Am Ende des Monats noch Geld übrig. Was tun?

  • Seit Monaten quäle ich mich damit rum, einen Teil von dem was am Monatsende übrig bleibt irgendwie in irgendwas mit Rendite zu investieren. Edelmetalle will ich keine mehr und sind mir gerade auch zu teuer. Bargeld daheim will ich auch nicht so viel rumliegen haben.


    Girokonto, Sparkonto, Tagesgeldkonto... usw. usf. fallen eigentlich flach da die ja nichts mehr abwerfen.


    Versicherungen (Lebens-, Risikolebens-, Altersvorsorgeversicherungen) habe ich genug und ich bin nicht bereit einem Versicherer oder einer Bank noch mehr Geld in den Rachen zu werfen als sie jetzt sowieso schon von mir bekommen.


    Nun bin ich aber im Finanzwesen eine absolute Null und habe auch kein Interesse und auch keine Zeit mir da ein vertikales Wissen anzueigenen.


    Ich wiederhole: ich möchte möglichst wenig Gebühren zahlen, muss das aber selbst managen, habe aber kein Interesse daran. Der Konflikt ist also klar zu erkennen.


    Immer wieder stoße ich bei meinen Recherchen auf das Wort "Fondsparen". Genauer: auf den passiv verwalteten Indexfond (ETF).


    Der Herr Jauerning von SPON erklärt das ganz gut auf SPON: http://www.spiegel.de/wirtscha…-schritten-a-1149936.html


    In Kürze: Man stellt einem ETF jeden Monat eine bestimmte Menge Geld zur Verfügung, das dieser dann in Aktien anlegt. Sind die gerade Aktien teuer kaufe ich weniger, sind die Aktien gerade günstiger kaufe ich mehr. Meine Rendite kann zusätzlich noch in weitere Aktien investiert werden (thesaurierend), mir aber auch auszahlen lassen.


    Ich bin jetzt nicht die Zielgruppe von Herrn Jauerning, trotzdem hört sich das für mich sehr machbar an. Das Konzept ist einfach:



    • Man sucht sich eine Bank
    • Man richtet sich ein Online-Depot ein
    • Man sucht sich einen Index (z.B. MSCI World mit durchschnittlich 7% Rendite seit 1970)
    • Zum Schluss noch einen Anbieter finden der den entsprechenden Index für möglichst wenig Geld anbietet
    • ETF thesaurierend anlegen und ins Depot legen
    • z.b. 10 Jahre warten und cool bleiben


    Und ich gehe nicht davon aus, dass die Wirtschaft innerhalb der kommenden 10 Jahre komplett zusammen bricht. Daher denke ich ganz ernsthaft über diese Option nach.


    Jetzt meine Fragen:



    • Aber was dann? Wie bekomme ich nach 10 Jahren mein Depot wieder monetarisiert?
    • Gibt es auch eine dynamische Variante bei der ich mal mehr mal weniger pro Monat anlegen oder gar pausieren kann?
    • Das Aktien grundsätzlich unsicher sein können ist klar und steht hier auch nicht zu Diskussion. Daher ein breit gestreuter Index wie MSCI World. Wo liegen aber noch irgendwelche Fallstricke für mich?
    • Hat jemand Erfahrungen?

    I feel a disturbance in the force...

  • Erfahrungen nicht, nur theoretisches Wissen. Deshalb nur eine Anmerkung: Bei ETF ganz besonders auf die Gebühren achten. Das sind für Fondshäuser sehr einfach zu verwaltende Produkte, weil man ja nur einen Index nachbauen muss, dessen Zusammensetzung bekannt ist. Das Fondsmanagement läuft also praktisch automatisch über ein Computerprogramm, das die ETF-Zusammensetzung parallel zum Index hält. Dennoch nehmen viele Häuser recht hohe Gebühren. Da lohnt sich der Vergleich zwischen verschiedenen Anbietern.

  • Zitat von lord_helmchen;309828


    Aber was dann? Wie bekomme ich nach 10 Jahren mein Depot wieder monetarisiert?


    Fonds verkaufen geht genauso wie kaufen. So funktioniert die Börse.


    Zitat von lord_helmchen;309828


    Gibt es auch eine dynamische Variante bei der ich mal mehr mal weniger pro Monat anlegen oder gar pausieren kann?


    Klar, musst ja keinen Sparplan nehmen. Du kannst ja auch jeden Monat einen individuellen Betrag anlegen. (oder sogenanntes Ultimosparen)
    Ich handhabe das so, dass ich einen Grundbetrag über einen Sparplan anlege und dann noch individuelle Beträge extra anlege, wenn es gerade passt oder günstig erscheint.
    Der Sparplan egalisiert deine Einzahlungen, da der Zeitpunkt des Kaufes in der Rückschau (ex-post) mal günstig und mal ungünstig ist.


    Zitat von lord_helmchen;309828


    Dass Aktien grundsätzlich unsicher sein können ist klar und steht hier auch nicht zu Diskussion. Daher ein breit gestreuter Index wie MSCI World. Wo liegen aber noch irgendwelche Fallstricke für mich?


    Gerade bei einem Weltindex importierst du dir auch weltweite Risiken (genauso wie Chancen) in deine Anlage.
    Da der MSCI World doch stark USA lastig sind vor allem Chancen und Risiken aus dem US-Binnenmarkt (Trumponomics) bzw. aus dem Außenwert des US-Dollars.


    Zitat von lord_helmchen;309828


    Hat jemand Erfahrungen?


    Ja, ich und tausende andere.
    Ich spare auch für meine Kinder bei Consors. Dort bin ich seit 20 Jahren Kunde.
    https://www.justetf.com/de/etf…nk-etf-sparplan-test.html
    Das Spreadrisiko im ersten Absatz ist eher theoretischer Natur und für einen Kleinsparer eher ohne Belang.

  • @Abendrot: vielen Dank für deine Erklärungen.


    Zitat von Abendrot;309847

    Fonds verkaufen geht genauso wie kaufen. So funktioniert die Börse


    Genau. Die Frage ist, ob man genau den Preis bekommt den man für sein Paket haben möchte. SPrich, man benötigt einen Käufer der bereit ist das auch zu zahlen.


    Wie darf ich mir das praktisch vorstellen? Wie verkaufe ich mein Depot am sinnvollstern zu dem dann aktuellen Marktwert?


    Zitat von Abendrot;309847

    Klar, musst ja keinen Sparplan nehmen. Du kannst ja auch jeden Monat einen individuellen Betrag anlegen. (oder sogenanntes Ultimosparen)
    Ich handhabe das so, dass ich einen Grundbetrag über einen Sparplan anlege und dann noch individuelle Beträge extra anlege, wenn es gerade passt oder günstig erscheint.


    Auch hier die Frage, wie ich mir das praktisch vorstellen darf. Ich benötige ja jemaden, den ich beauftragen kann und der das für mich abwickelt sprich einkauft.


    Zitat von Abendrot;309847

    Gerade bei einem Weltindex importierst du dir auch weltweite Risiken (genauso wie Chancen) in deine Anlage.
    Da der MSCI World doch stark USA lastig sind vor allem Chancen und Risiken aus dem US-Binnenmarkt (Trumponomics) bzw. aus dem Außenwert des US-Dollars.


    Was würdest du empfehlen?


    Edit: Die Laufzeit ist fest? Was passiert, wenn man vorzeitig an sein Geld möchte wie zum Beispiel im K-Fall...

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;309856


    Genau. Die Frage ist, ob man genau den Preis bekommt den man für sein Paket haben möchte. SPrich, man benötigt einen Käufer der bereit ist das auch zu zahlen.
    Wie darf ich mir das praktisch vorstellen? Wie verkaufe ich mein Depot am sinnvollstern zu dem dann aktuellen Marktwert?


    Onlinebroking funktioniert wie Onlinebanking. Anklicken: soundsoviel Stück zu "bestens" (das ist vereinfacht gesagt der beste aktuelle Kurs). TAN eingeben. Während der Börsenzeiten einige Sekunden warten. Bing. Und das Geld ist auf deinem Konto.


    Zitat von lord_helmchen;309856


    Auch hier die Frage, wie ich mir das praktisch vorstellen darf. Ich benötige ja jemaden, den ich beauftragen kann und der das für mich abwickelt sprich einkauft.


    Das machst du selbst im Onlinebroking. Geht genauso wie das verkaufen, nur dass das Geld dann weg ist und die Papiere (zB der Fonds) in deinem Depot sind.


    Zitat von lord_helmchen;309856


    Was würdest du empfehlen?


    Hol dir ein Infopaket von einem Onlinebroker wie Consors und lese dich mal ein. Tel: 0911 - 369 30 00


    Onlinebroking ist nicht schwerer zu begreifen als Messersschleifen oder das Zusammenlegen eines Wurfzeltes. :-))


    Wen du meinst, dass ich dir einen Börsentipp geben soll:
    [h=1] LU0340285161[/h]+.Der Fond kauft und besitzt die Aktien wirklich. Viele andere Fonds sind de facto Wetten auf den Kurs (und die Solvenz des Fondsemittenden)
    + Vergütung der Fondsgesellschaft 0,3% p.a. (nicht gratis, aber auch nicht teuer)
    + Ausschüttungen: Alle 6 Monate werden die angefallenen Dividenden ausgeschüttet.
    - Fondswährung USD
    - Aufleger UBS


    Zitat von lord_helmchen;309856


    Edit: Die Laufzeit ist fest? Was passiert, wenn man vorzeitig an sein Geld möchte wie zum Beispiel im K-Fall...


    Du hälst Aktien und ETFs so lange wie du willst. 5 Sekunden, 5 Stunden, 5 Tage, 5 Jahre ... Deine Wahl. Da gibts keine Laufzeiten.


    Ein ETF Sparplan ist einfach ein Dauerauftrag zu einem bestimmten Zeitpunkt (zB dem letzten Tag im Monat) eine bestimmte Summe Geld in einen bestimmten ETF zum dann aktuellen Kurs zu tauschen. Mehr ist das nicht.

  • In letzter Zeit häufen sich verstärkt irgendwelche Expertenmeinungen, dass Aktien in letzter Zeit meist recht gut gestiegen seien und in absehbarer Zeit eine Kurskorrektur zu erwarten sei, also ein größerer Sprung nach unten. Manche sagen, es stünde unmittelbar bevor, andere meinen, es könnte im näxhten Jahr soweit sein. Angeblich könnte es auswirkungen haben, wenn der Leitzins engehoben werden sollte.


    Ich will nicht orakeln, ich kann die Börsenlage nicht beurteilen, aber es scheint, als warte so mancher auf schlechtere Börsenzeiten.
    Früher oder später erholt sich die Börse natürlich von allen Strapazen. Aber wenn man es kommen sieht, wäre der Eintieg kurz danach sicher besser, als kurz davor.

  • Aussagen über "den Aktienmarkt" allgemein halte ich für fragwürdig. Die Werte und die dahinter stehenden Geschäftsmodelle sind so vielfältig, dass man da schon genauer schauen muss. Und wenn wirklich ein allgemeiner Kurseinbruch kommt, dann dürfte das ein Bestandteil eines allgemeinen wirtschaftlichen Problems sein.


    Meiner, zugegeben laienhaften, Meinung nach, sind Aktieninvestments derzeit interessant. ETF wären zwar nicht meine erste Wahl, sondern eher etwas zur Abrundung des Portfolios, aber das ist eine Sache der persönlichen Strategie.

  • Man muss das ja langfristig sehen. Schaut man sich mal die Verläufe unterschiedlicher Indexe an gab es immer Einbrüche. Die Frage ist, wie lange man warten möchte um nichts verloren zu haben. 2003 und 2009 waren mit Sicherheit schlechte Zeitpunkte. Auf der anderen Seite bekommt man zu diesen "schlechten" Zeiten auch viel Aktie für sein Geld, was in besseren Zeiten den Wert natürlich stark steigert. Mal eine laienhafte Deutung...


    Hier mal ein paar Kursverläufe über die letzten 17 Jahre. Der MSCI World hat sich mittlerweile wieder erholt und steht ganz gut da während der MSCI Europe immer noch nicht dort ist wo er 2000 mal stand. Nur dem DAX ist das irgendwie alles vollkommen egal...


    previval.org/f/index.php?attachment/39897/


    Quelle: https://www.onvista.de/index/


    Der DAX kam da immer noch am besten weg. Vielleicht wäre das eher was für ein ETF? Zusätzlich vertraue ich deutschen Werten natürlich auch noch mehr als anderen...


    Zitat von Asdrubal;310047

    Meiner, zugegeben laienhaften, Meinung nach, sind Aktieninvestments derzeit interessant. ETF wären zwar nicht meine erste Wahl, sondern eher etwas zur Abrundung des Portfolios, aber das ist eine Sache der persönlichen Strategie.


    Was wäre denn deine erste Wahl?

  • Zitat von lord_helmchen;310052


    Was wäre denn deine erste Wahl?


    Ich denke momentan eher an Einzelwerte. Aber das hängt mit dem Aufbau meines persönlichen Portfolios zusammen. Da gibt es einen Aktienfonds mit bereits sehr langer Laufzeit, der auch an einem Fondssparmodell hängt, noch zwei punktuelle Investments in Aktien- und Rentenfonds mit etwas kürzerer Standzeit, relativ viel Lebensversicherung, einen Immofonds, der seit ein paarJahren steht, selbst genutztes Wohneigentum und noch ein bisschen physisches Edelmetall.


    Immos und Lebensversicherung finde ich inzwischen anteilsmäßig reichlich vorhanden. Da werde ich zumindest auf Sicht erst mal nichts mehr reinstecken. Renten sind auf absehbare Zeit nicht wirklich interessant. Der Edelmetall-Aufbau läuft auf niedrigem Niveau nebenher weiter. Von irgendwelchen strukturierten Produkten, Optionen oder Rohstoffmärkten halte ich perönlich wenig und habe auch zu wenig Fachwissen. Bleiben also Aktien. Da sind ETF eine Möglichkeit, mir behagt aber die enge Bindung an einen Index nicht unbedingt. Da sind mir zu wenig persönliche Gestaltungsmöglichkeiten drin.


    Derzeit bin ich eher auf dem Trip, mir drei, vier Akien rauszusuchen und in den nächsten paar Jahren punktuell vierstellige Beträge reinzustecken. Das müssen dann hiesige Unternehmen aus Dax und M-Dax aus Branchen sein, deren Geschäftsmodell ich halbwegs nachvollziehen kann, deren Branche nicht zu viele Unsicherheiten erlebt und die aus anderen Gründen in Frage kommen. Erst mal muss ich allerdings noch ein bisschen was ansparen, mich dann ebenfalls mit Online-Brokerage vertraut machen und mich vor allem näher mit den Firmen und ihren Aktien befassen. Derzeit scheinen mir aber Versicherungen und Konsumgüterproduzenten interessant. Vor der Investitionsentscheidung will ich mich außerdem mal näher mit ethischem Investment befassen und schauen, ob es da irgendwelche Benchmarks für verschiedene Aktien gibt.


    Wenn diese Investments getätigt sind, wäre noch ein ETF als Ergänzung interessant, möglicherweise aber auch wieder ein Engagement auf dem Rentenmarkt, je nach weiterer Entwicklung dort.


    Aber wie geschrieben: Alles rein persönliche Gedenkenspiele. Andere können, dürfen und sollen das ruhig anders sehen.

  • Du kannst Dir auch Aktien nach der Dividende auswählen ohne auf die Kursentwicklung zu spekulieren. Die Kurse erscheinen (mir) im Moment eh alle sehr aufgebläht, da keiner weiß wohin mit dem ganzen Geld.


    Bei Fonds verdient meiner 20jährigen Erfahrung nach vor allem die Bank an den Gebühren, ich hatte noch nie einen, der sich wirklich besser entwickelt hätte als die Börsenindizes.


    Am besten ist es, wenn man nur "übriges" Geld investiert und sich darüber weder zu viel freut noch zu viel ärgert, wenn die Kurse steigen bzw. fallen. Wenn einem das keinen Spaß macht (mir macht es auch keinen), sollte es einen auch nicht den Schlaf rauben...


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Zitat von Cephalotus;310057

    Du kannst Dir auch Aktien nach der Dividende auswählen ohne auf die Kursentwicklung zu spekulieren.


    Eine Dividende wird von den Unternehmen festgelegt (je nachdem wie das Jahr gelaufen ist) und sollte doch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen. Daher verstehe ich das nicht so recht da ich ja nicht in die Zukunft schauen kann.


    Zitat von Cephalotus;310057

    Die Kurse erscheinen (mir) im Moment eh alle sehr aufgebläht, da keiner weiß wohin mit dem ganzen Geld.


    Ja, das stimmt. Es lohnt sich natürlich eher dann zu kaufen wenn der Preis niedrig ist. Nur irgendwann muss man halt auch mal anfangen.


    Zitat von Cephalotus;310057

    Bei Fonds verdient meiner 20jährigen Erfahrung nach vor allem die Bank an den Gebühren, ich hatte noch nie einen, der sich wirklich besser entwickelt hätte als die Börsenindizes.


    Die haben genug an mir verdient.


    Zitat von Cephalotus;310057

    Am besten ist es, wenn man nur "übriges" Geld investiert und sich darüber weder zu viel freut noch zu viel ärgert, wenn die Kurse steigen bzw. fallen. Wenn einem das keinen Spaß macht (mir macht es auch keinen), sollte es einen auch nicht den Schlaf rauben...


    Na ja. Übrig hab ich es nicht wirklich. Wer hat das schon? Von dem totalen Crash innerhalb der kommenden 10 Jahre kann man aber auch nicht ausgehen. Sollte das passieren, haben wir alle wahrscheinlich ganz andere Probleme. Irgendwelche Risikoanlagen werde ich mit Sicherheit nicht machen.

    I feel a disturbance in the force...

  • Zitat von lord_helmchen;310058

    Eine Dividende wird von den Unternehmen festgelegt (je nachdem wie das Jahr gelaufen ist) und sollte doch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen. Daher verstehe ich das nicht so recht da ich ja nicht in die Zukunft schauen kann.


    Jein. Die Hauptversammlung, also die Vertretung der Aktionäre, muss den Vorschlag des Vorstands zur Dividendenhöhe absegnen. Außerdem kann die Hauptversammlung der Vorstand die Entlastung verweigern, wählt zum Teil den Aufsichtsrat, der den Vorstand kontrolliert, und ist zumindest im Kern weisungsbefugt gegenüber dem Vorstand. In Summe bedeutet das, dass der Vorstand ein großes Interesse hat, die Aktionäre bei Laune zu halten. Gute Laune misst sich in der Wirtschaft vor allem in Geld. Insofern ist der Vorstand schon daran interessiert, sich die Aktionäre mit einer möglichst hohen Dividende gewogen zu halten.


    Du hast als Kleinaktionär freilich nicht wirklich ein Druckmittel in der Hand. Allerdings gilt die Formel "hohe Dividende = liebe Aktionäre" bei dir genauso wie beispielsweise bei einem Staatsfonds oder einer Unternehmerfamilie, die richtig große Pakete halten, es sei denn, sie hätten aktuell andere strategische Ziele.


    Für mich ist die Dividende ein (kleines) Nebenargument für ein Investment in Einbzelwerte.

  • Zitat von lord_helmchen;310058

    Eine Dividende wird von den Unternehmen festgelegt (je nachdem wie das Jahr gelaufen ist) und sollte doch von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen. Daher verstehe ich das nicht so recht da ich ja nicht in die Zukunft schauen kann.


    Naja, bei den DAX Werten kann man sich ja daran orientieren, was die letzten Jahre gezahlt wurde. Selbst 2-3% sind mehr als es mit Festgeld gibt.


    Zitat

    Wer hat das schon?


    Mir hilft es so zu denken. Jeden Euro den ich in Aktien stecke oder in Edelmetalle ist bei mir als "Konsum" abgeschrieben. Ich hatte damals in der Anfangszeit täglich die Kurse verfolgt und irgendwann fand ich, dass man mit sowas auch sein Leben vergeuden kann. Vor allem ist der Ärger irgendwie viel nachhaltiger als die Freude. Man ärgert sich über Verluste und auch über verpasste Chancen.
    Ich hab schon vor Jahren darüber nachgedacht mir Bitcoins zu kaufen. Hätte ich damals nur 10 oder 20 gekauft. Jetzt ärgere ich mich darüber, zehntausende Euro "verloren" zu haben, die ich nie hatte.
    Schon mal überlegt, warum reiche Menschen sehr oft garnicht zufrieden oder gar glücklich mit ihren Finanzen sind? Geld anlegen und die damit oft aufkeimende Gier ist in meinen Augen eine wirklich gefährliche Sache, die einem die Lebensfreude vermiesen kann und den Blick aufs Wesentliche im Leben trübt.


    Zitat


    Von dem totalen Crash innerhalb der kommenden 10 Jahre kann man aber auch nicht ausgehen. Sollte das passieren, haben wir alle wahrscheinlich ganz andere Probleme. Irgendwelche Risikoanlagen werde ich mit Sicherheit nicht machen.


    Ich hatte 2000 den totalen Crash mit meinen Fonds am neuen Markt. War davor konservativ und das lief gut und dann hat mich die Gier gepackt und ich wollte auch jedes Jahr 100% mehr so wie die anderen.
    Das Resultat war, dass ich zumindest mit diesen Fonds dann so 90-95% verloren hab, ich hab die dann 10 Jahre später erst verkauft, die meisten hatten sich aber nie wieder erholt. Gerade von einem Fonds hätte ich erwartet, dass der sowas zumindest dämpft, aber Pustekuchen.


    Wie man sieht kann ich mich da 2017 noch ganz gut dran erinnern. Die ungefähre Höhe der Gewinne aus den Jahren zuvor hingegen habe ich vergessen, obwohl ich damals fast täglich die Kurse verfolgt habe.


    Es mag bei jedem anders sein, ich fahre heute mit einer "kaufen und weitgehend vergessen" oder "einfach rumliegen lassen" Strategie. Sicher von der Rendite weitab von ideal, aber ich dafür habe ich einen super Schlaf und bin tatsächlich recht zufrieden.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich mache das so ähnlich wie cephalotus,
    ich bekam eine zeitlang bei verschiedenen Arbeitgebern jährlich ein paar Mitarbeiter-Aktien.
    Die habe ich als "Geschenk" abgeschrieben und die jährliche Dividende dann immer wieder in Firmen investiert deren Produkte ich kenne und von denen ich zu 100% überzeugt bin.
    Das gesamte Paket habe ich von Anfang an als "Spielgeld" abgeschrieben. Dann wird man auch nicht nervös wenn es an den Aktien auch Mal ab und wieder auf geht.
    Mal sehen was daraus bis zu meinem Rentenalter wird.
    Am Ende kommt es doch immer auf die Risikostreuung an.
    Ein Teil in Sachwerte, ein Teil in Aktien, ein Teil in Ausrüstung, Äcker und Wiesen,...)
    Dann kann auch kein Totalverlust bei raus kommen.

  • Zitat von Cephalotus;310057


    Bei Fonds verdient meiner 20jährigen Erfahrung nach vor allem die Bank an den Gebühren, ich hatte noch nie einen, der sich wirklich besser entwickelt hätte als die Börsenindizes.
    MfG


    Da vergleichst du ja auch Äpfel und Birnen.


    In der Regel werden bei solchen pauschalen Vergleichen die Ausschüttungen schon mal unter den Tisch gekehrt. Die durchschnitte Dividendenrendite deutscher Aktien liegt allein bei ca. 8%.


    Der "DAX" aus den Börsennachrichten ist ein Performance-Index, bei dem die Ausschüttungen wieder angelegt werden.
    Die meisten Fonds hingegen hingegen schütten aus. Das heißt man müßte sie mit dem Dax-KURS-Index vergleichen. Der steht gerade aktuell mal bei 5.765,62 Punkten und nicht bei 12.165,12 Punkten.


    zum lesen: http://www.boerse.de/dividende…e-Index-gegen-Kurs-Index/


    Aktiv verwaltete Fonds sollten gerade keinen Index nachbilden. Das können ETFs eben viel billiger.



    Gute Aktienfonds, besser gesagt flexible Mischfonds (also nicht irgendwas branchenbezogenes oder länderbezogenes) bilden also grundsätzlich keinen Index ab und man kann sie deshalb weder mit Indices noch mit ETFs vergleichen.
    Ein guter flexibler Mischfonds eignet sich als Alleinanlage, d.h. man hat nur diesen in seinem Portfolie, da dieser Fonds selbst schon alle interessant erscheinenden Märkte abdeckt und Risiken streut.


    Im Grunde sind aktive, flexible und international anlegende Mischfonds sogar die einzige Fondsklasse, die sich "an der Börse" überhaupt weitgehend frei bewegen kann. Zur Zeit ist ein solcher Fonds zu ca. 90% in Aktien investiert. In einer anderen Situation können aber auch ein hoher Anteil verzinslicher Anlagen vorteilhaft sein.


    Da diese flexiblen Mischfonds international und breit gestreut anlegen, liegen sie in keinem Jahr in der Spitzengruppe der Wertpapierfonds. Das schaffen nur die auf bestimmte Regionen oder Branchen spezialisierten Fonds. Leider sind das jedes Jahr andere. Wenn man vorher wüßte welche wäre das schön - genauso wie die Vorabkenntnis der gezogenen Lottozahlen.


    Ein guter flexibler Mischfonds zeigt seine Vorteile nur auf lange Sicht. Über mehrere Börsenzyklen hinweg, schlagen sie jeden einzelnen Index und erst recht jeden Indexfonds. Und genau dafür bekommt der Fondsmanager sein nicht gerade bescheidenes Gehalt und der Fondsaufleger seine Prämie, die gefühlt 50% der Zusatzperformace auffrißt.



    Die Suche nach einem guten Fonds dieser Art ist etwas mühsam, da die meisten Hitlisten sich auf viel zu kurze Zeiträume beziehen oder mit unrealistischen Annahmen arbeiten. Da muss man schon selbst suchen.
    Ohne Fleiß kein Preis! Oder besser gesagt, das sind dann Börsentipps, die es nicht gratis geben kann, da in ihnen ziemlich viel Inspiration und Transpiration stecken.

  • Zitat von Abendrot;310067


    In der Regel werden bei solchen pauschalen Vergleichen die Ausschüttungen schon mal unter den Tisch gekehrt. Die durchschnitte Dividendenrendite deutscher Aktien liegt allein bei ca. 8%.


    Der "DAX" aus den Börsennachrichten ist ein Performance-Index, bei dem die Ausschüttungen wieder angelegt werden.
    Die meisten Fonds hingegen hingegen schütten aus. Das heißt man müßte sie mit dem Dax-KURS-Index vergleichen. Der steht gerade aktuell mal bei 5.765,62 Punkten und nicht bei 12.165,12 Punkten.


    Ich hatte Fonds, bei denen die Ausschüttungen automatisch in neuen Fondsanteilen angelegt wurden und verglich die Gesamtsumme.


    Zitat


    Aktiv verwaltete Fonds sollten gerade keinen Index nachbilden. Das können ETFs eben viel billiger.


    Ich in meiner Naivität hatte erwartet, dass sich ein von Profis verwaltetes Aktiendepot besser entwickelt als einfach ein Durchschnitt, das war bei mir nie so. Wenn ich also genausogut oder meist sogar besser einfach nur einen Durchschnitt kaufen kann brauche ich auch keine Profis, so zumindest meine Erkenntnis.


    Zitat


    Ein guter flexibler Mischfonds zeigt seine Vorteile nur auf lange Sicht. Über mehrere Börsenzyklen hinweg, schlagen sie jeden einzelnen Index und erst recht jeden Indexfonds. Und genau dafür bekommt der Fondsmanager sein nicht gerade bescheidenes Gehalt und der Fondsaufleger seine Prämie, die gefühlt 50% der Zusatzperformace auffrißt...


    Die Suche nach einem guten Fonds dieser Art ist etwas mühsam, da die meisten Hitlisten sich auf viel zu kurze Zeiträume beziehen oder mit unrealistischen Annahmen arbeiten. Da muss man schon selbst suchen.
    Ohne Fleiß kein Preis! Oder besser gesagt, das sind dann Börsentipps, die es nicht gratis geben kann, da in ihnen ziemlich viel Inspiration und Transpiration stecken.


    Die guten Fonds wird's schon geben, ich hatte sowas nie erwischt.


    Einfach 5-6 verschiedene Wertpapiere großer Konzerne kaufen aus unterschiedlichen Bereichen wäre in meinem Fall deutlich schlauer gewesen.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ich habe mehrere Jahre in der Beratung für solche Geldanlagen gearbeitet.
    Als allgemeine Tipps kann ich nur sagen:


    1. Als Anfänger Händeweg von Einzelaktien! Ganz besonders wenn man nicht das unbedingte Verlangen hat Verluste zu machen.Ganz egal was Banken und Makler sagen.


    2. Auch bei Fonds gibt es Risikofonds die aber nicht als solche angeboten werden. Da wird dann gerne mit sehr hohen Gewinnen gelockt.


    3. Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich Banken und deren Berater meiden, da zum einen fast nur Bankeigene Fonds angeboten werden und zum anderen oftmals solche Fonds erst seit kurzer Zeit existieren und man somit auch keine Langzeiterfahrung über die Rendite hat, aber hohe Versprechen darüber gibt.


    4. Vor dem Kauf von Fonds/Fondsanteilen sich selber erst einmal intensiv in das Thema einlesen um bei einem eventuellen Beratungsgespräch auch die richtigen unbequemen Fragen stellen zu können.


    5. Nie, aber auch niemals für eine Geldanlage in diesem Bereich einen Kredit aufnehmen. Normalerweise sollte das bei einem Beratungsgespräch vomBerater abgefragt werden, wird es aber oft nicht. In diesem Fall ist die Beratung nicht i.O.


    6. Beraten lassen ist von Vorteil aber es gibt keinen unabhängigen Berater, jeder Berater bekommt beim Verkauf Provision. Man kann nur schauen wie gross ist die Bandbreite die wirklich angeboten wird und werden mir auch die Produkte angeboten die zu mir und meinen Anlagewünschen passen.
    Wenn die Voraussetzungen (z.B. eventuelle Laufzeit, flexible Einzahlung, garantierte Rendite: ja die gibt es, usw...) die ich mir für meine Anlage wünsche nicht explizit vor dem anbieten abgefragt werden und dann das Angebot darauf auch ausgerichtet ist: Finger weg



    Ich kann aus meiner Erfahrung leider nur einen Anbieter empfehlen, aber selbst bei dem gibt es ab und zu schwarze Schafe.


    Wer mehr wissen will PN an mich