Grenzwerte für Radioaktive Strahlung

  • Hallo die Runde,


    ich hab da vor einigen Jahren 2 Strahlungsmessgeräte für´n Eiergeld bekommen (wimre um die €40 für beide), eingelagert und nun wieder ausgegraben.
    Ich "brauche" das nur für den Fall der Fälle, also AKW-Unfall und dgl.
    Beide funktionieren - ich habe so einen schwach strahlenden "Stein" dazu bekommen- ich weiß natürlich nicht, ob sie noch richtig anzeigen.


    Das erste Gerät ist wohl (ich bin da DaU) ein reines Messgerät:


    [ATTACH=CONFIG]35327[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]35328[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]35329[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]35330[/ATTACH]


    Das zweite ist wohl ein Dosimeter:


    [ATTACH=CONFIG]35331[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]35332[/ATTACH]
    [ATTACH=CONFIG]35333[/ATTACH]


    Nun aber zu meinem Problem:


    Ich habe schon stundenlang gegoogelt um zu erfahren was denn nun die Grenzwerte sind.
    Außer seitenlangen Berichten ohne irgendwelche für mich verwertbaren Infos habe ich leider nichts verwertbares gefunden.
    Meist irgendwelche Angaben welche Dosis man maximal in einem Jahr abbekommen darf usw. - das ist natürlich für meine Zwecke wenig hilfreich.


    Eigentlich brauchte ich nur
    - die Info, ob die vom ED150 angezeigten Dosen in µSv den angezeigten Dosen des X50ZS in µSv entsprechen..kann derzeit nicht am Stein testen, da Batterien leer....sind bestellt.
    - sinnige Warnschwellen für das Dosimeter, einstellbar sind 200 / 500 / 1000 und 2000 µSv dosis, sowie 7,5 / 25 / 50 und 300 µSvh
    - eine Übersicht (die sogar ich verstehe) aus der hervor geht ab welchem Wert man besser nicht nach draußen geht, wann es grenzwertig ist und wann wirklich gefährlich.
    - das X50ZS kann ja A-, B-, und G-Strahlung messen...ist das Wissen über die Strahlungsart für ShtF-Fälle von Belang?


    Kann mir da jemend helfen?


    Danke & Gruß


    Nice

  • Danke, das hilft schon ein wenig.


    @Bärti:
    Danke, aber genau das sind die Nichtssagenden, die nur auf Berufsrisiken eingehen, was in meinem Fall nicht hilft.


    @Isutzufan:
    Jepp, da hab ich was rausziehen können..danke.


    Tsrohinas:
    Gute Idee, werde ich verfolgen, besten Dank

  • Hallo zusammen



    Ganz schwieriges Thema.


    2 Baugleiche Geräte, können bis zu 40% Abweichung haben.
    Und das sind keine Fehlmessungen.


    Die frage ist auch, was will mann Messen?


    - Kontamination
    - Dosisleistung
    - Strahlungsart, alpha, betta, gamma oder neutronen


    Wichtig ist immer, zuerst eine Untergrundmessung vorzunehmen.
    Um die Natürliche Strahlung zu berücksichtigen.


    Die Kunst ist, die Werte zu interpretieren.
    Da sind sich die Profis auch nicht immer einig.



    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Hallo der Autarke,


    ja, ich habe schon gelesen daß da recht grobe Toleranzen beim Messen vorkommen...ist halt so.


    Ich möchte da keine Wissenschaft daraus machen, nur wissen wann ich die Tür zu lasse, wann ich kurzzeitig mit Gasmaske raus kann und wann ich Gefahrlos längere Zeit in´s freie kann.


    Für mich ist auch nicht ersichtlich, wie man das rechnet.
    Bei z. B. der 250mSv-Grenze für Feuerwehrleute, meinen die per h oder was heißt das genau?
    Es muß ja irgendeinen Zeitbezug geben, kann man den einfach im Dreisatz umrechnen auf höhere oder niedrigere Strahlung?

  • Die 250 m/sv ist die Gesamtdosis, die bei einem Rettungseinsatz
    erlaubt ist.


    im Alltag sind es in der Schweiz 20 m/sv im Jahr erlaubt.
    Bei 20m/sv ist aber Schluss.


    Bei Arbeiten unter hoher Dosisleistung ist die Zeit extrem wichtig.
    Arbeiten werden zuerst Traniert, um möglichst die Zeit kurz zu halten.



    Die Grundregeln sind die 4 A,s


    -Abstand
    -Aufenthalt
    -Abschirmung
    -Atemschutz


    weitere Infos https://de.m.wikipedia.org/wiki/3A-Regel


    eine Gute zusammenfassung findest du hier: http://www.gesundheit.ch/strahlung/


    Hoffe dir damit geholfen zu haben.



    gruss unabhäniger

    „Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer“

  • Also die Grenzwerte für die Feuerwehr in Deutschland sind:


    15mSv pro Einsatz zum Schutz von Sachwerten
    100mSv zur Gefahrenabwehr von Personen pro Kalenderjahr
    250mSv je Einsatz und Leben (des Feuerwehrmanns!) zur Rettung von Menschenleben


    Ps.
    Quelle ist der frei verfügbare Leitfaden "Katastrophenmedizin" den man auf der Website des BBK kostenfrei bestellen kann :)

  • @Unabhängiger:
    Besten Dank für die Links
    Aber auch dort fehlt die zeitliche Komponente, wie schon in #7 gepostet.


    Wolfshund:
    Danke, diese Werte sind bekannt, allerdings mMn nicht aussagekräftig oder ich verstehe sie nicht, weil dort wieder mal die Zeit fehlt, wie schon in #7 gepostet.
    Beispiel: "15mSv pro Einsatz zum Schutz von Sachwerten"
    Heißt das nun, daß wenn die Anzeige auf dem Zähler 15mSv anzeigt, der FWM 8 Stunden darunter arbeiten kann oder meinen die 15mSvh?

  • Zitat von Nice;282217


    Beispiel: "15mSv pro Einsatz zum Schutz von Sachwerten"
    Heißt das nun, daß wenn die Anzeige auf dem Zähler 15mSv anzeigt, der FWM 8 Stunden darunter arbeiten kann oder meinen die 15mSvh?


    Wenn die 15mSv ereicht wurden sind, ist der Einsatz abzubrechen, egal, ob das nach 5 Minute oder 5 Stunden passiert ist.


    Was zeigt den Dein Gerät an? mSv ? Dann wird die Engergiemenge je kg Körpergewicht gemessen. s.o.


    mSv/h ? Dann wird die Strahlungleistung gemessen. Der FWM kann sich dann dort 1h lang aufhalten, bis die Dosis ereicht wurde.
    bei 30 mSv/h wären es nur eine 1/2 Stunde, bei 1 msS/h 15 Stunden.

  • Hallo,
    ich habe hier auch noch eine schöne Zusammenfassung:
    http://ditzingen.de/fileadmin/…237629351_Grundsaetze.pdf
    Druckfertig als PDF mit einer Auflistung der zu erwartenden Biologischen Wirkung.


    Für einen solchen Fall würde ich allerdings ein Warndosimeter als sinnvoller erachten dies könnte man direkt am Körper und dies gibt einen Warnton ab sobald eine kritische Dosis erreicht wurde.
    Ein Handgerät könnte sich allerdings auf der Suche nach der Stahlungsquelle als praktischer erweisen,


    Ich bin aber kein Strahlenschutzbeauftragter oder ähnliches also von mir keine fachliche Beratung.

  • Danke Henning, so langsam komme ich dahinter...schwere Geburt :schmeichel:
    Meine Geräte zeigen sowohl die Dosisleistung, als auch die Dosis an, das Ganze ab µSv.


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]


    @Horschy:


    Klasse Übersicht, besten Dank, hab ich gleich farbig ausgedruckt und zu den Geräten gelegt.

  • Hier einmal etwas Grundlagen:


    Ein Dosimeter misst die aufgenommene Gesamtdosis. Dies ist ein absoluter Wert gemessen in milliSievert.
    Ein Geigerzähler misst die momentane Strahlungsleistung in mikroSievert pro Stunde.
    Es gibt natürlich Geräte, die beides messen können.


    Grenzwerte werden für gewöhnlich immer als maximale Gesamtdosis angegeben.


    Bei Radioaktiver Strahlung unterscheidet man zwischen Alpha, Beta und Gammastrahlung.
    Alpha und Betastrahlung bestehen aus Teilchen und richtet großen Schaden in menschlichen Körpern an, lässt sich
    aber auch einfach abschirmen.
    Ein Alphateilchen ist im Prinzip ein Heliumkern. Alphastrahlung kann schon durch ein Blatt Papier abgeschirmt werden.
    Ein Betateilchen ist ein schnelles Elektron. Betastrahlung kann man durch ein paar Lagen Alufolie abschirmen.
    Gamma Strahlung richtet wenig Schaden an, lässt sich aber nur sehr schwer abschirmen und hat somit auch eine
    große Reichweite.
    Gammastrahlung besteht aus hochenergetischen Photonen, ist also Elektromagnetische Strahlung.
    Um Gammastrahlung abzuschirmen benötigt man mehr als 5cm dickes Blei.


    Nach einem Nuklearunfall in einem Kernkraftwerk gelangt durch eine Explosion radioaktives Material in die Atmosphäre.
    Dieses wird dann vom Wind verbreitet und von Regen ausgewaschen und in den Erdboden befördert (Fallout).
    Hierbei werden die auf Feldern wachsenden Nahrungsmittel kontaminiert und strahlen dann im Alpha und Betabereich.
    Verzehren wir solche kontaminierten Nahrungsmittel, dann richtet die Strahlung in uns schwere Schäden an.


    Messen kann man solche Alpha und Betakontamination nur in aufwändigen Laborverfahren.
    Die üblichen Geigerzähler und Dosimeter, die wir mit uns rumschleppen messen nur die Gammastrahlung.


    Davon gibt es in direkter Nähe eines havarierten Atomkraftwerkes genug, um einen Menschen recht schnell zu töten.
    Da sollte man also auf jeden Fall genug Abstand halten.
    Einer geringen Gammastrahlung sind wir aber in unserem täglichen Leben ständig ausgesetzt.
    Diese natürliche Radioaktivität setzt sich zum einen aus der Strahlung von radioaktiven Gesteinen im Boden und aus
    dem Erdboden austretendem Radongas, und zum anderen aus der durch die Atmosphäre dringenden kosmischen Strahlung
    zusammen.
    Die kosmische Strahlung ist stärker, je höher über dem Meeresspiegel wir uns befinden, die Erdstrahlung hängt von
    den Gesteinen im Boden ab.


    Ich habe bei mir zu Hause in Norddeutschland z.B. 0,1 mikroSievert pro Stunde.
    Der Durchschnittswert für Deutschland liegt bei etwa 0,2 mikroSievert pro Stunde und in Süddeutschland, besonders
    in bergigen Regionen hat man leicht 0,3 oder mehr.


    In einem Flugzeug auf etwa 10 Kilometern Höhe bekommt man schon 5 mikroSievert pro Stunde ab.


    Diese geringe Grundstrahlung ist für uns normalerweise nicht gefährlich, da sie zum einen ja wenig Schaden anrichtet
    und unser Körper auch Reparaturmechanismen besitzt, um solche Zellschädigungen zu reparieren.
    Wird die aufgenommene Strahlungsmenge allerdings zu groß, dann kommt der Körper mit dem Reparieren nicht mehr hinterher.


    Wie viel Strahlung nun welche Schäden hervorrufen kann man gar nicht exakt sagen.
    Zum einen hat die Strahlung immer nur eine Wahrscheinlichkeit überhaupt einen Schaden hervorzurufen, zum anderen kann
    man ja auch bei einem Krebspatienten nicht mehr bestimmen, ob der Tumor nun von radioaktiver Strahlung, dem
    Zigarettenkonsum, falscher Ernährung oder zu viel Handynutzung ausgelöst wurde.


    Die von allen möglichen Stellen herausgegebenen Grenzwerte sehe ich daher sehr kritisch.
    Sie sind auf gar keinen Fall eine Garantie, daß man nicht krank wird, wenn man diese Grenzen einhält.
    Auch eine geringe Dosis besitzt eine gewisse Wahrscheinlichkeit, einen Schaden hervorzurufen.
    Man sollte also wenn möglich jede Strahlenbelastung, die über die natürliche Strahlung hinaus geht vermeiden.
    Das gilt auch für Röntgenaufnahmen und CT´s.
    Bei einem CT der Bauchhöhle z.B. bekommt man so viel Strahlung ab, wie sonst in drei Jahren durch natürliche Strahlung.