Durchschlagen mit möglicht geringer Ausrüstung

  • Das sehe ich genauso. Ich habe es gemacht, in einer Nacht zu Fuß und die Flüsse schwimmend überquerend eine Strecke von knapp 50 km zurückgelegt. 5 km/h als Dauerleistung sind da realistisch.
    Die Wegweiser siehst du dann nicht, sondern du kletterst hoch und tastest sie mit den Fingerspitzen ab, um sie zu lesen. Denn Licht würde dich verraten. Daher hatte ich keins mit. Ich kannte die Strecke so ungefähr.
    Und selbst bei Halbmond und wolkigem Wetter reicht es nicht für ein flottes Lauftempo. Es ist auch besser, so schnell zu gehen/laufen, dass du nicht schwitzt, denn sonst wirst du zu schnell erschöpft und das Frieren kommt um so schneller.

  • @Thomas
    Querfeldein ist natürlich was anderes, klar.
    Da ist es dann im Dunkeln auch schwer einen Weg zu finden.
    Muss man dann gucken, wie weit man kommt.
    Und mit Hund und Hundefutter und ohne Karte/Kompass ist es noch mal ein zusätzliches Handicap.



    "Querfeldein" und "schnellstmöglich" widerspricht sich etwas.
    Aber ok, hast du dir eben so als Aufgabe gestellt.

  • Ich habe genau das Tempo für mich vor 2 Wochen gemessen. Auf Fußwegen und Waldwegen war ich entspannt
    ( Wohlfühltempo ) mit 4,6 Km/h unterwegs und als ich in den Wald rein ging, querfeldein Tierspuren verfolgt habe ging
    es auf 2,2 km/h runter. Ich könnte querfeldein noch etwas schneller gehen, ich bin ja quasi durchs Gelände mit wachen Augen
    und wachsam laangsam gegangen.Vielleicht kann ich auf max. 3 km/h erhöhen, damit steigt aber auch die Verletzungsgefahr an.
    Kommt auf die Situation drauf an. Ich ziehe eine langsame, sichere und versteckte Variante vor, weil ich eh die Ausdauer einiger Foris hier
    nie haben werde. :winke:
    Super schwer fällt mir immer noch abseits der Wege in einer fremden Umgebung das Ziel zu finden, wenn man keine Karte, Navi,GPS etc.
    dabei hat. Dann bin ich sprichwörtlich verloren. LG Wichtel

    Der letzte macht das Licht aus

  • Hallo Blende8,
    dann sei doch bitte einfach so gut und lies ein Thema komplett bevor Du darauf postest, dann können wir uns mehrere Seiten Diskussion sparen. Dann kennst Du Dich mit dem Szenario aus, weißt das ich wissen wollte ob ich mich ohne Karte und Kompass orientieren kann, der von mir geplante Weg abgesperrt war und ich, um mich parallel zu diesen zu bewegen, querfeldein durch den Wald lief.
    Also, einfach das nächste mal lesen worum es geht, mit dem vorhandenen Wissen posten und gut ist.


    Viele Grüße,
    der Thomas

  • Zitat von Semper Fi;264330


    Die Marschleistung der Legion von ca 40KM pro Tag bezieht sich vor allem auf die Erhaltung der Kampfkraft an jedem Punkt des Marsches.


    blende8


    Erhaltung der Kampfkraft ist immer anzustreben.
    Nach so einem von dir beschriebenen Gewaltmarsch bist du doch völlig erledigt.
    Glaubst du, du kannst noch kämpfen oder mit klarem Verstand auf eine sich verändernde Lage reagieren?
    Du kommst zu Hause an und mußt dann erst einmal regenerieren, auch um nicht krank zu werden etc.
    Was is, wenn du dein zu Hause nicht so vorfindest wie gedacht?
    Dann hast du keine Reserven um tätig zu werden.


    Ich würde die Erhaltung der Kampfkraft sogar an oberste Stelle stellen.
    Gerade als Zivilist wär das eine gute Entscheidung. :gratuliere:

  • Dieses militärische Denken gefällt mir nicht.
    Kämpfen???


    Aber es ist schon richtig, man sollte so fit sein, dass man danach nicht gleich drei Tage im Bett verbringen muss.
    Darum ist körperliche Fitness auch so wichtig.


    Ich hatte das obige Szenario so (fehl)interpretiert, dass bei meinen Eltern irgendwas Schlimmes vorgefallen ist und ich nicht mit dem Auto oder Fahrrad hin gelangen kann, sondern nur zu Fuß. Ist ja schon etwas unwahrscheinlich, aber man kann es ja mal so annehmen. Dann würde ich eben so schnell es geht da hin laufen. Und möglichst nicht querfeldein, sondern auf Straßen. Und dann auch möglichst auf Übernachtungen verzichten, weil es a) Zeit kostet und b) zusätzliches Gepäck.


    Der obige gescheiterte Test zeigt erst mal, dass es so jedenfalls nicht ging. Jetzt sollte man überlegen, was man ändert. Da gibt es ja einiges. Es kommt aber auf die konkreten Vorgaben an.

  • Zitat von blende8;264454

    Dann würde ich eben so schnell es geht da hin laufen.


    Sorry, das ich das so wortwörtlich zerpflücke aber genau das halte ich für komplett falsch. (Ist aber nur meine Meinung.)



    Zitat von blende8;264454

    Und dann auch möglichst auf Übernachtungen verzichten, weil es a) Zeit kostet und b) zusätzliches Gepäck.


    Und was machst Du wenn es gerade nicht so optimal läuft wie Du es gewohnt bist?


    Einige Beispiele:
    - Gesundheitlich angeschlagen (schon am Startpunkt) -> ist evtl. mit den entsprechenden Medikamenten zu unterdrücken (die dabei sein müssen)
    - Extremes Wetter -> Marschleistung veringert sich, wodurch eine "Übernachtung" oder (wo ich Dir Recht gebe, wenn es sich nur um eine Nacht handelt) zumindest eine längere Rast nötig sein könnte.
    - Im Falle einer Notrast -> evtl. in einem Schuppen o.ä. ... dann brauchste evtl. trockene Wechselkleidung (muss im Rucksack mitgeschleppt werden). Ein Feuer ist natürlich auch anzustreben aber nicht immer und überall möglich, weshalb ein Kocher+Brennstoff zur Wärmeerhaltung durch heiße Getränke nicht schlecht ist (der aber auch mitgeschleppt werden muss) ...
    - ...


    Natürlich braucht man im Sommer weniger als im Winter.


    Aber es kann mir keiner erzählen, das er sich im tiefsten Winter, egal bei welcher Wetterlage mit keiner angemessenen zusätzlichen Ausrüstung auf einen 40km Marsch begeben würde, dessen Auslöser auch noch ein wie auch immer gearteter SHTF-Fall ist.



    Gruß Einzelkämper

  • Es geht glaube ich darum, das wir nicht von der Möglichkeit ausgehen, das Ziel ungehindert zu erreichen.
    Die Straßen sind beispielsweise die Hauptrouten für alle und dort werden dann erfahrungsgemäß auch die meisten Leute hopp genommen.
    Für mich ist es daher erste Prämisse möglichst von niemanden wahrgenommen zu werden um dem Risiko des wie auch immer gearteten aufgegriffen werden entgegen zu wirken.


    Es geht bei einem Fluchtszenario nicht in erster Linie nur um körperliche Fitness, sondern, wie so oft im Leben, um die richtige Kombination von wissen, Fitness, Ausrüstung...



    Gruß



    TId

  • Ich denke das Szenario ist bei einigen Beiträgen unklar. Wir reden von einer Krise und einer Flucht. Das ist keine sportliche Wettkampfsituation, sondern bitterer Ernstfall.
    Da reisst man nicht blindlings möglichst viele Kilometer runter,sondern muss sich bei jeder Änderung der Landschaft, Verlassen einer Deckung, Überqueren einer grossen Straße, passieren von Ortschaften oder Gehöften etc. sehr genau überlegen, wie man vorgeht. Oft wird man in Deckung verharren müssen und erst mal mit dem Feldstecher die Lage peilen. Eine Weile zum Beispiel beobachten ob das Gegner/Feinde sind, wie die sich verhalten, ob es Streifen,Patrouillen gibt, ob die einen erkennbaren Wachturnus haben etc.
    Eine Fluchtsituation setzt ja voraus, dass es etwas/jemand gibt der einen potentiell verfolgt.Im Ernstfall wird man schnell feststellen, dass es oft frustrierend ist, wie langsam man vorankommt, wenn man selbst die einfachsten Sicherheitsregeln beachtet. Da sind Umwege nötig oder man kann nur in der Dunkelheit bestimmte Gefahren umgehen. Das ist so vielfältig, dass es absolut nichts mit Marathonlauf oder Gewaltmarsch zu tun hat. Die Bewegung bei Dunkelheit ist quälend langsam ohne Festtagsbeleuchtung.

  • Zitat von witchcraft;264471

    Ich denke das Szenario ist bei einigen Beiträgen unklar. Wir reden von einer Krise und einer Flucht. Das ist keine sportliche Wettkampfsituation, sondern bitterer Ernstfall.


    Genau.


    Und auch bei Szenarien ohne militärischen Charakter sollte man davon ausgehen (zumindest zwei bis drei Tage) völlig auf sich gestellt zu sein. Kein 110 und kein 112. Die kommen dann evtl. nicht bei jedem "Pillefitz".


    Ich glaube der richtige Fachausdruck für solche Szenarien ist "Großschadenslage".



    Gruß Einzelkämper

  • Hi,
    Zum Szenario oder der Grosschadenslage.
    ICH glaube, das wenn 110 und 112 ausgefallen sind und sonst noch eine "Schadenslage" dazukommt,
    ALLES sehr schnell unsicher werden KANN.
    ( der weg nach Hause, die nächste Straßenkreuzung,das Leben als solches), denn;
    Wenn einige Leute die Staatsmacht nicht fürchten, schlsgen sie gern mal über die Stränge. (Huligans, Jugendbanden, Bürgerwehren) und DANN sind 3Km/Std schon ne stramme Leistung ( ohne zu berücksichtigen das man sich vielleicht oft und lange verbergen muß.
    Ich bin da voll bei TID.
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Vor allem gehe ich, wenn ich eine Übung anlege, vom denkbar ungünstigsten Fall aus. Es kann sein, dass erst mal ein paar Tage alles ruhig bleibt, weil alle in Schockstarre verfallen, aber es ist auch möglich, dass unfreundliche Elemente die Gunst der Stunde nutzen, das Wetter scheiße ist, das GPS ausfällt oder das Handynetz weg ist.


    Meine eigenen Touren haben für mich folgende Reichweiten ergeben:


    Gewaltmarsch auf Wegen bei herbstlichen Bedingungen oder extremer Hitze: bis zu 50 km/Tag, nach zwei Tagen aber mindestens ein Tag Erholung nötig. Schnitt 6 km/h bei 15 kg Gepäck.
    Marsch (gemischt Wege/Pfade) bei winterlichen Bedingungen und kurzen Tagen: bis zu 35 km/Tag, Erholung erst nach einer Woche wirklich nötig. Schnitt 4,5 km/h bei 22 kg Gepäck.
    verdeckte Bewegung ohne Menschenkontakt abseits der Wege: bis zu 10 km/Tag, nicht mehr als 1 km/h, eher weniger. Möglichst wenig Gepäck, wenn geht, unter 8 kg. Das geht, solange Vorräte oder Nachschub zur Verfügung stehen.
    Auf dem Campingplatz sitzen und das Feuer füttern: unbegrenzt, aber nicht mein Ding.


    Ich denke, jeder hat seine Grenzen, die er/sie auch jeweils selbst rausbekommen muss. Aber nur das Tun bildet, nicht das drüber-Nachdenken. Und Training verschiebt diese Grenzen, teilweise erheblich und nachhaltig. Es lebe die 7-P-Regel: Prior preparation prevents piss poor performance. Period.


    Deswegen traue ich nur der Einschätzung von Menschen, deren Leistung ich selbst miterlebt habe. Wer den Ardennenmarsch abreißt und anschließend mit nem Fässchen Bier unterm Arm noch nen Ultramarathon macht, Hut ab - aber DAS will ich sehen. :winking_face:

    Erklärter FDGO-Fan

  • Hi
    Und wenn man dazunicht gesehen werden darf.
    (Überschrift: DURCHSCHLAGEN) heißt das oft tagsüber verstecken und nachts ( ohne Licht, sonst KÖNNTE man gesehen werden) marschieren.
    Und jetzt NOCHMAL zu den 28 Std. und wie vielen Kilometern?
    M

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Servus Zusammen,


    lasst es gut sein :) , ich glaube Blende hat es nun verstanden.
    Wer an so etwas Interesse hat, sollte sich unbedingt einmal die Bücher von Major von Dach genauer anschauen. Ich habe sie mal von einem guten Freund geliehen bekommen und bin begeistert.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hoi zäme


    Seid doch ein bisschen nachsichtig mit Blende8, er ist noch sehr neu hier :winking_face:


    Wie du vielleicht gemerkt hast Blende8, werden hier einige Dinge als gegeben betrachtet die ausserhalb des Forums so gar nicht als gegeben betrachtet werden. Zum Beispiel eben nicht in zackigem Tempo auf der asphaltierten Strasse laufen, sondern eher langsam durch den Wald, lieber eine Übernachtung mehr einplanen, lieber nicht gesehen werden. So wie ein mehrtägiger Blackout als *gähn* Standardthema bei uns gehandelt wird.
    Das war nicht ganz ersichtlich aus dem Thema, aber irgendwie wussten wir "älteren Hasen" sofort was gemeint ist.


    Ich kenne einige Leute die deine angegebene Leistung hinkriegen, aber dir glaube ich das erst wenn ich dich mal gesehen habe.
    Das ist nicht gegen dich persönlich, sondern einfach aus der Erfahrung mit gewissen Forenusern. Die Anderen sehen das wohl genau so wie ich, deshalb waren einige Antworten darauf "gereizt".
    Also kommen wir doch zum Kernthema zurück, denn jeder weiss was er am Schluss selber kann und was nicht. Alles andere nützt einem nichts :face_with_rolling_eyes:


    Gruess, Anti



    Edit: Semper war schneller...aber dafür bin ich ausführlicher :Zunge raus:

  • @ moppedstruppi: Wobei mit den heute frei verfügbaren Mitteln auch Nachts ein ungesehenes Durchschlagen nur mit guten Kenntnissen des Geländes möglich ist. Sobald dein Gegenüber brauchbare NVG's oder WBG's nutzt, hast du kurze Hosen an:-). Unter Umständen hilft es diesbezüglich mehr Tags unterwegs zu sein und einfach uninteressant zu wirken. So oder so hilft es wenig wenn die Ausrüstung einen zum Shit Magnet macht und den "haben will" Faktor auslöst. Gerade deshalb verfolge ich gespannt den Bericht von TID's Wochenausflug, da e bewusst auch günstigere Sachen nutzt.

  • Ich denke wir verstehen uns, sowohl die "älteren Hasen" als auch die Neuen. Gesagt wurde so ziemlich alles und nun weitermachen.
    Ich schreibe dann beim nächsten mal auch ausführlicher über die angenommene Lage (c;


    Viele Grüße,
    der Thomas

  • Ein alternative Möglichkeit wäre noch, nachts an der Straße zu gehen und tagsüber zu ruhen.


    Überhaupt wird alles viel spannender, wenn man es nachts macht. :)

  • Zitat von Sam Hawkins;264498

    @ moppedstruppi: Wobei mit den heute frei verfügbaren Mitteln auch Nachts ein ungesehenes Durchschlagen nur mit guten Kenntnissen des Geländes möglich ist. Sobald dein Gegenüber brauchbare NVG's oder WBG's nutzt, hast du kurze Hosen an:-). Unter Umständen hilft es diesbezüglich mehr Tags unterwegs zu sein und einfach uninteressant zu wirken. So oder so hilft es wenig wenn die Ausrüstung einen zum Shit Magnet macht und den "haben will" Faktor auslöst. Gerade deshalb verfolge ich gespannt den Bericht von TID's Wochenausflug, da e bewusst auch günstigere Sachen nutzt.



    Wenn dein Gegner über WBG's benutzt, sie dein Gegner sind und du alleine bist, hats du verloren. Aber ich würde sage extrem unwahrscheinlich.