Frage Keramik-Grill

  • Hat jemand von euch einen Keramik-Grill im Einsatz?


    Die Dinger werden ja auch Kamado-Grills genannt. Meinen jetzigen Stahl-Grill hatte ich mir letztes Wochenende versaut (das Ding hatte als B-Ware damals zum Glück nur 70€ gekostet), da ich zu faul war meinen defekten Strandkorb von der Dachterrasse runter zu schleppen, hab lieber alles Plastik abgemacht und die Holzteile verfeuert. War zu viel für den Grill, die ganze Beschichtung hat sich urplötzlich abgelöst. nach 1 x Regen hab ich jetzt einen Rostklotz auf der Terrasse stehen wo auch der Deckel verzogen ist etc. - das Ding muss jetzt weg.


    Aus diesem Grund bin ich auf der Suche nach einem neuen Grill, es soll einer sein der nicht rosten kann, alljahresfest ist und auf keinen Fall ein Gasgrill. Ich will Flammen und Rauch.


    Nun bin ich auf meiner Suche über diese Keramikgrills gestolpert, die ich vorher noch nicht kannte.


    http://www.keramikgrill.net/keramikgrill-test/


    Ich finde bei den Teilen den gepriesenen geringen Verbrauch an Holzkohle sehr nett, die Speicherfähigkeit der Wärme in der Keramik und die Möglichkeit nicht nur Grillen, sondern auch Smoken und Slow-Cooking betreiben zu können, Pizza zu backen oder Brot etc.


    Nach dem wie die Dinger im Internet beschrieben werden wäre das für mich die eierlegende Wollmilchsau. Hat jemand von euch so ein Teil und kann sagen, ob die was taugen.


    Ich liebäugel mit folgendem Exemplar, das ist recht günstig und hat mit 33 cm Grillrostdurchmesser eine ausreichende Größe für die Familie:


    http://www.ebay.de/itm/BBQ-Kam…67255c:g:pmAAAOSwmtJXV20O


    Ein Hühnchen sollte da auch noch reinpassen. Soweit hört sich das gesamtkonzept der Keramikgrills für mich schlüssig an und ich frag mich was der Haken dabei ist. Was sind die Nachteile?


    Danke für gute Ratschläge und Erfahrungsberichte.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die "Originalen" kosten ja vierstellig. Würde mal versuchen herauszufinden, wo dass Delta ist. Denke da an Themen wie Wandstärke und ähnliches. Bei dem Preis müsste man eigentlich den Versuch starten.

  • Wandstärke beim Ebay-teil müsste bei 2,5 cm liegen (Innendurchmesser 33 cm, Außendurchmesser 38 cm = Wandstärke 2,5cm).


    Mag noch bessere Exemplare geben aber selbst die Dinger von Monolith haben nach einigen Bildern wo die Leute die Wandstärke nachgemessen haben auch "nur" zwischen 2,5 und 2,7 cm.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Versteh mich nicht falsch:-) Ich versuche jeweils einfach nachzuvollziehen, ob ich für einen Namen, Material oder Wertschöpfung mehr bezahle.
    Das von dir verlinkte Produkt ist definitiv spannend!

  • Das denke ich auch und mir geht es so wie dir: für seine Zwecke die benötigte größtmögliche Qualität zum geringsten Preis finden. Ich finde den Preisunterschied zu anderen Herstellern auch so eklatant, das ich das misstrauisch bin. Vielleicht ist das aber auch nur die No-Name-Massenschine eines bekannten Herstellers um den Normalo-Markt mit abzugreifen.....


    Ich stöber noch mal weiter bei Youtube um Grundsatzmeinungen zu Keramikgrills zu finden. Das Prinzip finde ich sehr überzeugend bis jetzt.

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  • Hoi Bärti


    Sorry, ich weiss leider auch nichts über die Dinger ausser vom Lesen...letzte Woche war ich allerdings in der Grillabteilung und hab mir ein paar angeschaut. Die Preise waren da ab 600 CHF, im Mittelfeld 800-900 CHF und gegen oben 1500 CHF oder mehr.
    Den Unterschied von einem NoName für 260€ zu einem (vermutlichen) Einsteigermarkenmodell für 600 CHF ist da nicht mehr sooo gross. Man bedenke die horrenden Preisunterschiede Deutschland-Schweiz und dass "meine" Grills aus der Migros waren, da gibt es nochmals eine dicke Marge.
    Trotzdem wäre ich vorsichtig. Ausser du lässt den Lord Helmchen einen kaufen, der hat ja gerade Lust zum Ausprobieren. Dann lädst du dich ständig zu ihm ein und dann weisst du ob der Grill taugt :grosses Lachen:


    Gruess, Anti

  • Das einzige was mich ein wenig nachdenklich stimmt, ist wie sich so ein Ding unter Spannung (Anstieg der Temperatur) verhält, respektive wie gut die Spannungsrisskontrolle nach der Herstellung des Grundkörpers war. Je nach dem verhält sich das Ding analog zu einer Kartätsche.


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    Nachtrag: Bei einem deutschen Händler sollte sich das Risiko jedoch aufgrund der Produktgarantie im Rahmen halten.
    Sollte es finanziell drin liegen, würde ich nach dem Prinzip "Try&Error" vorgehen.

  • Hallo Bärti,


    ich selbst kann zu den Teil leider nichts sagen, weiß halt nur das die Eier eigentlich bedeutend mehr kosten, nichts desdotrotz, hab ich mal paar Infos aus nem Grillforum besorgt:



    hier der Link dazu: http://www.forum.mybbq.net/vie…ill+volksei+woger#p612150

  • tja, mein Beileid zum verstorbenen Grill aber sowas tut man doch auch nicht. Die Dinger sind nicht dafür gebaut, ein Lagerfeuer darin zu betreiben.


    30cm Rostdurchmesser kommt mir arg klein vor. Ich habe einen 57cm Kugelgrill und der ist mir schon regeläßig zu klein. Ich grille für 7 Mäuler und die Faustformel sagt, soviel Grillrostfläche wie du Tellerfläche auf dem Tisch hast. Da muss ich die Meute sequenziell abspeisen.


    Mit 30cm käme ich gar nicht zurande. Das würde ja grade mal für eine Person reichen. Am Kugelgrill arbeitet man ja mit direkter und indirekter Hitze. Wie ist das beim Keramik-Ei? Da hat man dann doch nur indirekte Hitze oder?


    LG. Nudnik

  • Du kannst direkt und indirekt grillen, je nachdem ob du Deflektorplatten also quasi Keramikscheiben als direkten Hitzeschutz über die Glut legst oder nicht. Diese Schutzplatten gibt es auch als Halbkreise, so das du auf einer Seite direkt und auf der anderen etwas "geschützt" grillen kannst.


    33 cm würden mir bei 3 Personen erst mal reichen, darüber hinaus bei Besuch von Freunden natürlich zu klein. Mich reizt das mal das zu versuchen und sollte diese Grill-, Back- und Räuchermethode was für mich sein dann so ein XXL Ding zu holen. Da dann aber so um 1.200 Euro schlagend werden würde ich das vorher lieber an einem kleinen Modell versuchen. Sollte es nix sein hätte ich immer noch einen wunderbaren Warmhaltegrill als Beistellgrill.

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  • So, hab das Ding mal zum Test bestellt, hier das Ergebnis:


    - ordentlich verpackt
    - Gewicht im Vergleich zu Konkurrenten höherer Preisklasse ca. 5 kg niedriger, das bedeutet, das dieses Billig-Produkt dann auch weniger Wärme über längere Zeit hält, ist aber immer noch sauschwer
    - Keramikelement sauber verarbeitet, Glasur Außen dich und völlig deckend auf der Oberfläche
    - Dichtung im Deckel und dem Unterteil des Ei an der Öffnung, gute verklebt, so wie es sein sollte
    - Untergestell im Kreuz nur mit einer Schraube versehen welches das Gestell zusammenhält. Unterlegscheibe dabei fehlte, hab ich aus eigenem Bestand ergänzt
    - Untergestell sehr leicht, bei dem hab ich auch den Eindruck das es rosten könnte, wird die Zeit zeigen weil bei mir Grills immer ohne Abdeckhaube das ganze Jahr draußen stehen müssen
    - Oberer Rauchauslass lässt sich nicht komplett wegklappen wie bei teureren Varianten, sondern es lassen sich nur die Schiebeöffnungen aufmachen
    - die 33cm Durchmesser reichen wie erwartet für 3 Leute, danach müsste man immer wieder neues Drillgut (Gleich) nachlegen, das war aber von vorn herein klar
    - Deckelscharnier und Federn halten den Deckel sauber zurück
    - Grillrost recht stabil, hier sollte man aber ein gusseisernes Rost aus dem Handel besorgen, ist von der Qualität her wie bei den normalen Grills in der 60-80 Euro-Range
    - Eine Holzablage an der Seite wies einen Kratzer auf


    Fazit bisher (Angriffen erfolgt am Wochenende): Von der Verarbeitung her schulnotenmäßig ein befriedigend. Detaillösungen bei teuren Exemplaren teilweise besser als bei diesem Gerät, wie z.B. eine kleine Gittertür hinter der unteren Anfeuerungsklappe die Funkenflug verhindern soll. Das hat dieses Exemplar nicht. Zu dem Preis bekommt man sonst keinen Keramikgrill dieser Göße, man muss sich aber bewusst sein, dass es ein China-Modell ist. Absolute Qualitätsfetischisten sind mit diesem Ding nicht gut bedient, müssen aber sonst für ihre Ansprüche anstatt von 270 Euro auch mindestens 750-800 Euro hinlegen.


    Zu dem Preis würde ich (bisher) den Grill wieder kaufen, bei der Qualitätsstufe aber auch nicht mehr als 350-370 Euro auf den Tisch legen, sonst ist der Grill überbezahlt.


    Bin mal gespannt auf das Wochenende, ob und wie er sich beim Angriffen macht.


    Hier ein paar Bilder:


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    Hier in Hamburg geht gerade die Welt unter es regnet wie Sau, selten so heftigen Regen erlebt. Wow.

  • Das Keramikteil ist doch so ein wenig Glockenförmig, oder? Wäre interessant zu wissen, ob man da an den Seitenwänden Fladenbrot backen kann...

  • Ich hatte vor drei Wochen einen Smoker Lehrgang in Lindau am Bodensee.


    Da dort durch ein Missverständnis keine Lammkeule vorhanden war, durften wir uns ein Flat Iron Steak auf einem solchen Ei zubereiten.


    Die Dinger sind echt Klasse und das Flat Iron sicherlich das am besten schmeckende Stück Fleisch überhaupt

    Geht los!!!

  • Klappt super, man braucht ca. 1/3 weniger Holzkohlenbriketts als bei einem normalen Grill. Damit kann man das Ding aber über 4-5 Stunden betreiben, man muss aber warten bis er ganz durchgewärmt ist. Das Ergebnis von einem halben Rinderfilet am Stück, diversen Steaks und Würstchen konnte sich sehen lassen, als nächstes steht Brot auf dem Plan. Ich werde mir in jedem Fall noch die grosse Variante holen. Die 30cm Durchmesser sind bei 3 Mäulern schon mal zu klein (ich grille Vieles gerne am Stück, egal ob ganzes Rinderfilet, grosses Stück Kassler etc), aber wie gesagt die Planung war ja das Teil bei der zusätzlichen Anschaffung eines grossen Kamados für die Beilagen zu nehmen, wenn sich diese Grillart bewährt.


    Sprünge oder Ähnliches in der Keramik konnte ich nicht feststellen, auch nach starkem anfeuern. Die Wärmeverteilung in dem Grill ist super, da wird Alles schön gleichmässig braun und das quasi drum herum, da macht sich die Hitzstrahlung durch das Keramik doch bemerkbar.


    Nach den Ferien heisst es dann in den sauren Apfel beissen und nach einem Kamado mit ca. 60cm Durchmesser suchen......


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    PS ist das erste mal das "China-Edelstahl" bei mir nicht rostet, sogar die Schrauben zeigen keinen Rostansatz und das Ding steht immer im Regen ohne Abdeckung. Hatte mich überrascht, hatte eigentlich mit Rost gerechnet.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Zitat

    die Möglichkeit nicht nur Grillen, sondern auch Smoken und Slow-Cooking


    Ist möglich, aber sehr schwer die Temperatur auch über Stunden zu halten und dabei geht es ja beim echten "Smoken". Wenn man beim normalen Griller etwas Räuchergeschmack will sollte man trockenes Buchenholz oder besseres Holz wie Obstbaum usw. in sehr kleine Chips hacken, etwas anfeuchten und sparsam über die Glut geben. Wenn Smoken und Slow Coocking ein Thema sind würde ich einen echten Smoker empfehlen, da kann man auch durchaus billige nehmen, solange sie ausreichend dick sind. Die Temperatur kann man auch bei den billigen gut regulieren wenn man ein Stück Holz in die Feuerstelle klemmt und damit für konstanten Luftzug sorgt oder einen Gasbrenner unter den Feuerraum mit Holz und Glut stellt.
    Normale Gasgriller haben in meinen Augen auch nichts mehr mit Grillen zu tun. Das muss Rauchen! :devil:

  • hm, ich bin eigentlich einer der nicht gern Widerspricht und sich wegen solcher Sachen streitet und sicherlich hast du auch eigene Erfahrungen
    allerdings sowie ich die Keramikgrills kennen gelernt habe, sind sie nahezu die Eierlegendewollmilchsau, wenn der preis noch human wäre, wären Sie perfekt.


    Grade bei den teureren Eiern kann man die Temperatur sehr genau und zwar von sehr gering bis ziemlich hoch gut Regeln. Durch die Keramik sind sie zudem sehr sparsam.
    Und smoken kann man eigentlich sehr gut in jedem geschlossenem Grill. Sei es ein Ei, Ne Kugel, nen Smoker ne Tonne oder sonst was.


    Natürlich kann man billige Smoker gut nehmen, meinen zähle ich auch zu den eher billigen aber billig und ausreichend dick passt eigentlich nicht zusammen.
    Vorteil an der vernünftigen Wandstärke so ab ca. 5mm ist einfach das diese die Temperatur sehr gut halten, weil da einfach die Masse ist, bei weniger wird's an kalten oder windigen Tagen einfach schwieriger.
    Was auch eine große Rolle spielt ist die Qualität der Kohlen bzw. Briketts.


    Aber wie gesagt, ich spreche von meinen Erfahrungen und jeder hat andere.

  • Wenn man dem Video Glauben schenken darf ( bei dem Sender bin ich da ein wenig skeptisch..) ist das mit den beiden Blumentöpfen eine gute Idee,das Ergebnis überzeugt auch.Besonders der geringe Unterschied zu dem sehr guten Profi-Gerät ist überraschend gering !


    Weiss jemand ob diese dickwandigen Terracotta Töpfe aus dem Mittelmeerraum die Temperatur aushalten ?


    Auf jeden Fall wird demnächst gebastelt :devil:


    Etwas OT,aber nicht unpassend zu Thema :


    Wenn man sich die dicken Roastbeef Stücke da so anguckt fällt auf das es immer schwerer wird ein "anständiges" Stück Fleisch zu bekommen,in den Discountern und Verbrauchermärkten ist ja alles nur noch bis zur unkenntlichkeit zermetzelt in Scheibchen,Geschnetzeltem ect. zu bekommen.


    Man scheint wohl davon auszugehen das Niemand mehr einen Backofen hat und in der Lage ist darin einen Braten zuzubereiten bzw. kein passendes Messer mehr dafür hat:banghead:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet