Crashtag - Erste Maßnahmen

  • Das angesprochene Lärnszennario würde ich folgendermaßen abhandeln.


    1: Informationsbeschaffung, d.h. alle zur Verfügung stehenden Quellen zur Informationsbeschaffung nutzen, also visuel und medial. Ggf auch Freunde telfonisch warnen bzw nachfragen wieweit das Problem ausgebreitet ist. Erst wenn gesicherte informationen vorliegen kann geplant werden.


    2: Selbstschutz hat oberste Priorität, also alle Zugänge zum Wohnbereich sichern. Bei Familien geht das selbst natürlich bis zu gesammten Familie.


    3: Bei Hilfeschreien wäre die allererste Maßnahme, die Polizei zu alarmieren. Das macht mehr Sinn, als den Ritter in der Not selbst zu spielen. Wenn die Polizei nicht erreichbar/verfügbar ist, dann hat die "Süße" leider Pech, denn in solchen Fällen wird sie nicht die einzige sein, welche Hilfe benötigt und ich kann weder alle retten noch in diesem Fall mit smoking guns mehrere Leute ummähen um die Unschuld einer Frau zu retten. Das hat auch etwas mit Verhältnismäßigkeit zu tun.


    aber das ist nur meine Meinung


    Beste Grüße

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Guten Tag Nikwalla,


    ich lese, seit ich im S&P-Forum eingetragen bin, fast täglich ca eine halbe Stunde. Vielen Dank für den sicherlich gut gemeinten Hinweis.


    Herzliche Grüße, Karpatenwolfes

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Hallo,


    mit Aussagen wie


    "Auf Grund der Situation selbstverständlich nicht mehr zur Arbeit gehen. :peinlich:"


    Warum,
    solange die eigene Planung steht bzw. umgesetzt ist und es keine "Unruhen" gibt?


    Wir erwarten, dass die Polizei ihren Dinst tut.
    Die Verwaltung für UNS da ist.
    Der Rettungsdienst für UNS in den Einsatz geht.
    Krankenhäuser und Ärzte sollen für UNS da sein.
    Versorgungsbetreibe (Wasser, Strom) sollen für UNS da sein.
    Entsorgungsbetreibe (Abwasser bzw. Müllabfuhr) sollen für UNS da sein.


    Und die Vorbereiteten verstecken (sorry das Wort ist etwas hart) sich?


    Wer nicht zur Arbeit geht - warum auch immer - sollte sich zumindest um die Nachbarschaft kümmern.
    Noch kann er dort evtl. etwas in seinem Sinne bewegen bzw. lenken.


    Mein Beruf bringt es (leider oder Gott sei Dank, je nachdem) mit sich, dass ich täglich in verschiedene Betriebe und Verwaltungen komme.
    Da kann ich Infos ausschnappen die Wichtig sein können.


    Zu Hause bleiben - solange es keine Unruhen gibt - ist nichts für mich.



    Soll-/Ist-Zustand überprüfen.
    Eigene Sicherheit überdenken (Unruhen?).
    Zur Arbeit gehen - Nachbarschaftsgemeinschaft.
    Tarnen und Täuschen der Nachbarschaft.
    Rückzug ins versteckte Lager ("Besuch bei Freunden").


    Jeder wie er es für sich hält.


    Aber wer soll in den 2 Wochen "Bankenferien" (siehe Anfangsbeitrag) die Arbeit machen?


    Nichts für ungut, muss jeder selbst wissen - aber bedenke auch dass DU u.U. andere Personen brauchst die dann nicht bei der Arbeit sind.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Hallo epwin,


    da hast Du etwas sehr wichtiges angesprochen.


    Es gibt genügend Berufe, die auch oder gerade in Krisenzeiten unverzichtbar sind - ich selbst hätte auch ein extrem schlechtes Gewissen, wenn ich die mir anvertrauten Menschen im Stich liesse.


    So lange der Weg zur Dienststelle und mein Fernsein von meinem Zuhause weder mich noch meine Familie in Gefahr bringt, würde ich versuchen so gut wie es mir möglich ist meine Arbeit weiter zu führen.


    LG Itchy

  • Zitat von Itchy;98136

    Hallo epwin,


    da hast Du etwas sehr wichtiges angesprochen.


    Es gibt genügend Berufe, die auch oder gerade in Krisenzeiten unverzichtbar sind - ich selbst hätte auch ein extrem schlechtes Gewissen, wenn ich die mir anvertrauten Menschen im Stich liesse.


    Hallo Itchy,


    Du sprichst ein relevantes Thema an - jedenfalls nachdem ich Dein Profil angeschaut habe.


    Für mich war und ist S&P bisher ein dediziertes Kleinstgruppenthema, meine Frau und ich, Treffpunkte mit Freunden, andere Paare mit Prepper-Hintergrund.


    In Deinem Fall würde mich mal interessieren:


    Betreuung geistig behinderter Erwachsener. Das verlangt meiner laienhaften Meinung nach eigentlich nach spezifischen Katastrophenschutzplänen und löst bei mir eine Reihe von Fragen aus:


    Wie reagieren geistig behinderte Menschen, wenn ihr normales Leben durch eine Naturkatastrophe völlig aus dem Rahmen gerät, wenn man ihnen sagen muss "vergesst alles, was bis gestern Stand der Dinge war...."


    Was müsste ich zum Beispiel als Ersthelfer tun, wenn ich in einem brennenden, einsturzgefährdeten (Erdbeben) Gebäude einen geistig behinderten Menschen antreffe und das Ziel habe, ihn möglichst schnell aus dem Gebäude zu bringen und von der Notwendigkeit zu überzeugen, mir zu folgen.


    Ich bin mal ganz gespannt auf Deine Antworten


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hi Matthias,


    ich versuche mich mal kurz zu fassen, damit meine Antwort nicht den Rahmen sprengt...


    ich arbeite zurzeit in einer Werkstatt für behinderte Erwachsene, und dort mit sehr schwer behinderten Menschen, also wirklich teilweise Füttern und Windeln, ansonsten versuchen, den Schwächsten unserer Gesellschaft ihre Tage lebenswert zu gestalten.
    Immer noch und immer wieder mein Traumjob - auch wenn Aussenstehende es kaum glauben mögen - man wächst mit den Jahren zusammen und schliesst alle miteinander ins Herz!


    In einer grösseren Krise würde die Werkstatt zu bleiben und die Arbeit würde sich in die Heime verlagern - die heutzutage weit entfernt von "Anstalten" sind!


    Den eher fitten Menschen mit Behinderung kann man Einiges erklären.


    Schwierig wird es mit schwer behinderten Leuten.


    Wir haben ein mal im Jahr einen Probealarm.
    Meist ein Alptraum, sobald die Sirene losgeht reagieren gerade die ganz schwachen panisch, lassen sich nicht mehr anfassen, schreien, werden in der allgemeinen Aufregung agressiv, wir sind jedes mal heilfroh wenn wir alle Leute irgendwie auf den Sportplatz befördert haben.


    Daher sind wir im Kollegenkreis der Meinung, wenn es bei uns mal wirklich brennen sollte, hilft nur....
    nicht lange reden, beherzt zupacken und raustragen, draussen genügend Helfer zum gut zureden oder Festhalten.
    Um Kratz- und Bisswunden kümmern wir uns hinterher...


    Wenn unser Alltag völlig aus den Fugen geraten würde...
    würden die Meisten nicht all zu lange überleben.
    Wer auf Medikamente ( Epilepsie, Psychopharmaka...), Sondennahrung etc angewiesen ist,
    wer unbeweglich und hilflos im Rollstuhl sitzt,
    nicht in der Lage ist, eigenständig Nahrung zu sich zu nehmen,
    wer vor Angst ziellos durch die Wirren läuft...


    ich fürchte, wir würden viele unserer Leute verlieren.


    Zu Deiner Frage, wie Du Dich als Ersthelfer verhalten solltest:
    wenn Du merkst dass Du mit Zureden nicht weit kommst, ohne grosse Vorwarnung zupacken und rausschleppen, im Idealfall nicht alleine - unterschätze niemals die Kraft panischer verwirrter Menschen, egal wie schwach sie aussehen!


    Lieben Gruss und vielen Dank für Dein Interesse an meiner Arbeit,
    Itchy

  • Ich bin jetzt mal böse! Beim DLRG hat man uns gesagt: Gefährde nicht dein Leben bei der Rettung. Wenn er "Ertrinkende" um sich schlägt, warte ab bis er "ruhiger" wird. Dann kannste noch mal einen Versuch starten.
    Das gilt, für mich, auch bei der Rettung/Betreuung von Nichtfamilienmitgliedern. Ich mußte vor einigen Monaten mal eine Person, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ca 5 Km durch eine Stadt schieben. Nach ca. 500 m war ich soweit, das ich mir Gedanken machte, was passieren würde wenn wir in die Nähe eines Kanals etc kommen würden? Die Person hat die gesamte Zeit genörgelt:
    Die Pfleger können das besser, fahr nicht über die Kanaldeckel, das ruckelt zu stark etc.
    Viele Hilfebedürftige haben eine sehr starke Versorgungsmentalität entwickelt. "Das steht mir zu" hört man regelmäßig.
    Falls dieser Peronenkreis im c-Fall nicht seht schnell seine Anspruchshaltung ändert, wird es Ausfälle geben.
    Auch wenn jetzt mindestens 10 x "gefällt mir nicht" kommt, seht euch mal die Planungen für den Umgang mit Diabetikern, Demenzkranken etc an.

  • Hallo hamster,


    "böse" finde ich Dein Posting nicht, eher ehrlich.


    Wir reden aber über verschiedene Personenkreise.


    Die Menschen, die ich beschrieben habe, ruhen sich nicht auf ihrer Anspruchshaltung aus sondern sind, für immer gefangen in einem nicht funktionierenden Körper und/ oder dem Entwicklungsstand eines höchstens zweijährigen Kindes, nicht in der Lage, in irgendeiner Weise für sich selbst zu sorgen.


    Die von Dir beschriebene Anspruchshaltung habe aber auch ich kennengelernt, natürlich erzeugt die staatliche Rundumversorgung bei trägen Menschen ohne Ehrgeiz, das eigene Leben in eigene Hände zu nehmen, eine unsympathische Gier nach immer mehr Hilfe von Aussen.
    Wenn, wie in dem von Dir erlebten Fall, dann noch nörgelnde Undankbarkeit dazukommt, kommen einem natürlich garstige Gedanken.


    Recht gebe ich Dir natürlich bei der Aussage, dass man, bei allem Gutmenschentum, das eigene Leben nicht riskieren darf.
    Daher hatte ich ja in meinem ersten Post zu diesem Thema auch gesagt...solange weder der Weg zur Arbeit noch das Fernbleiben von Zuhause mich oder meine Familie gefährden.


    Wenn nix mehr geht, steht selbstverständlich meine Familie an erster Stelle.


    LG Itchy

  • Je nach Tiefe des crash-Geschehens werden Sonderfälle die jetzt schon eine Krise haben (körperlich, geistig oder sonstwie realitätsfremd) verschieden schwer darunter leiden.
    Ob jemand zur Arbeit erscheint wird auch davon abhängen, ob man noch von geregelter Bezahlung ausgehen kann und der Arbeitsweg aufgrund von Störungen zumutbar ist. Im Bereich der medizinischen Versorgung kann man davon ausgehen, daß nur noch absolut notwendige Operationen gemacht werden. Leute mit Wehwechen werden entweder gern heimgehen oder zur aktiven Mithilfe vergattert wenn Personalnot herrscht.
    Bei erstem crash-Tag sollte man noch versuchen, möglichst vor der später aufwachenden Masse soviel Frischware und sonstwie Nützliches einzukaufen wie irgendwie geht. Zuhause alles ordnen und durchsehen, zusätzlich Wasser bunkern. Erledigungen vorziehen: Wäschewaschen, sich ein ausgiebiges Warmbad und Rasur gönnen. Hilfsmittel zurechtlegen, die man für seine angenommenen Szenarien vorbereitet hat. Familienmitglieder und Freunde anrufen solange es noch geht und für ev. notwendig werdende Treffen mögliche Orte und Tageszeiten vereinbaren.
    Je nach Langsamkeit oder umgekehrt überraschendes Eintreten des Chrash wird das eine oder andere nicht möglich sein. Durch Probleme daher nicht psychisch runterdrücken lassen, sondern sich immer sagen: ich bin noch am Leben, muss nicht hungern oder Durst haben, bin gesund. Das ist sehr viel (werden nicht alle so haben)


  • Hallo Itchy,


    herzlichen Dank für Deine ausführliche und realistische Antwort.


    Für mich als potentiellen Ersthelfer nehme ich dann mal mit "nicht lange diskutieren, beherzt zupacken, um die Kratzer kümmern wir uns später, die sind eher zu verschmerzen als ein Menschenleben"
    (dass Menschen in Panik erstaunliche Kräfte entwickeln können, ist mir bewusst)


    Zu Deinen anderen Anmerkungen: Trotz aller Horrorstories über Plünderer: Menschen, insbesondere gut vorbereitete, sind im Katastrophenfall erstaunlich hilfsbereit. Das Problem - auch Dein Problem - dürfte Vernetzung sein. Wie erfahren potentielle Helfer aus der Zivilbevölkerung von den Nöten Deiner Schützlinge?


    Mit Antiepilektika oder Sondennahrung wird zwar kaum einer dienen können, aber mit konventioneller Nahrung, Wasseraufbereitung, Kleidung, Decken, Zelten, Stromgeneratoren, Koch- und Heizmaterial, Standardmedikamenten und Verbandszeug vermutlich mehr, als man so meinen sollte. Nur, wie erfahren die von Dir bei Zusammenbruch von Stromnetz, Festnetz, Mobilfunk - wie zum Beispiel nach dem Tsunami in Japan vor einem Jahr?


    Das Mittel der Wahl ist für viele hier Funk. Hast Du schon mal über das Thema nachgedacht? Selbst das billigste CB-Funkgerät ist besser als nichts. Ein ziemlich katastrophenresistentes Netz von entsprechend ausgerüsteten Teilnehmern und Relaisstationen, regelmässige Notfunkübungen eingeschlossen, bietet allerdings der Amateurfunk. Einstiegsausrüstung um die 100 Euro. Das leider erforderliche Wissen um die Betriebstechnik musst Du Dir allerdings vorher in ruhigen Zeiten aneignen. Einschalten und loslegen `a la Mobiltelefon funktioniert nicht. Nähere Infos bei Interesse gern von mir und sicher auch von Udo.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Matthias,


    kannst du bitte mal günstige (um 100 Euro), robuste und brauchbare CB_Funkgeräte empfehlen?


    Danke schon mal
    LG
    Günter

  • Zitat von maniacmantis;98867

    Hallo Matthias,


    kannst du bitte mal günstige (um 100 Euro), robuste und brauchbare CB_Funkgeräte empfehlen?


    Danke schon mal
    LG
    Günter


    Hallo Günter,


    bei CB-Funk habe ich nicht wirklich den Überblick, den dürfte aber der Besuch der nächsten Conrad-Filiale liefern, weil die zum Thema CB- und PMR-Funk ein ziemlich grosses Angebot haben.


    Zum Einstieg in den Amateurfunk - gerade für Mobilanwendungen, dürfte das hier bezüglich Austattung und Zubehör ein unschlagbar günstiges Angebot sein http://%22http//www.amazon.de/…4%22&tag=httpswwwaustr-21


    Besitze ich selber und ist positiv getestet. Es gibt auch Angebote ab 69 Euro, die ich hier aber nicht weiterempfehlen will, da ich keine Meinung dazu habe, ob das Gerät taugt.


    Üblicher legal Disclaimer:


    Das von mir genannte Gerät deckt Amateurfunkbereiche (2m,70cm) und UKW Seefunk ab. Für beide Bereiche benötigst Du eine Lizenz, die nach erfolgreicher Prüfung erteilt wird. "Schwarzfunken" ist zwar inzwischen in Deutschland keine Straftat mehr, sondern nur noch ein Bussgeldtatbestand, die Geldbussen können aber durchaus empfindlich sein. Im Notfall, wenn es um die Rettung von Leben und Gesundheit anderer Menschen geht, wird natürlich keiner nach einer Lizenz fragen. Für das Recht in A oder CH frage bitte Berufenere, ich kenne es nicht.


    Aber wie schon in meiner Antwort an Itchy gesagt: Der Amateurfunk- bzw. Seefunkkurs liefert nicht nur den Zugang zum "dürfen", sondern auch das erforderliche Wissen.


    Die 1 Millionen Euro Frage: Welche Relaisablage muss ich in D-A-CH typisch im 2m-Band einstellen?


    Wenn ich das nicht weiss, schrumpft meine Reichweite vielleicht von mehreren hundert Kilometern auf einige wenige Kilometer.


    Viele Grüsse


    Matthias

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  • Super!


    Danke für die schnelle Antwort Matthias :)


    LG
    Günter

  • hallo beisammen,


    wenn man sich die Bundestagsdrucksache zu den Folgen eines großen Stromausfalls ansieht , gehen die Verfasser davon aus, daß eine Gesundheitsfürsorge noch für eine gewisse Zeit in den Krankenhäusern möglich sein wird . In den Gemeinden sollen dann sowas wie Gemeinschaftspraxen in Schulen eingerichtet werden. Bewohner von Pflegeheimen sollen in Krankenhäuser verlegt werden .


    Was den gesamten Altenpflegebereich angeht , verlangen die Versorgungsverträge der Heime mit den Kranken/Pflegekassen und die sich daraus abgeleiteten Richtlinien keinerlei Krisenvorsorge. Der denkbare "GAU" ist die Evakuierung der Bewohner im Brandfall . Die Bewohner von Heimen sind zumindest wegen der Einrichtung erfasst - und wahrnehmbar . Problematisch ist die Versorgung von pflegebedürftigen, behinderten oder kranken Menschen , die alleine in ihrer Wohnung leben und von ambulanten Einrichtungen versorgt werden . Ohne Strom kein Sprit , keine Fahrmöglichkeit für ambulante Pflegedienste oder Essen auf Räder , ohne Strom fallen Hilfsmittel wie E-Rollstuhl , Sondenpumpe für Sondennahrung , Hausnotrufsysteme weg. Da hilft dann nur noch Nachbarschaftshilfe.
    Was bei einem flächendeckenden Stromausfall auch sehr schnell nicht mehr existiert ist die Versorgung mit gerade vom Arzt verschriebenen Arzneimitteln , die die Apotheken nicht vorhalten und bestellt und geliefert werden müssen .
    Bei Wegfall von Kommunikationswegen und Anlieferungsfahrzeugen wird es auch insofern zu Problemen kommen .
    Prinzipiell gäbe es in D dann die Zuständigkeit der Landratsämter . Ich glaube ehrlich gesagt nicht , daß sich darüber schon mal jemand Gedanken gemacht hat , wie man sich auf großflächige Szenarien vorbereitet. Wie in der Bundestagsdrucksache formuliert , werden dann wohl einige Menschen, die sich nicht mehr selber helfen können, auf der Strecke bleiben.


    Persönliche, prinzipielle Handlungsmöglichkeiten sehe ich da nur bei nächsten Angehörigen , im übrigen kann es nur bei einer üblichen Nachbarschaftshilfe bleiben.




    wolpi

  • Also wenn die Bekanntgabe abends in den Nachrichten käme würde ich wie folgt reagieren:


    1. Informationen sammeln
    2. Familie informieren
    3. Freunde informieren
    4. Eine Ründe durch den Ort drehen, schauen ob sich was tut (Mann)
    4. Alle verfügbaren Behälter inkl. Badewanne mit Wasser füllen (Frau)
    5. In aller Ruhe die Fahrzeuge betanken, falls möglich. (Mann)
    5. Falls notwendig Haus sichern (Frau)
    6. Verfügbares Bargeld abheben, falls dies noch möglich sein sollte


    7. Sollte es zu Unruhen kommen: Familie und Freunde versammeln. Persönlich halte ich Ausschreitungen bei einer Bankenschließung für eher unwahrscheinlich. Zudem wir hier eher auf dem Land sind.


    8. Hier im Forum austauschen.
    9. Falls möglich am nächsten Tag zur Arbeit gehen. Schon alleine wegen neuer Infos.
    9. Falls möglich in aller Ruhe einkaufen gehen. (Frau oder Mutter)
    11. Falls möglich auf Jagd für Fleisch sorgen.
    12. Abwarten wie sich die Lage entwickelt.


    Grüße

  • Zitat von buchemer;98886

    Also wenn die Bekanntgabe abends in den Nachrichten käme würde ich wie folgt reagieren:


    Hallo Buchemer,


    ein paar spontane und unsortierte Ideen, die mir gerade in den Kopf kommen, teilweise als Erläuterungen, teilweise als Ergänzungen Deiner Punkte


    Zitat von buchemer;98886


    1. Informationen sammeln


    Setzt voraus, dass ich über Zugänge zu Kommunikationsnetzen verfüge, die von externer Stromversorgung wirklich langfristig unabhängig sind. Mir fallen die Anhänger von iPads und iPhones immer durch ihren gehetzten Blick auf. Nicht weil sie verfolgt würden, sondern weil sie - trotz existierender Stromversorgung - immer auf der Suche nach der Kurzfristladung für die nächsten acht Stunden sind, wie der Junkie auf der Suche nach der nächsten Dosis.

    Zitat von buchemer;98886


    2. Familie informieren
    3. Freunde informieren


    Wie informiere ich die, wenn - Fukushima lässt grüssen - die Mobilfunkmasten entweder umgefallen oder von der Stromversorgung abgeschnitten sind?

    Zitat von buchemer;98886


    4. Alle verfügbaren Behälter inkl. Badewanne mit Wasser füllen (Frau)


    Je nach topologischer Lage kann der Wasserausfall mit dem Stromausfall zusammentreffen

    Zitat von buchemer;98886


    5. In aller Ruhe die Fahrzeuge betanken, falls möglich. (Mann)


    Bei Stromausfall funktionieren zwei Dinge nicht


    Kraftstoffpumpen aus Tanks
    Point of Sales Terminals an der Kasse

    Zitat von buchemer;98886


    6. Verfügbares Bargeld abheben, falls dies noch möglich sein sollte


    Das wird sehr schnell unmöglich sein.


    Zum ersten de facto durch Ausfall der elektronischen Bankingsysteme, zum zweiten durch Regierungsbeschlüsse. Es sollte jedem klar sein, dass eine Banknote zu 50 Euro etwa 10 Cent realen Materialwert hat.


    Zitat von buchemer;98886

    9. Falls möglich in aller Ruhe einkaufen gehen. (Frau oder Mutter)


    Auch da gilt: Habe Geld oder geldwerte Tauschartikel.


    Plastikgeld jeder Art ist ab Stromausfall wertlos


    Zitat von buchemer;98886


    11. Falls möglich auf Jagd für Fleisch sorgen.


    Da wirst es in Deutschland ziemlich schnell eng. In den ersten paar Wochen können sich erfahrene Jäger versorgen, aber dann ist das Wild ziemlich ausgedünnt.

    Zitat von buchemer;98886


    12. Abwarten wie sich die Lage entwickelt.


    Nicht nur abwarten, sondern auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat,
    also ich bin hier vom dem von Post Nr. 1 ausgegangen. Bankenschließung für 14 Tage.
    Sollte die digitale Kommunikation zusammenbrechen erschwert das die Sammlung von Infos erheblich.
    und ja ich gehöre auch zu den iPad Jüngern :lachen:.
    Denn das hält länger durch und ist einfacher zu bedienen als mein Laptop oder PC.


    Bei einem Wasserausfall kann hier kein kurzfristiger Vorrat angelegt werden.
    Einem Stromausfall (kurzfristig) seh ich recht entspannt. Notstrom und genügend Gas ist vorhanden.


    Also tauschen werde ich in den ersten Tagen mit Sicherheit nichts. Sollten die Geschäfte geschlossen bleiben kümmre ich mich erstmal um Zuhause.


    Das es mit Wild in den ersten Wochen eng wird bezweifle ich. Der Bestand erholt sich von jeder Treibjagd. Ich gehe nicht davon aus das Wilderer den Wildbestand gefährden. Zudem werden die Pächter schon bemüht sein darauf zu achten. Ein bis zwei Rehe und Schweine sollten wohl auch für einen größeren Zeitraum reichen. Wir wollen uns ja nicht nur von Wild ernähren.


    Grüße buchemer

  • Zitat von buchemer;98935

    Sollte die digitale Kommunikation zusammenbrechen erschwert das die Sammlung von Infos erheblich.
    und ja ich gehöre auch zu den iPad Jüngern :lachen:.
    Denn das hält länger durch und ist einfacher zu bedienen als mein Laptop oder PC.


    Hallo,
    dann kennst Du wohl den verzweifelt suchenden Blick nach der nächsten Steckdose? :)


    Was ich meine, ein iPad ist durchaus ein nützliches Instrument, wenn ich es autark versorgen kann. Ein ganz primitives Beispiel: Es ist technisch absolut kein Problem, ein leeres iPad aus handelsüblichen und an jeder Strassenecke erhältlichen Batterien zu laden. Nur wer hat die Technik/Adapter dazu bei sich? Mir kommen diese Mobilanwendungen oft wie ein ängstliches Springen von einer Steckdose zur nächsten vor. Mobilität heisst für mich, drei Wochen in Urlaub zu fahren, ohne Ladegerät und nationale Adapterstecker, ohne Gedanken an irgendwelche Steckdosen verschwenden zu müssen. Die iPhone-Fraktion fragt ja schon für die Anreise bei der Airline nach, ob der Flugzeugsitz auch über eine Lademöglichkeit verfügt. Das einzige Gerät, das mir bisher ein dreiwochenüberleben ohne Ladegerät garantiert, ist mein Sony eBook Reader.


    Für alles andere, wenn ich es für essentiell ansehe, sollte ich mir Gedanken über autarke Stromversorgung machen. Das kann von Solarpaneelen bis Selbstbauprimärzellen gehen.


    Zitat von buchemer;98935

    Das es mit Wild in den ersten Wochen eng wird bezweifle ich. Der Bestand erholt sich von jeder Treibjagd.



    Ich gehe nicht davon aus das Wilderer den Wildbestand gefährden. Zudem werden die Pächter schon bemüht sein darauf zu achten. Ein bis zwei Rehe und Schweine sollten wohl auch für einen größeren Zeitraum reichen. Wir wollen uns ja nicht nur von Wild ernähren.


    Im Normalfall, solange Fleisch aus dem Supermarkt billiger und einfacher zu beschaffen ist, natürlich nicht.


    Aber nur mal die einfache Überlegung: 80 Millionen Menschen in einem gnadenlos überbevölkerten Deutschland wären plötzlich auf Jagd und Fischfang verwiesen.


    Bei einer Bevölkerungsdichte von 10-20 Einwohnern pro Quadratkilometer (sagen wir mal der US Bundesstaat Montana) kann sowas funktionieren, bei rund 230 Einwohnern pro Quadratkilometer, die sich schon heute auf den Zehen stehen und sich vor Gericht (eben wegen der drangvollen Enge) in Nachbarschaftsprozessen zerrfleischen, eher nicht.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • @ Waldschrat


    Also nur das es keinen falschen Eindruck erweckt. Ich bin keine Apple- oder i-Tool Jünger.
    Wir haben uns damals das ipad zugelegt., weil es einfacher zu handeln ist wie ein Laptop.
    Es ging hier rein ums surfen oder vllt. mal eine Map nutzen.


    Bildbearbeitung, Homepageverwaltung etc. geht alles noch über den normalen PC.
    Ein Umstieg auf Apple kommt für uns nicht in Frage, zuviele Einschränkungen.
    Nahezu keine Schnittstellen, eingelöteter Akku, als Schrauber kann man da dran fast nichts mehr selber machen.


    Bei den Handys steh ich eher auf Robust und Ausdauernd.


    Mit der Fliegerei triffst du bei mir einen wunden Punkt. Ich fliege nicht da ich die Kontrollen hasse.


    Also zurück zum Thema, zum Teil geb ich dir da schon Recht mit dem Jagen und dem Angeln.
    Aber die Städter suchen erstmal nach der Lila-Kuh.
    Zu dem meinen die meisten das der Hirsch der männliche Teil des Rehs wäre.
    Das denkt sogar ein Teil der bei uns eher ländlichen Region.
    Dann können viele weder Blud sehen, noch ein Tier töten. Geschweige denn mit was.
    Die meisten werden erstmal zum nächsten Landwirt gehen, dann ins nächste Wildgehege und zu allerletzt in den Wald.
    Mit Sicherheit wird es auch hier ausnahmen geben.
    Dann ist es natürlich abhängig davon wie lange die Krise anhält.


    Grüße

  • Also, bei mir beträgt die Bevölkerungsdichte etwa 80 Einwohner pro Quadratkilometer. Der überwiegende Teil der Bevölkerung lebt in Städten und wird in den ersten Tagen des Crashes versuchen, die Insel zu verlassen, da eine Versorgung inn jeder Hinsicht dann nicht mehr möglich ist.
    Damit würde die Dichte auf unter 40 Einwohner pro Quadratmeter absinken, vielleicht sogar bis auf 30. Und da wäre - vorausgesetzt die übrigen können zusammenarbeiten - eine Selbstversorgung durch Landwirtschaft, Jagd und Fischfang durchaus möglich. Die dafür notwendige Infrastruktur ist vorhanden.
    Und ich glaube schon, dass das Potenzial für eine Zusammenarbeit hier aufgrund der Mentalität der Menschen vorhanden ist.
    Also geht es hauptsächlich darum, die ersten Wochen zu überstehen. Und da heisst es, Haus verrammeln und wachsam sein und die Sache aussitzen. Bürgerwehr wäre nicht schlecht, aber schätzungsweise wird sich sowas erst nach der ersten Plünderungsaktion bilden, da kann man wohl vorher reden soviel man will.