Erste Hilfe Kasten erweitern ?

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  • Hallo Experten


    Hier eine Frage, die sich um die ( erweiterte ) Erste Hilfe dreht.... also vorwiegend Wundversorgung etc und NICHT Medikamentenbevorratung.
    Es sind genug Szenarien denkbar, die die Rettungskette überlasten oder zusammenbrechen lassen .. und in denen viele Verletzte anfallen und Arzt, Krankenhaus etc. nicht verfügbar sind.


    Momentan haben wir im Haus 2 Erste-Hilfe-Koffer ( Betriebsverbandkästen klein DIN 13157 ) in Wandhalterungen. Die sterilen Teile darin sind 20 Jahre verwendbar,
    Ich finde diese Kästen ideal und absolut empfehlenswert, weil robust, Wasserdicht , übersichtlich und mit einem Griff von der Wand zu reißen. Und da wir Pferde besitzen, kann ich das ganze auch dort verwenden.
    Außerdem kenne ich den Inhalt und die Verwendung der Teile bereits von den Schulungen als Ersthelfer in der Firma.


    Einen Kasten würrde ich gerne erweitern .. sprich, den Inhalt des DIN 13157 in einen leeren größeren Kasten Din 13169 füllen... und ergängen.
    Ziel soll sein, im Notfall auch ohne externe Hilfe auch etwas größere Wunden versorgen zu können.


    Im Notfall würde der Inhalt der kleinen Kästen recht schnell aufgebraucht sein, da ja dann nicht nur die Erstversorgung gemacht werden muss... sodern die Verbände auch regelmäßig gewechselt werden müssen.
    Außerden vermisse ich einiges was unbedingt greifbar sein sollte


    Ich denke momentan an Erweitern mit:


    - Taschenlampe + Stirnlampe ( Unfälle passieren nicht immer bei Tageslicht )
    - Warnweste ( zur Selbstsicherung, falls draußen auf der Straße was passiert)
    - Lupe
    - medizinische Pinzetten, Spilitterpinzette
    - gute Verbandschere
    - Octenispept Sprühflasche ( Wunddesinfektion )
    - Betaisadona ( Jod zur Wunddesinfektion 500 ml Flasche )
    - 3 x einweg Skalpell ( steril )
    - Leukoplast, verschiedene Breiten
    - Vet-O-Flex Bandagen ( auch für Pferde ideal )
    - 10 x Handschuhe steril
    - und nochmal Verbandpäckchen und Wundauflage steril


    Hat jemand noch Tips, Anregungen , Ideen , was hinzu müsste ?
    Ans Wunden nähen habe ich auch schon gedacht.... bei den Pferden hab ich schon gesehen wie das gemacht wird. Aber ich bin noch am zögern, ob ich das überhaupt im Fall der Fälle hinbringen würde.


    Grüße und schonmal Danke für eure Tips


    Ravenclaw

  • Zitat von Ravenclaw;250119


    Einen Kasten würrde ich gerne erweitern .. sprich, den Inhalt des DIN 13157 in einen leeren größeren Kasten Din 13169 füllen... und ergängen.
    Ziel soll sein, im Notfall auch ohne externe Hilfe auch etwas größere Wunden versorgen zu können.


    Ich würde die Frage gerne mal erweitern, die Kästen sind ja nur für die Erstversorgung (von jeden ein bischen) ausgelegt.
    Wieviel Verbandsmaterial benötigt man, bis eine Wunde (was, was im Notfal auch ohne Krankenhaus und OP heile würde) ausgeheilt ist?


    Verbandwechsel wie of in welche Stadium der Wundheilung?
    Wie lange sollte steril abgedeckt werden?


    Mir fehlt da mit meinen knapp 60 Jahre jede Erfahrung, außer mal eine Schürfwunde nie was gehabt, auch in meinen Umfeld keiner.

  • Ravenclaw, schon mal ne gute Ergänzungsliste.
    Evtl noch eine Aluminium-Schaumstoff-Schiene ("SamSplint" o.vgl.) für Brüche/Verstauchungen
    und vllt 2-3 Einmal Kühlpacks. Ansonsten sollte das passen.. soll ja kein kleiner OP oder Rettungswagen werden :winking_face:


    PS: Warum so viele sterile Handschuhe?

    Take care!


  • Moin Ravenclaw, moin @ll,
    eines vorab: Du bist schon gut ausgestattet und die Liste ist auch durchdacht! :Gut:


    Einige Punkte würde ich anmerken / präzisieren:


    medizinische Pinzette >>> was meinst Du damit? Es gibt die anatomischen (das sind die mit den geriffelten Backen) und die chirurgischen (das sind die mit den Zähnchen vorne, die ineinandergreifen um Gewebe fest zu halten). Welche meinst Du und wofür möchtest Du sie einsetzten?


    Splitterpinzette >>> Ja, sehr gut, präzisiere "nach Feilchenfeld". Mit denen habe ich nur gute Erfahrungen gemacht! Bitte in einer guten Qualität, da wird leider auch "Murks" auf den Markt geschmissen...


    gute Verbandschere >>> :Gut: ...ist ihr Gewicht in Gold wert, kostet aber nicht so viel ... :face_with_rolling_eyes:


    Octenisept / Betaisodona >>> da gibt es reichlich Beiträge zu im Forum ...


    Einwegskalpell >>> Was hast Du damit vor? Wenn zum "Rausbasteln" oberflächlicher Splitter ja, sonst wüsste ich nicht wofür ...


    Noch mehr Verbandpäckchen / Wundauflagen >>> gerne auch ein paar "Saugkompressen", die nehmen mehr Blut auf. Und dann Dreiecktücher. Die werden gerne mißachtet, ich liebe sie für die schnelle, effektive Erstversorgung!


    Zum Thema Nähen gibt es in diesem Forum auch reichlich zum lesen, da halte ich mich jetzt besser zurück!


    Hunted empfahl schon SamSplints, das würde ich absolut unterstreichen! Gerne zwei große, eine Mittlere und ein oder zwei kleine für die Finger. Dazu sollten "selbstadhäsive Binden" gepackt werden, zum fixieren.


    Wenn Du wissen willst, was Du damit anstellen kannst, guggst Du hier: http://co.grand.co.us/DocumentCenter/View/699
    Sorry, ist leider in englisch, diese Anleitung habe ich bis dato noch nicht auf deutsch gefunden. Die Dinger kommen halt aus Amiland...
    (Wenn einer einen Link zu dieser Anleitung in deutsch hat, gerne her damit, ich ergänze dann den Post selbstverständlich...)


    Hoffe, geholfen zu haben.


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Das ist auch eines meiner Hauptprojekte momentan.


    Im Firmenverbandskasten hab ich unter anderem mit Pandemiesets ergänzt.
    Da mein privates Set ohnedies immer in meiner Nähe ist sollte das dann reichen.



    Beim Ausbau meines privaten FAK konzentriere ich mich auf die Titanum ten. Denn das ist in meinen Augen der wahrscheinlichste Bedarf.


    Ich kann die ganzen Aussagen von den Profis nicht nachvollziehen welche immer sagen :
    "was willst Du, bete lieber für ihn, ohne Nachbehandlung stirbt er so oder so."
    Zu 99,9 Prozent wird es zu einer entsprechenden Situation kommen wenn eine Nachbehandlung eben doch möglich ist. ShtF(in reiner Form) ist möglich aber nicht sehr wahrscheinlich.


    LG Wolfgang

  • Hallo


    und DANKE für eure hilfreichen Tips.
    Insbesondere die SamSplints ( kannte ich bisher noch nicht ) scheinen sehr hilfreich zu sein. Aber ich vermute mal, die passen platzlich nicht rein in meinen Kasten
    Kühlpacks müssen natürlich auch noch mit auf die Liste... ebenso die Saugkompressen


    Bei medizinischer Pinzette und Splitterpinzette dachte ich neben der "normalen" Splitterentfernung insbesondere an Glassplitter von zerbostenen Fensterscheiben. Hier habe ich im Web einige Anbieter entdeckt, die 3 verschiendene als kleinen Sortiment anbieten ( kosten nicht die Welt ).
    Beim Skalpell dachte ich auch an eher oberflächliche Eingriffe und Splitter bzw. Fremdkörperentfernung ( und den reifen Abszess beim Pferd )
    Und 10 paar sterile Handschuhe halte ich nicht für übertrieben, ein simpler Verbandwechsel an einer Wunde über mehrere Tage verbraucht da schon einige.


    Grüße


    Ravenclaw

  • Ravenclaw
    Auch in der Klinik werden Verbände nur selten(st) vollsteril gewechselt.
    In den allermeisten Fällen (und das schließt definitv alle Fälle, die man ambulant behandeln kann ein) reichen normale Einmalhandschuhe und eine No-Touch-Technik.


    No-Touch-Technik = Alle Wundauflagenflächen und sonstiges Material, welches mit der Wunde in Kontakt kommt wird nicht (auf der entsprechenden Seite) mit den Fingern/Handschuhen (o.a.) berührt oder unsteril abgelegt. Also im Prinzip so, wie man schon lernt ein Pflaster anzulegen.. nicht vorher draufpatschen :winking_face:


    Die vergleichsweise enormen Kosten für sterile Handschuhe kann mans ich also sparen und das Geld lieber in eine Packung guter Nitrilhandschuhe investieren.


    LG

    Take care!

  • Moin @ll,


    sorry, hab´noch was vergessen:


    Handdesinfektionsmittel! Sterilium (bez. Sterilium Virogard) oder vergleichbares....


    Zum einen um die Hände - mit denen man ja schon mal im Dreck rumwühlt sauber zu kriegen, wenn warmes Wasser und Seife Mangelware sind, zum anderen um sich ggfs. nach der Hilfeleistung auch desinfizieren zu können.


    Ravenclaw: Zusammengefaltet sind die SamSplints recht handlich. Wenn ich darn denke, messe ich am Dienstag in der Schule mal ein Päckchen nach...


    Be prepared!


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo


    Hunted
    Danke für die Info... hier wäre ich als medizinischer (fast) Laie wohl übers Ziel rausgeschossen. Ich werde also nur noch ein oder zwei Paar sterile Einweghandschuhe dazupacken. Sterile und unsterile möchte ich ungerne zusammen im Kasten haben, denn da die Familly den auch nutzen soll, gäbe es sonst vielleicht Verwirrung. Nitrilhandschuhe haben wir als 100 Pack immer im Haus.


    ksbulli
    Danke. Sterilium ist jetzt auch auf der Liste


    Aber ich denke, jetzt ist mein Kasten voll *lach*


    Grüße
    Ravenclaw

  • Ganz großes Kino!


    Wird eine schöne Liste. Aber immer daran denken, das man das Zeug auch sicher anwenden kann.....


    Noch ein Tipp.
    Etliche Kanülen für Spritzen. Die kleinen Dinger sind "Rattenscharf" und nebenbei noch steril abgepackt. Damit kann man wunderbar tiefsitzende Splitter etc. herausarbeiten. Viel besser und minimalinvasiver als mit einem Skalpell.
    Sollte in keinem outdoor Set fehlen!


    Tsrohinas

  • Moin,


    was ich empfehlen kann sind ordentliche sterile Wundpflaster mit einer entsprechenden Wundauflagenfläche.
    Die gibt's für wenige Cent in jedem Fachhandel.


    Für mögliche Augenspülungen würd ich noch ein oder zwei Trinkwasserkonserven (100ml) hinzufügen. Diese kann man im Zweifel auch noch trinken oder zur
    Kühlung kleinerer Verbrennungen (z.B. Hand) nutzen.
    Eine sinnvolle Ergänzung wäre mit Sicherheit noch ein Tourniquet für massive Blutungen, allerdings sollte man damit sicher umgehen können.


    Wenn noch ein wenig Platz ist, sind auch sogenannte Einwegkälte Kompressen (Coolpack) sinvoll (z.B. für Quetschungen, Prellungen o.ä.)


    Grüße Grübelzahl


    PS. Das mit der Stirnlampe ist ne gute Idee !!

  • Danke nochmal für all die Tips


    Die ersten Ergänzungen habe ich jetzt bereis bestellt.


    Über ein Teil bin ich noch gestolpert.. den Finger-Pulsoxymeter. Wäre das Gerät nicht auch sehr sinvoll ? . Insbesonders die permanete Pulskontrolle ( die auch Alarm schlägt ) fände ich im Erste-Hilfe-Fall genial. Bei einem Preis um 25-30 € wäre das interessant.
    Vor vielen Jahren ist mal auf dem Supermartparkplatz eine Frau ohnmächtig zusammengebraochen.. und ich hatte damals echt Stress den Puls überhaupt zu ertasten.

  • Hallo Ravenclaw

    Die Frage ist, was will man mit den Werten des Pulsoxymeters anfangen? Es mag für den einen oder anderen mit Sicherheit eine interessante Ergänzung oder Spielerei darstellen, allerdings müssen neben den Basics der Ersten Hilfe auch die sichere Beherrschung der Pulskontrolle vorhanden sein.
    Die etwas günstigeren Geräte stossen schnell an ihre Grenzen. Gerade bei einer schwachen peripheren Durchblutung (Schock, kalte Extremitäten) haben die nichts zu messen. Es wird sich zu sehr auf die Technik verlassen. Die Gefahr ist einfach, dass man solange das Gerät noch nichts gemessen hat man mit weiteren (wichtigeren) Maßnahmen wartet. Weil man will ja erst mal ein Ergebnis ablesen können.


    Und wenn man einen niedrigen SpO2-Wert oder die Pulsfrequenz abgelesen hat, was ist dann? Die wenigsten haben med. Sauerstoff in ihrer "Hausapotheke".


    Bei einem bewusstlosen Menschen ist neben dem Puls eben auch eine funktionierende Atmung wichtig. Und die kontrolliert man durch regelmässige Atemkontrollen. Jemand der atmet hat auch im allgemeinen einen Puls.


    Wichtig ist einfach der Gesamteindruck des Patienten!


    Ich selber finde die Geräte an sich nicht schlecht. Haben wir selber im Rettungsdienst und der Notaufnahme. Aber sie ersetzen nicht ein gewisses med. Grundwissen.

  • Hallo Nachtfalke


    Danke für die Info... das mit dem Pulsoxymeter war nur so ne Idee die mir beim stöbern durch die Online-Anbieter gekommen ist. Das Klang nach eierlegender Wollmilchsau.


    Ich habe zwar regelmäßig meine "Ersthelfer im Betrieb" Schulungen, und kann in Normalsituationen recht sicher den Puls finden und tasten. Mein letzter "live" Einsatz war allerdings an einer Frau, die schon sehr untergewichtig war. Und da hatte ich echt probleme den Puls zu finden ( und war froh, als der Rettungswagen um die Ecke kam ).

  • Lasst die Finger von Pulsoxymetern !
    Zum einen kann man die Werte nur richtig interpretieren wenn man ein entsprechendes Fachwissen besitzt und zum anderen stellt sich die Frage nach
    einer daraus resultierenden Therapie. Wer besitzt in seiner EH Ausstattung Sauerstoff oder ist in der Lage eine Narkoseeinleitung durchzuführen mit nachfolgender Beatmung ?


    Natürlich ist es ein Nice to have, allerdings überwiegen die Nachteile (Fehlmessungen, fehlende Therapieoptionen, Kosten etc.) gegenüber dem daraus resultierendem Nutzen.
    Lieber das Geld in eine gute katastrophenmedizinische Grundausstattung investieren und lernen damit umzugehen:


    Tourniquet
    Bandagen
    Wendl Tubus
    Halskrause
    Sam Splint
    Stethoskop


    usw.


    Ich kenne aus beruflicher Sicht noch Zeiten wo es noch keine Pulsoxy´s gab - Bin also noch an der Basis groß geworden :lachen:.
    Nach der Einführung der Pulsoxymetrie im Rettungsdienst hat man sich im Zuge der Zeit immer mehr auf diese elektrische Diagnostikform verlassen. Mittlerweile prüft man im Rahmen der neuen Berufsausbildung zum Notfallsanitäter ab, was wenn diese Option ausfällt.
    Deshalb lieber auf die Basis konzentrieren, das funktioniert IMMER !


    Grüße Grübelzahl

  • Grübelzahl:
    Ich finde (Finger) Pulsoxymeter für Laien nicht schlecht. Man muss sich halt mit der Thematik beschäftigen.
    Man kann damit nicht nur die arterielle Sauerstoffsättigung, sondern auch die Herzfrequenz und evtl. bei ausbleiben des Signals, schlechte periphere Durchblutung (z.B. durch Schock oder Unterkühlung) bzw. Kreislaufstillstand feststellen.
    Wie ich aber weiter oben schon mal geschrieben hatte: Man muss das Zeug halt anwenden können.
    Beispiel:
    - Sauerstoffsättigung geht runter -> Atemweg überprüfen und ggf. freimachen, Atemfrequenz überprüfen und ggf. assistiert beatmen (egal wie) usw.
    - Herzfrequenz geht hoch -> Verletzter hat zunehmende Schmerzen? oder Blutverlust und damit Schockgeschehen? usw.
    - Signal bleibt aus -> Pulsoxy abgerutscht? Finger kalt? Blutdruck niedriger wie zuletzt überprüft?



    Einen Wendel Tubus, wie von dir vorgeschlagen, halte ich für deutlich problematischer weil invasiv.


    Tsrohinas

  • Macht das Tourniquet wirklich Sinn ?


    Es ist nicht anders verwendbar und nimmt entsprechend Stauraum weg.
    Würde im Notfall nicht eher ein Tuch/Lappen etc um die Extremität um den druck zu verteilen und dann das abbinden per Kabelbinder (ein Qualitativ hochwertiger) ausreichen ?
    Für Tuch und Kabelbinder fallen mir sehr viele alternative Anwendungsgebiete ein. Der Kabelbinder ist auch mit einer Hand zuziehbar.

    Nur wer sich ändert bleibt sich treu.

  • Kabelbinder und abbinden? Bäääh!
    Dann kannst du den Arm oder das Bein gleich abhacken...


    Tourniquet macht Sinn, wenn man sich darauf einstellen will (oder muss), dass man schnell und sicher eine starke Blutung an Arm oder Bein stoppen kann.
    Wenn man sich hierfür so was nicht leisten kann oder will, bietet sich ein Dreieckstuch (gefaltet zur ca. 4 cm breiten Krawatte) an. Damit kann man, in Verbindung mit einem stabilen Stock, auch abbinden.


    Tsrohinas

  • Grübelzahl
    Meintest Du eher einen Guedel Tubus?


    Dieser ist in der Anwendung, vor allem für Laien, sicher einfacher, falls sie wissen, wann und wie er benutzt wird.



    LG von der Survival

    ~ Nunquam Non Paratus ~

  • Zitat von Tsrohinas;250510

    Grübelzahl:
    Ich finde (Finger) Pulsoxymeter für Laien nicht schlecht. Man muss sich halt mit der Thematik beschäftigen.
    Man kann damit nicht nur die arterielle Sauerstoffsättigung, sondern auch die Herzfrequenz und evtl. bei ausbleiben des Signals, schlechte periphere Durchblutung (z.B. durch Schock oder Unterkühlung) bzw. Kreislaufstillstand feststellen.


    Tsrohinas


    Genau das meinte ich :) - Hier bin ich ganz anderer Meinung.


    Ein Pulsoxymeter misst nicht die Herzfrequenz sondern die Pulsfrequenz !
    Gerade bei Fällen mit erhöhtem Blutverlust oder auch bei verschiedenen internistischen Notfallsituationen kann die Herzfrequenz deutlich von der Pulsfrequenz abweichen (sog. Pulsdefizit).
    Einen Kreislaufstillstand mit einem Pulsoxymeter festzustellen :staun: ist nicht nur falsch sondern gefährdet den Patienten fahrlässig.


    MERKE: Therapiere den Patient und nicht das Gerät !


    Ein kleiner Vergleich:
    Man benötigt zum Beispiel knapp 60 Minuten um jemand den Sinn und Zweck sowie das Einführen eines Wendel Tubus beizubringen.
    Um das Funktionsprinzip der Pulsoxymetrie verstehen zu können müssen erst mal die ganzen physiologischen Grundlagen und somit infolge auch die anatomischen Grundlagen
    verstanden worden sein. Dies brauch deutlich mehr Zeit und eine Fehlinterpretation hat schwerwiegendere Konsequenzen wie die Einlage eines Wendel Tubus bei einer bewusstlosen Person.
    Spontan würden mir nur drei Kontraindikationen einfallen die man in 60 Minuten erlernen kann (da offensichtlich).


    Ist nicht böse gemeint, aber nur der der Gemütlichkeit halber eine Pulsfrequenz ablesen zu können finde ich keinen Grund für solch einen Ratschlag.


    Grüße


    EDIT:


    survival


    Guedel Tubus ist auch eine Möglichkeit, wobei ich diesen nicht empfehle. Der große Nachteil hier ist das durch das Einführen ein Würgereiz (Schutzreflexe) ggf. ausgelöst wird der bei nicht tiefer Bewusstlosigkeit ein Erbrechen auslösen kann, was wieder die Gefahr einer Aspiration erhöht.
    Beim Wendl Tubus ist dies nicht der Fall, allerdings ist die Einlage etwas schwieriger als beim Guedel Tubus.