Focus: Wird in der Schweiz der Sprit knapp?

  • Auch nicht uninteressant.


    HIER schreibt der Focus knapp aber nachvollziehbar über einen möglichen Mangel an Kraftstoff in der Schweiz nach technischen Problemen in der wohl einzigen Raffinerie des Landes.
    Da auch die Nachführung aufgrund des geringen Wasserstandes der Wasserwege wohl leidet, scheint es Überlegungen zu geben, auf die nationalen Reserven zuzugreifen.


    Egal, wie dramatisch sich die Lage wirklich entwickeln sollte (gibt bestimmt noch Schienenverkehr, oder?), zeigt sie doch mal wieder, wie empfindlich auch moderne Staaten in Bezug auf ihre Logistik reagieren.
    Gleichzeitig sind 4 Monate nationale Reserve schon ein Wort.


    Weiss einer, wie lange die strategischen Reserven in DEU reichen würden?


    Wohl dem, der einem Engpass zumindest temporär vorgebeugt hat...




    Gruß,
    Maro

  • Also im Artikel steht:


    Innerhalb der nächsten zehn Tagen soll das technische Problem behoben werden. Dann soll die Raffinerie wieder produzieren. An den Tankzapfsäulen in der Schweiz werde es keine Probleme geben,


    beantwortet das deine Frage nicht schon?


    LG. Nudnik

  • Zitat von Marodeur;248315


    Weiss einer, wie lange die strategischen Reserven in DEU reichen würden?


    In Deutschland sind die Mineralölkonzerne gesetzlich dazu verpflichtet, eine strategische nationale Reserve von mindestens drei Monaten bereitzuhalten und auf Anordnung freizugeben. Nutzt nur nicht viel, wenn zum Beispiel großflächig der Strom ausfällt, wie selbst der TAB-Bericht von 2009 festhält.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Interessant ist der Ansatz in der Zeitung 20min... "...rund 2,5 bis 4,5 Prozent der Pflichtlagerbestände verwendet..."
    Meine Rechnung: in 10 Tagen werden 3% gebraucht und das "nur" weil eine Lieferquelle versiegt ist....
    ich weiss zwar nicht genau wie viel diese liefert aber gehen wir mal von 25% des schweizer Bedarfs aus (wahrscheinlich weniger) dann sind, wenn alle Quellen nicht mehr funktionieren in 10 Tagen schon 12% des Pflichtlagers gebraucht worden... und so soll es dann für 4,5 Monate reichen? Zitat offizielle Stelle: «Die Pflichtlagerbestände decken einen Treibstoffverbrauch für viereinhalb Monate. Dies bei einem vollständigen Importstopp und ohne Produktion im Inland»


    Habe gleich meinen 4. Kanister wieder aufgefüllt welchen ich am Samstag gebraucht hatte...

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Die Frage ist welche Verbraucher bei der Berechnung der Reichweite berücksichtigt werden. Die Reserve wird sicherlich bei einem tatsächlichen Engpass eher für staatliche Stellen genutzt werden und nicht dazu das Herr Müller weiterhin 80 km Täglich zur Arbeit hin und zurück pendeln kann.

  • Nicht nur das - gilt es doch neben der staatlichen Infrastruktur und vor Allem der Versorgungslogistik bestimmt auch, die nationalen Produktionskapazitäten am Laufen zu halten, um nach einer zeitlich begrenzten Minderversorgung nicht den Anschluß zu verlieren und somit -gelinde gesagt- "Schleppschei..e" in Form von Produktionsstättenausfall, Arbeitslosigkeit etc. zu produzieren.


    Schwierig.
    Ich könnte mir durchaus vorstellen, daß es soetwas wie einen Schwellenwert zwischen "abpufferbar" und "milderbar, aber in Gänze nicht aufzufangen = Folgeschäden" in der Berechnung der strategischen Reserven gibt.


    Ist nur die Frage, wo so ein Wert liegen könnte, bzw. ob er je in die Öffentlichkeit gerät, um mit Panik nicht noch schneller in eine Abwärtsspirale zu gelangen.

  • Klar in meinem Text hätte ich am besten anstelle von staatlichen Stellen von systemrelevanten "Verbrauchern" sprechen sollen. Sicherlich wird es für den Notfall unterschiedliche Rationierungspläne geben.
    Es macht ja einen Unterschied ob man einen absehbaren Engpass überbrücken muss wie bei dem Ausfall einer Raffinerie oder eine tatsächliche Krise von katastrophalen Ausmaß eingetreten ist.


  • :Ironie: Zum Glück kommt im Satz vom Bericht nicht das Wort Notfall... :unschuldig: Notreserve.... Notstand.... Ok, Nur keine Panik :zipper_mouth_face: .... oh Sch..... :psst:



    Gruss Gnomkeller der auf die Staatliche Ordnung setzt. (Faher auf dem Arbeitsweg bis zu 4x pro Woche bei Cressier vorbei, daher war ich bisher immer schön an der Benzinquelle, die Günstigste Tanke der Schweiz steht dort)

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Villeicht ein wenig OT ... aber um sich selbst ein Bild in Sachen Erdöl (bzw. den daraus hergestellten Stoffen), von den Reserven, vom Verbrauch und dem Umgang der europäischen Staaten mit dem Thema zu machen:
    Buchtipp: Europa im Erdölrausch von Daniele Ganser.


    Ich kann mir vorstellen, dass die meisten hier das Buch bereits kennen. Die welche es nicht kennen: wirklich jeden Rappen/Cent Wert das Buch.


    Zur Frage des TE kann das Buch keine Antwort liefern. Interessante Infos die einem nutzen um die Panikmache der Medien besser einordnen zu können liefert es aber allemal.


    Gruss
    ostpol


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    Villeicht ein wenig OT ... aber um sich selbst ein Bild in Sachen Erdöl (bzw. den daraus hergestellten Stoffen), von den Reserven, vom Verbrauch und dem Umgang der europäischen Staaten mit dem Thema zu machen:
    Buchtipp: Europa im Erdölrausch von Daniele Ganser.


    Ich kann mir vorstellen, dass die meisten hier das Buch bereits kennen. Die welche es nicht kennen: wirklich jeden Rappen/Cent Wert das Buch.


    Zur Frage des TE kann das Buch keine Antwort liefern. Interessante Infos die einem nutzen um die Panikmache der Medien besser einordnen zu können liefert es aber allemal.


    Gruss
    ostpol