staun:



    Dann hätte ich noch eine Frage: Wie ist das mit den Flaschen (Atze und O2)?
    Ist das wie mit den Propangasflaschen (Flaschenpfand bezahlen; im laufenden Betrieb die leeren Flaschen gegen volle umtauschen; irgendwann die Flasche wieder zurückgeben)?


    Bitte um euren Input,


    Maresi

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Deine gennante Marke scheint in Österreich bekannt zu sein. Bei uns sind es Gloor, Endress ect. aber auch bei uns sehr teuer, trotzdem eine gute Anschaffung wenn man draus kommt.
    Hier kann man die Gasflaschen mieten (bilig) und laufend auswechseln oder sogar kaufen.
    Um 6 mm zu schweissen braucht man sehr lange und viel Gas, obendrein ist es mühsam.


    Vorteile Autogenanlage: Schweissen, wärmen, schneiden, löten, sehr helle Lichtquelle, sehr feine Arbeiten möglich, Strom und Ortsunabhängig

  • Zitat von el presidente;234793


    Um 6 mm zu schweissen braucht man sehr lange und viel Gas, obendrein ist es mühsam.


    Mit meinem Schutzgasgerät gehts gar nicht - einer der beiden Stahlteile wird immer nicht warm genug damit das Material aufschmilzt. Ich konnte mehrere 8cm lange Schweißnähte mit Körperkraft wieder lösen...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Sollte eigentlich nicht sein. Machst du Abstand zwischen den zwei Stücken? Dicke Eisen sollte man anschrägen.

  • Hallo Maresi,


    ich denke das beste wird sein, Du holst Dir die Flaschen bei einem Baumarkt in Deiner Nähe Hornbach und Bauhaus z. B. bieten Sauerstoff und Acetylen an. Kostet allerdings etwas an Kauf / Pfand.


    Beachten dabei solltest Du, dass Du etwa 2 Flaschen Sauerstoff brauchst, während eine Flasche Acethylen verbraucht wird. Entweder dann eben nur die Sauerstoff Flasche tauschen (ggf. 2 holen) oder eine größere Sauerstoffflasche nehmen und eine kleine Acethylen (-> ev. Transportproblem). Ggf. eben damit leben, wenn man nicht soviel verbraucht.


    Ich habe den Fehler gemacht und habe mir 2 gebrauchte Flaschen angeblich Eigentumsflaschen vermeintlich billig gekauft, eine von Messer Griesheim (Sauerstoff) und eine von Linde.... mit abgelaufenem TÜV.


    Die bekomme ich hier in der Gegend nicht gefüllt und habe die Sucherei erst mal aufgegeben... Die wollen Händler (anderer Marken nicht annehmen bzw. TÜV-ven).... Angeblich wären das keine Eigentumsflaschen...


    Guck Dich erst mal um, wer Dir bei Dir in der Gegend die Dinger befüllt, bevor Du da was gebrauchtes kaufst.


    Daher mein Rat zu Hornbach bzw. Bauhaus. Wenns die bei Dir in der Gegend gibt.



    Ein Schweiss-Set mit Brennern, Schläuchen und Druckminderern, am besten noch eine Transportkarre dazu, kannst Du durchaus gebraucht kaufen.


    Dir sollte allerdings klar sein, dass mit Autogen-Schweissgeräten ein gewisser Verzug beim Schweissen entsteht, den Du mit Elektro- Schutzgas in der Größenordnung nicht hast.


    Allerdings kannst Du mit Autogen Schweissgeräten alles Mögliche "Brutzeln".


    Am besten Du hast beide Geräte.


    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Autogenschweißen ist ja nun auch keine Gefäßchirurgie. Im Prinzip hat man doch nur irendeine Art von Griff, an dem man die beiden Schläuche anschließt, und am anderen Ende eine Düse, durch die das Gas wieder herauskommt. So weit ich mich erinnere, bestand der einzige Anspruch an die Funktion darin, dass das Gas halbwegs gleichmäßig strömt. Also abgesehen von grundsätzlichen Sachen, wie Dichtheit, Haltbarkeit oder Wartungsfreundlichkeit.
    Probleme gab es eigentlich nur mal mit den Düsen, die gelegentlich gereinigt werden mussten und irgendwann - besonders in der Lehrwerkstatt - einfach durch waren und dann ausgewechselt wurden (Alte abschrauben, Neue dranschrauben => fertig).
    Jedenfalls wirkten die Autogenschweißgeräte, die ich bisher gesehen habe, nicht so, als versuche man in dem Bereich noch, das Rad neu zu erfinden, wie man so schön sagt. Die sahen alle irgendwie gleich aus, waren alle unhandlich und dürften auch teilweise viele Jahre alt gewesen sein, ohne dass jemand Bedarf an einem neueren Gerät hatte. Also mal abgesehen von den Schläuchen, die man wohl irgendwann mal austauschen muss.


    Für Brennschneidgeräte gilt übrigens genau das Gleiche, nur dass die meistens wesentlich seltener gebraucht werden als ihre Schweiß- und Löt-Kollegen.



    Der langen Rede kurzer Sinn: Ich glaube, da kann man nicht viel falsch machen. Gerade bei transportablen Geräten könnte man vielleicht noch darauf achten, wie das Ganze aufgebaut ist. Also, dass es nicht umfällt, dass man alle Funktionsteile erreicht und sowas. Aber das abzuschätzen, sollte eigentlich auch jedem halbwegs praktisch veranlagten Menschen ausreichend möglich sein. :Gut:

  • Angeschrägt habe ich sie nicht, weil eh eine natürliche Rundung vorhanden ist...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Wovon genau? Vom Material?

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Sorry, geht nich mehr - hab' alle wieder fein säuberlich abgeflext und -geschliffen.
    Ich versuch's vorläufig mit 'nem primitiven Schweißtrafo und Elektroden...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.



  • Hallo zusammen


    Sorry für das Komplettzitat!


    Aber es ist nicht ganz so einfach wie es auf den ersten Blick aussieht!


    Stichworte: "Im Prinzip hat man doch nur irendeine Art von Griff", "So weit ich mich erinnere", " da kann man nicht viel falsch machen"!


    Autogen Schweissen ist komplexer als es jetzt so dargestellt wird.


    Denn die beide Werkstücke müssen in der Kernzone so heiss werden, dass das Material "schmilzt", gerade soviel, dass es keine Funken sprüht. Denn dann ist es schon zu heiss und wirft Blasen.


    Dazu muss das richtige Lötmaterial, passend zum zu verlötenden Werkstück als Schmelze zugeführt werden.


    Sind doch einige Parameter die stimmen müssen.


    Ich kann jetzt definitiv nicht eine genaue Anleitung beisteuern, da das fast einer Berufsausbildung entspricht.


    Da ist Übung und ein wenig Metallurgie erforderlich.


    Ich schweisse zum Beispiel sehr viel Messing ......., verdammt schmaler Grat.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Ich kann da meinem Vorredner nur zustimmen.
    Ich habe in meiner Lehrzeit als Metallbearbeitungstechniker sehr oft Autogenschweißen müssen und fand das ganze nicht so sehr einfach. Es ist wirklich komplex.
    Angefangen vom erkennen der Temperatur des Schmelzbades anhand der Farbe(ich glaube das wars:peinlich:),die Zonen der Brennerflamme usw.
    Ich schweiße nur mehr MIG oder WIG . Autogen war mir immer zu kompleziert für ne flotte Naht obwohl mein Vater es Zuhause hatte :face_with_rolling_eyes:

  • Du solltest Dich nach einem gebrauchten Profi-Gerät umsehen...
    ( Messer Griesheim,Görres,Zinser,Endress ect.. )


    Du wirst meistens auf Konkurs-Auktionen fündig,dort bekommst Du so etwas etwa zu 1/4 des Neupreises, incl. der Flaschen.
    Mit einem sauberen Eigentumsnachweis ist es kein Problem die Flaschen zu tauschen...


    Meist guckt sowieso Niemand drauf wenn Du in einem Baumarkt die Buddel wegbringst und gleichzeitig eine gefüllte kaufst. Die Mitarbeiter sind froh wenn Du die Dinger schleppst und in die Gitterbox stellst :winking_face:
    (vorrausgsetzt das die auch das Gas von dem jeweiligen Hersteller vertreiben dessen Flaschen Du hast )


    Für richtige Schweissverbindungen Fe/Fe sind die meisten angebotenen Baumarktgeräte nicht geeignet,diese empfehle ich eher nur zum Hartlöten von Messing/Kupfer. Also Finger weg von den Geräten mit den " Einwegflaschen in homöphatischer Dosierung" ,da ist nichtmal richtiges Acetylen drin,also denkbar ungeeignet für eine haltbare Schweissverbindung !


    Bei einem älteren gebrauchten Schweissgerät solltest Du unbedingt Rückschlagventile in die Schlauchpakete einbauen,dies ist für die Sicherheit unerlässlich ! Ein unbemerkter Flaschenbrand kann ein ziemlich übles Eigenleben entwickeln !


    Evtl ist auch noch die Anschaffung einer zusätzlichen Propangasflasche ratsam,dann wird das Brennschneiden nicht so teuer,dazu brauchst Du kein Acetylen :winking_face:


    Ansonsten hat Ernst mehr als recht,Autogenschweissen ist nicht mal nebenbei erlernt,dafür das ich`s mit Schweissschein offiziell machen darf waren 2 mal 8 Wochen Lehrgang notwendig.


    Als Anhaltspunkt würde ich sagen das sich folgende Annonce ganz gut anhört :


    http://kleinanzeigen.ebay.de/a…geraet/335732645-111-1275


    Das ist denn sogar weniger als 1 / 4 des Neupreises...


    P.S.


    Für hauptsächliche Arbeiten mit Dünnblech < 3mm würde ich sowieso auf Autogenschweissen verzichten,Du glühst das Material neben der Schweissnaht dermassen weit aus das z.B. im KFZ Bereich die Stabilität weg ist !
    Da holft Dir eher ein gutes Schutzgasgerät weiter,besonders für nicht durchgehende Nähte !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Zitat von ID 2;235240

    Autogen Schweissen ist komplexer als es jetzt so dargestellt wird.


    Da hab' ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
    Ich wollte nicht sagen, dass Autogenschweißen einfach ist, sondern, dass das Autogenschweißgerät kein sehr komliziertes Bauteil ist.
    Schweißen ist nicht einfach, besonders Autogenschweißen. Gerade, wenn man sich dann noch anguckt, was da manche Spezialisten machen. Rohre sind ja z.B schon schwierig genug, aber dann noch über Spiegel, wie es im Sanitärbereich wohl häufig vorkommt...
    Das muss man mal gesehen haben, um es zu glauben. :lachen:


    Trotzdem bleibe ich dabei, dass das Schweißgerät sehr einfach ist: eine Düse, an die zwei Schläuche angeschlossen sind.


    Es kann natürlich schon sein, dass es da heute auch modernere, bessere, komplexere oder bedienerfreundlichere Autogenschweißgeräte gibt, aber ich habe eben im Industriebereich nur die erwähnten, unkomplizierten Geräte kennengelernt und gehe deswegen davon aus, dass die auch bei Profis weiterhin das Mittel der Wahl sind.


    Das war eigentlich alles, was ich damit sagen wollte. :)

  • Hallo Oscar


    Ja das kam in dem Sinne falsch rüber!


    Die Gerätschaften sind einfach, das Verfahren an sich ein wenig komplexer.


    Jetzt ist es klar .........., der Hammer in MEINEN Händen schafft einen Nagel einzuschlagen.


    In den Händen eines Schmiedes schafft ein Hammer Kunstwerke .... :face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüsse, Ernst

  • Bitte nicht schweissen mit löten verwechseln, danke. Ist ein bisschen verwirrend für Neulinge....

  • Hallo El Presidente


    Doch doch das war schon richtig ........!


    Aber der Hinweis, dass es 2 verschiedenen Verfahren sind hätte ich machen sollen.


    Viele Grüsse, Ernst

  • Lokomofeilowitsch


    Das ist der Mann, der eine Lokomotive aus einem Stück feilte.:grosses Lachen:


    Aber der bin ich nun wirklich nicht. Ich will einfach nur kleinere Metallteile (Messing, Stahl) relativ fest miteinander verbinden, eben um sie nicht aus einem Stück sprichwörtlich komplett herausfeilen zu müssen. Also einfach kleinere unterschiedliche Formen miteinander verbinden.


    Ich durfte einmal dabei zuschauen, wie jemand das mit Hartlot sauber hingezaubert hat. So etwas würde ich sehr gerne selbst auch können und denke schon einige Zeit darüber nach mir so ein kleines Hartlötgerät anzuschaffen:


    http://www.ebay.de/itm/CFH-SCH…%3Dpp%26sd%3D271253534624


    Ich brauche das Gerät nicht sehr oft, nur ab und zu bei bestimmten Bastelarbeiten. Auch habe ich nicht den Platz mir ein Profigerät irgend wo hinzustellen. Es ist mir auch durchaus klar, das die Ersatzflaschen teuer sind. Aber wie schon gesagt, ich brauche es nur gelegentlich für kleinere Dinge.:)


    Frage: Lässt sich das verlinkte Gerät für meine Bedürfnisse einsetzen? Ist es einigermaßen brauchbar, oder ist so etwas von vornherein Schrott.


    Door Miesegrau


    Hofft das es ok ist sich hier dran gehängt zu haben.....:peinlich:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Kann leider über diese Kombination von Gasen nichts sagen und die Apparatur habe ich auch noch nie gesehen.
    Würde dir weichlöten auch gefallen? Das würde mit einem normalen Bunsenbrenner ala Campingaz funktionieren und ist erst noch günstiger.