Ich gehe schon einige Zeit damit schwanger in meinem Benz (320er W163 Mopf) eine Wärmebildkamera einzubauen. Neu wären mir die Dinger allerdings viel zu teuer, deshalb habe ich mich schon seit einer Weile mit gebrauchten Kameras aus anderen KFZ umgesehen. Nach der Sichtung diverser Elektronik-Foren hat sich dann rausgestellt, dass die meisten Kameras für das Vorhaben nicht zu gebrauchen sind, da man dann die entsprechenden Steuergeräte die nicht nur die Kameras sondern auch andere Komponenten mit verarbeiten auch einbauen müsste und dann noch immer nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob die auch funktionieren. Die hier angebotenen Wärmebildkameras sind auch schlicht und einfach noch zu teuer.
Das einzige Modell, was unabhängig vom Hersteller betrieben werden kann ist eine Wämebildkamera von Cadillac. Diese wurde im Modell DeVille zwischen den Baujahren 2000 bis Mitte 2005 eingesetzt. Diese hat neben der normalen 12V Stromversorgung ein reines Videosignal was man aus 2 Pins an dem Verbindungsstecker auslesen kann und sich dann auf seinem Display (z.B. bei eingebautem Navi wenn dies einen Videoeingang hat) im Armaturenbrett anzeigen lassen kann. Oder man baut halt einen kleinen Monitor ein wo man ihn halt hinhaben will.
Die im Cadillac installierten Kameras waren von der Firma Raytheon. Das ist ein sehr großer Lieferant für das US-Militär und teilweise auch in der Schifffahrt, also ein wirkliches Qualitätsprodukt. Und es ist bei dem hier gleich gezeigten Modell halt wirklich eine richtige Wärmebildkamera und kein Infrarot-Nachtsichtgerät mit integriertem Infrarotstrahler. Die Kamera hat eine Auflösung von 320x240 was ich sehr ordentlich finde wenn man sich anschaut was Thermalkameras mit einer solchen Auflösung heute (noch) kosten. Da hat sich Cadillac für die "damalige" Ziet wirklich schon ein Qualitätsprodukt geleistet, insbesondere weil die Kamerad hinter der Fahrzeugfront im Grill ja auch ständig Wind und (Regen)Wetter ausgesetzt sind. Im Cadillac selber wurden diese Kameras mit einem Display eingesetzt, was das Bild in einen bestimmten Bereich der Frontscheibe hineinspiegelte. Das Display und den anderen kram braucht man nicht, wenn man das Bild wie gesagt auf einem reinen Display im eigenen KFZ darstellt.
Der Preis für solche Kameras in den USA geht bei ca. 100 Dollar los und endet im Bereich von 500 Dollar. Mit etwas suchen, warten und natürlich Glück sollte man die Dinger um 200 Dollar bekommen. Aber Achtung, die Ausfuhr ist offiziell verboten. Es lohnt sich also nur, wenn euch jemand das Ding aus den USA mitbringt. Da wir bei uns gerade das ganze Büro umbauen und ich dazu die Hilfe einer Kollegin aus den USA für die nächsten 1,5 Jahre habe war also der Transportweg schon mal geklärt, da die Dame alle 2-3 Wochen in Deutschland ist und sie sich mittlerweile auch daran gewöhnt hat für mich als Lastesel zur Verfügung zu stehen. Sehr praktisch. Nun ging es ans Suchen einer Kamera und ich bin zum Glück in Californien über das Internet fündig geworden. Für knapp 200 Dollar konnte ich die Kamera ergattern, in spätestens 3 Wochen sollte sie bei mir sein. Das isse:
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...geht gleich weiter im Text mit weiteren Infos, hab zu früh auf erstellen gedrückt.....
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Die Kameras hatte in ihrer ersten Bauform 2 Stecker (einen 2-poligen und einen 4-poligen), bei späteren Modellen war es ein 6-poliger Stecker. Beide Varianten können problemlos für eine Installation im eigenen KFZ oder für irgendeine andere Installation genutzt werden. Damit man sich mal ein Bild davon machen kann wie das dann in der Realität ausschaut hier mal 2 Beispiele:
https://www.youtube.com/watch?v=8NsVVXoD_C0
https://www.youtube.com/watch?v=HFKxmfrv4DY
Die Reichweite ist sehr ordentlich wie man gerade auf dem 2ten Video sieht. Wenn man mit seinem KFZ fährt erreicht man im Fahren selbst gute optische Ergebnisse im Bild die in etwa dem 4-fachen des Scheinwerferbereiches entsprechen. Bei einer Nutzung im Stillstand des KFZ kann man auch Details erkennen die noch weiter weg sind.
Grund für den von mir gewollten Einbau waren:
a) Spieltrieb und Bastellaune
b) Sicherheit gerade bei Nebel denn Wärmebildkameras schauen durch den Nebel hindurch
c) Annäherung an die Technik im allgemeinen
d) vertretbare Kostenhöhe selbst wenn man ins Klo greift und das Ding kaputt sein sollte
Hier noch mal einige Details zur Kamera (in Englisch):
More technically, the Night Vision infrared imaging system works with an uncooled focal plane array (UFPA) detector for the sensor and ties into an active matrix liquid crystal display for the HUD. This pyroelectric detector has also been used for military and commercial applications. The detector consists of a barium strontium titanate reticulate structure bonded to a readout integrated circuit. The detector temperatures are stabilized with thermoelectric coolers for peak performance, but there is no attempt to achieve cryogenic temperatures. It's basically a room temperature system.
Each reticulated section corresponds to a single IR detector pixel. The UFPA is 320 infrared sensing elements wide by 240 infrared sensing elements tall. These elements individually respond to the thermal energy emitted by objects in the road scene. Each sensing element is a temperature-dependent capacitor that changes capacitance depending on how much IR it is receiving. A chopper disc rotates in front of the detector to modulate the scene's energy by allowing the pixels to constantly blank on and off. The disc rotates in phase with the detector read-out circuitry timing. The circuit under each element samples capacitance on a regular basis, and these readings are converted into a monochromatic video signal that is imaged on the driver HUD. Significantly, from a maintenance and longevity perspective, no mechanical scanner is required to serially trace out object space to produce the HUD image. Instead, each pixel of the UFPA detector "stares" out into space continuously, the scene energy is modulated, and the road image is then produced in its totality by electronically scanning (reading out) the whole detector array at once.
Mehr Infos hier:
http://www.vxm.com/Impact.cadillac.nitevision.html
Ich würde darauf achten, dass die Halterung für die Kamera beim kauf dabei ist, war mir sehr Wichtig, dann kann man erst die Halterung an das eigenen KFZ anpassen und dann die Kamera installieren. Die PIN Out Belegung findet man überall im Netz, man muss nur drauf achten ob man die 1ste Generation der Kamera gekauft hat oder die 2te.
Das ganze mal als Info falls jemand anderes auch über so eine Installation nachdenken sollte.