• Hallo,


    da wir auf der suche nach einem Haus sind (Vorstellungsthread) stellen sich für mich ein paar Autarkie-Fragen.


    Ich würde daher ganz gerne diesen Thread für ein FAQ für mich benutzen.


    1. Muss bei einem Walmdach aufgeständert werden? Das ist ja häufig untersagt.
    2. Gibt es eine Seite auf der man sich einigermaßen "neutral" in das Thema einlesen kann?



    Das nur auf die schnelle, aber wäre nett wenn mir die Experten hier Rede und Antwort stehen könnten.


    Danke


    RubberDuck

  • Hallo,


    aus Deinem Text erschliesst es sich nicht eindeutig, was Du meinst. Weil Du es aber in der Rubrik Phtovoltaik gepostet hast, nehme ich an, Du willst wissen, ob man PV-Module auf einem Walmdach aufständern muss. Selbst der Sinn dieser Frage bleibt aber unklar. PV-Module sollten möglichst gut zur Sonne ausgerichtet werden. Je nach Standort des Hauses sind bestimmte Ausrichtungswinkel optimal. Dummerweise ändert die Sonne ihre Bahnhöhe über das Jahr. In unseren Breiten ist im Winter eine Ausrichtung nach Süden mit 60° Aufstellwinkel fast optimal. Im Sommer sind es dagegen 30°. Da Module heute aber vergleichsweise billig sind und Ständerkonstruktionen eher teuer, macht es meistens mehr Sinn (sofern man die Dachfläche hat), mehr Module als nötig zu montieren und die nicht optimale Ausrichtung in Kauf zunehmen. Bei Ost-West-Dächern z.B. liefert die eine Dachhälfte vormittags und die andere nachmittags ihr Maximum.
    Ich würde Module nicht aufständern sondern konventionell montieren: sieht besser aus und bei Sturm hat man auch weniger Sorgen.


    Grüsse


    Tom

  • Ok, ich muss mich thematisch wohl besser aufstellen.


    Vielen Dank erst mal zur Aussage das das Dach relativ egal ist sondern die Ausrichtung wichtig ist.


    Ich habe mich bisher in ein paar Foren reingelesen die sich mit PV beschäftigen, dort geht es aber häufig um die Wirtschaftlichkeit. Dies ist aber nicht das Kriterium für mich, es geht um eine mögliche Autarkie des Hauses.


    Was möchte ich:
    - Warmwasser und Stromerzeugung durch PV bzw. Solar; Wind
    - Speichern überschüssiger Energie
    - wenn der Speicher voll ist den Strom verkaufen
    - ist es möglich die Abwärme eines Kamins zum Stromerzeugen zu nutzen ? Stirling Motor?
    - Was empfiehlt sich für eine Heizungsanlage unter o.g. Prämissen. Ich denke das ist ein Teil den ich schnell austauschen muss. Hier möchte ich dann zukunftsweisend investieren. Art: vermutlich Gas
    - Lohnt sich eine Umstellung auf Pellet Heizung? Ist ja eher preppertauglich als Gas oder?


    Am Donnerstag den nächsten Besichtigungstermin.


    Danke

  • Einige erste laienhafte Stichworte. Später gibt es sicher berufenere Auskünfte


    Zitat von rubberduck;268713


    - Warmwasser und Stromerzeugung durch PV bzw. Solar; Wind


    Das sind zwei unterschiedliche Systeme, einem Photovoltaik und einmal Solarkollektoren. Die können natürlich nebeneinander auf dem Dach installiert werden, aber bewährte Kombi-Geräte gibt es meines Wissens nicht.


    Bei der Eigennutzung ist zu bedenken, dass normale Photovoltaikanlegen, selbst wenn sie für den Eigenverbrauch ausgelegt sind, bei Stromausfall keinen Strom ins Hausnetz einspeisen. Bei Ausfall des öffentlichen Stromnetzes funktionieren die Wechselrichter nicht mehr und du hast auch im Haus keinen Strom.


    Was die Windnutzung betrifft, gibt es zwar immer wieder Initiativen und Versuche für Dach- oder Garten-Anlagen, aber die Anwendungsfälle sind sehr wenige, was afaik zu gleichen Teilen daran liegt, dass es dafür keine Genehmigungsregeln und auch nur wenige technische Umsetzungen gibt. Daraus ergibt sich dann auch, dass dazu kaum Erfahrungswerte für den Dauerbetrieb oder die optimale Lösung vorliegen. Halbwegs etabliert und technisch ausgereift sind wohl absolute Mini-Anlagen aus der Camping-Anwendung, aber die kommen meist nur auf weniger als 100 Watt in der Spitze. Um im Krisenfall ein enig Licht zu haben und ein paar Akkus zu laden, kann das aber reichen. In jedem Fall wird dann aber ein ausreichend hoher Mast mit sehr stabiler Verankerung benötigt.


    Zitat


    - Speichern überschüssiger Energie
    - wenn der Speicher voll ist den Strom verkaufen


    Das ist momentan das nächste große Ding in dem Bereich. Da sind verschiedene Hersteller mit Hausakkus auf dem Markt. Ich persönlich warte mit Investitionen in diese Richtung erst mal ab, bis es mehr Erfahrungswerte von privaten Betreibern gibt.


    Was das Zusammenspiel von Photovoltaik, Speicherung, Eigenverbrauch, Netzeinspeisung und der normalerweise nicht vorgesehenen Inselfähigkeit der Anlage betrifft, dürfte das alles einigermaßen kompliziert sein. Bin gespannt auf die weiteren Antworten hier im Thread.


    Zitat


    - Was empfiehlt sich für eine Heizungsanlage unter o.g. Prämissen. Ich denke das ist ein Teil den ich schnell austauschen muss. Hier möchte ich dann zukunftsweisend investieren. Art: vermutlich Gas


    Von Grundprinzip her könnte auch eine Wärmepumpe interessant sein, die man mit dem Strom aus PV und Hausbatterie betreibt. Natürlich macht das das gesamte Elektro-System noch ein wenig komplizierter, zumal unter dem Aspekt der Inselfähigkeit. Unabhängig davon würde ich wenigstens einen Raum mit einem Holzofen von Hand beheizbar machen.


    Zitat


    - Lohnt sich eine Umstellung auf Pellet Heizung? Ist ja eher preppertauglich als Gas oder?


    Eher preppertauglich als Gas stimmt, aber genauso wenig preppertauglich wie Heizöl. Du bist von der externen Zulieferung des Brennstoffs abhängig (und im Regelbetrieb von der elektrischen Zuführung der Pelletts) und damit sowohl von Preissteigerungen als auch von Lieferunterbrechungen betroffen. Wenn schon Pellets, dann ein Kombikessel, der sowohl Pellets als auch von Hand eingeworfenes Scheitholz verdaut. Das funktioniert aber nicht mit allen Kessel-Modellen.

  • Hei,


    zur Abwärme vom Kamin:


    Prinzipiell ist das möglich. Aufgrund des geringen erreichbaren Wirkungsgrades kann man das aber bleiben lassen.
    Nachlesen kannst Du das schon mal hier. Kurz zusammengefasst: Ein Dampfkraftwerk erreicht Wirkungsgrade um die 30%.
    Ein sehr guter Stirling in dieser Anwendung erreicht so an die 10%.


    Wenn Du nun einen kräftigen Holzofen hast, so liefert der vielleicht 5-10kW thermische Leistung. Davon bleiben dann 500W übrig.
    Das aber unter enormen technischen Aufwand.


    Ich habe die Überlegung schon durch, weil ich mir dachte: An einem sonnigen Tag "ernte" ich ca. 50kWh mit meiner Solarthermieanlage.
    Wenn ich diese Energie in Strom umwandeln möchte, bleiben mir am Tag dann noch 5kWh elektrische Energie.
    Kann man also getrost vergessen. Da stellt man lieber ein kleines Solarpanel (PV) auf und hat weniger Aufwand, Wartung und Kosten.



    Grüße,


    Tom

  • Ok, vielen Dank erstmal soweit.


    Kombikessel Pellet Holz kannte ich bisher noch nicht. Sollte ich mir merken.


    Zu PV-Strom, das ganze soll natürlich Inselfähig werden, also bei Stromausfall weiterlaufen mit meinem gespeicherten Strom.


    Der Frage nachdem Stirling ergibt sich aus der Nutzung des Kamins. Wenn der läuft kann ich die Hitze nutzen und speichern. Da ich absolut auf Kaminfeuer stehe wird der entsprechend häufig laufen und insbesondere zu den Zeiten wo keine Sonne scheint. Meine Überlegung hinsichtlich der Windkraft und der Kaminabwärme ging hauptäschlich in die Richtung was ist in der Nacht, kann ich diese Zeit sinnvoll ohne viel Aufwand überbrücken. Und ob diese Leistung reichen würde um über den Tag (Nacht) zu kommen.


    Sind Blockheizkraftwerke eine preppertaugliche Geschichte?

  • Hallo,


    das Problem der gesamten Heiz- und Energietechnik heutzutage ist deren Komplexität - ohne externe Stromzufuhr funktioniert kaum noch ein System. So gesehen, ist quasi nichts davon wirklich preppertauglich, wenn man von den klassischen Dauerbrandöfen für Holz, Kohle u.ggf. Öl absieht. Solche ungeregelten und ungefilterten Heizöfen werden aber mittelfristig auch immer stärker vom Gesetzgeber reguliert werden. Das nur zu den nüchternen Rahmenbedingungen.


    Ein Holzkessel oder ein kombinierter Pellet-/Stückholzkessel funktioniert nicht ohne Strom. Zwar brennt der Holzvergaser mehr oder weniger gut ohne Strom weiter, aber da das Kesselwasser nicht mehr zirkuliert, kocht es innerhalb weniger Minuten und die thermische Ablaufsicherung entwässert in diesem Fall den Heizkesselkreislauf auf den Fussboden des Heizraums und wenn es dumm läuft (weil der Kessel gerade randvoll mit Holz gepackt wurde) brennt der Kessel ohne Wärmeabfuhr munter weiter und glüht aus, d.h. danach ist er u.U. Schrott.


    Grundsätzlich hat natürlich jede Heizanlage mit vor Ort gelagertem Brennstoff einen Vorteil gegenüber Heizungen, die am Gasnetz hängen oder an einem Wärmenetz: man hat den Brennstoff für wenigstens eine Heizperiode sicher eingelagert. Danach wirds bei einer länger andauernden Krise auch schwierig, um so mehr, je mehr Vorverarbeitung der Brennstoff benötigt (Pellets...).


    Solare Warmwassererzeugung per thermischem Solarkollektor rechnet sich heute kaum noch: im Gegenzug zur Photovoltaik konnte die Solarthermiebranche ihr Preiskartell aufrecht erhalten. Eine komplette Solarthermie-Anlage zur reinen Brauchwasserwerärmung mit 6-7qm Kollektorfläche für ein Einfamilienhaus ist nach wie vor nicht unter 5.000 Euro zu bekommen, eher geht der Preis Richtung 10.000 Euro.
    Solarthermische Heizungsunterstützung hat zusätzlich das Problem, dass man die beste Wärmelieferung im Hochsommer hat, wo man sie nicht benötigt, aber aus der Anlage abführen muss - manche kombinieren das mit oberflächennahen Erdwärmesonden, die so im Sommer "aufgeladen" werden.
    Und im Winter bei diffusem Himmel und grauem nasskaltem Wetter ist der Ertrag der Solarkollektoren gleich null.


    Bei der Stromerzeugung per Sonne sieht es besser aus, die Preise sind stark gesunken und man kann sich - aus technischer Sicht - bedenkenlos jeden verfügbaren Quadratmeter von der Sonne beleuchteter Fläche mit PV-Modulen vollpflastern, auch wenn man den möglichen Maximalertrag gar nicht benötigt. Man kann die Anlage ggf. stark überdimensionieren, um im Winterhalbjahr hinreichend Ertrag zu haben. Dennoch muss man in unseren Breiten davon ausgehen, im Winterhalbjahr nur 10% des Ertrags, der im Sommer möglich ist, einzufahren.
    Beim privaten Stromverbrauch hat man zudem die Möglichkeit, seinen Verbrauch dem Angebot nachzuführen: Wasch- und Spülmaschinen müssen nicht über Nacht laufen, sondern man startet sie in der Mittagszeit usw.


    Den heute üblichen Stromverbrauch und den Verlauf über den Tag mittels Stromspeichern auch autark zu ermöglichen, macht eigentlich weder technisch noch wirtschaftlich Sinn. Eine entsprechende Akkubank müsste unsinnig gross sein, auch um zykischen Betrieb zu vermeiden (z.B. eine komplette Entladung pro Tag), da sonst die Lebensdauer des Akkus extrem kurz wäre (<1 Jahr bei Blei-, <5-6 Jahre bei Li-basierten Akkus).


    Grüsse


    Tom

  • Puh, da wurden grade Träume zum platzen gebracht :grinning_squinting_face:


    Also wäre es Deiner Meinung hirnrissig eine Heizung/Warmwasser Anlage mit Solarthermie zu betreiben die bei Stromausfall weiterläuft über gespeicherten Notstrom aus der Solaranlage iVm vielleicht des Stirling Motors im Kamin (wasserführend zur Unterstützung) und einer kleinen Windanlage? Bzw. würde das überhaupt funktionieren?
    Mir geht es wie gesagt nicht unbedingt um den wirtschaftlichen Nutzen, bzw Rendite. Es wäre ein nice-to-have so wie ÖkoStrom oder meine 700€ Angelkombo (sinnlos macht aber mehr Spass :) ). Oder das Forge de Laguiole anstatt nen Opinel.


    Nach ein bischen nachlesen sind an die Einspeisung ins Netz viele Bedingungen geknüpft, daher würde ich u.U. drauf verzichten.

  • Na,
    nicht hirnrissig-nur etwas teurer.


    Ich fahre meine Energieversorgung auch mehrgleisig.
    Ölheizung Buderus mit Heizkörper und Fussbodenheizung,dabei ein 300 liter Warmwasserspeicher mit 3 Wärmetauscher.
    Thermische Solaranlage mit 40 Vakuumröhren die für 6 Monate quasi vom Heizöl unabhängig machen (Trinkwasser,warm).
    Bis auf 3-5 mal muss ich fast nie mit Öl im Sommer nachheizen,ansonsten bleibt der Ölbrenner für die Zeit komplett aus.


    Zum heizen habe ich mehrere Möglichkeiten,
    Holzofen im Wohnzimmer,Holzherd Küche,Badeofen Bad und im OG noch einen Dauerbrandofen.
    Ein Gaskatalytofen auf Rollen kann auch ganz schnell Warm machen (Bad).


    Kochen geht mit Gas,Holz oder Netzstrom.


    Um das ganze Elektrische unabhängig zu machen gibt es eine Inselanlage.
    Die versorgt (bei Bedarf) einiges hier im Haus und ich bin echt froh den Schritt gemacht zu haben.
    Da ich nicht immer vor Ort bin ist das ganze als Notstromversorgung konzipiert, bei Anwesenheit schalte ich oft auf Inselbetrieb-
    muss ja auch die Akkus trainieren.


    Wenn Du das ganze in Eigenleistung (mit etwas fachlicher Hilfe?!) installieren kannst sparst Du am meisten.
    Habe ich auch so gemacht, trotzdem gehen da einige Tausender über den Ladentisch.....
    und hat ca.8,5 k gekostet (Einkaufspreis Material).


    Gruß
    Hatz

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Solarthermie lohnt sich finanziell kaum bis nicht, wie Tom schon korrekt dargestellt hat. Allerdings kann man umgekehrt auch argumentieren, dass man damit keinen finanziellen Verlust gegenüber der Wassererwärmung per Brennstoff macht. Wenn man also Solarthermie aus Klimaschutz- und/oder Autarkiegründen installieren will, kann man das ohne große Bedenken tun. Insofern: Mach es!


    Natürlich muss man bedenken, dass die Zentralheizung ohne Strom nicht arbeitet.


    Photovoltaik ohne Einspeisung ins Netz ist natürlich eine Exoten-Geschichte, wobei das angesichts sinkender Einspeisevergütung und auf der anderen Seite steigenden Stromkosten nicht mehr ganz so verlustträchtig wie noch vor ein paar Jahren ist. (Es gibt sogar Leute in der Branche, die über einen Verzicht auf die Einspeisevergütung nachdenken und stattdessen den Strom lieber direkt an der Börse verkaufen möchten. Gehört hier aber nicht zum Thema.) Aber finanziell machst du auf jeden Fall Miese. Vor allem wirst du wahrscheinlich ein wenig suchen müssen, bis du einen Anbieter findest, der dir eine Inselanlage berechnet und konstruiert. Die sind sehr auf Anlagen zur Einspeisung ausgelegt. Auf der anderen Seite ist der PV-Markt inzwischen weitgehend zusammengebrochen, auch auf Seite der Installationsbetriebe. Das eröffnet wiederum die Chance, dass die wenigen verbleibenden Betriebe dir etwas nach Wunsch basteln. Natürlich ist Eigenbau eine Alternative, ich persönlich hätte dazu aber nicht das Fachwissen und die Fähigkeiten und würde mir eine Einarbeitung auch nicht zutrauen.

  • [ATTACH=CONFIG]33311[/ATTACH]


    Das wird mir angezeigt wenn ich im Solarkataster das potentielle Haus anklicke. http://solarkataster-bremen.de


    Ist das ok? Wohin gehen die Meinungen.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    Und einmal eine komplett Anlage:


    https://greenakku.de/PV-Komple…Wp-9-36kWh-OPzV::478.html


    Nur als Beispiel, wäre so etwas was für mich, bzw die Idee die ich umsetzen möchte?

  • Hei,


    also die wirtschaftliche Betrachtung ist schon richtig. Für das Geld einer Solarthermieanlage kann man viel Brennstoff verheizen.
    Aber:


    Ich habe mir z.B. ein Passivhaus eingebildet. Das hat als einzige richtige Wärmequelle einen Scheitholzofen, der seine Wärme per Wassertaschen unter anderem an einen Schichtschpeicher im Keller abgibt. Da ich nun keine Lust habe, den Kamin einzuheizen, wenn das Haus eigentlich warm genug ist, aber ich Wasser zum Duschen usw. benötige, habe ich eine grandios überdimensionierte Solarthermiefläche auf dem Dach. Der Deckungsgrad liegt bei weit über 90%.


    Das Ganze kam im Moment natürlich etwas teuer. Aber wenn der Nachbar mal doppelt so hohe Heizkosten hat, dann kann ich immer noch darüber lächeln!
    (Momentan lächelt der über mich... :-P)


    Einen Nachteil will ich auch erwähnt haben: Wenn die Solarthermie überdimensioniert ist, dann geht sie regelmäßig in Stagnation. Das tut der Solarflüssigkeit nicht besonders gut. D.h. die muss wohl öfters getauscht werden. Allerdings ist die Menge, die wirklich im Solarkollektor verdampft ungefähr ein Fingerhut voll. Der Rest wird ins Rohrsystem zurück gedrückt und bekommt von den hohen Stagnationstemperaturen nichts mit.



    Grüße,


    Tom

  • Naja, wenn man immer vom "lohnt sich finanziell nicht" ausgeht müsste ich mein Leben (auch das Preppen) komplett ändern.
    Ich sehe es durchaus positiv,mit so einer Ausstattung mein Leben etwas komfortabler, unabhängiger und sicherer zu gestalten.
    Eine Einspeisung/Vergütung zum Beispiel war bei mir auch nie erwünscht.


    Solarthermie hat mich zum Beispiel um die 1800€ gekostet,nur Material.
    Von der Dimensionierung absolut okay (keine Heizungsunterstützung!),
    im Winter kann ich zwar nicht mit relevantem Solarertrag Warmwasser rechnen aber dafür liegt auch nicht so viel Geld auf dem Dach.
    Heizölverbrauch haben wir zwischen 600-900 liter im Jahr,dazu kommen 3-8Ster Holz, je nach Anwesenheit.
    Das geht sich für mich schon aus mit den Heizkosten,immerhin sind das 240 qm Wohnfläche ( wird aber nicht alles/gleichzeitig beheizt).


    Booner: Rückkühlung Solarthermie nachts nicht möglich? Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht.


    Zum Thema Photovoltaik:
    Ich habe meinen Standort auf PVGIS (Tool zur Sonnenstandsimulation/Ertragsberechnung) angeschaut und
    dann über diverse Foren mir meine Konfiguration überlegt.


    Ausrichtung Süden,Freilandaufstellung und in der Neigung händisch verstellbar-
    wertige,stabile Komponenten und einen Elektrikerkumpel welcher über den üblichen "Tellerrand" seines Berufes rausschauen kann-et voilà ca marche....
    Ziel war eine Grundversorgung mit Einschränkungen, keine Maximalrundumversorgung.


    Gruß
    Hatz


    http://"https://www.previval.org/forum/showthread.php/34651-Inselanlage"



    http://"https://www.previval.org/forum/showthread.php/34651-Inselanlage"

    Glaube nicht alles was Du denkst.

  • Zitat von HatzDiesel;268950


    Booner: Rückkühlung Solarthermie nachts nicht möglich? Habe ich gute Erfahrungen mit gemacht.


    Hei Hatz,


    das wäre kein Problem. Nur ein paar Zeilen Programmcode in meiner Steuerung.
    Aber: Es widerstrebt mir gewaltig, zuviel Energie durch den Einsatz von weiterer Energie zu "vernichten".
    Also der schlechten Energie noch gute hinterher zu werfen. Stagnation ist ein vorhergesehener Fall in meiner Anlage und die erste Saison funktioniert es gut.


    Btw. 4-5 Ster Holz pro Heizperiode ist ungefähr die Menge die ich für mein Haus benötige. :winking_face: Heizung und Warmwasser.
    (Bei ca. 300m² Nutzfläche, allerdings voll geheizt auf frauentaugliche T-Shirttemperaturen)


    Die (überprüfte) Luftdichtheit so eines Hauses finde ich im SHTF Fall übrigens auch echt klasse!



    Grüße,


    Tom

  • Nachdem wir unser Haus bezogen haben stellte ein Heizungsmonteur fest das wir "unbedingt" eine neue Anlage bräuchten.
    Abgesehen davon das uns ein Gutachter sagte vor dem Kauf das das Gerät sicherlich noch 5 Jahre macht, reisst uns das ein riesiges Loch ins Budget.


    Ich könnte derzeit soviel kotzen, da komm ich mit dem Essen nicht mehr hinterher.


    Die Frage die sich mir stellt ist, lohnt sich es vllt. jetzt auf eine günstige, einfache Heizung zu setzen und dann in 5-7 Jahren einen großen Wurf zu machen inkl. Solarthermie und dem umbau des Hauses in Richtung wasserführenden Kamin. Oder soll ich jetzt in den sauren Apfle beissen und meine großen Pläne ad acta legen und statt dessen eine gute sparsame Gastherme anschaffen und fünfe ´grade sein lassen. Beantworten kann mir das wohl keiner, aber ich muss mich mal abreagieren.


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    Vielleicht sollte man auch den Thread-Titel ändern und ins OT verschieben " Ein Wannabe beim Hauskauf"

  • Wie begründet der denn das "unbedingt"? Das würde ich mir erst mal genau erklären lassen. Glaubt er, dass morgen die Bude deshalb abbrennt oder sind die Heizkosten einfach nur sehr hoch?


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man beim Austausch einer älteren Heizung mitunter ganz erheblich Geld spart. In dem Fall war das eine knapp 30 Jahre alte Ölheizung, die um 2000 herum gegen einen Öl-Brennwertkessel ausgetauscht wurde. Das hatte sich nach rund fünf Jahren amortisiert.


    Was die Frage betrifft, ob sich das lohnt: Das würde ich eher skeptisch sehen, aber es kommt auf euren konkreten Fall an. Erst mal solltet ihr einen Entwurf machen, wie eure ideale Heizung aussehen soll, was sie in der Anschaffung kostet und was sie verbraucht. Dann kann man die Kosten des verbrauchsintensiven Weiterbetriebs der aktuellen und die der Gastherme gegenrechnen, wenn ihr denn tatsächlich übergangsweise was einbauen wollt.

  • Ich bin leider eine Bratze was das Thema betrifft, meine Beva, die den Monteur durchs Haus gejagt hat noch mehr. Ich bin derzeit froh das ich das Ding einigermaßen am laufen hab.


    Das Problem ist wohl das ein Teil der Heizung relativ (10 Jahre) neu ist und der Brenner wohl knapp 35 Jahre und dort verschwenderische Teile verbaut sind.


    Es kotzt mich so dermaßen an das ich keine Ahnung hab und mich jetzt komplett auf andere verlassen muss.
    Meine Vorstellung war eine Gasheizung die sowohl über Solar übers Vordach befeuert wird als auch durch den Kamin versorgt wird. Das wären größere Maßnahmen da die Kamintasche auch getauscht werden müsste. Der Kamin muss auch überarbeitet werden, daher der Schritt zum wasserführenden Kamin. Außerdem müssten ein paar neue Leitungen gelegt werden vermute ich.

  • Zitat von rubberduck;288942

    Nachdem wir unser Haus bezogen haben stellte ein Heizungsmonteur fest das wir "unbedingt" eine neue Anlage bräuchten.
    Abgesehen davon das uns ein Gutachter sagte vor dem Kauf das das Gerät sicherlich noch 5 Jahre macht, reisst uns das ein riesiges Loch ins Budget.


    Kannst du mal die Begründung dafür einstellen und sagen welche teile angeblich defekt sein sollen? Bitte mal Marke, Baujahr etc. mit angeben und ggf. Foto mit einstellen.


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    Verlass dich nicht auf eine Meinung eines Handwerkers. Gerade wenn die Leute merken das du keine Ahnung hast wird es teuer. Ruf sonst mal bei der Innung an und frag welche Firmen die empfehlen würden und IMMER mindestens 3-4 Angebote einholen. Die dann vergleichen und auf Sinnhaftigkeit prüfen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat von rubberduck;288942

    ... und dem umbau des Hauses in Richtung wasserführenden Kamin.


    Wir planen momentan einen Neubau und haben diesbezüglich einige Auskünfte eingeholt. Allerdings war der Tenor dazu SEHR verhalten. Die brauchbaren wasserführenden Kamine sind dermaßen teuer, dass Du erst in 30 Jahren 0:0 raus bist und die günstigen haben eine dermaßen lausige Energiebilanz, dass es sich schlicht überhaupt nicht lohnt. Lass Dich unbedingt von mehreren Fachbetrieben beraten. Einer der Architekten mit denen wir gesprochen haben, hat uns aufgrund der Kosten-Nutzen-Rechnung klar abgeraten (der ist immerhin noch selbständiger Bauchsachverständiger /-gutachter, sollte also wissen, was er redet).


    Allerdings spielt in deren Argumentation "Autarkie" oder "Ausfallreserve" keine Rolle. Meine Frage nach einem Brunnen hat auch leichtes Stirnrunzeln hervorgerufen :unschuldig:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Bei den wasserführenden Kaminen bin ich auch skeptisch. Im Wesentlichen eignen die sich zur Heizungsunterstützung, für den Alleinbetrieb höchstens in Übergangszeiten oder in Nullenergiehäusern (wo man dann aber überhaupt keine Zentralheizung brauchen sollte). Wenn man dann noch einrechnet, dass ja die Energie, die in den Heizkreislauf geht, für die Erwärmung des (im Regelfall) Wohnzimmers fehlt, man also mehr heizen muss, ist das nicht besonders wirtschaftlich. Natürlich ist die Autarkie-Überlegung etwas anders, aber da geht es halt umgekehrt: Wenn du genug Energie über den wasserführenden Kamin ins System kriegen willst, um andere Räume zu temperieren, musst du den eigentlichen Standort-Raum ordentlich hochheizen, was dann auch wieder Verschwendung ist.


    Wenn man mit Holz heizen will, dann lieber einen Kamin ohne Wassernschluss nehmen, der so gestaltet ist, dass man mehrere Räume damit heizen kann, also beispielsweise in einer großen Wohnlandschaft, in einem Raum, der ins Treppenhaus übergeht, so dass die Warmluft in den ersten Stock steigt, oder als Kachel- oder Lehmofen in der Wand zwischen zwei häufig genutzten Räumen, und natürlich mit der passenden Dimensionierung.


    Soweit zumindest meine eher theoriegetriebene, nicht handwerklich fundierte Meinung.