Szenario: ES kommt nach und nach


  • Also ich habe durch meine aktuelle 4:30 aufsteh-Frühdienst-Ars.....lochwoche das ganze ein wenig schleifen lassen. Aber die Diskussion die sich aus dem ganzen entwickelt hat finde ich echt spannend. Damit habe ich SO auch bei dem Anfang des Szenarios absolut nicht gerechnet.


    Da ich grad erst heim bin und jetzt noch mal weg muss will ich dir (und den anderen) nur grad die Fragen beantworten und heut Abend eine Lagefortschriebung machen:


    Radio: nur vereinzelte Sendungen aus dem Ausland mit wenig Informationsgehalt außer das es ist wie es ist und man versucht alles möglich zu machen um den Zustand zu beheben.,


    TV: dito aber man zeigt auf CNN Bilder von der Lage an verschiedenen Punkten im Land. In Berlin sieht man protestierende Leute, in Hamburg viele Obdachlose, in München nimmt mans wohl noch gelassen, in Dresden gibt es erste Plünderungen, vor allem in Mediamarkten etc. (Die Städte sind hier nur symbolisch und haben keine Auswirkung auf das Szenario selber)


    Internet: Generell ja sofern du einen funktionierenden Zugang hast der Notstromfähig ist und die in ein Backbone oder ausländischen Provider einwählen kannst. Max ISDN GEschwindigkeit ist wahrscheinlich wenn es mal klappt. Also im Endeffekt sporadisch und langsam


    30,000 Einwohner "Gemeinde" vs. Dorf --> Großdorf, ländliche Kleinstadt, Flächengemeinde... Wie auch immer. Mir ging es darum das ganze nicht in Köln oder so spielen zu lassen sondern im ländlichen Raum.


    1. Tag: Läden zu wegen dem Überraschungseffekt, 2. Tag kleine Läden auf


    Verammelt, absperren, 90 min... okay hab ich beim schreiben auch nicht drüber nachgedacht. Dann ist eben nur abgesperrt und Rolladen runter


    Mutter ist gesund, Vater nimmt leichte Blutdruckmedis, Vorrat für 3,5 Wochen ist da




    So nu muss ich wieder durch die Tür... Mehr Lage folgt


  • Warum sollte ich das tun?

  • Ok, alles beim Alten, die Lage ist unverändert.
    Ergo ganz normal weiter....


    Gruß



    TID


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von hamster;260632

    Warum sollte ich das tun?


    Weil Du hiermit begonnen hast ???

  • Zitat von Cephalotus;260573

    1925 lebten im Reichsgebiet über 60 Millionen Menschen weitgehend ohne Strom.


    Heute ist man deutlich weiter auch in Bezug auf Saatgut, Dünger, Maschinen, Technologie, usw... so dass es rein theoretisch wohl schon denkbar wäre, die heutige Bevölkerung ohne Strom ernähren zu können (wobei man "ohne Strom" auch noch definieren müsste)
    ...
    Trotzdem sollte zusammen arbeiten natürlich höchste Priorität haben, wer sein Konzept darauf auslegt, dass die Hälfte der Leute schon sterben wird, wird imho ein großes Problem bekommen.


    Ceph, das ist wie mit den Äpfeln und Birnen.
    Ich zähle mal ein paar Tatsachen auf:


    - damals überwiegte noch kleine Agrarwirtschaft auf dem Lande, Selbstversorgung war normal, keine Ausnahme
    - die Stromabhängigkeit war extrem gering in der Bevölkerung
    - der Krieg hatte die Menschen gelehrt zu darben
    - die Verhältnisse waren extrem karg in vielen Bereichen - da würden heute die Menschen von Armut und Tod sprechen
    - Kommunikation war quasi nicht vorhanden, abgesehen von einigen Zeitungen in der Stadt (auf dem Land Fehlanzeige)
    - die Sterblichkeit war hoch, vor allem unter Kindern und der Tod mehr Normalität als heute
    - harte Sitten waren normal, einfaches Leben ebenfalls
    - Krankenhäuser waren Sterbeorte


    Wenn du ein paar Leute dieses Leben leben lassen würdest (siehe einige Experimente in TV-Shows), dann würden die meisten kläglich eingehen.
    Das Problem liegt nicht in der theoretischen Machbarkeit, sondern in der Praktischen und in der Psychologie der heutigen Leute.


    Ich finde es ehrlich gesagt, ziemlich naiv zu glauben, dass das alles so glimpflich ablaufen wird ohne Essen, Wärme und Zuneigung des Staates.
    Damit meine ich nicht die ersten zwei Tage oder sogar zwei Wochen. Dann wird es aber definitiv extrem haarig.
    Trotzdem finde ich es sehr ehrbar, wenn man versuchen will, die Gemeinschaft aufrecht zu erhalten! Die Frage ist nur, wann ist der Punkt zur Einsicht gekommen.


    In meinen Ethik-Diskussionen komme ich immer wieder sehr schnell an die Grenzen der netten Leute, wie Du und ich. Dazu mache ich ab und an auch ein paar Experimente, immer mit Voraussage - Ergebnis ist immer ein diametrales Verhalten der Leute im Raum, obwohl sie dem selben Kulturkreis, der selben Religion, der selben Firma usw. angehören.
    Wenn ich vieles glaube, aber an die Hoffnung glaube ich am wenigsten. Harte Worte, ich weiß. Dabei glaube ich schon an das Gute im Menschen aber es will immer kontrolliert sein, sonst entwickelt es eine Eigendynamik, die nicht immer gesund ist für alle Beteiligten. Will sagen, so lange man eine starke Führung auch im kleinen Kreis hat, so lange wird das Geschehen in geregelten Bahnen laufen. Also sollte sich jeder die Frage stellen, ob er selbst die Führung übernimmt oder jemanden sieht, der das durchzieht. Ansonsten würde ich den Kopf unten lassen und unsichtbar werden, falls das geht.


    cu Tom


  • Um genau solche Missverständnisse zu vermeidennhabe ich bereits 2012 die Moderatoren gebeten, dass entweder "TheHamster" der damals neu hinzukam seinen Namen ändert oder seis drum ich meinen.


    Aber ich schreibe auch gern weiter: Die Lage ist zu unübersichtlich geworden und ziehe mich auf meine Ranch in Texas zurück und verdiene mit der Rinderproduktion für BurgerKing viel Geld.

  • Zitat von hamster;260648

    Um genau solche Missverständnisse zu vermeidennhabe ich bereits 2012 die Moderatoren gebeten, dass entweder "TheHamster" der damals neu hinzukam seinen Namen ändert oder seis drum ich meinen.


    Aber ich schreibe auch gern weiter: Die Lage ist zu unübersichtlich geworden und ziehe mich auf meine Ranch in Texas zurück und verdiene mit der Rinderproduktion für BurgerKing viel Geld.


    Da wurde ich nie drauf angesprochen. Aber wenn es dich SO sehr stört..... Ich kann mir ja mal was anderes ausdenken aber ich hab meinen Nick schon seit Ewigkeiten und sehe auch eigentlich kein Problem... :staun:

  • So also nun die erwartete Lagefortschreibung:


    Euer Nachbar ruft von nebenan. Er hat sich leider in seinem WC eingeschlossen und der Schlüssel ist ihm abgebrochen. Er kommt nicht mehr raus und sitzt im 2. Stock seines Hauses fest. Unten vor der Tür steht sein 8 jähriger Sohn und sucht bei euch Hilfe da er sich ausgesperrt hat und Papa die Tür nicht aufmachen kann. Könnt, und wenn ja wie könnt ihr ihm helfen? (eher der Witz am Rande aber interessant drüber nachzudenken)


    Tag 6


    Der Strom ist immer noch nicht wieder da. Aber ihr hattet gestern mal für 20 Minuten das Gefühl das der Kühlschrank an gegangen wäre. Leider habt ihr geschlafen und seid euch nicht sicher.


    Zunehmend kommt die Hilfe ins Rollen.


    In der Gemeinde wurde ein Hilfsdienst eingerichtet nachdem der Bürgermeister seine Teilnahme an der ominösen Sitzung kurzfristig abgebrochen hat. Dabei sollte es wie ihr inzwischen erfahten habt um den Ausbau der regenerativen Energie gehen. Das dass Rathaus an Tag 0 geschlossen hatte war ein überaus dummer Zufall, da dieser Tag bereits seit langem geplant war. Und in der Situation wurde versucht sich möglichst an geplantes zu halten. Daher das Fehlverhalten in den ersten Stunden. Inzwischen wird von dort aus alles mögliche organisiert. Das THW hat einen Notbrunnen in der Gemeinde angezapft.
    Es steht eine inzwischen dauernd besetzte (allerdings völlig erschöpfte) Feuerwehr in der Gemeinde. Der ortsansässige Rewe hat sein Lager geöffnet und das DRK kocht Suppe. Die Welle der Hilfsbereitschaft in der Gemeinde hat, nicht zuletzt durch euch eingeleitet, die Gemeinschaft massiv gefördert. Bis auf ein paar unverbesserliche Schwarzseher und pupertierende Jugendliche die Versuchen alles zu torpedieren ist die Stimmung in der Gemeinde gut. Einige Tote sind allerdings schon zu beklagen. Vor allem Alte und Leute die auf Sauerstoff angewiesen waren. Ein Problem was in den kommenden Tagen größer werden könnte.


    Ihr seit in den Gemeinderat eingeladen worden da sich ein alter Bekannter erinnert hat das ihr euch doch mal mit so "Katastrophenbewältigung" befasst habt. Die bestehenden Konzepte sind leider alle aus verschiedenen Gründen nicht durchführbar.


    Folgende Infos habt ihr inzwischen bekommen:


    Stromausfall aufgrund einer Fehlschaltung im Höchstspannungsnetz (Info ist aber streng geheim)
    Reperatur möglich, realistische Zeit bis einzelne Inseln wieder zu einem bundesweit organisierten Netz verbunden sind ca 3-4 Wochen ab heute.
    Lage in der Gemeinde ruhig mit einzelnen Störer welche jedoch vom Ordnungsamt (also den 3 Leuten die es da gibt) strikt versucht werden zu unterbinden.
    Polizei steht nur in Form von 2 Kontaktbeamten zur Verfügung da alle Polizeikräfte in die größeren Städte verlegt werden da dort die Lage lange nicht so ruhig ist wie bei euch
    AKW´s sind sicher bis in min. 2 Wochen. Bundesbehörden sorgen da für das nötigste
    Nahrungsversorgung in der Gemeinde inzwischen knapper aber mit kleinen Lieferungen von außen und DRK, THW und Bundeswehr auf ein Minumum sichergestellt.
    Trinkwasser ist ausreichend vorhanden da eure Gemeinde schwerkraftversorgt ist
    Brauchwasser zeitweise knapp aber begrenzt vorhanden
    Hilfe aus europäischem Ausland + USA und China in Startphase, aber sicherlich zuerst in Städten zu verteilen



    So nun sitzt der Gemeinderat vor euch mit großen Augen und der Bürgermeister fragteuch was man tuen kann und was er dem Kreistag melden soll wie es um eure Gemeinde steht.

  • Sehr amerikanisches Ende... Letztendlich kann man so ein Szenario gar nicht zu Ende "spinnen", weil die meisten von uns so etwas nicht erlebt haben, in früheren Zeiten die Gesellschaft insgesamt anders tickte. Und Ereignisse aus den USA sind nicht unbedingt auch auf Dtland übertragbar.

  • Ok,dann ist ja alles i.O.
    Puh, gut das wir es "gemeinsam" geschafft haben .




    :winking_face:


    Gruss


    TID



    PS: bei dem Wirbelsturn in den USA war lediglich eine Stadt der größten Wirtschaftmacht Betroffen und die gesamten restlichen 270mio sind ganz normal ihrem Tagesgeschäft nach gegangen. das o.a. Szenario würde daher wesentlich drastischer verlaufen als jenes in New Orleans.

  • Also meine Intention war eigentlich kein Ende sondern viel mehr eine realistische Situation zu erschaffen. Und das ist eben, auch wenn einige das nicht gern hören, keine randalierenden Horden, kein jeder gegen jeden und auch kein "in meiner Burg bin ich der Herr".


    Vielmehr kann man davon ausgehen das statt Anarchie erst mal ein Versuch kommt die Lage zu beherrschen. Und ich denke das man bei all seiner Endzeitvorbereitung auch überlegen sollte wie man in so einer Situation handeln würde.

  • Da es jetzt ja um die Tage zwei sechs im Schnelldurchlauf geht, auch hier nur knapp umrissene Überlegungen meinerseits:


    Von der Einstellung her habe ich ja das Misstrauen wegen eines möglichen Staatsstreichs ins Spiel gebracht. Meine Vorbereitung, um nötigenfalls adäquat darauf zu reagieren, bleiben auf jeden Fall in Kraft. Solange mir allerdings plausibel erklärt wird, dass es sich um die Rahmenerscheinungen eines zwar ungewöhnlich heftigen aber letztlich nur technischen Problems geht, werde ich nicht entsprechend tätig werden.


    Im Übrigen bleibt für mich die Abstufung "eigener Haushalt - Familie - Wohnumfeld - Gemeinde" bestehen. Das würde bedeuten, dass ich mit den Nachbarn (darunter auch rund ein Dutzend Asylbewerber, was es spannend macht) grundlegende Dinge zu organisieren versuche. Dabei hätte erst mal Priorität, dass kranke und gebrechliche Leute keinen schwereren gesundheitlichen Schaden nehmen, dann Entsprechendes für alle anderen, und schließlich wäre schon eine Art nächtlicher Wachdienst sinnvoll. Da muss niemand ständig Patrouille laufen, aber wenn immer zwei oder drei Leute mit Taschenlampen und Knüppeln in unregelmäßigen Abständen um die Häuser ziehen, würde das die Sicherheit schon erhöhen. Natürlich muss das mit den angrenzenden Nachbarschaften, der Polizei und der Gemeindeverwaltung abgestimmt sein.


    Ansonsten versuche ich mich in die Daseinsvorsorge-Bemühungen der Stadtverwaltung sinnvoll einzugliedern und stelle mich dazu durchaus auch für Hilfsarbeiten zur Verfügung.


    Wenn der Bürgermeister mich tatsächlich um Rat fragen würde, dann würde ich nach dem bekannten Dreierschema vorgehen und das entsprechend zu modifizieren versuchen.


    Drei Sekunden nicht nachgedacht: Auf Stadtebene würde das den Informationsfluss bedeuten. Fast noch wichtiger als die Versorgung an sich ist, dass die Leute soweit wie möglich erfahren, was los ist (beugt Gerüchten und Panik vor), wohin sie sich bei Problemen wenden können, wo es Versorgungsgüter gibt, welche Fähigkeiten bei Hilfsdiensten gebraucht werden etc. Dazu wären, notfalls handgeschriebene, Aushänge in allen Stadtteilen wichtig.


    Drei Minuten ohne Atemluft: Das würde ich so übertragen, dass die medzinische Versorgung für chronisch Kranke, Pflegebedürfige und Opfer von Unfällen, die mit dem Stromausfall einhergehen, schnellstens so gut wie möglich laufen muss. Wenn es kein örtliches Kranken- oder Ärztehaus gibt, muss sowas mit Hilfe der ansässigen Arztpraxen, hier wohnendem Medizinpersonal und den Rettungsdiensten organisiert werden.


    Drei Stunden ohne Wärme: Bei den genannten Temperaturen kommt man mit mehreren Klamottenlagen gerade noch so ohne Heizung hin. Aber gerade für ältere Leute, Kleinkinder und ohnehin geschwächte Personen wird das schon schwierig. Da wären Wärmestuben sinnvoll, sofern man die mit vorhandenen oder beschaffbaren Heizgeräten aufbauen kann.


    Drei Tage ohne Wasser: Hier wäre zu schauen, ob man mit Hilfe der Gerätschaften von Hilfsdiensten die Wasserversorgung zumindest für begrenzte Zeit am Tag wieder zum Laufen bekommt. Die Alternative wäre, wenigstens die Brunnen wieder funktionsfähig zu machen und die Verteilung per Feuerwehr- und Tankfahrzeugen anzugehen. Hierbei wäre auch die Wasserversorgung von Bauernhöfen mit Vieh ein Thema, wobei man deie Viecher notfalls auch an den nächsten Bach treiben kann.


    Drei Wochen ohne Nahrung: Über die Nutzung von Beständen aus Lebensmittelgeschäften wurde schon was gesagt. Wenn es nennenswerte Landwirtschaft im Stadtgebiet gibt, lässt sich da eventuell noch was aus den Lagerbeständen verwenden.


    Übergreifend für fast alle diese Aufgaben ist ein funktionierendes Transportsystem wichtig, damit vor allem die LKW für die Notversorgung am Rollen bleiben. Ergänzend von dem, was von außen über Notdienste und die Bundeswehr kommt, gäbe es da wieder die Möglichkeit, zwangsweise Sprit für die Feuerwehrfahrzeuge von Tankstellen, Speditionen, Bauernhöfen und aus Heizöltanks zu requirieren.

  • Zitat von TheHamster;260710

    Also meine Intention war eigentlich kein Ende sondern viel mehr eine realistische Situation zu erschaffen. Und das ist eben, auch wenn einige das nicht gern hören, keine randalierenden Horden, kein jeder gegen jeden und auch kein "in meiner Burg bin ich der Herr".


    Vielmehr kann man davon ausgehen das statt Anarchie erst mal ein Versuch kommt die Lage zu beherrschen. Und ich denke das man bei all seiner Endzeitvorbereitung auch überlegen sollte wie man in so einer Situation handeln würde.


    Das ist ja auch korrekt, wobei Dein Szenario ab Tag 2 schon in sich selber unrealistisch ist:


    - Die Arzneimittelproduktion bricht mit dem Stromausfall zu 100% sofort zusammen. Von der ersten Sekunde sind Dialysepatienten und beispielsweise Diabethiker betroffen. Für die Dialysepatienten bedeutet das unausweichlich den Tod innerhalb der nächsten Tage.
    - Das Verletztenaufkommen steigt sofort an. (Verkehrsunfällen, Unfällen bei Befreiungsaktionen aus Fahrstühlen, Zügen etc.)
    - Das Eisenbahnsystem ist sofort nur noch sehr eingeschränkt verfügbar. E-Züge blockieren die Strecken, Weglenkung nicht mehr verfügbar. Züge können nur sehr eingeschränkt zur Versorgung genutzt werden.
    - Die Krankenhäuser kommen spätestens nach 48h in eine kritische Situation, weil Wasserver- und Entsorgung nicht mehr gegeben, gleiches gilt für Müll. Ebenfalls unmittelbar betroffen von 1.
    - Es kommt zu einem Massensterben in der Nutztierhltung innerhalb der ersten 72h, da Klimatisierung und Ver- und Entsorgung nicht mehr gegeben--> Seuchenausbreitung
    - Sogenannte "Liegenbleiber", die z.B. aus Zügen, auf Flughäfen etc. gestrandet sind müssen versorgt werden. Dies aber auf kompletter Bundesebene. Mir sind keine Bewältigungsstrategien bekannt, weil die vorhandenen von lokalen Schadensereignissen (Nuklear-, Chemie- Unfällen, oder Erdbeben, Flut, Seuche etc. ausgehen und daher immer die Rückgriffmöglichkeit auf weitere Ressourcen haben. Dieser Rückgriff wird durch elektrische Kommunikationswege hochkomplex gesteuert.


    Das sind nur einige sehr realistische Punkte.


    Ich denke es nützt nichts, sich selber nur in irgendwelchen "Schönwetterszenarien" zu bewegen, da, so wie das geschildert war in diesem Beispiel, jeder, ob nun mit oder ohne Vorbereitung, gut aus der Sache herausgekommen wäre.


    Von daher hatte ich mir gewünscht, dass wir uns einem zu erwartenden Zustand in solch einem Falle realistisch annähern und nicht dabei hängen bleiben, das wir alle als Robin Hood anderen die Handys laden und "den Alten und Gebrechlichen" helfen.
    (Schon mal einen Vollpflegefall gewaschen und versorgt? Ich schon..)


    Das die Gemeinschaft sofort anfängt, interaktiv zu kooperieren um den gewohnten Zustand wieder herzustellen ist eine normale Kompensationshandlung des Homo Sapiens. Das ist auch i.O. und gut so. Das kippt aber schnell, wenn der gewünschte Zustand sich nicht innerhalb einer kurzen Zeit wieder einstellt. Diese Akzeptanzzeitspanne ist bei uns aufgrund der Informationsverfügbarkeit erheblich kürzer geworden, als sie es beispielsweise noch bei den Menschen in den 40er-Jahren gewesen ist.


    Zu all diesen Aspekten sind wir leider nicht gekommen, wobei gerade diese Aspekte die KAtastrophenforscher umtreiben und nicht die Frage nach nem Aggi :winking_face:




    Gruß


    TID

  • Ein paar Zeilen möchte ich noch auf der Meta-Ebene loswerden. Ich fand das kleine "Spiel" hier in dem Thread sehr interessant und lehrreich. Ganz konkret habe ich für mich mitgenommen, bei einem längeren Stromausfall die Sicherungen herauszunehmen, um Überspannungsschäden beim Wiederanfahren zu vermeiden. Das war mir zuvor nicht bewusst. Aber auch die verschiedenen Prioritäten und Herangehensweisen waren lesenswert.


    Bei der Beschreibung der Lageentwicklung gibt es sicher ein paar Punkte, die weniger plausibel oder nachvollziehbar sind. Aber das lässt sich letztlich nicht vermeiden. Schließlich sind das alles nur Annahmen, und keiner kann wirklich alle Aspekte einer Lage überblicken und einschätzen, und jeder hat nach dem persönlichen Wissensstand und Hintergrund andere Schwerpunkte und Einblicke. Insgesamt hat es mich aber sehr gefreut, in der Geschichte von TheHamster mitzuspielen.


    Da dieses Thema doch auf erhebliche Resonanz gestoßen ist, möchte ich auf das bestehende Projekt WWPD hinweisen, das Marodeur angestoßen hat: https://www.previval.org/forum…35689-WWPD-Szenarien-Pool


    Leider hat sich da bisher nur Überschaubares getan, aber einige der kleineren, alltäglichen Szenarien (im Aufzug feststecken, Fahrrad-Panne unter widrigen Umständen, etc.) finde ich fast noch spannender als Großlagen wie die hier beschriebene. Ich könnte mir vorstellen, dass dort durch den Abgleich mit den Verhaltensvorschlägen und Ausrüstungen anderer wertvolle Anregungen zusammen kommen.

  • @ TID


    vielen Dank für Deine klaren Aussagen, sie decken sich auch mit der Bundestagsdrucksache zum großflächigen Stromausfall.


    Ich hab den genauen Zeitpunkt nicht parat , aber für den Zeitraum nach ca. einer Woche nach dem Beginn der Krise sind nach dem gegenwärtigen Wissenstand selbst Experten keine Prognosen für die weitere Entwicklung mehr möglich.


    Ich werde mich auch hüten , Robin Hood zu spielen . Frieder und Co sind die ersten Wochen einfach nicht zu sprechen und nicht erreichbar .


    Mag zwar hart klingen, aber nach ein paar Wochen hat sich biologisch die Spreu vom Weizen getrennt. Mal schauen, mit wem man es dann zu tun bekommt, wenn man mal aus seiner "Burg" auf dem Land rausschaut.


    Frieder

  • Hallo Frieder,
    die Prognosen die ich kenne gehen vom totalen Zusammenbruch der Grundordnung nach 14 Tagen aus.
    Daher hielten wir es so wie Du um dann nach der ersten Mortalitätswelle noch "online" zu sein.



    Gruss



    TID

  • Hallo zusammen,


    ich mag ja naiv sein, aber ich glaube, das die Gesellschaft in so einem Fall nicht unbedingt zusammenbrechen muss, und das aus einem einfachen Grund. Die Kriese ist groß, fodert Opfer, aber es besteht Hoffnung, dass der Strom und damit das alte Leben wieder kommt. Alle die mit ihrem Leben auch nur ansatzweise zufrieden waren, werden sich hüten zu doll über die Strenge zu schlagen, da sie Angst haben müssen nach der Sache unten durch zu sein. Anders ist es mit denen, die nichts zu verlieren haben, die könnten Ihre große Chance wittern!!!


    Aber ist die Geschichte wirklich schon zu Ende? Ich Glaube nicht, vier Wochen ohne Strom ist eine lange Zeit! Auch mit ausländischer Hilfe!


    Also was würde ich dem Kriesenstab raten?


    Zunächst würde ich fragen, was das das Größte Problem ist, und dann dafür eine indrividuelle Lösung zu finden, da ich das jetzt nicht kann, fang ich erstmal mit dem an, was ich allgemien so machen würde, wenn für Essen und Trinken schon gesorgt ist... :)


    Kleine Gruppen zusammenstellen, die durch die Straßen gehen überall klopfen und mit den Leuten sprechen. Und diese Erruieren lassen, ob irgendwo "Not am Mann" ist!
    Notstromversorgung fürs Krankenhaus sicherstellen Heizöl sollte es noch genug in den Häusern geben und ohne Strom nutzt es den Bewohnern eh nichts! Also zur Not in Eimern zum KH tragen lassen. In jedem Ortsteil an zentraler 24h besetzter Stelle ein Funkgerät deponieren, um Verbindung zur Feuerwehr/Polizei aufnehmen zu können. Damit die Informationen Im Gefahrenfall noch relativ schnell zu Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Kriesenzentrale kommt. an diesen zentralen Orten würde ich auch täglich Aushänge (eine art Notzeitung) anbringen lassen, auf denen kurz und knapp steht, was die letzten 24h passiert ist, und was unternommen wird um die Folgen des Blackouts zu mindern und auch aufschreiben was noch benötigt wird, an Wissen, Fähigkeiten oder Technik!


    Gruß Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Das Hauptproblem für die Krankenhäuser ist nicht der Strom sondern die Verfügbarkeit von Wasser und Abwasser. Gleiches gilt für technische Gase. Ferner hat das Krankenhaus nach spätestens 24 Stunden ein Müllproblem. Dazu noch ein Versorgungsproblem, was das Essen angeht, da der größte Teil der Krankenhäuser die Nahrung heutzutage im Cook and Chill-Verfahren aufbereitet.
    Usw usw.

    Der Mögliche Zusammenbruch resultiert nach m.E. daraus, das sich die meisten Menschen nicht ernsthaft mit unangenehmen Dingen beschäftigen, sondern diese lieber verdrängen oder schön reden, so ala "wird schon nicht so schlimm". Wenn es dann schlimm wird, sind es meistens diese Menschen die überkompensieren und maßgeblich zum Zusammenbruch eines gesellschaftlichen Wertekontextes beitragen.


    Niemand, denn ich kenne "wünscht" sich so ein Szenario, dennoch ist es in meinen Augen sinnvoll sich mit dem schlimmsten Anzunehmenden zu beschäftigen. Zum Glück gibt es genug im Netz dazu zu lesen.


    Ergo:


    Pray for the best, expecting the worst!



    Gruß



    TID

  • Auch wenn das Szenario mMn etwas zu sehr durch die rosa Brille geendet ist drängt sich dadurch eine Frage bezüglich dem Strom-wenn er denn wieder da ist - auf...


    Ansonsten ich habe heute mal bei einem Supermarkt und einer Apotheke "unbequeme" Fragen gestellt...


    Der Betreiber des Supermarktes ( Kette mit grossen blau-gelben Reklameschildern und Namen des Franchise-Nehmers drauf ) hat mich völlig entsetzt angeguckt nach dem ich ihn gefragt habe was er denn bei einem länger Andauernden Stromausfall und fehlendem Nachschub macht. Ich hatte aber das Gefühl bei ihm ernsthaft die Denkmurmel in Gang gesetzt zu haben,er hat mich geradezu mit Rückfragen bombardiert !


    (Er führt den Laden in der 2. Generation,sein Vater hatte die Bude schon vor dem grossen Umbau in den 1990er Jahren und hat ihm bestimmt von der Sturmkatastrophe im Norden erzählt. 1977 war der ganze Ort für 6 Tage ohne Strom,aber da wurde dann eben mit der Hand die Quittung geschrieben und Bargeld kassiert.Die Lagerhaltung war auch besser man Bestellungen nur 1 Mal wöchentlich durchgefährt,viele Artikel im extra-Lager mehrfach vorrätig. )


    Das er so einfach wie sein Vater damals aus der Nummer wieder rauskommt war ihm wohl schon klar...


    Kurz und gut - Ich habe das Gefühl das er noch nie über die Situation nachgedacht hat,sich jetzt überlegt wie er den Laden halbwegs plünderungssicher macht.Würde mich nicht wundern wenn in den nächsten Tagen ein Bautrupp vor den Glastüren einige Betonpoller aufstellt als " Geländewagensperre "


    Die übrigens bei einem Supermarkt- Neubau hier in der Nähe schon mit eingeplant sind...Noch kein Parkplatz fertig,aber die Sperren gucken schon aus dem Boden..In etwa 1,50 m Anstand gesetzt,so das kein Auto mehr durchpasst...


    Der Apotheker meint das es zu "so einer Situation nie kommen kann" er hätte ja den Nachschubweg vertraglich abgesichert mit dem Grosshändler.Dieser könne es sich nicht erlauben ihn nicht zu pünktlich zu beliefern.
    Ein Stromausfall ist unmöglich,es wurden ja hier alle Kabel unterirdisch verlegt.
    "Die ganzen Strommasten hier sind doch längst verschwunden"


    Sagt der Mann der 2 von 3 sehr gängigen Medikamenten auf meinem Rezept online bestellen musste ...Die ich "morgen ab 8.00" abholen kann.


    Die Überlegung bei einem Stromausfall alle Geräte vom Netz zu trennen das bei einer Spannungsspitze nach dem wieder Einschalten nichts aufraucht ist gut,das hatte ich so noch gar nicht bedacht !


    Mal eine Frage an die Elektriker hier :


    Kann man - legal,Feuerversicherungsbeständig- eine Schaltung mit einem Schütz montieren die bei einem Spannungsabfall unter XX Volt dann den ganzen Hausverteiler vom Netz nimmt und erst manuell wieder eingeschaltet werden kann ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet