Szenario: ES kommt nach und nach

  • Heute möchte ich euch noch mal in ein Szenario werfen um mal zu sehen wie Ihr die Sittuation meistern würdet. Evtl. offenbaren sich euch ja auch noch ein paar Lücken in eurer Vorbereitung.
    Generell möchte ich so wenig Vorgaben wie möglich machen aber ein paar müssen leider sein.


    Jeden Tag werde ich ggf. ein paar neuere Infos streuen


    Ausgangslage:


    Ihr wohnt in einer 30.000 Einwohnergemeinde im ländlichen Raum. Die nächste kleinere Stadt liegt etwa 20 KM entfernt und die nächste Großstadt etwa 50 KM.
    Ihr selber arbeitet in der Großstadt und pendelt täglich.


    An einem Montag nachmittag, ihr kommt grad von der Arbeit heim, merkt ihr schon das es sehr unruhig ist auf den Straßen, viel Verkehr und so. Aber ihr denkt euch nix dabei. Ist ja Montag. Zu Hause angekommen stellt ihr fest das die Nachbarn auf der Straße stehen und gesellt euch dazu. Ihr erfahrt das seit etwa 2h der Strom ausgefallen ist. Komischerweise wohl nicht nur in eurer Straße sondern wie euer Nachbar erzählt auch bei seinem Sohn in einer 250KM entfernten Stadt mit dem er zum Zeitpunkt des Ausfalles noch telefoniert hat (Handy).


    Eure Frau ist noch zur Arbeit in einer 50KM entfernten Kleinstadt.
    Der Wetterbericht sagt für die nächsten 3 Tage durchwachsenes Wetter mit leichtem Regen bei etwa +1 bis +2 Grad voraus.
    Euer Tank im Auto zeigt 3/4 voll. Ihr wisst das eure Frau nur noch 1/4 oder weniger im Tank haben kann.


    Wie sehen eure Maßnahmen aus?

  • Hallo,
    ich würde zum Doc fahren und mich krank schreiben lassen. Dann bin ich zu Hause, das Geld läuft weiter und ich verbrauche keinen Sprit mehr. Über die Temperatur mach ich mir keinen Kopf, ich schmeiß den Ofen an.
    Licht und Bücher sind auch zu Hause.
    LG Alex

    In jedem Genie steckt auch ein kleiner Idiot!

  • Erstmal ist es ja noch nicht bedenklich. Würde versuchen, meine Frau per Handy zu kontaktieren, um zu klären, ob bei ihr auch der Strom aus ist. Das sie tanken sollte, weiß die ja (im "richtigen" Leben bin ich nicht verheiratet). Dann das (Auto-)Radio einschalten und horchen, ob irgend eine Meldung über den Stromausfall kommt. Nächstliegende Taschenlampe schnappen und die passenden Batterien/Akkus bereitlegen, falls der Strom auch über Nacht weg bleiben sollte.


    @ TheHamster : bin mal gespannt, was dir alles noch einfällt. Als Großstadtmensch ist das Szenario für ich eher theoretischer Natur. Der hier im Forum bekannte Medizinstudent aus Berlin hat mal ein spannendes Giftgas-Szenario entwickelt - vermutlich nach einer Toxikologie Vorlesung ? Aber genug OT...

  • Eine kleine Bemerkung: Beim Stromausfall funktonieren die Tanksäulen nicht. Im Deutschland gibt es nur 6 Tanksäulen mit Notstromagregat für THW, etc.
    Kam mal im Fersehen.


    - Ich würde erst mal abwarten zuhause.


    Gruss
    Kiromanta

    :fearful_face: Das Einzige was wirklich sicher ist, ist dass Nichts sicher ist; ausser der :tot:

  • Tjo, basierend auf das, was TheHamster geschrieben hat.
    - 2 Std vermutlicher globaler Blackout: Dann kommt der Strom die nächsten Tage auch nicht wieder. Ich gehe zum Sicherungskasten und schalte alle Sicherungen aus, außer ein Kreis für Licht. Will ja nicht, dass die Geräte an der Spannungsspitze sterben, wenn ein Versuch erfolgt das Netz wieder anzuwerfen. Das hat auch schon für Brände geführt.
    - Lage bewerten, Ruhe bewahren - Ist der Deutschlandfunk noch da? Ich höre beim Autofahren meist Radio, wenn der plötzlich weg ist und die meisten auch, dann ja dann weiß ich schon, da ist was böses passiert.
    - Radiosender finden, der noch sendet, wenn nicht dann alle 30 Minuten mit dem tragbaren Weltempfänger kontrollieren.
    - Handynetz noch da? Wenn ja, rufe ich meine Frau an in der Hoffnung, dass zufällig die Handynetze mit Notstrom noch etwas laufen (tun sie zwar vermutlich nicht, aber versuchen) - wenn nicht schreibe ich einen Zettel, war hier, hab das gemacht,... usw.
    - Wetter ist nicht schlecht genug, um sich echte Sorgen zu machen. Die Autos sind entsprechend gepflegt, richtige Bereifung usw. Und alle Fahrer der Familie haben ein Sicherheitsfahrtraining.
    - Der Tank reicht zurück. Die maximale Fahrzeit ist geschätzt ja bekannt, solange warte ich erstmal, während ich Nachbarn befrage, Radio höre, Haus checken, ggf. Rollos runter. Wenn was ist, ist der erste Treffpunkt zu Hause.
    - Wenn der Sprit meiner Frau nicht mehr reicht, so wird sie entweder in dieser Großstadt die nächste Tanke anfahren, feststellen, dass es keinen Sprit mehr gibt und dann wieder ins Büro zurückkehren, denn da werde ich sie aufsuchen, nachdem die übliche Zeit abgelaufen ist oder sie bleibt gleich im Büro, macht ähnliches wie ich, Lage bewerten, Informationen sammeln, Radio,...
    - Fahrt in die Großstadt, rein wird wohl leichter als raus. Solange die 5-7 Stunden nicht überschritten werden, ist dort noch kein völliges Chaos. Alternative Fahrwege ggf. GPS geht ja meist noch. Wenn nicht, Karte liegt in der Tür.
    - Frau im Büro abholen: Volltanken, in der Garage stehen ein paar Kanister. Ein oder zwei Ersatzkanister in der Kofferraum. Der übliche Rucksack mit den typischen Sachen, dazu noch zwei Winterschlafsäcke und ein kleines Zelt.
    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ich gehe davon aus das ohne Strom meine Frau etwas früher Feierabend hat als sonst. Ich werde versuchen mit Ihr per Handy Kontakt auf zu nehmen. Die Stromversorgungen der Telekommunikationsanbieter dürften noch für ca. 1-2h halten. Danach ist mit dem Ausfall der ersten Stationen zu rechnen sein. Da Mobilfunkanbieter selbst den Silvesteransturm gut verarbeiten dürften vermtl. nur wenige Versuche notwendig sein. Alternativ werde ich noch Mail und Messenger probieren. Um Infos zu bekommen schaltet ich das Batteriebetriebene Radio ein und gehe auf einen großen öffentlich rechtlichen Radiosender. Alle anderen haben eh kein Notstrom.
    Da ich davon ausgehe das der Stromausfall noch eine Weile andauert und die Heizung mittlerweile aus ist heize ich den Kachelofen an. Meine Frau braucht sicherlich länger zum heim kommen und freut sich wenn es warm ist. Als Amateurfunker werde ich als nächstes mal die Frequenz des nächsten Relais einstellen und hören was in der nächsten Stadt so los ist. Und da es noch Tag ist werde ich meinem Nachbarn mitteilen das ich in unseren beiden Gärten die 80m Inverter V aufstellen werde damit ich mal über die Bänder drehen kann. Fest eingeplant ist um 18:00 Uhr und 21:00 Uhr auf 80m Empfangsbereit zu sein. Wie gut das wir das in den Notfunkübungen geübt haben. Ich bin mir sicher das der eine oder andere hier aus dem Forum auftauchen wird und wir so ein besseres Bild der Schadenslage bekommen. Auf UKW würde ich parallel versuchen Udo direkt zu erreichen. Evtl. hat er Infos aus dem nahen AKW. Wenn das alles vorbereitet ist werde ich die Campinglaterne richten, damit wir später nicht im dunkeln sitzen. Danach gibt es Abendessen mit meinen Eltern und Kindern. Wenn die Kinder im Bett sind werde ich mal mit den Nachbarn reden ob bei Ihnen alles OK ist. Da wir in einem alten Ortsteil wohnen in dem jeder noch einen Kachelofen hat dürfte zumindest keiner frieren. So jetzt müsste bald meine Frau kommen. Um die Wartezeit zu verkürzen räume ich den Kühlschrankinhalt auf den Balkon. Dort ist es kalt genug. Die Kühltruhe dürfte dann erst morgen oder übermorgen zum Thema werden. Falls es noch wass gibt werde ich 3 20l Kanister mit Wasser füllen und danach den Hausanschluss sperren. Das gleiche passiert auch mit dem Gasanschluss und Hauptstromschalter. Falls das Wasser aufgebraucht ist hab ich dann noch 400l im Warmwassertank und einen Brunnen im Keller.

  • Erstmal würde ich nachdenken, wie es sein kann, das das Auto der Frau nur 1/4 Tankinhalt hat. Dann komme ich drauf, das ist ein Irrtum und 10 l Reserve im Kanister hat sie ja auch noch. Funk anschalten, falls das Telefonnetz ausfällt.


    DENN


    Familienregel 1 bei 3/4 Tankinhalt MUSS getankt werden


    Familienregel 3 bei jeglicher Situation, die zur Katastrophe werden könnte, öffne den Umschlag mit den Handlungsanweisungen.
    [ATTACH=CONFIG]31950[/ATTACH]
    Das hat zur Folge, dass meine Kinder und Enkel (sie wohnen 450 km entfernt in einer Großstadt) sich treffen,
    versuchen Kontakt zu mir aufzunehmen, die Autos packen und sofort in meine Richtung aufbrechen.


    Ich werde beginnen das Haus vorzubereiten, die untere Etage wird (einigermaßen unsichtbar) verriegelt.
    Eine Gasflasche muss ich noch vom Lagerraum in die Küche bringen und die Heizungen in den Gästezimmern für die Kinder aufdrehen.
    Aber sonst? Alles klar, versuchen an Infos zu kommen.


    Schließlich betreibe ich dieses Hobby aus genau dem Grund.


    Beste grüße, Olaf

  • Den Stromausfall hätte ich aber schon früher bemerkt, selbst wenn ich die vollen zwei Stunden im Auto unterwegs gewesen wäre. Schließlich fallen dann ja auch Ampeln aus, Schaufenster und Leuchtreklamen sind dunkel. Vermutlich fahre ich dann aber ebenfalls nach Hause. Falls ich zwischendurch im Stau stehe, versuche ich das geschätzte Ehegespons per Handy zu erreichen und zu fragen, ob bei ihr ebenfalls der Strom weg ist.


    Aber nehmen wir ruhig mal an, dass ich den Stromausfall erst zu Hause mitbekomme. Natürlich wäre dann der erste Anruf ebenfalls bei meiner Frau. Nach Möglichkeit sollte sie sofort von der Arbeit nach Hause fahren. Noch ist der Straßenverkehr ja dicht, aber beherrschbar. Die 50 Kilometer sollte sie auch mit einem weniger als viertelvollen Tank problemlos schaffen. Sicherheitshalber würde ich mit ihr einen Punkt in der Mitte oder zwei auf jeweils einem Drittel der Strecke als mögliche Treffpunkte ausmachen, falls sie aus irgendwelchen Gründen die Fahrt nicht fortsetzen kann. Das erscheint mir eine ausreichend große Zeittoleranz, auch falls es nur langsam voran geht. Notfalls kann sie den Treffpunkt hoffentlich zu Fuß erreichen, falls das Auto zwischendurch überhaupt nicht mehr voran kommt. Falls es Verwandte oder gute Bekannte an der Strecke gibt, sind die natürlich die Anlaufstellen, andernfalls beispielsweise Behörden- oder Schulparkplätze, weniger welche von Einkaufsmärkten, weil da vermutlich viel los sein dürfte, wenn alle plötzlich Kerzen oder Batterien kaufen wollen.


    Dann würde ich erst mal im Haus, wo vermutlich die Zentralheizung nicht mehr funktioniert, sämtliche Zwischentüren und Rolläden schließen, um das Auskühlen des Hauses zu vermeiden. Danach würde ich meine vier 20-Liter-Kanister mit dem Wasser füllen, das noch aus der Leitung kommt. Mehr würde ich erst mal nicht abzapfen, höchstens noch zwei Eimer voll neben die Toilette stellen, um zu spülen. Danach gilt es den Holzofen im Wohnzimmer anzufeuern, um den Raum möglichst stark aufzuheizen. Vermutlich würde ich vorerst die übrigen Türen geschlossen lassen, da unser Ofen relativ klein ist und der Wärmegewinn in weiter entfernten Räumen gegenüber dem Ist-Stand minimal wäre. Schließlich würde ich das noch vorhandene Tageslicht nutzen, um schon mal eine große Packung Kerzen und eine Taschenlampe für jedes Familienmitglied im Wohnzimmer bereitzulegen. Wenn meine Frau nach etwa einer Stunde nicht da ist, würde ich sie anzurufen versuchen. Falls das nicht mehr klappt oder sie mir mitteilt, dass alles normal läuft, würde ich erst mal nichts weiter unternehmen. Falls sie von schweren Problemen berichtet, zu ihr zu kommen versuchen.


    Ergänzung (da eben vergessen): In den zwei Stunden Radio (läuft mit Batterie oder Kurbel) abhören, ob es da Informationen gibt.


    Inzwischen dürften die verabredeten zwei Stunden weitgehend um sein. Dann würde ich beginnen, ein wenig Ausrüstung ins Auto zu packen, also Decken, ein bisschen was zu essen, Taschenlampen, warme Klamotten für meine Frau. Außerdem würde ich mein EDC, meine Outdoor-Ausrüstung unter anderem mit Kompass und Wanderkarte mitnehmen. (Info: Einen speziellen Auto-Ausrüstungssatz über das allgemein Übliche hinaus habe ich nicht.) Anschließend schreibe ich meiner Frau einen Zettel, falls sie in meiner Abwesenheit doch nach Hause kommt. Dann fahre ich die abgesprochenen Punkte bis zu ihrer Arbeitsstelle ab und versuche, falls ich sie nicht finde, auf dem Rückweg auch Alternativwege abzufahren, allerdings nur im vernünftigen Rahmen. Ich suche keine absolut unplausiblen Routen ab. Wenn ich sie nicht finde und sie auch nicht zu Hause ist, bringt es ja auch nichts, wenn ich nachts in der Gegend rumgondle.


    Wenn ich abends, ob mit oder ohne Frau, zu hause bin, gilt es wohl erst mal, die Bude warm zu halten und die Vorräte aus dem Kühlschrank in der Reihenfolge ihrer Verderblichkeit aufzubrauchen. Also gibt's an dem Abend vermutlich Speiseeis und Hackfleisch. Anschließend würden wir den Aufenthalts-Mittelpunkt wohl aufs Wohnzimmer verlegen, weil wir dort mit Holz heizen und kochen können. Wie es dann weitergeht, hängt von der Länge des Stromausfalls ab.

  • Schönes Szenario. Sinnvolles Vorgehen.


    @astrubal
    Zwei Dinge sind mir aufgefallen:


    Handyverbindungen sollten noch ca 3-4 Tage möglich sein (geladener Handy-Akku vorausgesetzt). Zumindest meine ich mal gelesen zu haben, dass die Handyantennen(Stationen) Akkus für 3-4 Tag haben. Dies zumindest hier in CH. Somit sollte man das Handy im vorliegenden Szenario höchstwahrscheinlich noch nutzen können. Einen EMP schliesse ich da mal aus, da Autos und Handy noch problemlos ihren Dienst zu tun scheinen..


    Der zweite Punkt ist ein Detail:
    Du hast dich mit deiner BEVA bewusst nicht beim Supermarkt verabredet, weil da viel los sein könnte, soweit eine gute Idee. Ich möchte nur anmerken, dass bei Stromausfall der Supermarkt geschlossen sein dürfte. Dort wird es erst wieder Waren geben, wenn entweder die Behörden nach längerer stromloser Zeit die Esswaren der Supermärkte "zwangsverteilen", oder wenn die Plünderungen beginnen. Es wird sicher trotzdem einiges los sein dort, da die Leute eben noch schnell Esswaren, Kerzen, Taschenlampen, Kocher etc kaufen möchten, jedoch vor verschlossenen Türen stehen. Ev. verlieren einige schon die Nerven, und bedienen sich bereits bei der Schaufensterauslage... und wenn die Scheiben erst mal eingeschlagen sind, werden alle Dämme brechen...


    Soweit meine ergänzenden Gedanken dazu.


    Gruss
    Canelo

  • Sorry Canelo das ich dir Widersprechen muss. Ich habe lange genug als Techniker in der Telekommunikationsbranche gearbeitet. Nach ca. 4-5h gehen die ersten Lichter aus. Die kleinen Lokationen sind dann zuerst weg. Die zentralen Knoten laufen allerdings tagelang weiter. Sollte eine Versorgung mit Diesel sichergestellt werden können dann sogar wochenlang.
    So und jetzt zurück zum Topic.

  • @canelo:


    Danke für die Anmerkungen. Bei den Handymasten bin ich kein Fachmann. Ich hatte in Erinnerung, dass manche Handymasten über kleinere Akkus verfügen, die zwei oder drei Stunden lang Strom liefern. Aber wenn Wolpertinger da Fachkenntnisse besitzt, stimmen wahrscheinlich seine Ausführungen. Allerdings kommt hinzu, dass in der Notlage vermutlich viele Leute per Handy telefonieren wollen und das Netz überlastet sein könnte. Ich habe übrigens ein uraltes Nokia, das außer telefonieren, SMS und Taschenrechner nicht viel kann, dafür aber nur einmal die Woche aufgeladen werden muss.


    Was die Supermärkte betrifft, habe ich in einer hier irgendwann mal verlinkten Studie zu meiner Überraschung gelesen, dass es bei vielen Unternehmen wohl tatsächlich sowas wie Notpläne gibt. Das Personal würde dann tatsächlich mit handgeschriebenen Listen zur Lagerhaltung und Bargeld arbeiten, je nach Bauweise auch den Laden an der Kassenzone schließen und wie im Tante-Emma-Laden Sachen auf Anforderung nach vorne bringen. Vor allem sollen auf diese Weise Frischwaren schnell abgestoßen werden, wenn die Kühlung versagt, und natürlich geht das nur sehr langsam. Grundsätzlich würden zumindest einige Supermärkte wohl weiter arbeiten.

  • So kurz vorm zu Bett gehen mal eine kleines Lagebildupdate:


    Tag 0 - 23:30


    Eure Frau war nicht zu erreichen, als ihr euch um 23:00 aufmachen wolltet um ihre Arbeitsstelle aufzusuchen kam sie zu Fuß die Einfahrt herunter. Das Auto ist ca 3km vor eurem zu Hause liegen geblieben da ein Reifen geplatzt ist. Dummerweise haben diese neumodischen Autos ja nur noch Reperatursets und keine vollwertigen Reifen mehr (ja bei manchen mag es anders sein aber hier ist es numal grad so :winking_face: )


    Infos die eure Frau hat:
    - Stromausfall ist wohl in großen Teilen Deutschlands evtl. auch drüber hinaus
    - Hintergründe warum es so ist sind nicht bekannt
    - Sie müsste morgen wieder zurück ins Krankenhaus wo sie arbeitet, Notverordnung des arbeitgebers (öffentlicher Dienst)


    Infos durch Gespräche mit Nachbarn:
    - 2 nächste Nachbarn haben für so was auf euer Anraten vor 3 Monaten "vorgesorgt". Der eine hat Nahrungsmittel und Wasser für 1 Woche im Haus, der andere für 3 Tage aber einen Stromerzeuger
    - 2 weitere haben euch ausgelacht und nicht vorgesorgt. Einer davon ist in Urlaub, ein anderer fragte ob ihr im nen halbes Brot geben könnt da seine Frau und die Tochter ja Hunger haben werden wenn se heim kommen und er nu nicht mehr einkaufen kann.
    - Ein Nachbar von 2 Straßen weiter sagte euch das alle Läden im Dorf zu haben und nix mehr verkaufen
    - Ein vorbeikommender Streifenwagen sagte nur das alles gut wird und morgen wohl wieder alles laufen wird. Es sei nur ein Verteilerproblem im Niederspannungsnetz des Landkreises.


    Wetter verschlechtert sich, Temperatur -1 Grad, Wind aus West mit 30km/h, kein Niederschlag


    Nachbarn sind alle ins Bett gegangen in der Hoffnung morgen geht alles wie gehabt weiter.


    Jugendliche fahren kreischend und gröhlend mit 3 Rollern durchs Dorf

  • Dem hungernden Nachbarn würde ich auf jeden Fall was abgeben. Meiner Frau würde ich dringend raten, am nächsten Tag nicht zum Dienst zu erscheinen. 50 Kilometer Entfernung halte ich unter den Umständen nicht zumutbar, auch wenn es um ein Krankenhaus geht.


    Für die Nacht würde ich keine besonderen Vorkehrungen treffen. Die halten wir locker im holzbeheizten Wohnzimmer auf Matrazen durch.


    Am nächsten Tag geht nach dem Aufstehen mit dem ersten Tageslicht das Aufbrauchen der verderblichen Vorräte weiter. Allerdings kann man bei den Temperaturen ja locker viele Sachen aus dem Kühlschrank auf dem Balkon lagern, was ich auch tun werde. Außerdem versuche ich, ob die Leitungen noch Wasser hergeben und mache alle verfügbaren Gefäße voll. Das sind bei mir im Maximum rund 250 Liter. Dazu käme noch die Badewanne. Im Bad stelle ich den stabilen Eimer mit Müllbeutel drin auf, der als Nottoilette vorgesehen ist und auf dem Balkon lege ich meine kleine Solarmatte aus und hänge das Ladegerät dran, um vorhandene leere Akkus voll zu bekommen. Sowas dürfte ziemlich lange dauern und sollte deshalb früh starten. Vielleicht würde ich noch ein paar Freunde per SMS zu erreichen versuchen und nach der Lage fragen.


    Danach würde ich mich mit einem großen Rucksack auf den Weg zu Rathaus und Feuerwehrwache machen. Die sind von mir zu Hause in weniger als einer halben Stunde Spaziergang zu erreichen. Dabei würde ich mir auch ein Bild von der Lage in der Stadt machen. Falls doch noch irgendwo Geschäfte auf sind, würde ich versuchen, dort haltbare Lebensmittel zu bekommen. Das weitere Vorgehen hängt natürlich von den Auskünften ab, die man am Rathaus bekommt. Ich nehme für den weiteren Verlauf des Szenarios an, dass die keine vernünftige Auskunft geben können. Aber irgendwas wird man wohl unternehmen, und sei es nur die Einrichtung einer Suppenküche, auf die ich später den darbenden Nachbarn hinweisen kann. Danach laufe ich bei meinen Eltern vorbei, die im gleichen Ort wohnen, und schau da nach dem Rechten.


    Anschließend hat für mich die Sicherstellung der Holzversorgung oberste Priorität. Wir haben nur einen kleinen Holzofen für den Spaß am Feuer und entsprechend nur geringe Holzvorräte am Haus, die unter den Umständen wohl für zwei oder drei Tage reichen. Da würde ich dann auch das Auto mit dem bisschen Sprit nutzen, um eine größere Menge von unserem Holzlager etwas außerhalb der Stadt ranzuschaffen.


    Ich gehe davon aus, dass ich das alles bis zum Nachmittag hinbekomme. Anschließend schaffe ich die Dauervorräte aus dem Keller nach oben und platziere sie so, dass ein zufälliger Besucher sie nicht auf Anhieb sieht. Dazu kommen Petroleumlampe, zusätzliche Wasserkästen und noch diverser Kleinkram aus dem Lager- in den Wohnbereich. Dann müsste eigentlich noch genug Tageslicht bleiben, um das Auto zu bergen. Die Sommerreifen habe ich ja im Keller. Für die drei Kilometer reichen drei Winter- und ein Sommerreifen sicher. Wenn das geschafft ist, dürfte sich der erste komplett stromlose Tag wohl dem Ende entgegen neigen. Wenn es doch noch hell sein sollte, gehe ich nochmal am Rathaus vorbei, um Neuigkeiten zu erfahren.


    Ansonsten gilt es natürlich, sich den ganzen Tag per Radio über die Lage zu informieren und mit den Nachbarn auszutauschen.

  • Hallo,


    nochmals ein kurzer Zusatz; die Mobiltelefonstationen werden sicher noch 2-3 Tage laufen, aber die Verbindung zwischen den Stationen, also Richtfunk oder Glasfaser, sind meines Wissens nicht Notstromversorgt. Beim öffentlichen Radio ist eine Notversorgung für mindestens einen Monat garantiert (24h), da die Notstromdieselgeneratoren haben. Dieser Monat kann aber mit Sendepausen verlängert werden, das weiß ich aus direkter Quelle. Auch die Singalzubringung fürs Radio ist mehrfach Abgesichert.



    Nun weiter, bin schon gespannt wie es weiter geht.
    Klasse Ideen von euch


    liebe Grüße

  • Hallo Peter,
    in der Regel werden immer ganze Stationen auf eine Stromversorgung/USV angebunden. Im Fälle einer Mobilfunksration sind das in aller Regel 2-3 Akku-Bänke. Notstromdiesel gibt es dann erst an zentralen Standorten. Diese Akkus halten dann wie von mir schon geschrieben 3-5h evtl. auch mal etwas länger. Damit werden dann auch die Richtfunkstrecken und Optiken der LWL Strecken versorgt. Normale Mobilfunkstationen sind dann entweder direkt mit den MSCen verbunden oder über Multiplexer, (C/D)WDMs angebunden. Das alles hängt aber komplett an den Stromversorgungen der Stationen verbunden. Ein ungepufferte Zwischenversorgung an der Strecke ist nicht notwendig. Das gab es früher mal als 2Mbit Kupferstrecken zur Anbindung genutzt wurden. Und auch da waren Zwischenverstärker eher die Ausnahme. Diese Infos gelten zumindest für D sollten aber auch in A/CH den Stand der Technik sein. Und jetzt endgültig zurück zum Topic.
    @ Peter falls du das näher diskutieren möchtest gerne in einem neuen Topic oder per PN

  • Hei,


    also ich tue mir da etwas schwer, weil Randbedingungen gestellt werden, die für mich einfach nicht zutreffen würden.
    Z.b. der Arbeitsplatz meiner Frau 50km entfernt. Aber ich versuche mal mich rein zu denken.


    Da man schon erfahren hat, dass es kein regionaler Stromausfall ist, würde ich es auch so wie amnesie machen:
    Krank schreiben lassen. Dann kann man sich den Spaß beruhigt von zu hause aus geben.


    Zwecks Kommunikation mit Handy würde ich schnellstmöglich versuchen meine Frau zu kontaktieren.
    Am besten per SMS. Die rutscht irgendwann auch noch durch, wenn das Netz sehr belastet ist.


    Dann würde ich mich auf den Weg in die Garage machen und in meiner Elektrik rumfingern, bis ich den Notstromer am Hausnetz angetüddelt hab. Auf jeden Fall würde ich auch die Leitungsschutzschalter (=Sicherungen :winking_face: ) raus machen, da mein Überspannungsschutz noch nicht fertig angeschlossen ist. Ich gehe davon aus, dass das Stromnetz mehrere Anläufe benötigt, bis es wieder stabil und synchron läuft.
    Der Nachbar wird mit Brot aus dem Gefrierschrank versorgt, das eh über kurz oder lang weg muss. Allerdings würde ich im ziemlich deutlich klar machen, was er bei längerem Stromausfall so ganz allgemein zu erwarten hat und im speziellen von mir. Nur keine falschen Erwartungshaltungen zulassen.


    Dann wird im Garten ein großes Lagerfeuer entzündet. Yeah, Brennstoffverschwendung pur! :face_with_tongue: Da gesellen sich dann bestimmt einige Nachbarn hinzu und man kann gemeinsam besprechen, wie es wohl weitergehen wird. Vielleicht lassen sich da auch ein paar Aufgaben verteilen. Der eine macht einen auf Informationsbeschaffung per Funk und Radio, der andere zu Fuß bei Rathaus, Feuerwehr usw. Vielleicht richten wir einen lokalen Kindergarten ein, wenn es absehbar länger dauert.


    Meinen Grundofen werde ich auch nochmal ordentlich einheizen. Das hält dann für 2-3 Tage warm (Passivhaus).
    Achja, mein Motorschloss der Haustüre funktioniert nicht mehr. Also mechanische Schlüssel an alle Zutrittsberechtigten verteilen.


    Nun ist es Abend und meine Frau kommt (zu Fuß) heim. Wir klären, wo ihr Auto steht und ob es da bleiben kann oder ob wir es holen.
    Ein zweites Auto ist ja noch da... Benzin und Diesel ist auch noch ein wenig gelagert. (Mir fällt grad ein, dass es ein guter Zeitpunkt ist, die Tanks von Boot wieder aufzufüllen! ;-P Der Sprit ist grad billig.)


    Wenn zwischendrin noch Zeit ist, dann gehe ich kurz beim Bäcker vorbei. Der kann problemlos noch per Handkasse verkaufen und hat sogar noch Preisschilder auf der Ware. Das ist noch so ein Tante-Emma Laden.
    Da kaufe ich alles Mögliche an Backwaren und evtl. noch ein paar haltbare Nahrungsmittel. Diese werden dann an meine Nachbarn abgegeben.
    Vielleicht ist gerade das eine Aufgabe, die am Lagerfeuer von einem anderen übernommen werden will...


    Kerzen und Stirnlampen werden hergerichtet. Notstromer läuft schließlich nur stundenweise...
    Zum Abendessen wird es wohl Pizza aus dem Grundofen geben. Das ist ein gutes Essen um Reste aus dem Kühlschrank zu verbrauchen.


    Und nun bin ich gespannt, wie es weiter geht! :)



    Grüße,


    Tom


    PS: vielleicht solltest du nur Vorgaben machen, die alle betreffen. Wer wo wohnt und arbeitet ist schon sehr speziell.

  • Zitat von Asdrubal;259765


    Die halten wir locker im holzbeheizten Wohnzimmer auf Matrazen durch.


    Die Häuser meiner Grosseltern hatten keine beheizbaren Schlafzimmer.. Wie konnten die nur überleben :staun:


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    Zitat von Booner;259809


    Da man schon erfahren hat, dass es kein regionaler Stromausfall ist, würde ich es auch so wie amnesie machen:
    Krank schreiben lassen. Dann kann man sich den Spaß beruhigt von zu hause aus geben.


    Und die Arztpraxis macht ohne Strom auf? Und wenn, macht sie da noch mehr als eine Notversorgung?
    Praxis-PC und -Technik benötigen nun mal auch Strom.


    Mal davon abgeshen: Kein Bock auf Arbeit --> Krank schreiben lassen?


    Wieso kommt keiner auf den Gedanken, den Arbeitgeber zu informieren, sofern überhaupt noch möglich,
    das man nicht kommen kann (Auto war ja kaputt und der Sprit alle) ?


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Zitat von Booner;259809


    Dann würde ich mich auf den Weg in die Garage machen und in meiner Elektrik rumfingern, bis ich den Notstromer am Hausnetz angetüddelt hab. Auf jeden Fall würde ich auch die Leitungsschutzschalter (=Sicherungen :winking_face: ) raus machen, da mein Überspannungsschutz noch nicht fertig angeschlossen ist. Ich gehe davon aus, dass das Stromnetz mehrere Anläufe benötigt, bis es wieder stabil und synchron läuft.


    Ich hoffe, Du meinst damit die Hauptsicherung vor den Zähler und Du hast einen 3-phasigen, schieflastfähigen Notstrommer.

  • Hmm, bessere Ausgangssituation als bei mir in der Stadt. In der Situation würde ich sicherlich anders preppen - aber machen wir uns ein Spaß daraus und gucken wie weit ich kommen könnte - mit meiner aktuellen Ausrüstung und Planung in der Ausgangssituation. :)


    Es wird der Standard-SHTF-Punkte-Plan ausgeführt.
    1.: Alle denkbaren Behälter mit Wasser füllen (Badewanne etc.)
    2.: Radio hören
    3.: Wenn in unproblematischer Reichweite - noch versuchen zusätzliche Lebensmittel abzugreifen: Bäcker, Tante Emma-Laden, Metzger oder Hofladen. Hier kann man ggf. Auch noch Infos abgreifen. Aber: Nur in unmittelbarer Nähe und wenn es völlig ruhig ist. Wenn möglich mache ich das mit ein oder zwei Nachbarn zusammen - das schafft Verbündete, ist sicherer und mindert die Anzahl hungriger Mäuler in der Nähe. Sonst fällt der Punkt ggf. aus.
    4.: Wohnung - hier Haus unauffällig sicher machen: Fenster zu und sichern, ggf. Scherben an kritischen Stellen verteilen, Rolläden runter, Vorhänge zu und Tarnmodus an: Es soll ja niemand sehen, dass hier gut ausgerüstete Leute wohnen.
    Also Heizung über Petroleum nicht übertreiben, zusehen, dass niemand Licht von außen sieht.
    5.: Verderbliche Nahrung wird zu einer einfachen Suppe zubereitet. Währenddessen 6. bis 11.
    6.: Versuchen befreundete Prepper zu kontaktieren - Handy ... und mich verfluchen, dass ich das mit der Funke noch nicht in Angriff genommen habe.:nono:
    7.: Licht, Wasser, Nahrung werden rationiert - nach dem Festschmaus aus den letzten verderblichen Sachen
    8.: Solar Panels werden unauffällig ausgelegt.
    9.: Fluchtgepäck wird aus dem Nebenraum bereitgestellt - für den Fall, dass es schnell ernst wird.
    10.: Verteidigungzeug wird bereit gestellt - Pfefferspray etc.
    11.: Geigerzähler wird bereit gestellt (Stromausfall ist gefährlich für Kernkraftwerke)
    12.: Geteilte Nachtruhe starten: Bis auf Weiteres wird in der Dunkelheit einer Wache halten und einer schlafen. Wechsel nach der Hälfte der Nacht. (in der Stadt notwendig - im Dorf könnte man vielleicht noch 1-2 Nächte warten)


    Achso: Das Auto wird nicht geborgen - es gibt ja ein zweites und das ist zu riskant weil man unbeweglich ist bei der Bergung. Wertvolle Sachen hätte BFVA ohnehin mit nach Hause genommen. Das einzige, um das es schade ist, ist die Autobatterie ... die hätte er bestimmt nicht mitgenommen ...
    Je nach Lage am nächsten Tag überlege ich eine Teilbergung ... Zündkerzen, Batterie etc. ggf. mit einem Nachbarn, der dann als Lohn etwas abbekommt (in der Stadt findet auf keinen Fall so ein Versuch statt).


    Bin gespannt, wie es weiter geht!


    Viele Grüße, Alge

  • Ich liebe Szenarien!


    Ich parkiere den Wagen, winke den Nachbarn und geh erst mal ins Haus.
    Oha, kein Strom.
    Ich check mal im Kühlschrank. Alles noch schön kühl.
    Also ist der Strom erst kurze Zeit weg.
    Ich füttere die Katze und knuddle den Hund, der braucht das jetzt einfach!


    Ich lasse den Hund in den Garten und er jagt erstmal die Nachbarskatze auf den Baum.


    Ich geh vors Haus und zirkuliere mal zwischen den Grüppchen von Nachbarn und versuche mir ein Bild der Lage zu machen.
    Wir schwatzen ein wenig, man offeriert Zigaretten, die Stimmung ist entspannt.


    Zurück im Haus, Handynetz geht noch.Ich erreiche Sohn und Tochter über den Whats app chat und wir halten Kriegsrat.
    Tochter schafft es noch heim, da sie im Bus sitzt. Sie wird in ca. einer halben Stunde zuhause sein.
    Sohn ist am Bahnhof gestrandet. Er soll dort bleiben bis ich ihn mit dem Auto abhole.
    Meine Frau erreiche ich nicht, mache mir deswegen aber keine Sorgen.


    Im Lagerraum hole ich den Radio und scanne das ganze UKW-Band durch.
    Alle Sender berichten in etwa dasselbe:
    Grossflächiger Blackout, Ursache unbekannt, Dauer bis wiedereinschalten des Stromnetzes, unbekannt.
    Die meisten Sender bringen Dauernachrichten.
    2 Lokalsender künden an, nur noch zu jeder vollen Stunde für 10 Minuten zu senden.


    Oookaay!
    Das ist dann schon mal eine Ansage. Die erste Massnahme die ich treffe, wenn ich realisiere, dass der Strom nicht in kürze wieder fliesst, ich gehe zum Hausverteiler und nehme die Hauptsicherung raus.
    Somit ist das ganze Haus vom Netz getrennt; und auftretende Spannungsspitzen können keinen Schaden anrichten. Im Haus, ziehe ich von allen Geräten die nicht unbedingt benötigt werden, den Stecker, falls wir dann auf Generatorversorgung gehen.
    Ich checke die Wasserleitungen. Es hat noch Druck.
    Ich fülle also alle vorbereiteten Wasserkanister auf, ebenso die Badewanne (die ich vorher noch rasch reinige).
    Als nächstes hänge ich die Heizung an die Notstromversorgung und feuere den Walltherm-Ofen ein, damit der Speicher gut aufgeladen wird.


    Inzwischen ist die Tochter heimgekommen und ich kann also den gestrandeten Junior abholen. Wir nehmen glich noch 5 weitere Leute aus dem Quartier mit nach Hause.


    Mehrere Versuche meine Frau zu erreichen scheitern. Netzüberlastung oder gar kein Netz.


    Zum Glück haben wir abgesprochen, was Sie in einem ähnlichen Fall tun soll, deswegen widmen wir uns erst mal dem aufkommenden Hunger. Wir lassen uns eine herzhafte Suppe, gekocht auf dem Wally, schmecken.


    Später klopft es an der Tür. Es ist der Nachbar. Ob wir wohl ein wenig Brot entbehren könnten, die Online-Lebensmittelbestellung sei nicht eingetroffen....
    Ich gebe Ihm einen Laib Brot, und noch 2 Fleischkonserven dazu.
    „Die sind aber schon abgelaufen“, meint Er. Ich nehme die Konserven zurück.



    Es ist 23:00 Uhr; und immer noch keine Nachricht von meiner Frau.
    Im Quartier ist es dunkel, aus einigen Fenstern dringt schwacher Kerzenschein.


    Langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen.
    „Ich fahr mal die Strecke ab, wir bleiben auf dem CB-Kanal 12 in Verbindung“,sage ich zu den Kindern.


    Als ich gerade die Tasche mit zusätzlichem Material in den Wagen packe, kommt meine Frau gemütlich angelaufen.
    „Reifen geplatzt, ca. 3Km von hier. Das Auto steht beim alten Meier auf dem Hof, wir können es da stehen lassen, er hat nix dagegen.“


    Erleichtert, dass wir nun komplett sind, gehen wir dann bald mal zu Bett, das heisst, ich werde nochmals losgeschickt, zu kontrollieren ob alle Kerzen und Petrollampen auch wirklich gelöscht sind....


    Gruss WTG

    Die Party ist vorbei!