Projekt Änderung der Bevorratungspolitik in SO Wohnung

  • Ich plane wieder einmal diverse Änderungen in meiner Wohnung im 12. Bezirk!


    Zuerst möchte ich einmal meine Vorräte fast komplett umstellen von langfristiger Notbevorratung auf kurzfristige (1 Monat) Komfortbevorratung.


    Der Grund dafür ist folgende Überlegung:
    Wenn ich es binnen 1 Monat nicht schaffe von Wien in mein Haus oder meine zu gelangen habe ich etwas grundlegendes falsch gemacht.
    Und dann ist mein wahrscheinlich ohnedies erreicht.


    Ziel ist die komfortable Ernährung von maximal 2 Personen für 1 Monat!
    Auf Sachen wie (H)Milch, Butter, Käse, Wurst, Fleisch, Brötchen will ich nicht verzichten, ich will aber auch nicht ständig rotieren müssen. Ich schau momentan maximal 1mal im Jahr nach ob noch alles OK ist.


    Dazu folgende Überlegung:
    Ich friere H-Milch, ganz frische Butter, Wurst, Fleisch, Käse und Brötchen(Semmeln) einfach ein. Sollte ShtF eintreten und der Strom weg sein so würden sich diese Produkte nach dem Auftauen ja noch locker 1 Monat halten. Als Kühlschrank würde ich dann meinen Propangas betriebenen in Betrieb gehen lassen.


    Was ist Eure Meinung zum ersten Teil meines Projekts?


    LG Wolfgang

  • Klar, kann man machen. Bei den Flüssigkeiten musst du halt wegen der Behälter aufpassen. Ganze Milchtüten platzen beim Gefrieren auf, weil sich die Milch ausdehnt.


    Einige Lebensmittel verändern sich auch physikalisch durch das Einfrieden. Beim Fleisch und bei einigen Gemüse- und Obstsorten werden die Zellstrukturen beschädigt. Das ist normalerweise kein Problem, wenn das Zeug direkt nach dem Auftauen verwendet wird (außer bei Erdbeeren und sowas, die dann maschtig werden). Wenn die Sachen dann aber noch länger in dem Gas-Kühlschrank liegen sollen, könnte das die Haltbarkeit verkürzen. Bei der Milch könnte es sein, dass sich Fett und Wasser durch das Gefrieren teilweise entmischen. Das könnte sich auf Geschmack und Qualität des Endprodukts auswirken. Das ist aber zugegebenermaßen eher spekulativ, weil ich noch nichts aufgetaut und dann länger gelagert habe.

  • Butter frieren wir schon länger ein, das ist kein Problem. Käse etc. habe ich noch nicht probiert. Würde mich freuen, wenn hier jemand seine Erfahrungen damit posten könnte.

  • Hi Isuzu,


    ich denke selbst bei Komfortbevorratung kann man 80-90% mit wirklich guten Dosengerichten hinbekommen.


    Ich denke, eh du da viel Geld verbrennst würde ich mir lieber eine gute Dosenverschlussmaschine holen und dann immer bei den normalen Gerichten die ihr eh kocht mehr zubereiten und den Rest Eindosen und dann Autoklavieren. dafür kann man dann einen Schnellkochtopf nehmen. Dann hast du die meisten Gerichte auch schon so zubereitet, dass sie deinem Geschmack entsprechen und die sind dann auch schon gut gewürzt.


    Bei Wurst würde ich auf gute Dosenwurst gehen oder Wurst in Gläsern. Für den dann wirklich noch verbleibenden Rest eine gute Kühltruhe und gut ist. Das hätte auch den Vorteil das du im SHTF-Fall wenn du noch mit dem KFZ unterwegs sein kannst trotzdem leicht zu transportierende Gebinde hast.


    Den meiner Meinung nach geringen Komfortverlust durch das Einkochen würde ich dann über ein paar Flaschen dafür besseren Weins oder Cognac/Whiskey etc. wettmachen. Alles was du kühlst oder Einfrierst musst du sonst von externer Position überwachen, es reicht ja schon ein Stromausfall im haus wegen Wartungsarbeiten etc. wo dann im Hochsommer dummer Weise die Kühlkette zumindest ansatzweise unterbrochen wird. Alleine hier die Überwachungsinstallation und Informationsweiterleitung wäre mir persönlich zu aufwendig.


    Und bei Dosenfraß gibt es ja wirklich sehr gute Produkte. Sonst auch mal beim Fleischer deines Vertrauens nachfragen ob der dir was Eindosen kann, dann weiß man auch wo es wirklich herkommt.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich kann mich Bärti da nur anschliessen,wenn man selbstgekochtes in Dosen wegpackt - dann mag man das auch ohne Notfall gerne aufessen.


    Ich sehe da bei Deiner Tiefkühllösung zu allererst das Strom/Energieproblem,wehe dem wen Du die ganze Truhe auf einmal angetaut hast.Da kannst nicht gegen anfuttern !


    Milch,Mehl und Co ( für Brötchen^^) gibts auch in lange haltbar,Butter sogar als Dosenware.


    Ich glaube das ich Deine Einstellung zum Essen im allgemeinen gut verstanden habe,mir geht es genauso - mag auch meist nur selbst zubereitetes. Für den SO haben wir aber auch einige Abstriche machen müssen,wir kochen dort zwar "frisch" aber eben etwas weniger "dekadent"


    Fleisch und Wurst : Man ist dann halt gezwungen auf Goulasch und Braten auszuweichen bzw. bei Wurst auf etwas mit reichlich Nitritpökelsalz drin.


    Mach doch einen Kompromiss : Du frierst Dir einige Steaks und andere Leckerein ein,aber nur in einer Menge die Du notfalls ( Strom weg ) zu etwas länger haltbarem " umkochen" kannst :winking_face:

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Was spricht gegen Milchpulver & Co.?
    viele dieser Lebensmittel gibt's auch in ungefrohrener Variant von Gefriergetrocknet, Vakumiert, in Dosen etc...


    Solange Wasser hast, kannst alles abdecken ohne Auftauung und Stress.
    Gibt sogar Eipulver etc.


    Zudem sparst so eine Menge Platz.


    Beim Stromausfall kannst dir auch nicht ganz sicher sein:
    Sollte deine unbeobachtete Wohnung mal einen kleinen Stromausfall haben von dem nix mitbekommst, ist dein ganzer Vorrat im Arsch.


    ist meinem Nachbarn (Koch) privat passiert. War in den Ferien und bei uns Stromausfall. Sämtliche Produkte konnte er wegschmeissen. Stell dir vor wir hätten den Nachbarn nicht über den Ausfall informiert... Alles wieder verdorben eingefroren :winking_face:


    Dann noch ein Gedanke zu Sicherheitskonzept:
    Tritt der Notfall ein, kommt es zu Einbrüchen und Plünderungen. Als erstes sind da leere Wohnungen drann. Ein Fenster, ein Stein und rein. Und da würde deine schöne Kühltruhe stehen, reich gedeckt. Ungekühlte Nahrung kann man sehr gut Verstecken. Ich nehme an, das machst du schon bereits in der leerstehenden Wohnung. Wenn nicht kannst es gleich vergessen. Da triffst dann wenn dort ankommst einen geplünderten Vorrat an.


    Egal wie versteckt deine Wohnung ist, im Notfall kennen die Einheimischen solch eine Hütte.
    Also mach dir Gedanken, wie man den Vorrat unsichtbar machen kann. Eine Kühltruhe eignet sich da weniger.
    Was dabei gut ist, 2 Lager anzulegen. Ein offenes das geplündert werden kann und dann ein Verstecktes. Wenn das Plünderlager gefunden worden ist, suchen die Leute nicht mehr weiter :winking_face: Kann ja einfach Essen für ein Wochenende darstellen :winking_face: So ist dein Hauptlager dann noch besser geschützt: Falsche Spur legen :winking_face: Du kannst diesem Fakelager dann noch mehr Glaubwürdigkeit geben, dass dies Alles ist, in dem eine Fakevorratliste dort hinlegst mit dem Vermerk was alles ins Lager gehört :))) Da kommt keiner mehr auf die Idee, nach Verstecken zu Suchen.

  • Zitat von mirfälltnixein;286144

    Butter frieren wir schon länger ein, das ist kein Problem. Käse etc. habe ich noch nicht probiert. Würde mich freuen, wenn hier jemand seine Erfahrungen damit posten könnte.


    Kein Problem! Ich friere regelmässig Raclettekäse in Portionen vakuumiert ein. Nur musst du da beim Auftauen darauf achten, dass sie auch wirklich ganz aufgetaut sind, bevor du die Scheiben voneinander trennst. Ansonsten zerfallen diese...
    Mit anderen Sorten habe ich es noch nie ausprobiert, denke aber mal, dass dies auch gehen sollte.


    Butter frieren wir übrigens auch ein. Bisher ohne Probleme oder Geschacks- respektive Konsistenzveränderung.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Gefrorener Käse ist Bäääää!


    Kann man machen. Er verliert aber Geschmack und die Textur leidet. Nach dem Auftauen nur als Kochkäse zu gebrauchen, Gratins, Käseschnitten usw.
    Nur Hartkäse einfrieren am Stück. Weichkäse wird matschig. (Und man sollte ihn nicht länger als zwei, drei Monate einfrieren)


    Gruss, Worber

  • Hallo,


    wir bevorraten nach einem 3-Stufen-Prinzip.


    1. Der ganz normale Lebensmittelvorrat ("Speisekammer") wie ihn die Generation der 1970er noch von seinen Eltern her kannte. Also trockene ungekühlt haltbare Lebensmittel (Nudeln, Knäckebrot, Müsli, Reis etc.), Backzutaten, Gewürze, Salz, Honig und Zucker. Kaffee, Tee, Kakaopulver. Dazu selbst eingekochtes, v.a. Obst aus dem eigenen Garten (Birnen, Apfelmus, Pflaumen im Glas und Marmelade), Säfte (v.a. Apfelsaft) & Sirup (Holunder). Dann diverse Konserven (Fisch, Wurst, Gemüse, ein paar Fertiggerichte, Kondensmilch). 1-2 Paletten H-Milch, Kartoffeln, Zwiebeln, Äpfel. Getränke in Glasflaschen/Kisten. Allein dieser Vorrat reicht locker vier Wochen aus, um satt zu werden.
    Hinzu kommt noch der Inhalt der Gefriertruhe, den ich nach Möglichkeit rasch einkochen würde, um z.B. Fleisch und Gemüse zu retten. Den Kühlschrankinhalt würde ich in den Gewölbekeller packen, der hat bei uns fast ganzjährig 8°C.


    2. Die Wochen-Vorratskisten im Euro-Format (40x30x28xm) mit Deckel. Diese Kisten sind mit einer Zusammenstellung haltbarer Lebensmittel gefüllt, die den Essgewohnheiten unserer Familie entsprechen und für eine Woche bei 2 Erwachsenem und 1 Kind ausreichen. Von diesen Kisten, die gefüllt gerade noch gut zu tragen sind, haben wir immer 4-6 Stück eingelagert, also einen Vorrat für weitere 4-6 Wochen, der sich dadurch auszeichnet, dass er mit einem Griff z.B. ins Fluchtfahrzeug gepackt werden kann, wenn es schnell gehen muss (Hochwasserwelle rollt heran, man wird evakuiert etc.). Und man kann z.B. allein lebende Angehörige in der Umgebung schnell mal mit einem komfortablen Vorratspaket ausstatten, das einem einzelnen Erwachsenen 2-3 Wochen ausreicht (z.B. bei Versorgungsengpässen oder wenn es auf der Strasse unsicher ist). Da es sich beim Kistenhinalt weitgehend um "normale" Lebensmittel und Packungsgrössen handelt, wie wir sie auch in der Speisekammer haben, wird die Rotation erleichtert: was in der Speisekammer fehlt, wird aus einer Vorratskiste wieder aufgefüllt, was in der Vorratskiste felht, wird beim nächsten Einkauf wieder ergänzt.


    3. Für die ganz grosse Krise und weil die Bezugskosten dermassen niedrig sind, dass ein Verzicht auf eine Bevorratung sträflich dumm wäre, haben wir noch 50kg Getreide (25kg Dinkel, 25kg Weizen), Reis, Salz und Zucker in zwei 55l-Weithalstonnen eingelagert, was alle paar Jahre rotiert wird (Getreide geht als Hühnerfutter an nen Bauern und wird durch frisches von unserer örtlichen Mühlengenossenschaft ersetzt). In einer Stadtwohnung vielleicht keine Option, aber die meisten Wohnungen haben ein Keller- oder Dachbodenabteil und die Weithalstonnen haben gerade mal 45cm Durchmesser und sind stapelbar, müsste also in jeden Kellerverschlag passen.


    Ein wichtiger Aspekt neben den Essensvorräten ist die Trinkwasserversorgung. Wir sind in der glücklichen Lage, einen eigenen uralten Brunnen (2m Durchmesser, 7m tief, fast randvoll) mit oberflächennahem Grundwasser zu haben, aus dem sich die früheren Bewohner unseres Hauses bis in die 1960er Jahre hinein sogar per Handpumpe (Allweiler-Pumpe) komfortabel direkt in der Küche versorgen konnten. Wenn wir im Krisenfall zuhause bleiben können, dann ist dieser Brunnen unsere Wasserreserve. Zur Aufbereitung steht uns dann ein Tropffilter mit drei Keramikfilterkerzen (Berkefeld-Filter) zur Verfügung. Sollten wir das Haus verlassen müssen, haben wir einen Katadyn-Filter im Rucksack.


    Wir waren bis vor kurzem für mehrere Wochen in Namibia auf Zeltsafari und haben dort sehr gute Erfahrungen mit der "MyBottle" von Katadyn (bzw. dem Vorgängermodell davon) gemacht: selbst muffiges Wasser aus Tanks oder übelst gechlortes Leitungswasser in Camps war geschmacklich ok und keiner bereute den Schluck aus der Flasche. Die Filterstandzeit ist allerdings nur 90l. Aber für einen mehrtägigen Rucksack-Exodus durchaus eine Option.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Snowhawk;286150

    Was spricht gegen Milchpulver & Co.?
    viele dieser Lebensmittel gibt's auch in ungefrohrener Variant von Gefriergetrocknet, Vakumiert, in Dosen etc...


    Solange Wasser hast, kannst alles abdecken ohne Auftauung und Stress.
    Gibt sogar Eipulver etc.


    Genau das was Du hier ansprichst soll ja geändert werden. Momentan habe ich dort alles als gefriergetrocknetes Zeug auf Lager.
    Eipulver, Milchpulver, Käsepulver, Butterpulver, Fertigmenüs und natürlich auch alle Grundnahrungsmittel.
    Aber seien wir uns ehrlich, wer so wie ich das alles schon ausprobiert hat weiß das der Genuss dieser Produkte ein sehr relativer ist.
    Das einzige was wirklich gut geschmeckt hat gibt es leider nicht mehr zu kaufen. Outdoor-Food.de hat seine Pforten geschlossen und auch die Lagerbestände davon bei Dauerbrot.de sind zu Ende.:crying_face:


    Das dehydrierte plane ich dann in transportable Umzugskisten zu verpacken und...... eigentlich noch keine Ahnung was ich genau damit machen werde.


    Apropos Plünderung:
    Davor habe ich eigentlich keine Angst denn diese Wohnung würde ich sofort (300m von meinem Geschäft entfernt) besetzen wenn mir die Vernunft verbietet momentan Richtung Heimat abzudampfen. Und wenn ich einmal zu Hause bin, ist mir egal was mit der SO passiert.


    LG Wolfgang