Elektronische Geländeüberwachung

  • Hallo Leute,
    nun mal was aus meiner Werkstatt. Unterwegs muß ich ja auch mal ein Nachtlager einrichten. Um die Zugangswege zu sichern habe ich kleine Funkmelder gebastelt. Die werden durch ziehen an einer Schnur ausgelöst. Am Wegesrand versteckt ist der Sender angebracht und ein Bindfaden (Nähgarn) der über den Weg gezogen ist löst aus. Ebenso geht ein "Baumstämmchen" oder ähnliches was erst aus dem Weg geräumt werden muß bevor man weitergehen kann. Auch Gepäck oder Fahrrad lassen sich sichern. Es muß nur so angeordnet sein, das beim unautorisierten Rumhantieren mittels der Schnur der "Splint" aus dem Sender gezogen wird.


    Als erstes also einen Empfänger bauen der ein Codiertes Signal auswertet. Nach einigem tüfteln und Fehlschlägen hier der Versuchsaufbau.[ATTACH=CONFIG]35470[/ATTACH] Da auf der genutzten Frequenz im ISM-Band auch andere Anwendungen ihre Daten schicken, hab ich das erstmal ein paar Tage ausprobiert ob es dadurch keinen Fehlalarm gibt. Die Sache hat sich als absolut zuverlässig erwiesen,also...aufbauen.
    [ATTACH=CONFIG]35471[/ATTACH] Das ist die RX-Platine. Noch nur zum ausprobieren und messen, ohne Bedienelemente. Leider hatte ich nicht alle Schaltkreise in SMD-Bauform, sonst wäre es viel kleiner geworden.> Alles OK. Also die Bedienelemente rauf. Ein Drehschalter mit 4 Stellungen, ein Drucktaster und ein Lautsprecher. [ATTACH=CONFIG]35472[/ATTACH] Die Ziffernanzeige leuchtet auf wenn ein Meldesignal empfangen wurde. Ansonsten ist sie dunkel, um Batterie zu sparen. Hier in diesem Fall Sender Nummer 4. Bis zu 10 verschiedene Sender können verwendet werden. Beim Auslösen ertönt auch eine Sekunde lang ein Piepston. Mit dem Drucktaster kann ich die Meldung löschen (Display dunkel) Gleichzeitig wird mit den Taster ein Batterietest durchgeführt. Hoher Piepton > Batterie OK. Tiefer Ton > Batterie schwach. Gar kein Ton > Batterie leer. Diese Testschaltung ist zusätzlich über 2 Kontaktstifte nach außen geführt. Die Sender haben 2 kleine Kontaktpads an der Gehäuserückseite. Drücke ich den Sender auf den Empfänger prüft die Testschaltung die Sender-Interne Batterie. So muß ich nicht das wasserdichte Sendergehäuse mühselig öffnen um die Batterie zu testen.
    Der Drehschalter hat 4 Funktionen. 1 > aus; 2 >nur optischer Empfang (Ziffernanzeige) ohne Piepston ; 3 > optisch und Piepston ; 4 > optisch und Empfangsfrequenz abhören.


    Nun konnte ich kein passendes Gehäuse finden. H 10 cm, B 7 cm, T 2,5 cm. Also entschied ich mich aus Kupferbeschichtetem Leiterplattenmaterial selbst was zu fertigen. Das ist stabil, HF- und Wasserdicht sowie maßgeschneidert.[ATTACH=CONFIG]35473[/ATTACH] Dann alles einbauen und lackieren. Die Antenne habe ich aus einer alten Stahlfeder gefertigt. Gerade ziehen (so gut es geht:verärgert:) und Isolierschlauch drüber schrumpfen. Länge... na Lambda 1/4 x V ![ATTACH=CONFIG]35474[/ATTACH]


    Dann das selbe mit den Sendern. Versuchsaufbau, das Bild erspare ich Euch, sieht genauso chaotisch aus wie beim Empfänger. Gehäuse bauen.....ähhhm, da gibt es ein Problem. Im Gegensatz zum Empfänger, der nur Spritzwasser aushält, sollen die Sender absolut dicht sein. Vom Gehäuse her kein Problem, aber der Kontakt mit dem ich das Signal auslöse benötigt ja ein Loch im Gehäuse wo ich den "Splint" einstecke. Durch das Leiterplattematerial kann ich ja "Kupferinseln" schaffen und durchkontaktiren. Das wäre dann absolut dicht. Ja, und die Auslösekontakte dann eben außen angebracht. Da ist das nächste Problem. Die Kontakte würden im laufe der Zeit in der Feuchtigkeit oxidieren. Also müssen Kontakte mit Gold oder Platinauflage her.:staun: Ich habe in meinen "gesammelten Werken" noch jede menge Relais aus DDR-Zeiten deren Kontaktfahnen aus Platin sind. Also ... Relais geschlachtet zur Materialgewinnung!
    [ATTACH=CONFIG]35475[/ATTACH] Der Sender muß natürlich noch lackiert werden. Das mache ich dann wenn alle 4 (vorerst) fertig sind. An der Seite ist der Auslöser. Wenn der Plastikstreifen herausgezogen wird sendet der für ca. 1 Sekunde seinen Code. Danach geht er automatisch wieder in Ruhezustand. Beim senden werden 5 mA verbraucht. Im Ruhezustand werden 1,7 Mikroampere verbraucht:Cool:. Damit hält eine 9 v Blockbatterie ewig.


    Bei ersten Test's war in der Stadt die Reichweite (je nach Lage) zwischen 100 und 200 Meter. Allerdings der Empfänger in der Wohnung und ich draußen auf der Straße. Im Stadtpark ging es noch in 800 Meter Entfernung. Das ist aber immernoch in urbanem Gebiet mit all den Störungen. Abseits, fern der Zivilisation dürfte noch mehr gehen.


    Und weils so schön war. Hier beide Komponenten zusammen: [ATTACH=CONFIG]35476[/ATTACH]Ausgelöst mit Sender 1.
    Achso, der "Splint" wird natürlich mit Angelschnur am Sender befestigt damit mir nicht jemand samt "Splint" spazieren geht. Beim verwenden von Nähgarn (99 cent 100 m-Rolle auf dem Wochenmarkt) reist das Garn dann ab und gut. Auf der Sederrückseite sind noch Ösen, damit der Sender auch richtig festgemacht werden kann....:grosses Lachen:


    Bei meiner nächsten Tour werde ich die Dinger mal genauer austesten. Aber nu erstmal.... noch 3 Sendergehäuse bauen:ohhh:


    Gruß callado

  • Zitat von callado;282932

    Also entschied ich mich aus Kupferbeschichtetem Leiterplattenmaterial selbst was zu fertigen. Das ist stabil, HF- und Wasserdicht sowie maßgeschneidert.


    Sehr gute Idee mit dem verlöten der Platinen !
    Die "stehle" ich mir mal :grosses Lachen:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • callado: Großes Kompliment, tolle Idee.


    Eventuell macht es Sinn, den Signalgebern unterschiedliche Töne oder Tonfolgen zuzuweisen. Dann weißt Du sogar von wo die eventuelle Gefahr naht.


    Liebe Grüße


    Semper Fi

    Geht los!!!


  • Wenn ich es richtig verstand, sieht er es anhand der Zahl die aufblinkt.


    Wenn Gefahr aus 2 Richtungen kommt, was dann -.-
    ggF durch Löschen einen Stapel an Meldungen abarbeiten?


    Senden die Sender einen Alarm an den Empfänger, wenn die Batterie langsam aufgibt?

  • Hei,


    das mit dem Bindfaden ist zwar "stromsparend" aber zeitaufwendig zu installieren und muss nach einer Auslösung wieder scharf geschaltet werden.
    Du wirst Dich wundern, wie oft sowas ausgelöst wird. Jedesmal aus dem Schlafsack krabbeln ist dann echt doof.


    Deshalb habe ich mich für kleine PIR Bewegungsmelder entschieden. Die sind ruckzuck installiert und nach einem Alarm wieder scharf...



    Grüße,


    Tom

  • Ja -AndreasH- mach mal...:)


    -Semper Fi- jeder Sender hat seine eigene Codierung und wird dann von 0 bis 9 im Display angezeigt.


    -Samui- wenn ich den Reset-Taster drücke geht die Anzeige aus. Falls aber 2 oder mehr Sender ausgelöst werden springt die Anzeige nach dem Löschen des 1. zum nächsten Eintrag. Der Sender funktioniert von 5,5 Volt bis 15 Volt. Also auch bei schwacher Batterie.


    -Booner- Statt dem "Splint" der eigentlich auch aus Kupferkaschiertem Materiel besteht, hier in dem Fall das Kupfer entfernt, kann ich auch weitere anfertigen die noch die Kupferauflage haben. Beim einstecken haben die dann Verbindung mit den Kontakten. An diesen "Adapter" kann ich alles anschließen was ich will. Also auch eine Kontakttrittmatte, Licht-o. Akustik-Sensoren und natürlich auch einen passiv IR-Melder. Die Sender sollen autark bleiben weil so die Batterie nur dafür verwendet wird. Alles andere modulare Drumherum hat dann eigene Stromversorgung.


    In Planung ist ein akustik Modul. Wenn das Mikrofon was "hört" bleibt der Sender mit etwas Haltezeit an. So kann ich auf "Empfangsfrequenz abhören" schalten und mithören was sich da tut.


    Gruß callado

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!