Der zeitliche Rahmen des S&P-Gedanken...

  • Also ich glaube ich untertreibe da ein bißchen.....

    Was zeitlich kurzfristige regional beschränkte Stromausfälle anbelangt,gebe ich Dir recht.Dies war aber nicht das zu beurteilende Szenario,sondern flächendeckend Deutschland oder / und Europa Totalausfall und über einen längeren Zeitraum.

    LG badener

  • Da gibt es Leute die wollen, das wir Solarstrom in großem Maße aus Nordafrika beziehen. Diese meist linken Ökogutmenschen machen mir Angst. Öl kann man ja noch etwas lagern. Wenn aber ein Herr G. aus L., von jetzt auf gleich sagen kann: Strom aus! Haben wir genaus das Problem. Erpressbar ohne Strom. Keine Logistik. Keine Kommunikation. Deshalb auch hier: Lieber ein Haus im Grünen, als einen Grünen im Haus.

  • Ich glaube, hier werden verschiedene Diskussionen miteinander vermischt.


    Einen längeren Stromausfall aus technischen Gründen halte ich derzeit auch für unwahrscheinlich, aufgrund der politischen Weichenstellungen könnte sich das aber demnächst ändern. Wenn sich der Netzbetrieb nicht mehr rentiert, weil man den Strom von Billiganbietern zum festgesetzten Preis durchleiten muss, wird eben nichts mehr investiert. Wenn der Bau neuer Kraftwerke überall auf Widerstand stößt, lässt man es halt. Wenn es dann mal so weit ist, dass tatsächlich Atomkraftwerke abgeschaltet werden, fehlt die Kraftwerksleistung natürlich irgendwo. Wie man die schwankende Windenergieversorgung sinnvoll ins Netz integriert, ist auch alles andere als geklärt. Das alles mag gut gemeint sein, aber ich habe nicht das Gefühl, dass die Verantwortlichen wirklich wissen was sie tun. Früher war die Versorgungssicherheit eines der wichtigsten Kriterien bei der Planung der Netze, in München gibt es z. B. "Reservekraftwerke" die nur dafür da sind, beim Ausfall der Leitungen nach außen die Versorgung sicherzustellen. Heute interessiert sowas scheinbar keinen mehr, wenn wir in D nicht mehr genug eigene Kraftwerke haben müssen wir den Strom von außerhalb beziehen, und wenn dann was ausfällt oder aus politischen bzw. wirtschaftlichen Gründen gekappt wird, sitzen wir halt im Dunklen.


    Ein anderes Thema ist ein Stromausfall aufgrund einer politischen oder wirtschaftlichen Krise. Wir haben erlebt, was passiert, wenn sich die Banken gegenseitig nicht mehr trauen und sich kein Geld mehr leihen. Was passiert, wenn sich die verschiedenen Akteure in der Energieversorgung gegenseitig nicht mehr trauen und sicherheitshalber keinen Strom mehr liefern? Was passiert, wenn ein großes EVU pleite geht? Was passiert, wenn Mitarbeiter der EVUs nicht mehr zur Arbeit kommen, weil es die Sicherheitslage in den Großstädten nicht zulässt oder die Währung, in die der Lohn gezahlt wird, nichts mehr wert ist? In solchen Fällen ist ein längerer Ausfall eigentlich vorprogrammiert. Und selbst wenn nicht: wovon soll man die Stromrechnung zahlen?


    Was die Folgen eines längeren Stromausfalls betrifft, mache ich mir um die Stromversorgung bei mir zuhause eigentlich am wenigsten Sorgen. Wofür braucht man den Strom denn wirklich dringend? Zentralheizung ist ein Problem, da sollte man für Alternativen sorgen. Auf alles andere kann man doch zur Not verzichten. Ich sehe das Hauptproblem eher darin, dass es ohne Strom keine Arbeit mehr gibt. Alle heutigen Fabrik- und Büroarbeitsplätze sind vom Strom abhängig. Für mich stellt sich also weniger die Frage, wie ich im Fall der Fälle mein Brennholz säge, sondern woher ich überhaupt noch Brennholz bekomme, ohne dafür bezahlen zu können.

  • Hier sollte man auch die Forderung der Linksparti: "Politische Streiks" nicht außer acht lassen. Klein Gruppen können dann die Regierung oder die Masse der Bevölkerung erpressen.

  • @all:
    Um auf jeden Beitrag einzeln zu antworten wäre einfach zu komplex:
    Deshalb hier erst mal vielen Dank für die vielen guten Beiträge!


    Interessant ist dabei doch, wenn man zwischen den Zeilen liest, das die Threadüberschrift immer noch Thema ist...
    Man hat für sich einen individuellen Zeitrahmen im Auge, merkt aber doch, dass irgendwo immer ein Punkt ist, wo es doch etwas knifflig werden könnte...


    Im letzten Herbst gab es einen Bericht über die europäischen Stromversorger und Ihre Netzte. Dort äusserten sich u.a. Sprecher von EON und Vattenfall.
    Es wurde gesagt, dass nach derzeitiger Sicht die Stromversorung in Europa eine der sichersten der Welt sei.
    Aber: Es wurde auch auf Mängel hingewiesen (auch Seitens EON und Vattenfall in Bezug auf die Kosten und das Preisdumping).
    Die sagten auch, dass wenn ein Kraftwerk down ist, es nicht aus eigener Kraft wieder neu starten kann! Dafür wären die Stromverbundnetze erforderlich. Es bedarf für einen Neustart eines Stromkraftwerkes einen Fremdstrom... hört sich blöd an, ist aber so. Ich glaube nicht, dass EON und Vattenvall in dem Fall Mist erzählen.


    Wäre D oder A oder CH - weit der Strom komplett weg (warum auch immer), dann bräuchte man Fremdstrom, um das System wieder zu starten.
    Viele glauben ja, ein AKW produziert ja Stom und kann die anderen versorgen. Ohne Strom von Außen funktioniert aber ein AKW auch nicht...verrückt oder?
    So auch bei einigen Wasserkraftwerken etc.
    Es gibt kein Perpetuum Mobile!


    Wo autark Strom hergestellt wird (auch Einzelkraftwerke), das haben die im Beitrag auch genannt: Österreich, Schweiz, Teile Italiens, Teile Frankreichs, Norwegens. Staubecken in den Bergen, die Turbinen und Wasserkraftwerke im Tal antreiben. Dort könnte man notfalls die Schleusen manuell steuern. Auch Island wurde erwähnt.
    Dieser Strom reicht aber nicht, um ganz Europa zu versorgen.
    Ob diese Kraftwerke für einen Neustart der kompletten Systeme reichen würden, haben sie nicht gesagt.


    @der Herzog:
    Ich gebe Dir für die Masse der Leute ja Recht, keine Frage!
    Ich denke, das was so gebaut und geplant wird, dürfte man mit in die Evolution des Menschen rechnen...auch wenn es meiner Meinung nach in eine Sackgasse geht:traurig: ...Abhängigkeiten wollen geplant sein:grosses Lachen:


    @andere Beiträge:
    Natürlich, wenn der Strom weg ist (dauerhaft und egal warum), dann werden unzählige Jobs nicht mehr da sein...weil nicht mehr erforderlich (EDV etc.).
    Dafür werden sich aber wieder Tätigkeiten ergeben!
    Der Bauer braucht Hilfe auf dem Feld und beim Vieh?
    Du hast als Städter Hunger und keine Vorräte etc.?
    Was spricht dagegen, dass der Städter (und nicht nur der) dann ein paar Kilometer läuft (weil nix Strom und nix Benzin) und dem Bauern etwas zur Hand geht?
    Das anlernen dürfte wohl das geringste Problem sein.
    Als "Lohn" gibt es dann Milch, vielleicht Fleisch, Wurst, Getreide etc...
    In vielen anderen Bereichen wäre dann auch "Man- und Woman-Power" gefragt.


    Kein Wasser mehr aus der Leitung? (ist definitiv Tatsache nach einigen Tagen ohne Strom!)
    Pumpen! Handbetrieb! Wo keine ist, kann eine eingeschwämmt werden.
    Wir hier z.B. haben das Grundwasser bei 7,50m stehen. Im letzten Jahr wurde noch ein Brunnenrohr manuell eingeschwämmt, weil das alte versandet war. Zack, Handpumpe dran und das Wasser läuft.
    Sowas ist alles kein Problem, es macht halt nur Arbeit.


    Heutzutage ist eben alles so verflixt einfach (augenscheinlich und augenwischerei..).
    Du gehst Morgens ins Büro oder zu einem sonstigen "sauberen Job", bekommst dafür Geld und kaufst Dir alles was Du brauchst im Discounter etc.
    Es ist ja alles da und verfügbar. Wie die Sachen dahin kommen, interessiert die wenigsten noch...


    Vor gerade mal Einhundert Jahren (ein Wimpernschlag im menschlichen Dasein), gab es das so nicht.
    Da war die Ware, die man erwerben konnte noch etwas wert.


    In den ganzen Szenarien denke ich ja immer noch etwas positiv und glaube letztendlich doch, dass es irgendwie auch dann weiter geht.


    Unsere ganze jetzige Entwicklung geht in eine Sackgasse und es wird früher oder später richtig rappeln..
    Dass es rappeln wird, davon bin ich überzeugt. Wann, das weiß ich nicht.
    Aber ich glaube, ich werde es noch erleben:traurig:


    ....und das unsere "Energieversorgung" irgendwann mal durch unendliche Energie (was und wodurch auch immer) gesichert wird, das bezweifel ich sehr.
    Dazu passt nämlich das ganze weltweite Wirtschaftssystem nicht.
    Die Jungs wollen verdienen...und nicht die Samariter spielen:traurig:

  • Wir sind zwar etwas Of Topic aber ich tue mich trotzdem mal kund.


    Zitat von hamster;32870

    Da gibt es Leute die wollen, das wir Solarstrom in großem Maße aus Nordafrika beziehen. Diese meist linken Ökogutmenschen machen mir Angst. Öl kann man ja noch etwas lagern. Wenn aber ein Herr G. aus L., von jetzt auf gleich sagen kann: Strom aus! Haben wir genaus das Problem. Erpressbar ohne Strom. Keine Logistik. Keine Kommunikation. Deshalb auch hier: Lieber ein Haus im Grünen, als einen Grünen im Haus.


    Hast du mal nachgeschaut wer den Vorschlag gemacht hat Strom aus Nordafrika zu beziehen? Das waren keine Ökogutmenschen das war der Club of Rome hier die Mitgliederliste schau mal auf die Ehrenmitglieder da kennt man doch den ein oder anderen. http://de.wikipedia.org/wiki/L…tglieder_des_Club_of_Rome


    und wenn ein Herr P. aus R. den Gashan zudreht stehen wir auch nicht besser da. Ach und aus Öl wird normalerweise kein Strom produziert.


    Meiner Meinung nach sollte man sich die verschiedensten Optionen offen halten und auch bei dem Wüstennetz sind mehrere Verbindungen nach Europa geplant. Also wen Herr G. aus L. keine Lust hat an uns zu liefern macht das nur ein geringen Teil des Stroms aus. Was spricht gegen Solarstrom aus Afrika, Gas aus Russland und Windenergie aus einem Verbundnetz aus offshoreanlagen aus Nord- und Ostsee. Wenn man alles zusammen nimmt ist man nicht erpressbar nur in die Abhängigkeit von wenigen sollte man sich nicht begeben.


    Gruß KUPFERSALZ

  • Hallo Kupfersalz, genau das was ich meine. Man soll sich weder als Einzelner, Gruppe, Staat oder Staatengemeinschaft in Abhängigkeit begeben.
    Besonders unter den oberen 10.000 gibt es viele Gutmenschen weil sie die Alltagsprobleme nicht kennen und im Zweifelsfall aufgrund ihrer Geldmittel und Kontakte die Krise sonstwo aussitzen können

  • Leute ich dachte hier wird um den zeitlichen Rahmen unserer Vorbereitungen diskutiert.


    Oder hab jetzt nur ich die Überschrift des Threads nicht richtig verstanden?


    Wir haben bereits einen Thread der sich mit Stromausfall beschäftigt oder?



    Also jetzt mal wieder zurück zum Thema ich versuche meine Vorräte auf 1 Jahr + ?
    auszubauen dies beinhaltet natürlich auch heizen/kochen ohne Strom Trinkwassergewinnung usw.


    Meine Vorbereitungen versuche ich so auszulegen das ich nicht so leicht überrascht werde was aber sicher doch passieren kann weil ich nicht weiß was auf uns zukommt.



    Gruß



    DosenBurger

  • Hallo joschi,
    bei einigen Dingen hast Du sicher recht.
    Doch was den Einsatz Hungriger Helfer bei Bauern zum Zwecke der Landarbeit angeht:

    Zitat

    Das anlernen dürfte wohl das geringste Problem sein.
    Als "Lohn" gibt es dann Milch, vielleicht Fleisch, Wurst, Getreide etc...

    da hast Du einiges nicht zu Ende gedacht. :crying_face: ich antworte aber nur auf einen Satz...
    Heute werden Traktoren und Melkmaschinen eingesetzt.
    Nimmt der Landwirt 100 Hilfsarbeiter an um seine 500Kühe zu melken, dann kann er im Laufe eines Tages sicher 20 Leuten zeigen, wie von Hand gemolken wird, wenn er es selbst noch kann und diese schaffen nicht mal ein Viertel von einem geübten Melker.
    Aber er hat keine Arbeitsmittel für 100Leutchen. Du sagst kann man organisieren, ja aber bitte sofort, denn die Hochleistungsmilchgeber liefern im Schnitt 24Liter Milch am Tag und wenn diese nicht aus dem Euter rauskommt, dann gibt es Entzündungen usw...
    Außerdem versuche mal eine Kuh von Hand zu melken, deren Euter prall voll ist, da die Melkzeit um sagen wir 6Stunden überschritten ist - das Viech tritt Dir Deine Kronjuwelen aus dem Beutel... Dazu kommt ungewohnte Arbeitshaltung, neue Erntehelfer können sich schon nach einigen Stunden (Stichwort Spargelstechen) nicht mehr bewegen - Rückenschmerzen.


    Wie auch immer hier kann der Bauer den Hungrigen bezahlen - mit Milch.


    Bei allen anderen Tätigkeiten kann das der Landwirt nicht. Denn der Hungrige will ja sofort etwas haben und nicht erst in 3Monaten, wenn die Ernte eingebracht wird. KEIN Landwirt kann 100 Helfer mit Wurst oder ähnlichem bezahlen, denn der Milchbauer hat nur Milch, der Schweinebauer hat nur Schweine und der Landwirt hat erst nach der Ernte Kartoffeln oder Getreide.
    KEINER von diesen hat für 100 Helfer oder mehr Futter rumliegen (bis zur Ernte), das er den Helfern sofort in die Hand drücken könnte...
    Also werden die Viecher notgeschlachtet, so schnell es geht und zum Getreideanbau oder Kartoffeln einbuddeln OHNE SPATEN kommt erst keiner, weil es nichts zu futtern gibt.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla,
    der noch 3Spaten in Reserve liegen hat... :gratuliere:

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;32928

    da hast Du einiges nicht zu Ende gedacht. ... 500Kühe...Also werden die Viecher notgeschlachtet


    Hallo Nikwalla,


    jetzt hast Du aber auch nicht zu Ende gedacht :) Wie soll der Bauer denn in Deinem Szenario die 500 Viecher notschlachten, wenn ihm schon die Gerätschaften für 100 Melker fehlen? Ein Rind bringt etwa 250kg Netto-Fleischertrag, macht bei 500 Stück 125 Tonnen oder zehn gefüllte ausgewachsene Kühllaster... Da werden dem Bauern nicht nur die Melkeimer knapp werden, sondern auch die 500g-Dosen (es sei denn, er hat grad noch ne Viertelmillion davon rumliegen).


    Ich habe ein paar landwirtschaftliche "Milch- und Fleischerzeuger" und -verarbeiter im Bekanntenkreis. Die kennen die Problematik, dass sie von der Funktion der Stromversorgung, der Lieferkette (Futtermittel) und der Abnehmerkette abhängig sind. Aber Bauern sind nicht blöd. Die haben ihre Netzwerke (Maschinenringe, Genossenschaften), die bei Problemen durchaus zur Selbsthilfe in der Lage sind. Da gibts mobile Melkstände, große Stromerzeuger und und und. Gerade grosse Milch- oder Mastbetriebe bauen sich heute ein zweites Standbein mit Biogas-Erzeugung und -Verstromung auf. Die sind weitgehend energieautark, zumindest was den stationären Hofbetrieb angeht. Für den unbedingt notwendigen landw. Fuhrpark könnten schätzungsweise innerhalb eines Jahres (Umstellung Anbauflächen) ebenfalls dauerhafte Selbstversorgerlösungen eingeführt werden (Biodiesel, PÖL).


    Sofern man nicht gerade davon ausgeht, dass sich sämtliche Kraftstoffbestände über Nacht in nichts auflösen, sollte man mit dem, was noch in div. Tanks inkl. Heizöl ist und man im Rahmen von Notstands-Massnahmen rekquirieren kann, die kritischen Infrastrukturen mindestens ein Jahr aufrecht erhalten können. Da fällt halt mal der Sportunterricht im Winter aus und schon hat man 150.000 Liter besten Diesel-Ersatz aus dem Erdtank des Sporthallenkomplexes... Damit betreibe ich dann schon mal den Fuhrpark eines mittleren Agrarbetriebs 4-5 Jahre lang...


    Mein S&P-Planungszeitraum sieht so aus:


    1. Kurzfristige (1-30 Tage anhaltend) totale Systemstörungen "aussitzen" können:
    - ständig aktueller Notvorrat (Essen, Wasser, Medikamente, Energie)
    - immer das "Ohr am Rohr" also über aktuelle Entwicklungen informiert sein

    2. Mittelfristige (innerhalb 1-2 Jahren entstehend) Verschlechterung der Versorgung kompensieren können, durch:
    - haltbare Werkzeuge, Geräte, reparierbare Dinge statt Wegwerfprodukte
    - Netzwerke, die den Wegfall staatlicher Versorgung kompensieren können
    - Möglichkeit zum Gartenbau, Kleintierhaltung
    - Flexibilität bei der privaten Energieversorung (Biomasse, Wind, Sonne...)
    - benzinfreie Mobilität (Elektro-Rikscha? Selbstbauten? 1-Spänner??)


    3. Langfristigen Systemwechsel (Zerfall des alten Systems "mangels Wartung", Chaosphase, Aufbau eines neuen Systems) "überleben", ggf. sogar komfortabel (er)leben zu können.
    - Aktiv den Wandel mitgestalten...
    - ...



    Grüsse


    Tom

  • Hallo tomduly,
    lesen hilft:

    Zitat

    werden die Viecher notgeschlachtet, so schnell es geht

    :lachen:
    so schnell es geht und Wurst in Dosen macht keiner, wenn vor der Tür Hungrige nach Futter schreien... Ein Rind zerteilen dauert eine halbe Stunde Punkt. Dafür gibt es auch genug Helfer, die sogar nachhelfen, dass es nicht so lang dauert....

    Zitat

    Aber Bauern sind nicht blöd. Die haben ihre Netzwerke (Maschinenringe, Genossenschaften)

    hat keiner behauptet, aber benenne mir die Genossenschaft die zum AUSLEIHEN bei Bedarf mobile Melkstände vorhält, je einen für den Betrieb ab 200 Stück Rindvieh.

    Zitat

    Kraftstoffbestände

    Kraftstoff gibt es genug und ist sicher verfügbar. Aber nicht für den Bauern sondern Polizei, Bundeswehr, und und und.
    Wie eventuell bemerkt wurde, tom, haben die Bauer ein gewisses Problem heute mit dem erzielten Preis für ihre Milch. Hilft ihnen heute einer? Nein.
    Und hilft ihnen dann einer sofort? Nein nach 3- 4 Wochen falls wieder Ruhe einkehrt, dann fragt sich sicher jemand wo ist die Milch zu meinem Kaffee, aber dann sind die Rindviecher längst verspeist.
    Bitte wirklich zu Ende denken, dann gibst Du mir vielleicht Recht und wenn nicht macht das auch nichts.:winke:
    Ps. Nur eine Frage, Du schreibst Notvorrat Essen 1Monat - und dann ?!
    Mit friedlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Ot


    Zitat von hamster;32870

    Da gibt es Leute die wollen, das wir Solarstrom in großem Maße aus Nordafrika beziehen. ... Wenn aber ein Herr G. aus L., von jetzt auf gleich sagen kann: Strom aus! ...


    Nordafrika besteht meinen bescheidenen geographischen Kenntnissen nach aus Marokko, Algerien, dem genannten "L.", Tunesien, Ägypten ...


    ... und in Spanien finden sich vielleicht auch noch wüste ausgedorrte Flächen, wo das eine oder andere Solar(thermische) Kraftwerk Platz hätte ...


    Was hat "Herr G." in Marokko, Algerien, Tunesien, Ägypten und Spanien zu melden??????


    kann also höchstens sagen: ein Sechstel weniger Solarstrom - bzw. unter Berücksichtigung von ein paar tausend Windrädern, Biogasanlagen, usw.: Bitte mal 5 bis 10 % Strom einsparen :grosses Lachen:
    (und natürlich: Deviseneinnahmen aus!)


    bei Öl und Gas kommt es hingegen mehr als nur auf den Breitengrad an ...

  • Zitat von Nikwalla;32945

    Bitte wirklich zu Ende denken, dann gibst Du mir vielleicht Recht und wenn nicht macht das auch nichts.:winke:


    Stimmt. :face_with_rolling_eyes: Vermutlich gehen wir von verschiedenen Ansätzen aus. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann gehst Du von einem verbreiteten plötzlichen Systemkollaps aus, der dafür sorgt, dass (etwas überspitzt dargestellt) eben noch der Strom für die Melkmaschine da war, dann ausfällt und wenig später stehen die hungrigen Städter zu hunderten auf dem Hof und wollen Essen. Ich geh dagegen davon aus, dass ein umsichtiger (und geschäftstüchtiger) Landwirt durchaus erkennt, dass die Zuverlässigkeit unserer Versorgungsinfrastruktur nachlässt und er aus eigenem Antrieb Vorsorge dagegen trifft. Und wenn er sich nur die wichtigsten Ersatzteile seiner Melktechnik einlagert und ein 30kVA-Notstrom-Aggregat hinstellt. Das benötigt in der Stunde etwa 8 Liter Diesel, da kann er bei stundenweisem Betrieb mit dem Inhalt eines Heizöltanks einige Monate autonom sein und gewinnt Luft, seinen Betrieb den geänderten Bedingungen anzupassen (z.B. Biogas zu produzieren). Aber lassen wir es damit gut sein...


    Zitat

    Ps. Nur eine Frage, Du schreibst Notvorrat Essen 1Monat - und dann ?!


    Wenn ich meine komplette S&P-Philosophie in jedem Beitrag ausbreite, werden meine Artikel noch länger :peinlich:. Ich halte es beim Notvorrat mit den Mormonen: ein paar Zentner Getreide (Dinkel, Weizen), 10kg Salz, 40kg Zucker. Salz und Zucker sind "wartungsfrei", die Körner werden jährlich umgeschlagen (mein Bruder hat Gänse, die freuen sich..). Getreide hole ich bei unserer Mühle, vorgetrocknet und gereinigt in 25kg Säcken. Das ganze passt problemlos in einen gewöhnlichen Aktenschrank aus Blech - mäusesicher. Wasser hab ich im eigenen Brunnen.


    Meine Strategie für kurzfristige Versorgungsstörungen ist bewusst auf ca. einen Monat beschränkt, dafür ist dann aber auch "alles" vorrätig. Längere "Komplettvorräte" halte ich für fast schon paranoid, wo setzt man die Grenze, wenn man anfängt, sich mit Verbrauchsgütern aller Art bis zum St. Nimmerleinstag einzudecken? Womit soll ich anfangen? 2.000 Wattestäbchen, 500 Pack Papiertaschentücher, kubikmeterweise Klopapierrollen (Milliarden Menschen kennen so etwas nicht einmal)... Und womit soll ich aufhören? 20.000 Teelichter, 10 Sätze Winterreifen, Ersatzzylinderkopf für den Ersatzmotor für das Stromaggregat? Man kann sich auch verrückt machen und wenn man dann ängstlich einsam auf seinem 10-Jahres-Vorrat-Stapel hockt und ihn mit seiner Flinte verteidigt, dann darf man bildlich gesprochen, nicht für einen Moment aus dem Haus, ohne befürchten zu müssen, dass die mühsam gehamsterten Vorräte gemopst werden.


    Der Mensch ist eigentlich ein recht zähes Wesen und Stehaufmännchen. Nur in der Herde neigt er zu seltsamem und kopflosem Verhalten. Alleine oder noch besser in der kleinen Gruppe, kann man eigentlich immer und überall wieder "neu anfangen", dazu reicht ein wenig Selbstvertrauen und Glauben an die eigenen Fähigkeiten.


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von Nikwalla;32928

    da hast Du einiges nicht zu Ende gedacht....
    Nimmt der Landwirt 100 Hilfsarbeiter an um seine 500Kühe zu melken, dann kann er im Laufe eines Tages sicher 20 Leuten zeigen, wie von Hand gemolken wird, wenn er es selbst noch kann und diese schaffen nicht mal ein Viertel von einem geübten Melker......


    ...und deshalb habe ich mir Heute mal die Mühe gemacht, hier einen relativ großen Bauern und Landwirtsbetrieb aufgesucht.


    Hof mit fast 100 Kühen und Rindern und Feldern.
    (zwar kein zertifizierter Biohof, jedoch moderate Haltung; Teils Dauerstallung, teils Freiland).


    Ich habe ihm die Diskussion hier erzählt und gefragt, wie es bei Ihm auf dem Hof denn aussehen würde, wenn der Strom weg ist.


    Interessiert und etwas erfreut war er, dass sich tatsächlich noch Leute Gedanken über die Landwirte machen.


    Allerdings fragte er mich auch sofort, ob ich der Meinung sei, dass Bauern grundsätzlich dumm seien...
    Er "Junge, glaubst Du wir machen uns nicht so unsere Gedanken?"
    Solche Themen würden gerade heutzutage oft besprochen.


    Der Landwirt hat seit mehreren Jahren zwei Dieselgeneratoren für den Melkbetrieb und die Zwischenkühlung. Er sagte, die meisten Landwirte hier in der Gegend haben sich auch derart abgesichert.
    Mit dem Dieselvorrat könne die Viehwirtschaft locker einige Wochen überbrückt werden.
    Ich sprach ihn dann auf die viel zitierten Fälle aus dem Münsterland an, wo ja seinerzeit das Vieh so gelitten hätte als der Strom weg war.
    Er meinte, sowas sei nur Schwachsinn und Panikmache der Medien.
    Ich solle bedenken, dass der Hof und das Vieh seine Existenz sind.
    So würden es auch die meisten anderen Landwirte sehen.
    Selbst ein langsamer Umstieg auf kompletten Handbetrieb sei für Höfe seiner Größe kein Problem.
    Seine Zusatzinfo: Jeder Milchbauer kann eine Kuh von Hand melken.
    Auch für mögliche Fälle von Milchfieber, welches sicher eintreten würde, hätte er genug Antibiotika vorrätig um zu helfen.
    Interessant und etwas lustig war, dass er erwähnte, dass auch bei dauerhaftem Stromausfall keine seiner Kühe deswegen geschlachtet würde.
    Er sagte: Die Kuh wird zwar kirre vor Schmerzen, aber weder das Euter noch die Kuh wird platzen...die Milch tropft aus...seine Kühe wären zwar Ertragskühe, aber würden trotzdem noch wie jede andere Kuh auch funktionieren:grosses Lachen:


    Zum Threadthema habe ich ihn auch gefragt:
    Breites Grinsen...."Junge...die Vorräte reichen für Jahre....."

  • Die eigenen Kälber könnten auch noch Abhilfe schaffen! Sind ja sozusagen die Biomelkmaschinen!


    Gruß
    Nachtfalke

  • Zitat

    Allerdings fragte er mich auch sofort, ob ich der Meinung sei, dass Bauern grundsätzlich dumm seien...



    wenn du wieder da bist bestelle einen lieben gruß und sage:
    Grundsätzlich nein..


    Es kommt einen nur vor als würden Bauern egal welcher Zweig
    jedes Jahr was zu meckern haben...


    Entweder wird viel zu wenig geerntet


    "Die Ernte in diesem Jahr ist schlecht und wir bekommen dadurch nicht genug Geld"


    oder viel zu viel...


    "Durch die Überproduktion fallen die Preise für das Produckt in den Keller"


    Vielleicht sind es auch nur wieder diese vielen Schmierfinken die nach
    einer Geschichte suchen....



    In Bauer sucht Frau
    nehm ich diese Landwirte auch nicht ernst...
    Das sind mal ein paar Fosten die sich überall finden lassen...

  • Nachtfalke: Diese sog. "Biomelkmaschinen" funktionieren aber auch nur solange, wie sie nicht "entwöhnt" wurden, was in der Milchproduktion aufgrund von Profitgründen relativ schnell passiert. Ein weiterer Grund ist die hohe emotionale Bindung, die sich nach längerem Kontakt zwischen Kuh und Kalb ergeben würde und der Mutterkuh die Trennung so schwer machen kann, daß der Ertrag darunter leidet. Das heißt, daß nur ein sehr geringer Bruchteil der "Biomelkmaschinen" im StromAUSfall zu Einsatz kommen könnte, nämlich die, die grade geboren wurden.


    Joshi: Solch Antibiotika-verseuchte Milch würd ich nicht trinken wollen. Wenn der Bauer schon sagt, daß er ganz sicher das Milchfieber in seinen Bestand kriegen würde, dann hat er ganz offensichtlich eine zu hohe Milchleistung pro Kuh, also Hochleistungskühe, die zwar ordentlich Milch produzieren, aber ansonsten anfällig ohne Ende sind. Nicht eben beste Voraussetzungen ...

  • ähmmm...Info vom Bauern (da mir "Milchfieber" gänzlich unbekannt war"):
    Solange Antibiotika ins Euter eingeführt wird, wird die Milch grundsätzlich weggeschüttet.

  • Zitat von joshi;33153

    ...Selbst ein langsamer Umstieg auf kompletten Handbetrieb sei für Höfe seiner Größe kein Problem.
    Seine Zusatzinfo: Jeder Milchbauer kann eine Kuh von Hand melken...


    Mein Ex-Schwager hat auch 60 Milchkühe bei sich im Stall stehen, deswegen kenne ich mich mit der Materie ein wenig aus. Für die Stallarbeit wie Füttern, Misten und Melken mit der Melkmaschine brauchten 2 Personen ca. 2 1/2 Stunden jeden Morgen und Abend. Von Hand Melken wäre zwar kein Problem, schließlich musste auch bei einer Melkmaschine jede Kuh von Hand angemolken werden bevor sie angeschlossen wurde. Aber um eine Kuh von Hand zu melken braucht jemand der es kann 10 Minuten oder länger, bei 60 Kühen und zwei Personen wären das rein rechnerisch 5 Stunden zusätzlich zum Füttern und Misten, vorausgesetzt man würde das überhaupt durchhalten, da Melken verdammt in die Arme und in den Rücken geht. Eine Umstellung von Maschinen- auf Handbetrieb müsste da schon seeeehr langsam gehen, da man erst einmal zusützliche Arbeitskräfte bräuchte und diese anlernen müsste will man seinen Milchkuhbestand halten. Nebenbei muss ja auch noch Anbau und Ernte der Futterpflanzen für die Kühe gewährleistet sein.

  • viele Kühe Melken


    In Eva Marbachs Roman "EMP" kommt diese Sache auch einmal von einem Großbauern zum Krisenstab zur Sprache.
    Dieser fordert sofort wesentlich mehr Helfer,da seine alle nach zwei Tagen Sehnenscheidenentzündungen in den Armen hatten und ausfielen.


    Der Gedanke hat mich erst mal schmunzeln lassen,ist aber ganz logisch und auf solche Sachen kommt man erst mal gar nicht.


    :winke:Stalkerunit