Steigerung der Fitness: Ausdauer u. Kraft

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  • Hallo zusammen.


    Seit geraumer Zeit treibe ich wieder regelmäßig (also täglich) Sport. Nach ca. zweijähriger Inaktivität und damit einhergehendem Verlust von Kraft und Ausdauer sowie 8 Kg mehr auf den Rippen wurde es Zeit, dass ich versuchen möchte wieder auf den alten Trainingsstand zurück kommen.


    Und so schaut das momentan bei mir aus:


    Aufgrund einer hohen Arbeitsbelastung von 11-14 Stunden reiner Arbeitszeit fünf Tage die Woche (ja, leider selbstständig, also das nächste Mal Augen auf bei der Berufswahl) zuzüglich 6-8 Stunden auf der Autobahn bleiben mir maximal 1,5 - 2 Stunden am (Arbeits)Tag für das Training, inklusive Dusche. Am Morgen bin ich zu faul und am Abend bin ich zu müd. Bleibt also nur die Mittagszeit wenn die Kollegen sich den Bauch mit Döner oder Pizza befüllen. Was mir zeitlich auch ganz gut passt. Das ist genau die Zeit in der ich geistig wie körperlich am leistungsfähigsten bin. Warum diese wertvolle Zeit dem Kunden opfern? :grosses Lachen: :face_with_rolling_eyes: Das ganze findet in einem Fitness-Studio statt, da man hier in einem Raum alle Möglichkeiten hat. Ich versuche von 5 Arbeitstagen mindestens 4 in das Studio zu gehen, was meistens auch klappt.


    Wer schon mal in einer Muckibude war: Die meisten Männer trainieren dort lustigerweise nur ihren Oberkörper. Und die ganz "harten" ausschließlich Brust und Bizeps, was zu interessanten Körperformen bei dem einen oder anderen führt. :grosses Lachen: Frauen sind da ein wenig intelligenter (wahrscheinlich) indem sie mehr Ausdauer trainieren.


    Ich selbst fahre ein Ausdauer/Kraft-Training mit Fokus auf Ausdauer. Ich glaube einfach, dass das langfristig gesehen viel mehr bringt als das reine Krafttraining. Ich glaube sogar, dass ein reines Krafttraining nicht besonders viel mit Fitness zu tun hat. Aber ich kann mich da auch täuschen.


    Der erste Teil meines Trainings ist also das stupide Laufen auf dem Laufband. Im zweiten Teil dann die Übungen mit den Gewichten, zumeist an Geräten, da hier die Verletzungsgefahr sehr viel geringer ist. Hier soll es aber erst mal nur ums Laufen gehen. Über das Krafttraining können wir uns später im Thread unterhalten.


    Am Anfang (vor ca. 4 Monaten) war ich sehr erstaunt, wie fit ich überhaupt noch war.


    Dann, vor 3 Monaten, kam ein Wanderurlaub in den Hohen Tauern (die schönsten Berge Österreichs) mit ein paar 3000+Hm Gipfeln, was mich leider ein wenig zurück geworfen hatte. Den Berg hoch kommt man ja immer, nur runter ist es eine arge Belastung für die dann wohl doch nicht ausreichend trainierten Gelenke. Meine Beine waren danach erstmal nicht mehr zu gebrauchen, sodass ich aufgrund eines geschwollenen Fußknöchels ganze 4 Wochen mehr oder weniger pausieren musste.


    Danach fing ich also fast wieder bei 0 an.


    Mittlerweile ist es so, dass ich meine 45-minütige Laufeinheit mit ca. 11 Km/h inklusive Aufwärm- und Abkühlphase recht locker runterreiße. Der Puls geht nicht großartig über 160 Schläge pro Minute.


    Aber ich möchte schneller werden. Also fing ich vor 3 Wochen an mit Intervallen. 500 - 600 Meter mit den 10 Km/h, dann 400 Meter mit 13 Km/h und das so lange im Wechsel, bis der Puls auf über 180 war. Und da fingen wieder die Probleme mit den Beinen an. Ich will hier nicht von echten Schmerzen sprechen. Aber von den Knien abwärts kann ich wohl von einer Überbeanspruchung sprechen. Ist das einfach noch zu viel? Oder laufe ich gar falsch?


    Tja. Was nun? Eigentlich müsste ich mal mindestens eine Woche Laufpause machen. Leider habe ich da einen kleinen Knall (oder auch einen etwas krankhaften Ehrgeiz) der mich genau davon abhält. Ich möchte auf keinen Fall wieder zurück fallen. Ich spüre jede Menge positive Veränderungen in meinem ganzen Körper. Und davon mal abgesehen tut es einfach gut, sich ein Mal am Tag so richtig die Kante zu geben. Ansonsten sitze ich ja meinen Hintern im Schreibtischstuhl breit und glotze in das leuchtende Rechteck.


    Was also meint ihr? Mein Ziel wäre es, dauerhaft auf 15 Km/h zu kommen. Mit zurzeit maximal 45 Minuten pro Tag. Und ohne Schmerzen.


    Liegen da bei euch Erfahrungen vor? Was wäre der richtige Weg dorthin? Ich mache ja wohl definitiv irgendwie was falsch.


    Mein Alter: Leicht über 50. :grosses Lachen: Und blöderweise habe ich als Allergiker Asthma mit besseren und schlechteren Tagen. Zurzeit eher schlechter. Wie immer im Herbst.


    Ach so: Am Wochenende sind auch noch mal so zwischen 25 und 35 Km mit gemächlichen 5-6 Km/h angesagt. Das aber eher, um den Hunden mal die Kante zu geben. Und das geht bei mir auch ohne jedes Problem und zähle ich deswegen mal nicht als Belastung.


    Tja. Jetzt ist der Text doch etwas länger geworden. Ich hoffe, dass ein paar von euch bis zum Ende durchgehalten haben. :Gut:

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;250734

    ...Am Wochenende sind auch noch mal so zwischen 25 und 35 Km mit gemächlichen 5-6 Km/h angesagt. Das aber eher, um den Hunden mal die Kante zu geben. Und das geht bei mir auch ohne jedes Problem und zähle ich deswegen mal nicht als Belastung.


    Du kennst mich ja, ich bin eher der "faule Sack"-Typ. 25 bis 30 km bei 5-6 km/h wäre für mich die Höchststrafe... aber ich arbeite daran.


    Heute habe ich mit dem Rauchen aufgehört und ich versuche zumindest jeden Tag 1-2 km stramm zu Laufen und die Strecke kontinuierlich zu verlängern... mal sehen wie es läuft...


    Im Vergleich zu mir bist Du schon auf "Iron-Man-Level" :grosses Lachen:

  • Das ist ein Anfang. Wichtig ist halt, dass man kontinuierlich dran bleibt. Dann wird es schon von ganz alleine immer besser.


    Und dass Du mit der Qualmerei aufhörst: Respekt!


    Die Strecke am Wochenende ist auf zwei Tage verteilt die übliche "Gassirunde". Kommt immer drauf an, von welcher Warte aus man solche Strecken betrachtet. :face_with_rolling_eyes:

    I feel a disturbance in the force...

  • Seit Juni bin ich auch in einem Fitnessstudio aktiv.


    Sieben mal die Woche eine Stunde und fünf Minuten aufm Ergometer und zweimal wöchentlich Krafttraining.


    Es stinkt mir zwar jeden Tag aufs neue dorthin zu gehen aber ich ziehe es durch!


    Bisher hab ich neun Kilo abgenommen und deutlich an Ausdauer gewonnen.


    Für mich wichtig ist es, direkt nach der Arbeit hinzugehen.


    Das gehört dann quasi zum Arbeitstag, ist eher psychologisch. Wenn ich erst noch wohin muss oder nach Hause gehe, kann ich mich kaum bis gar nicht mehr fürs Studio aufraffen.


    Meine Erkenntnis ist, sich nicht zu viel auf einmal zumuten. Immer Piano, dafür aber stetig.


    Nach und nach steigern, Erfolge verbuchen und WEITERMACHEN!


    Blöd ist nur, dass mir meine Hosen nicht mehr richtig passen :Zunge raus:





    Gruss Wolverine

  • Ich habe seit 91 Tagen aufgehört und erstaunlicherweise keinen Entzug in irgendeiner Form mitgemacht, oweia, das kommt bestimmt noch. Die Fitness bzw. die Ausdauer steigt täglich, komischerweise habe ich 3 KG zugenommen, so sind es jetzt 13 KG die bis zum Frühjahr wegmüssen :winking_face: Außerdem fühle ich mich pudelwohl
    Gruß Bandit

  • Zitat von Wolverine;250753

    Blöd ist nur, dass mir meine Hosen nicht mehr richtig passen :Zunge raus:


    Das ist natürlich ärgerlich :grosses Lachen:

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;250734

    ...Und da fingen wieder die Probleme mit den Beinen an.


    ...Eigentlich müsste ich mal mindestens eine Woche Laufpause machen. Leider habe ich da einen kleinen Knall (oder auch einen etwas krankhaften Ehrgeiz) der mich genau davon abhält. Ich möchte auf keinen Fall wieder zurück fallen.


    Die Pausentage (Erholungstage) sind extrem wichtig, ohne Pausen weniger Erfolg und mehr Schmerzen. Du bist vermutlich auch keine 20 mehr, bedenke dies. Gerade die Regenerationszeiten nehmen im Alter deutlich zu.


    Ich würde sagen 2x die Woche ist genug, notfalls 3x die Woche. Vielleicht ist nach einem Jahr Training dann auch 4x die Woche ok, bin da kein Experte und hängt vermutlich auch von der Intensität ab.


    Es ist ein typisches Männerproblem, dass man sich von jetzt auf gleich "voll rein hängt". Viel hilft viel und von heute auf morgen muss sofort der maximale Erfolg her.. Das ist aber großer Blödsinn und macht im schlimmsten Fall den Körper kaputt.


    Zum Laufen für mich aus Neugierde: Warum machst Du das in einem Studio auf dem Laufband und nicht im Freien? Mich stört auf meiner normalen Joggingrunde durch den Park schon immer, dass alles so flach und eintönig dahin geht und laufe dann immer bewusst auch im Gelände rum, hüpfe auf Parkbänken (mit sauberen Schuhen), usw, usf... um auch ein paar andere Bewegungsanreize zu haben und auch mal Sehnen und Gelenke zu belasten und zu traineren.


    Mit dem Laufband machst Du nicht nicht wirklich rundum fit fürs Bergwandern.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hi,

    Zitat von bavarian.bandit;250757

    , komischerweise habe ich 3 KG zugenommen, so sind es jetzt 13 KG die bis zum Frühjahr wegmüssen


    Muskelmasse ist SCHWERER als Fett.:Zunge raus:


    Aaaalso, kann es sein, daß Du zuerst ein paar Muskeln wieder durchblutest und dadurch aufpumpst, bevor Du Fettreserven verbrennst?:face_with_rolling_eyes:


    GL M


    Seit 5 Jahren 2 Monaten und 2 Tagen ohne Nikotin (Warum ich das so genau weiß? Weil ich immer gesagt hab:" schaff ich nie.")

    Wenn die Welt schon im Eimer ist, will ich wenigstens den Henkel halten.

  • Bei Schmerzen beim Laufen hilft eineLaufanalyse beim Sportschuhhändler. Die ist meist kostenfrei. Alte Schuhe dabei mitnehmen.


    Dann werden Dir die Schuhe verkauft, die zu Dir passen.


    Wenn das nicht hilft, hilft evtl ein anderes Gerät wie der Crosstrainer.

  • Hoi eure Lordschaft :winking_face:


    Zuerst mal bravo, dass du das so schön durchziehst! :Gut: Ich habe auch kürzlich wieder einmal angefangen mich in den Hintern zu kneifen.
    Mal ein paar Ideen die dir helfen könnten, denn so eine Ferndiagnose ist durchaus schwierig :winking_face:


    Bei uns in der Umgebung ist es in den Fitnessstudios üblich, dass man eine gratis Einführung kriegt vom Personal das dort arbeitet.
    In der Regel haben die einen sportmedizinischen Background und kennen natürlich die Geräte in- und auswendig.
    Frag dort einfach mal nach, beschreibe dein Problem und bitte sie dir für 5 Minuten bei deinem normalen Joggingprogramm zuzuschauen.
    Wer weiss, vielleicht rollst du falsch ab, stampfst wie ein Elefant oder machst X-Beine...? Das Personal wird solche Fehler wahrscheinlich schnell erkennen und dir weiterhelfen können.


    Joggen/Rennen (Laufen in Hochdeutsch) ist nicht das gleiche wie Wandern.
    Eine gute Joggingkondition behindert dich sicherlich nicht beim Wandern, aber es ist keine Wanderkondition.


    Nicht jeden Tag Vollgas geben! Der Körper braucht seine Ruhe und vor Allem in deinem Alltag ist dein Körper wohl noch eher beansprucht.
    Mein Vorschlag, mache an einem Tag dein normales Programm und am Nächsten verzichtest du auf Jogging und gehst stattdessen Wandern/Spazieren/mit den Hunden Gassi.
    Wenn du es gar nicht lassen kannst, dann reduziere dein Training in diesen Zwischentagen drastisch.
    Also statt 45 Minuten aufbauen bis 13 km/h, nur 10-15 Minuten mit 10 km/h. Kann man am Laufband ja wunderbar einstellen :)


    Für das scheller werden hat mir die Übung beim Eignungstest des Schweizer Militärs geholfen.
    Man beginnt im gefühlten Schneckentempo bei 8.5 km/h und alle 200m wird um 0.5 km/h erhöht.
    Mach das solange wie du kannst, bzw. du keine Schmerzen erlebst wie du oben beschrieben hast.
    Bis du bei 15 km/h angelangt bist, wirst du schon mächtig am Schnaufen sein :winking_face:



    So, das fällt mir auf die Schnelle mal ein.
    Der wichtigste Tipp ist aber, lass dich vor Ort von Fachkundigen beraten.


    Gruess, Anti

  • Zitat von Cephalotus;250772

    Du bist vermutlich auch keine 20 mehr


    Vermutlich :grosses Lachen:


    Zitat von Cephalotus;250772

    Ich würde sagen 2x die Woche ist genug, notfalls 3x die Woche. Vielleicht ist nach einem Jahr Training dann auch 4x die Woche ok, bin da kein Experte und hängt vermutlich auch von der Intensität ab.


    Ich mache im Wechsel Ausdauer und Kraft. Also gibt es schon so etwas wie eine Erholungsphase. Die Schmerzen fingen erst mit dem Intervalltraining an. Ich werde jetzt erst mal pausieren bis die Gelenke wieder in Ordnung sind und danach vorerst "normal" laufen.


    Zitat von Cephalotus;250772

    Es ist ein typisches Männerproblem, dass man sich von jetzt auf gleich "voll rein hängt". Viel hilft viel und von heute auf morgen muss sofort der maximale Erfolg her.. Das ist aber großer Blödsinn und macht im schlimmsten Fall den Körper kaputt.


    Jepp.


    Zitat von Cephalotus;250772

    Warum machst Du das in einem Studio auf dem Laufband und nicht im Freien?


    Lieber würde ich im Freien laufen. Allerdings kann ich nicht völlig verschwitzt im Büro aufschlagen. Eine Dusche ist wichtig. Außerdem hat man auf dem Laufband eine Umgebung die man sehr gut kontrollieren kann. Aber es sit totlangweilig, schon richtig.


    Zitat von Cephalotus;250772

    Mit dem Laufband machst Du nicht nicht wirklich rundum fit fürs Bergwandern.


    Was schlägst Du vor? Ein Bergabgeh-Trainigsgerät gibt es leider nicht. Die einzige Möglichkeit die man hat ist auch hier auf Kraft zu gehen denke ich.

    I feel a disturbance in the force...


  • Das baut mich jetzt wieder auf :)

  • Ich trainiere Kraft/Ausdauer einmal die Woche mit Kettlebells bei einem zertifizierten RKC Trainer.
    Man kann damit sicher nicht rein auf Ausdauer trainieren, aber es ist eine ganz gute Mischung, da ich Frühjahr bei den Ausdauersportarten, die im Winter nicht durchziehe, doch besser zurecht komme, als wenn man recht faul war :)
    Sind eben viele Übungen, die mit Körperspannung, eigenem Körpergewicht, und zusätzlich dynamische Übungen mit den Kettlebells. Ist also einiges abgedeckt, aber technikintensiv.


    Das lernt man nicht alleine daheim oder bei youtube Videos, das ist der Nachteil an der Sache.

    Outdoor – Prepper – Tactical – Survival – Gear –

  • Seid gegrüsst Eure Lordschaft,


    Es sind ja schon einige gute Inputs gefallen.


    Ich habe im Januar mit CrossFit angefangen und gehe 3x pro Woche, wenns drin liegt sogar mehr, 1 Std über Mittag trainieren. Habe bis jetzt rund 16 Kilo abgenommen, fast 2 Kleidergrössen verloren,erheblich Muskelmasse aufgebaut und meine Ausdauer ebenfalls verbessert.


    Wenn man von einem tiefen Level beginnt, macht man natürlich relativ schnell Fortschritte. Das ist insofern schön da die Motivation hoch bleibt und sieht das der "Aufwand" den man betreibt, sich auch lohnt. Ich persönlich würde nie mehr in ein normales Fitnesscenter gehen, habe dies auch eine Zeitlang gemacht. Die Erfolge waren da nie so offensichtlich wie ich sie jetzt mit CrossFit erlebe. Den Grund dafür sehe ich in der Art und Weise wie man trainiert. Während ich im Fitnesscenter, mehr oder weniger alleine (oder höchstens mit meinem Buddy) trainiere, pusht einen das Gruppentraining enorm. Der innere Schweinehund wird geweckt, man will ja schliesslich auch dabei sein und (persönliche) Höchstleistungen erreichen. Würde ich mich in einem normalen Fitnesscenter auch so verausgaben? Eher nein, ausser man ist extrem diszipliniert und konsequent. Sorry für den kurzen OT.


    Vielleicht solltest du den Fokus weniger auf deinen Trainingsplan richten, als vielleicht auf andere Faktoren?


    Um Fortschritte zu machen reicht irgendwann "nur" Training nicht mehr. Bei uns in der Box wird der Ansatz gelebt: eat clean, train dirty. Also iss sauber/richtig und trainiere hart (nicht wörtlich übersetzt). Was heisst das fürs Training?


    Ernährung
    Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei der Fitness. Sowohl für die Leistungsbereitschaft als auch für die Regeneration. Ich orientiere mich an der Paleo-Diet (Diet im Sinne von Ernährungsweise und nicht im Sinne von Verzicht) Ich habe z.B. damit angefangen hauptsächlich qualitativ hochwertige Lebensmittel zu kaufen, d.h. ich Esse Bio Gemüse/Früchte, Fleisch/Fisch aus artgerechter Haltung, hochwertige Fette (Butter (nicht Margarine), Olivenöl,etc) und vermeide, Süssgetränke, raffinierten Zucker und verarbeitete Lebensmittel, Alkohol höchstens am Wochenende, keine oder fast keine Weizenprodukte (Brot, Pasta, usw). Um meinen Kohlenhydratbedarf zu decken Esse ich dafür mehr Reis und Kartoffeln. Generell habe ich die Ernährung auf High Protein und LowCarb (nicht NOCarb) umgestellt. Nach einiger Zeit merkt man einfach den Unterschied. Durch diese Ernährungsweise bin ich weniger müde, habe mehr Energie und bin länger satt.


    Wenn man intensiv trainiert, sollte man auch richtig Essen. Ich war früher auch der Kaffe-am-Morgen-Trinker-und-dann-ab-ins-Büro-Typ. Als ich dann mit dem Training angefangen habe war ich der 3 Mahlzeiten Typ. Das läuft nicht mehr. Jetzt bin bei 5 Mahlzeiten, 3 Hauptmahlzeiten und 2 Snacks. Anfangs hat es Überwindung gebraucht Rühreier mit Speck zum Frühstück zu Essen oder 4 Eier mit Hobelfleisch. Heute MUSS ich Frühstücken sonst mache ich 100% schlapp während dem Training. Ich MUSS um 9.00 Uhr und 16.00 Uhr was Essen weil ich sonst permanent Hunger habe. Wenn man dem Körper nicht gibt was er braucht, wie soll er da die Leistung erbringen?


    Ein vielfach unterschätzter Faktor ist auch das Thema Wasser. Wenn man nicht ausreichend trinkt ist man auch nicht leistungsfähig, kennt man ja eigentlich auch aus S&P :winking_face: An Tagen an denen ich nicht trainiere, trinke ich normalerweise 3l Wasser. An Tagen an denen ich trainieren, min. 4l. Den Ausdruck stay hydrated gibt es nicht umsonst!


    Erholung/Schlaf
    Cephalotus hat es bereits erwähnt. Die ist ein überaus wichtiger Faktor und wird in vielen Fällen vernachlässigt und unterschätzt. VIEL bringt NICHT immer VIEL. Gerade wenn man nicht mehr 20 ist (ich bin auch schon 40), sollte man darauf achten das eine angemessene Erholung stattfindet und das sich der Körper auch wieder regenerieren kann. Ich mache meistens zwischen den Workouts eine Pause von 24h-48h je nach dem wie hart das Training war und wie voll mein Terminkalender ist.


    Ein weiterer Punkt ist das Thema Schlaf. Meine Coaches sage min.(!) 7h, besser 8 oder 9h. Es ist zwar allseits bekannt das sich der Körper während dem Schlaf erholt und wieder zu Kräften kommt, aber viele Leute schlafen einfach zu wenig. Mich eingeschlossen , ich schaffe im Moment 6h da ich wieder TWD schaue :grinning_squinting_face: Aber der Unterschied auf die Leistungsfähigkeit ob ich 6h oder nur schon 7h schlafe ist enorm.


    Was ich dir sagen will, probier mal nicht an deinem Trainingsplan zu schrauben, sondern überprüf mal das drum herum :)


    Gruss
    Adriano

  • Erst einmal Hochachtung und Respekt vor der Leistung.


    Es geht mir hierbei gar nicht so sehr um den Umfang und die Art des Sports, sondern unter welchen Rahmenbedingungen Du es durchziehst.


    Zu Deinem Problem: Für mich liest sich das ziemlich klassisch nach Überlastung, vielleicht kombiniert mit einem falschen Laufstil.


    Wenn es bei Euch im Studio zertifizierte Berater fürs Laufen gibt, stimme ich meinen Vorrednern uneingeschränkt zu. Wenn nicht, solltest Du vielleicht mal Laufstilanalyse googeln und Dich vom Fachmann/frau beraten lassen.


    Ich kenne Deinen Laufstil nicht, weiß nicht wie sehr Du bounct, Fußstellung, Beinverlauf, Hüftschiefstellung, etc, aber ganz oft hilft es die Trainingshäufigkeit und Intensität herunterzufahren und statt dessen zielgerichtet etwas für die beim bergab gehen strapazierten Strukturen zu tun.


    In dem Fall die Schienbeinbeuger, Waden und der Bänderapparat der Füße und der Fußgelenke.


    Alles was kräftigt ist gut: Kniebeugen, Ballenwippen mit Gewichten (das gibt Muskelkater :lachen:) , statische Übungen mit dem Fußhebeapparat, Springen (Parkbänke, Bordsteine.....)


    Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit, Dein Training ein wenig umzustellen. Würde mich freuen.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hey Adriano, Du hast ja anscheinend gleich Nägel mit Köpfen gemacht und alles umgestellt. :Gut: Sauber!


    Ernährung ist auch so ein Thema: Eigentlich bin ich seit 7 Jahren mehr oder weniger auf Diät, weil damals 45 Kg zu viel an meinem Skelett hingen. Vor allem Fett. Wahrscheinlich ist meine Ernährung nicht ganz optimal für sportliche Höchstleistungen. Aber die will ich ja auch gar nicht erzielen. Und Gewicht verlieren ist auch nicht mein Ziel. Aktuell bin ich noch 4 Kg über meinem Wohlfühlgewicht von 78 Kg. Das passt schon.


    Bedingt durch meine Tätigkeit als moderner Wanderarbeiter ist es oft schwierig konstant eine halbwegs ordentliche Ernährung hin zu bekommen. Ich habe meist keine Küche um mir etwas zuzubereiten. Hotels halt. Von Döner und Pizza lebe ich natürlich nicht. Will ich auch auf keinen Fall. Würg. Low-Carb hört sich ganz schlüssig an und würde ich gerne mal testen. Fragt sich nur wie, bei meinem etwas unsteten Leben. Also nehme ich im Großen und Ganzen Getreide (Müsli halt, das kann man überall hin mitnehmen), Milchprodukte (Milch, Buttermilch, Quark, etc) sowie Obst und Gemüse zu mir.


    Ich denke mal drüber nach wie ich Low-Carb organisieren könnte.



    Semper Fi: Danke für Deine Anmerkungen. Eine Laufstil-Analyse habe ich durchführen lassen. Es wurde festgestellt, dass ich über die Außenkante der Füße abrolle und mir wurde entsprechendes $$ Schuhwerk $$ empfohlen um Fehlstellung und Ermüdungserscheinungen vorzubeugen. Mit dem Ergebnis, dass ich nach 3 Kilometern mit abartigen Schmerzen in den Waden anhalten musste. Soviel dazu. :grosses Lachen: Es ist immer davon abhängig an wen man so gerät. Man kann Glück, aber auch mal richtiges Pech haben. Ich werde aber im Studio noch nachfragen wie da so die Skills sind.


    Also ist Deine Meinung, ich sollte mehr Krafttrainig für die Beine machen?

    I feel a disturbance in the force...

  • Hi, definitiv!


    Aber es ist wichtig bewegungsorientiertes, dynamisches Training durchzuführen. Übungen an Maschinen und selbst mit freien Gewichten erreichen weder die Tiefe des Muskels, noch die umfassende Komplexität natürlicher Bewegungen.


    Was Deine Art zu laufen betrifft, so kann die Analyse durchaus stimmen. Eine Änderung an der Fußstellung ist ebenso heikel in der Umgewöhnung wie orthopädische Einlagen. Auch hier gilt es besonders langsam anzufangen


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!

  • Hi Semper,


    das hört sich für mich jetzt erst mal etwas esoterisch an.


    Ich mache das Krafttrainig am Gerät ja genau deswegen, weil das freie Training jede Menge Wissen erfordert um dabei nichts falsch zu machen.


    Geräte sorgen dafür, dass ich meine Bewegungsabläufe richtig und vollständig durchführe, ohne das ich mir dabei weh tue.


    Was meinst Du mit "Tiefe des Muskels"? Und wie kann ich das erreichen?

    I feel a disturbance in the force...

  • @Lord
    super, daß du so fleissig trainierst, wie schon einige der Vorredner sagten, es ist wirklich wichtig, mindestens 1 Tag nach jeder intensiven Einheit Pause zu machen, nur damit kannst du einen Reiz auf die Muskulatur setzen. Wichtig ist auch und daß hören die harten Männer garnicht gerne, nach der Belastung Dehnungsübungen durchzuführen, damit man sich die Beweglichkeit erhält. Ich habe lange Zeit auch so intensiv wie du traniert und bin nicht wirklich weiter gekommen, seit ich mehr Ruhepausen einbaue, bin dtl. besser geworden.


    Wenn du Schmerzen beim Laufen bekommst, ist eine Laufanalyse wirklich sinnvoll, weiter würde ich auch eine Laktatanalyse machen, damit du siehst in welchem Bereich solltest du dein Grundlagentraining, Steigerungstraining und Spitzentraining machen. Ich habe dieses Jahr nach einigen Jahren Training mal wieder machen lassen. Anschliessend habe ich mir in den Arsch gebissen, habe wohl längere Zeit im falschen Bereich trainiert, ich habe mit zur geringem Puls trainiert, mein Umschlagspunkt von aerob auf anerob lag bei 174 S/min, das hatte ich eigentlich mit 47J nicht erwartet.

  • Hi,


    jetzt bin ich wieder am Rechner und kann etwas flüssiger schreiben.


    Die Laufanalyse war bei mir sehr erfolgreich. Sie verlief mit einem Laufband und mit einer Videoaufzeichnung, die in Zeitlupe gezeigt hat, wohin meine Schuhe abknicken. Zusätzlich hatte der auf Laufschuhe spezialisierte Händler (also kein normales Sportgeschäft) eine Platte auf dem Boden, mit der "Druckpunkte" gemessen hat, also welcher Teil des Fußes stärker aufdrückt als andere.


    Von der Laktatanalyse habe ich Abstand genommen, da mir mein Arzt schmunzelnd gesagt hat: "Klar, Leistungssportler machen das. Fitnesspäpste empfehlen das. Mein Geldbeutel freut sich. Kaufen sie sich lieber eine vernünftige Pulsuhr."


    Diese Uhr mit Brustband habe ich mir zugelegt und bin in einem durch den Arzt berechneten Bereich glaufen. Natürlich ist diese Berechnung nicht so genau wie eine Laktatmessung - die kann morgen aber wieder anders aussehen.


    Der Arzt hat Größe, Gewicht, Alter und anderes genommen und mit einen Pulsbereich genannt. Und noch einen Tipp gegeben: laufe so, daß Du Dich noch unterhalten kannst, ohne umzukippen. Und nach 30 Min. Lauftraining mußt Du noch in der Lage sein, nach dem Duschen wieder zur Arbeit zu gehen, ohne ausgelutscht zu sein. Dann war es der richtige Bereich.


    Danach laufe ich und es geht super.


    Und wenn ich den richtigen Bereich verfehle? Dann bin ich annähernd daran und es bringt mich nicht um.


    Zu den Muskelgruppen:
    Es gibt Muskelgruppen, die erreiche ich mit meinen Sportarten nicht so gut wie mit einer Maschine. Da wären z.B. die Muskeln im unteren Rückenbereich. Das Stück, was beim Schwein so gut schmeckt...


    Und diese Übungen, die es immer gibt, ob von Krankengymnasten oder Fitesspäpsten. Die sind nach meiner Empfindung nicht so erfolgreich wie das Gerät.


    Meine Lösung ist:


    ja, draußen ist es schöner
    ja, es kostet Geld
    aber ich habe gemerkt, es tut mir gut


    Daher gehe ich in dieses verdammte Studio und tue etwas für meine Hülle