Eine Stunde Stromausfall heute im Raum Mainz Wiesbaden

  • Gerade habe ich gelesen, dass es heute im Raum Mainz Wiesbaden einen Stromausfall von ein paar Minuten gab.
    http://www.t-online.de/nachric…l-am-rhein-betroffen.html


    Ursache sei ein Fehler im Hochspannungsnetz.


    Und da waren schon etliche Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz.


    Meiner Meinung nach gehört ein größerer und längerdauernder Stromausfall auf jeden Fall zu den wahrscheinlichsten Szenarien.


    BITTE ÜBERSCHRIFT ÄNDERN - Danke! Ich hatte mich doch tatsächlich verlesen, es waren ja nur ein paar Minuten - Entschuldigung!

  • Hallo Nachbarland,


    das sehe ich genauso und deshalb werde ich mich zeitnah darum kümmern, auch meine Funkstation
    entsprechend auszustatten.


    Habe ich sträflich hier vernachlässigt...



    Viele Grüße


    Thorsten

  • Hallo -Nachbarland-,
    zum Glück habe ich hier meine Solaranlage soweit ausgebaut das ich dadurch keine Probleme bekäme. Aber eine solche Sache ist schon böse. Die meisten sind sich garnicht im klaren was ein andauernder Stromausfall bedeutet b.z.w. was da noch alles mit drannhängt. Das ist ja nicht nur mal bei Kerzenschein rumzusitzen.
    Deshalb habe ich auch passende Planen zum verdunkeln der Fenster parat. Es wäre nicht besonders gut, wenn dann Nachts meine Wohnungsfenster als einzigste meilenweit leuchten....


    Und -esd-hh- , auch meine Funkanlage samt Relaisstelle funktionieren weiter. Dann leg mal los....:face_with_rolling_eyes:


    Gruß callado

    Ratten,die das sinkende Schiff verlassen,sind schlauer als der Kapitän der mit untergeht!

  • Hallo Callado,


    das mache ich auch - ich habe ja nun auch einen sehr guten Lieferanten für Batterien und Ladetechnik.
    Da werde ich gleich nochmal eine Bestellung raushauen.


    Allerdings würde ich Solartechnik auch ganz schick finden, um etwas länger autark zu sein, als die VdS-Vorschriften fordern.



    Viele Grüße


    Thorsten

  • Mein Vermieter heizt unser Haus mit Solar (oder Photovoltaik - ich kenne den Unterschied nicht). Und morgen kommt meine
    Aladdin 23-Lampe (Petroleumlampe) an, plus Wasserfilter von Sawyer für die Trinkwasserversorgung (zusätzlich zu Mineralwasservorrat und Lebensmittelvorrat).


    Kerzen, Taschenlampen und mein Firepot 120 (Mini-Holzvergaser + Trangia-Spiritusbrenner zum Einsatz als Wahlmöglichkeit) sowie Gaskocher.


    Das ist meine hauptsächliche Ausstattung für einen Stromausfall. An der Wohnung selbst kann ich als Mieter leider nichts machen, ansonsten hätte ich längst einen Holzherd, der am Kamin angeschlossen ist.

  • Zitat von Nachbarland;285874

    Mein Vermieter heizt unser Haus mit Solar (oder Photovoltaik - ich kenne den Unterschied nicht).


    Das wird vermutlich eine Heizungsunterstützung mit einer Solarthermieanlage sein. Komplett mit Sonnenwärme lässt sich eigentlich kein halbwegs konventionell gebautes Haus heizen, zumindest nicht über das komplette Jahr. Denkbar wäre auch noch eine Elektroheizung, die sich aus der Photovoltaik speist, aber das wäre sehr ungewöhnlich und ebenfalls nur in einem hochgradig gedämmten Haus machbar.


    Alle diese Lösungen bringen dir aber bei einem längeren Stromausfall nichts, es sei denn, der Vermieter hätte sich ein sehr ungewöhnliches, genau auf diesen Fall ausgelegtes System einbauen lassen. Bei Stromausfall funktionieren nämlich das Heizsystem nicht, an dem die Solarthermie hängt, und bei der Photovoltaik stellen dann die Wechselrichter ihre Arbeit ein und man kann keinen Strom aus den Dach-Solarzellen gewinnen.

  • Zitat von Asdrubal;285880


    Alle diese Lösungen bringen dir aber bei einem längeren Stromausfall nichts, es sei denn, der Vermieter hätte sich ein sehr ungewöhnliches, genau auf diesen Fall ausgelegtes System einbauen lassen. Bei Stromausfall funktionieren nämlich das Heizsystem nicht, an dem die Solarthermie hängt, und bei der Photovoltaik stellen dann die Wechselrichter ihre Arbeit ein und man kann keinen Strom aus den Dach-Solarzellen gewinnen.


    Gut zu wissen; vielleicht frage ich ihn mal, er wohnt direkt neben uns. Verlassen würde ich mich alleine darauf eh nicht.

  • Einen Stromauswall am Tage hätten wir hier nur zufällig bemerkt, wenn der Herd angewesen wäre. Die Kommunikationsgeräte laufen über eine eigenständige Solaranlage, das Arbeitsplatzlicht auch. Wenn das DSL ausgefallen wäre, wäre es mehr aufgefallen, dann hätten wir nur noch ein Not-Internet über Mobilfunk gehabt, sofern die Basisstationen noch laufen.

  • Ich hänge mich mal in diesen Thread.



    Über Strom, Wasser und den Sommer im September (Mainz,Wiesbaden, Groß-Gerau)



    Ich möchte einige aktuelle Meldungen im Zusammenhang betrachten. Jede einzelne Meldung ist nicht besonders ungewöhnlich. Jedoch kann man gut illustrieren, wie öffentliche Vorsorgekonzepte funktionieren. Ich habe den Text der Meldungen kopiert, damit diese nicht einfach verschwinden können. Unterstreichungen sind von mir.



    http://www.echo-online.de/loka…aeuft-wieder_17289783.htm



    GROSS-GERAU - Beim Wasserwerk "Gerauer Land" kam es am frühen Dienstagmorgen aufgrund einer Stromstörung zu einem Ausfall der Wasserversorgung im gesamten Verbandsgebiet. Kurz nach 6 Uhr gab es in Groß-Gerau, Trebur, Büttelborn und Nauheim kein Trinkwasser mehr, betroffen davon waren rund 60.000 Menschen in 14.257 Haushalten. Gegen 9 Uhr lief das Wasser wieder überall. Die Bevölkerung wurde über das System "Katwarn" informiert.



    Als Grund für den Ausfall nimmt das Wasserwerk den Stromausfall Montagabend kurz vor 18 Uhr an. Dabei haben sich die Förderpumpen in der Brunnengalerie im Groß-Gerauer Wald abgeschaltet und seien nicht wieder automatisch hochgefahren. Eine Fehlermeldung über die abgeschalteten Pumpen habe es nicht gegeben, erklärt Nauheims Bürgermeister Jan Fischer, Vorsitzender des Wasserwerkvorstands.



    Durch den Stromausfall fielen nicht nur die Brunnenpumpen aus, es wurden auch die Prozess- und Fernmeldeeinrichtungen des Wasserwerks beeinträchtigt. So wurden keine Meldungen über den zu niedrigen Wasserstand in den Behältern an den Bereitschaftsdienst abgesetzt, erklärt Betriebsleiter Martin Wurzel. Wegen des niedrigen Behälterstandes haben sich die Netzpumpen am frühen Dienstagmorgen automatisch abgeschaltet. Nach Eingang erster Anrufe von Kunden gegen 6 Uhr mit Hinweis auf Wassermangel sei seitens des Wasserwerks umgehend die Wiederherstellung der Trinkwasserversorgung in die Wege geleitet worden. Über eine Notstromversorgung konnten die Brunnen wieder in Betrieb genommen werden. Anschließend wurden die Wasserbehälter gefüllt und der Druck im Rohrnetz sukzessive aufgebaut, um Rohrbrüche im Netz zu vermeiden.



    Einen Ausfall der Wasserversorgung im gesamten Versorgungsgebiet habe es beim Wasserwerk seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gegeben, so Wurzel.



    Betroffen vom kompletten Ausfall der Wasserversorgung waren nicht nur die Bewohner der vier Wasserwerkskommunen. An der Mittelpunktschule Trebur fiel der Unterricht für 650 Schüler aus, die Pestalozzischule in Büttelborn bat die Eltern, ihre Kinder wieder abzuholen. Die Kindergärten der Gemeinde Büttelborn in allen drei Ortsteilen boten eine Notbetreuung an. In Nauheim blieben zunächst die Kindertagesstätten geschlossen, nahmen aber später wieder Kinder auf, teilt Bürgermeister Fischer mit. In der Kreisstadt Groß-Gerau blieben die Kindertagesstätten geöffnet. Ähnlich sah es mit den Kindertagesstätten und Grundschulen in der Großgemeinde Trebur aus. Beim Katastrophenschutzstab der Kreisverwaltung sorgte der Wasserausfall für keine Aufregung. Der Brandschutz sei durch Tanklöschfahrzeuge gewährleistet gewesen, erklärte ein Sprecher.



    http://hessenschau.de/panorama…-wiesbaden-mainz-100.html



    In Wiesbaden und Mainz ist in mehreren Stadtteilen am frühen Montagabend vorübergehend der Strom ausgefallen. Tausende Haushalte waren betroffen, Ampeln fielen aus, Menschen steckten in Aufzügen fest.



    Die Ursache für die Störung war im Verteilnetz aufgetreten.
    Die Störung sei um 17.48 Uhr eingetreten, berichtete ein Sprecher des Wiesbadener Energieversorgers ESWE auf Nachfrage von hessenschau.de. Nach etwa fünf bis zehn Minuten sei der Strom wieder gelaufen. Betroffen waren vor allem die südöstlichen Stadtteile der Landeshauptstadt - grob geschätzt etwa 12.000 Haushalte, teilte die ESWE weiter mit.



    Aufgetreten sei die Störung im vorgelagerten Hochspannungs-Verteilnetz, das von der Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) betrieben werde. Die KMW bestätigte den Ausfall, der insgesamt neun Minuten gedauert habe.
    Schuld war ein Kurzschluss im Umspannwerk Steinbruch im Wiesbadener Stadtteil Amöneburg, wie sich am Tag darauf herausstellte. Warum genau es zu dem Unfall und der Abschaltung kam, konnte ein Sprecher der Stadtwerke Mainz am Dienstag nicht sagen. Es sei im Rahmen von Umbauarbeiten an einer 110 000-Volt-Schaltanlage passiert.
    Nach dem Kurzschluss schalteten sich fünf Umspannanlagen der Stadtwerke Mainz und eine der Stadtwerke Wiesbaden automatisch ab. Auch im benachbarten Mainz waren laut KMW mehrere tausend Haushalte von der Störung betroffen.



    Die Feuerwehren in Wiesbaden und Mainz rückten zu zahlreichen Einsätzen aus. Mehrere Menschen hätten in Aufzügen festgesteckt, hieß es von dort. Viele Brandmelder hätten Alarm geschlagen.
    In beiden Stadtgebieten wirkte sich der Stromausfall auch auf den Verkehr aus. Ampeln fielen aus, so dass mehrere Kreuzungen vorübergehend von Polizisten geregelt werden mussten, wie das Wiesbadener Tagblatt berichtete. Ein Polizeisprecher in Wiesbaden konnte gegenüber hessenschau.de noch keine Angaben zu möglichen Unfällen oder Schäden machen. Auch das Polizeipräsidium sei vom Ausfall betroffen gewesen und habe "so seine Problemchen gehabt".



    Veröffentlicht am 12.09.16 um 19:12 Uhr
    Quelle: hessenschau.de/huf



    https://www.ndr.de/nachrichten…inken,hitzefolgen100.html



    Hitzefrei im September? Das ist in diesem Jahr schon fast zur Gewohnheit geworden. Denn auch in dieser Woche liegen die Temperaturen in Niedersachsen teilweise bei mehr als 30 Grad - mindestens bis Freitag soll die spätsommerliche Hitzewelle noch anhalten.
    ... [Text weggelassen] ...
    Seit Anfang der Woche herrscht laut Deutschem Wetterdienst in den Regionen Bergen und Celle die höchste Waldbrand-Warnstufe, erst am Freitag soll sich die Lage wieder entspannen. Die Feuerwehren in der Lüneburger Heide sind deshalb heute und morgen noch in höchster Alarmbereitschaft. "Zu den ungewöhnlich hohen Temperaturen kommt hinzu, dass es in den vergangenen Wochen wenig Regen gab", sagte Toni Jankowski von der Waldbrandüberwachungszentrale in Lüneburg gegenüber NDR 1 Niedersachsen.



    Nicht daß es in Wiesbaden,Mainz oder Groß-Gerau kälter war, siehe
    http://www.faz.net/aktuell/rhe…spaetsommer-14430630.html
    ( Es gabe nur gerade keine hessische Pressemitteilung mit dem Wort Waldbrandgefahr im Text )

    Zur Info für Auswärtige: Entfernung Groß-Gerau nach Mainz ca. 25 km.



    Auszug Wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Tankl%C3%B6schfahrzeug
    Tanklöschfahrzeuge ermöglichen mit ihrem großen Wassertank und ihrer fest eingebauten und an den Tank angeschlossenen Pumpe einen raschen ersten Löschangriff bei Brandeinsätzen, bis die Löschwasserversorgung über das öffentliche Hydrantennetz oder sonstige Löschwasserentnahmestellen sichergestellt ist. Sobald dies geschehen ist, können sie wie andere Löschfahrzeuge auch zur Förderung von Löschwasser eingesetzt werden. Sollte sich an einer Einsatzstelle keine Löschwasserentnahmestelle befinden, was etwa bei Waldbränden vorkommt, so können Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr eingesetzt werden, um Löschwasser zur Einsatzstelle heranzuführen. Sie können dann das Wasser entweder über ihre eigene Beladung zur Brandbekämpfung einsetzen oder aber etwa ein Löschgruppenfahrzeug mit Löschwasser versorgen. Ferner können Tanklöschfahrzeuge auch zum Transport von Trinkwasser verwendet werden. Dies macht sie insbesondere für den Katastrophenschutz interessant.



    https://de.wikipedia.org/wiki/…3%BCber_lange_Wegstrecken
    Der Normwert bei üblichen Tragkraftspritzen (PFPN 10-1000) beträgt 1000 l/min.



    ==> d.h. nach 2 bis 4 min ist das Löschfahrzeug leer. Dies ist die Zeit, die der Rest der Mannschaft braucht, um den Hydranten anzuschließen oder den Schlauch in den Löschwasserteich zu hängen. Ein Tanklöschfahrzeug allein kann ein Lagerfeuer löschen, aber keinen größeren Dachstuhlbrand o.ä. Die obige Aussage bzgl. sichergestelltem Brandschutz ist also entweder vorsätzlich gelogen oder basiert auf der grobfahrlässigen Abwesenheit von Wissen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die betroffenden 60000 Menschen alle in der Nähe von Löschwasserteichen oder natürlichen Gewässern wohnen. Im Zweifelsfall hätte die Feuerwehr genauso Luft gesehen, wie alle anderen in der Gegend.



    Weiterhin ist festzuhalten, daß 15 Stunden vergingen zwischen dem ersten Ausfall kritischer Komponenten und der ersten korrigierenden Handlung. Alle technischen Systeme und Maßnahmen, die möglicherweise hätten nützlich sein können, haben entweder versagt (siehe Pressetext) oder waren nicht vorhanden. Man handelte erst, als das Problem buchstäblich in Form von Luft beim Endverbraucher ankam und nicht mehr zu ignorieren war. In der Pressemitteilung wird beschönigend von umgehender Wiederherstellung gesprochen, obwohl man vorher genau das Gegenteil ausführlich beschrieben hat. Die mehreren Jahrzehnte ausfallfreier Zeit basieren also auf reinem Glück. Dazu kann man die Bevölkerung beglückwünschen, aber nicht die Verantwortlichen der Wasserwerke.



    Insgesamt scheint es nur reines Glück zu sein, daß Ort und Zeit von Stromausfall und Ausfall der Wasserversorgung nicht dieselbe Gegend getroffen zu haben, sondern nur dicht nebeneinander in Raum und Zeit lagen und zufällig auch kein größerer Brand in diesem Einzugsgebiet ausgebrochen war. Das Schlimme ist nicht, daß diese Situationen auftreten. Das Schlimme ist, daß scheinbar fast niemand daraus etwas lernen will und stattdessen öffentlich die Risiken kleingeredet, ignoriert oder davon abgelenkt werden, um die Bevölkerung in falscher Sicherheit zu wiegen. Es ist auch vollkommen irrelevant, ob dies vorsätzlich oder fahrlässig geschieht. Das Ergebnis ist das Gleiche. Das BKK mag beste Absichten haben, ob das in der Fläche alles ankommt, mag jeder für sich selbst bewerten.



    Wir brauchen keine uns schlechtgesinnte Menschen o.ä. exotische Erklärungen bzw. Ursachen, um jederzeit in gefährliche Situationen geraten zu können. Ignoranz, Trägheit und Nachlässigkeit in Kombination mit den 4 Hauptfeinden menschlichen Lebens (Frühling, Sommer, Herbst und Winter) reichen vollkommen aus.

  • Ehrlich gesagt, finde ich das jetzt nicht so skandalös. Natürlich stimmt in der Wasserversorgung technisch etwas nicht, wenn ein vorübergehender Stromausfall die Pumpen und alle Warnsysteme auf Dauer lahmlegt. Da wäre eine Lösung wichtig, die nach dem Ausfall zumindest die Warn- und Überwachungsfunktionen automatisch wieder startet. Das gilt auch für Fahrstühle und Brandmelder.


    Alles Andere scheint mir aber im normalen Rahmen zu sein. Ein dreistündiger Wasserausfall und ein zehnminütiger Stromausfall sollten Dinge sein, die auch Nicht-Prepper irgendwie verschmerzen können, und genau das scheint ja auch gut funktioniert zu haben. Klar war es Glück, dass es parallel keinen größeren Brand an einem Gebäude fernab einer natürlichen Wasserquelle und ohne Zisterne gab, aber wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass sowas ausgerechnet in den drei Stunden passiert? Vermutlich irgendwo unter einem Promill.

  • Ich finde vor allem beachtlich, was bereits ein paar lächerliche Minuten Stromausfall an Folgen hervorbringt. Wie schaut es da erst bei ein paar Stunden aus.

  • Hallo Solarfuzzi!


    Zitat von Solarfuzzi;286073

    Ich hänge mich mal in diesen Thread......


    Also erst würde es sich bei dem von Dir angedeutete Szenario um eine Verkettung unglücklicher Umstände handeln, und ja, Feuer ist bei längeren Stromausfällen ein Problem, aber diese Erkenntnis ist nicht neu!


    1. Bei einem Stromausfall, setzt (aktuelle Technik vorausgesetzt) das Pumpwerk eine Meldung ab, bzw. Die Leitstelle (das Scada-System) stellt eine Kommunikationsunterbrechung fest und alarmiert die Bereitschaft. Dazu muss (bei einer nicht 24h besetzten Warte) ein Funktionierender Kommunikationsweg zwischen Scada-System und Bereitschaftshabenden vorhanden sein.
    2. Unterbrechungen der Wasserversorgung in der Nacht werden (wenn nicht durch Fernwirktechnik überwacht), meist erst in den Morgenstunden Gemeldet, da der Wassermangel nachts kaum auffällt / oder gemeldet wird.
    3. Bei Löscheinsätzen (wird zumindest hier in der Gegend) auch von der Feuerwehrleitstelle automatisch der Wasserversorger informiert, denn der muss ggf. die Feuerlöschreserve freigeben. Oder andere Organisatorische Maßnahmen ergreifen. Hier bedeutet das (Onlineverbindung mit dem Scadasystem und überprüfen der Wasserstände und umstellen der Pumpen auf Handbetrieb) wenn keine Verbindung mit dem Scada System aufgebaut werden kann, fahren Mitarbeiter raus, sie öffnen den Schieber für die Löschwasserreserve und Schalten die Pumpen von Hand ein.
    4. Kein Wasser in der Leitung bedeutet nicht automatisch kein Löschwasser! Zumindest Hier gibt es vielerorts die Möglichkeit via Pumpen Löschwasser aus Gewässern zu entnehmen - klar dauert das Länger und ist aufwändiger, aber es ist möglich! Glaub nicht, dass das Löschwasser um Waldbrände zu bekämpen gänzlich aus dem Trinkwassernetz entnommen werden kann!


    Also Worum geht es Dir? Um einen Waldbrand? Dann kann das Wasser in den Mengen eh nicht aus dem Trinwassernetz kommen!


    Oder doch um ein Einfamileinhaus (Dachstuhl)? (dann verstehe ich den Ausflug zu den hohen Temperaturen nicht!
    In dem Fall kann man nur hoffen, das die Bewohner selber vorgesorgt haben und durch Ihre Rauchmelder früh genug gewarnt wurden und das Haus sicher verlassen konnten! Dann sprechen wir hier (so tragisch es auch ist) von Sachschäden in Folge von verkettungen unglücklicher Umstände.
    Kein Strom - kein Kasser - Feuer
    Wer ist da jetzt veratwortlich, der der kein Strom geliefert hat, der der kein Wasser geliefert hat, der der das Feuer nicht gelöscht hat, oder der der das Feuer zu so einer ungünstigen Zeit hat entstehen lassen!


    Ich will es mal anders rum sagen, na klar kann es wenn viele Faktoren zusammen kommen zu Problemen kommen, aber irgend jemand muss die Musik auch bezahlen. Nur mal als Beispiel: Eine Umrüstung eines Pumpwerkes auf aktuelle Fernwirktechnik kostet einen Wasserversorger knappe 10.000€ pro Pumpwerk oder Hochbehälter. Das ist eine Umrüstung auf IP-basierte Technologie, das wiederum Angreifbarkeit via Netzwerk bedeutet, was zentralenseitug auch noch mal rund 30.000€ + Jährliche Kosten von rund 5.000€ für die Aktualisierung der Firewalls etc. bedeutet. -> Was der Spaß dann bei einer ISMS Zertifizierung mehr kostet ist dann noch ein ganz anderes Thema!
    Für Stromversorger kein Problem, aber frag mal die Wasserversorger.....
    Geld was die Kunden nicht bezahlen wollen....


    http://www.echo-online.de/loka…aeuft-wieder_17289783.htm
    Schau Dir das Bild mal an, so sehen bei vielen kleinen Wasserversorgern die "Leitstellen" aus, für mehr ist einfach kein Geld!
    Fakt ist, das wir im moment nicht genug Geld für die Wasserverorgung ausgeben, die Wasserversorger bluten seit Jahren aus. Ich bin mir sicher, Du spendest freiwillig jeden Monat ein paar Cent, damit Sie mehr Geld für Fernwirktechnik haben....


    Also ehrlich gesagt, ich kenne die Stromversorgung im Westen des Landes und ich kenne auch die Wasserversorgung im Westen des Landes.
    Ich würde mir bei einem Feuer bei Stromausfall mehr Gedanken darüber machen, ob man den Hilferuf überhaupt absetzen kann!


    Und dass dann vermehrt Feuer entstehen, weil Leute wie wir (?) dann unvorsichtig mit offenem Feuer umgehen!


    Löschwasser lässt sich hier in der Gegend in der ich Wohne wirklich vielfach aus nahegelegenen Teichen und Flüssen entnehmen - ja, das bedeutet unter Umständen erhebliche Verzögerungen, führt aber nicht zum totalversogen! In einigen Ortsteilen sind extra Feuerlöschteiche angelegt, weil eben keine ausreichende Löschwasserversorgung durch das Trinkwassernetz sichergesetllt werden kann.


    So, ich hab mich (wie Du gemerkt hast) ein wenig über Deinen Beitrag geärgert, weil Du die große Keule auspackst und aufgrund eines konstruierten Falls wahllos um Dich schlägst, ohne mal wirklich hinter die Kulissen zu schauen! :verärgert: Es wird an vielen Stellen versucht mit den zur Verfügung stehenden Mitteln das Bestmögliche zu erzielen. Aber alle Fälle kann man einfach nicht abdecken! DIESEN von Dir aufgezeigten Fall hätte man mit IP Kommunikation in der Fernwirktechnik abfangen können, dafür hat die Technologie aber leider andere Schwächen!
    Aber glaub mir, DAS was da passiert ist beunruhigt mich nicht im geringsten! Und ich bin ein Mensch der schnell ins Grübeln kommt.


    Im Grunde hast Du natürlich ein stück weit recht, die Störung im Wasserwerk hätte deutlich früher erkannt werden können und sollen! Keine Frage! Andererseits ist es ein Versorger für gerade mal 60.000 Einwohner, die Folgen sind also
    Fakt ist, 80% der Wasserversorgungsanlagen sind alte Technik mit Wählleitungen, diese melden sich von sich aus (rufen an), wenn etwas nicht stimmt, reicht die USV dafür nicht, oder ist auch der Telefonanschluss betroffen, kann die Station natürlich nicht anrufen. Die Zentrale ruft (ihrerseits ein oder zwei mal am Tag) in den Unterstationen an um zu erfragen ob alles in Ordnung ist. Diese Anrufe finden typischer weise Morgens zwischen 6 und 7 uhr statt. Ist ein Waserwerk nicht erreichbar, ist das meist eine Störung in der Leitung und das Leitsystem versucht es noch zwei drei mal in verschiedenen zeitlichen Abständen bevor es eine Störung ausgibt. Das war bis vor 8 Jahren aktueller Stand der Technik, erst da begann langsam der Umstieg auf Netzwerkbasierte Anbindung der Unterstationen! Aber an den Standorten an denen die EInrichtungen für die wasserversorgung oft stehen gibt es oft werder Handynetz, noch DSL Anschlüsse...., sie stehen irgendwo tief im Tal in der Pampa weit weg vom Fernmeldeamt und im Funkschatten, oder die Hochbehälter weit oben im Berg auch hier ist man froh wenn man wenigstens einen Telefonanschluss hat!


    Um zu verstehen, welche Ursachen welche Folgen haben und mit welchem Aufwand man sie umgehen kann, muss man sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigen und dann feststellen, das man nicht alle dummen zufälle abdecken kann und mus!
    Das Menschen Fehler machen und auch Anlagen Störungen haben können liegt in der Natur der Sache! Das Zusammentreffen mehrere solcher Ereignisse kann zu erheblichen Folgen führen, auch das ist bekannt und muss akzeptiert werden, denn sondt wird es absurd!


    Aufgrund wahllos zusammengewürfelten Pressemitteilungen grundsätzliche Probleme, Ignoranz, Trägheit und Nachlässigkeit zu unterstellen finde ich ziemlich unangemessen!


    Mal ehrlich, in 30 Jahren mal für ein paar Stunden kein Wasser zu haben (Löschwasser hin oder her) ist kein Grund "Tot und Teufel" zu schreien! :face_with_rolling_eyes:


    Gruß und gute Nacht Wasser

    Nein, ich gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes - ganz im Gegenteil!

  • Ja, ich habe wahllos Artikel zusammengetragen. Genauso wahllos wie sie in einer Regionalzeitung erscheinen können. Irgendwo hat das BKK gesagt, daß sich jeder Bürger selbst seine Meinung bilden soll, bis zu welchem Grade er der öffentliche Vorsorge vertraut. Genau dies war meine Absicht, jeder soll sich selbst seine Meinung bilden.
    Ich bin auch der Meinung, daß öffentliche bzw. gemeinsame Vorsorgesysteme kostengünstiger sind als private (siehe z.B. den Bumerang bei den privaten Regenwasseranlagen die zu erhöhten Spülkosten bei der Kanalisation führen können). In einer Hinsicht muß ich Dich allerdings korrigieren: Beim Thema Wasser haben wir keinen Markt und zahlen auch keine Preise. Der Wasserversorger (und -entsorger) legt (kostendeckende) Abgaben fest, die jeder zu zahlen hat. (auch wenn es einige Gerichtsverfahren gibt, ändert dies nichts am Prinzip). Warum soll ich also spenden, wenn man sich jederzeit so viel Geld bei mir holen kann, wie man meint zu brauchen. Außerdem: Muß ich jetzt an die Schule spenden, damit mein Kind ordentlichen Unterricht bekommt und an die Polizei, damit Verbrecher gefaßt werden. Dies war ein unsachliches Totschlagargument. Niemand spendet an meinen Arbeitgeber und trotzdem müssen wir unseren Kunden ordentliche Anlagen liefern. Unsere Gesellschaft basiert auf arbeitsteiligen Prozessen und dem Tausch von Leistungen und Gütern.
    Außerdem gibt es hier vermutlich ein tragisches Mißverständnis zwischen Lieferanten und "Kunden": Wenn ich ein Umfrage machen würden, was die Erwartungshaltung bezüglich Ihrer Wasserversorgung ist (d.h. welche Verfügbarkeit im m^3-Preis enthalten ist) kommen bestimmt antworten wie: Immer , Tag&Nacht , 24Stunden pro Tag, 7 Tage die Woche, oder ähnlich. Nur vorgebildete Leute wie Du würden eventuell antworten 99,9% der Zeit , mindestens 23,5 h/24 h-Periode oder max. 1 Tag Ausfallzeit pro Jahr. Da es aber keinen Markt mit unterschiedlichen Wasserangeboten bezüglich Verfügbarkeit gibt, können die "Kunden" doch überhaupt nicht abstimmen. Insofern halte ich es für geboten, die "Kundschaft" über ihren Irrtum aufzuklären.



    Ich halte auch das System der freiwilligen Feuerwehr für überholt, meiner Meinung ein System der Ausbeutung bereitwilliger Bevölkerungsgruppen. Wenn Brandschutz - und bekämpfung risikogerecht aus der Feuersicherung bezahlt werden würden, dann würden auch viele unsichere Produkte und gefährliche Baustoffe vom Markt verschwinden und wir hätten viele weitere gutbezahlte Arbeitsplätze bei einem gesamtheitlich geringeren Risikoprofil. Nur offengelegte Risiken können kosteneffektiv reduziert werden. Die Vertuschung von Risiken führt nur zu erhöhten Kosten.
    Ich habe >20 Jahre Erfahrung im Bereich Leitsysteme. Eine Ferndiagnose der beschriebenen Probleme wäre unredlich. Das Wort System schließt bei mir den Menschen ein. Maßnahmen können auch einfache Wachdienste sein, die einfach mal nach dem Rechten sehen. Technische Probleme nur durch mehr und komplexere Technik zu addressieren, muß nicht immer hilfreich sein. Andererseits liegt es nicht immer am Geld.
    ( wahre Begebenheit : > 2000 DM Stundensatz sitzen am Tisch und versuchen 2 Stunden lang eine 1000 DM USV für einen Windows-Server wegzudiskutieren, war in der Privatwirtschaft )
    Ich stimme Dir zu, daß es letztendlich darum geht, welches Risiko wir für welche Kosten in Kauf nehmen wollen ( englisch: risk appetite). Interessanterweise nehmen Menschen jedoch freiwillig wesentlich größere Risiken in Kauf, wenn sie meinen die Kontrolle zu haben (z.B. Auto fahren) , sind jedoch risikoavers bei Fremdkontrolle (z.B. Flugzeug). Da bei der gemeinschaftlichen Vorsorge Fremdkontrolle ohne Auswahl vorliegt ( also sogar schlechter als Flugzeug, wo ich die Wahl habe gar nicht zu fliegen oder sogar mit wem ich fliege ) , sollte man schon ein recht hohes Niveau anstreben, noch dazu wo die städtische Bevölkerung nur minimale Möglichkeiten der privaten Vorsorge hat.
    Ich habe nicht Tod und Teufel gerufen und wollte auch keinen Skandal herbeireden. Wie gesagt, jeder soll sich selbst seine Meinung bilden dürfen. Muß man aber auch nicht , man kann auch die fertige aus der Zeitung nehmen.



    Beste Grüße
    Solarfuzzi

  • Tjaaa,


    mit einem Digitalfunksystem hätte man die Meldungen bzgl. Stromausfall, Wasserstand, Pumpen und anderer technischer Parameter als
    Klartextmeldung an ein oder mehrere Endgeräte übertragen können.


    Umgekehrt hätten sich auch Steuerbefehle an bestimme technische Anlagen senden lassen können (sofern das geholfen hätte)


    Dann wären die Jungs im Bilde gewesen und hätten rechtzeitig reagieren bzw. ausrücken können.


    Auch dafür eignet sich ein Digitalfunknetz...




    Viele Grüße


    Thorsten