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  • Hallo SP-Mitglieder,


    ich habe hier noch eine sehr interessante medizinische Dokumentation über den Krankheitserreger der Zecken:



    Es ist die heimtückische Borreliose!



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    Gruß sagt der Jörg

  • Borreliose kann man wenigstens recht einfach behandeln.


    Hingegen FSME eine viren Krankheit durch die Zecken übertragen kennt keine Behandlung.


    Ich habe mir diese Krankheit letztes Jahr geholt. Habe drei Monate gebraucht um nach der Meningo-Enzephalitis wieder arbeitsfähig zu sein. Und habe dabei noch Glück gehabt keine bleibende Neurologische Schäden zu haben.


    Ich würde dringest empfehlen sich impfen zu lassen.


    Moléson

  • Borreliose kann man nur "einfach" behandeln, wenn man es sehr schnell nach der Infektion tut. "Leider" braucht es eine ganze Weile (gewöhnlich zu lange), bis ein messbarer Titer entsteht.
    Sind die Borrelien erstmal in Gewebe eingedrungen, in denen ein Antibiotikum nicht mehr viel ausrichten kann (Nervenzellen), kann das Ganze chronisch werden.
    Es sitzen schon einige Förster und Outdoorleute im Rollstuhl.
    Am besten die Zecke einschicken und ggf. sofort behandeln !

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Hallo,


    das Risiko bei den Biestern ist weniger die FSME, sondern die Borreliose, zumindest in Endemiegebieten wie Baden-Württemberg. Ich habe das mal vor einigen Jahren erlebt, wo meine BEVA sagte "Was hast Du denn da auf dem Schulterblatt, das sieht nach einer Wanderröte aus..."


    Ich bin am anderen Tag zu unserer Hausärztin gegangen. Die sagte, so ein lehrbuchmässiges Beispiel eines Erythema Migrans habe sie noch nicht gesehen ...


    Nach 10 Tagen Antibiotikabehandlung war die Geschichte erledigt ...



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)


  • Eben nach 10 Tagen war es erledigt. Das habe ich auch schon gehabt, man muss halt wissen was ein Erythema Migrans ist.


    Aber dies Scheisse mit einer Meningo-Enzephalitis wünsche ich niemanden. Nur schon die höllischen Kopfschmerzen die nur durch Elephantendosis Schmerzmittel zu ertragen waren.


    Danach eine Störung des Kleinhirn, die mir nicht erlaubte gerade zu gehen. Einen Müdigkeitszustand den ich nicht geglaubt hätte möglich zu sein.
    Wie gesagt 3.5 Monate wo ich jeden Tag gekämpft habe um mich nach und nach wieder physisch und mental auf zu bauen, also da kann man drauf verzichten.


    Ich habe in 5 Tagen Spital 8 Kg verloren, das gibt eine Idee des catabolischen Zustands.


    Moléson

  • Hallo SP-Mitglieder,


    Anfang der 80er Jahre erkrankte ein Freund von mir an Meningo-Enzephalitis (FSME), die durch eine infizierte Zecke übertragen wurde.

    Wir dachten bei seinem Krankheitsbild an eine extrem schwere Grippe, da er uns nichts von dem Zeckenbiss erzählte. (Später erzählte er uns, dass er zuvor am Bauch von einer Zecke gebissen wurde.)

    Doch seine Krankheit verschlechtere sich so dramatisch, dass wir einen Rettungswagen rufen mussten. Er hatte bereits schwerste geistige Ausfälle, erkannte uns nicht mehr, benutze in seiner Wohnung Töpfe als Toilette usw.

    Er lag dann mehrere Wochen auf der Intensivstation und wurde dort gerettet.

    Aber er verlor das Gehör auf der linken Seite und zeigte später eine schwere Persönlichkeitsstörung. Er war immer kraftlos, depressiv, launisch, latent aggressiv.

    Er wurde nie wieder der gleiche Mensch….

    Einige Jahre später starb er überraschend mit 38 Jahren.



    Seit jener Zeit habe ich vor der Meningo-Enzephalitis (FSME) allerhöchsten Respekt!



    Gruß Jörg

  • Hi,


    Zitat von moleson;132965

    Eben nach 10 Tagen war es erledigt. Das habe ich auch schon gehabt, man muss halt wissen was ein Erythema Migrans ist.


    es liegt mir ja fern Ängste zu schüren, aber so harmlos wie her beschrieben ist sie nicht. Eine Wanderröte tritt nicht bei jeder Infektion auf und es kommt immer wieder vor, dass ein wirksames Antibiotika erstmal mühselig ausgetestet werden muss.


    grüße,


    Frank

  • Ich will das auch nicht runterspielen aber wenn man das hier so liest bekommt man es ja mit der Angst zutun und sollte Todesangst haben nur einen Schritt in den Wald zu setzen....
    Man sollte sich auf jeden Fall 2 mal täglich absuchen nach Zecken und sie sofort richtig entfernen. Eine Entfernung innerhalb der ersten 24 Stunden beseitigt das größte Risiko. Ich hatte auch schon ne Menge Zeckenbisse und immer schnell entfernt und glück(?) gehabt. Ich wohne allerdings auch nicht in einem FSME Gebiet.


    Aber wenn hier jeder Grimms Schauermärchen zum besten gibt habe ich wenigstens meine Ruhe im Wald :face_with_rolling_eyes:

  • Zitat von Wildclaw;133001

    ..... Ich wohne allerdings auch nicht in einem FSME Gebiet.


    Aber wenn hier jeder Grimms Schauermärchen zum besten gibt habe ich wenigstens meine Ruhe im Wald :face_with_rolling_eyes:


    Du bist ein lustiger, du hast nicht in dem Spital gelegen und auch nicht dich Mühsam wieder auf gebaut nicht wissend ob doch ein bleibender Schaden übrig bleibt. Das sind keine Schauermärchen und wenn du dich nicht impfen willst bist du es auch selber schuld.


    Mit geht diese idiotische Verharmlosung richtig auf den Sack aber hol dir eine FSME Erkrankung komm dann aber nicht heulen. (wünschen tu ich es dir nicht).


    Alle diejenigen die professionell im Wald zu tun haben sind heute geimpft.


    Und übrigens laut den Statistiken der Gesundheitsbehörde habe ich mir das nicht in einem FSME Gebiet geholt. Nur das diese Statistiken einfach Müll sind, weil nachdem ich erkrankt bin, mich mal umgehört habe. Und sie da ich habe in dem gleichen Gebiet 4 Fälle gefunden, was heisst es sind noch viel mehr.


    Und noch eine Sache, es war im Rahmen eines Militär Kurses wo wir 1 Woche draussen verbracht haben. Jeder hat sich 2 mal pro Tag untersucht und ist untersucht worden und trotz langen Klamotten und eingesprüht ist man trotzdem gebissen worden und die Viecher innerhalb von weniger als 24 Stunden entfernt worden. Resultat FSME, wobei ich noch drei kenne die sich eine Borreliose geholte haben, zwei früh erkannt die letzte erst beim neuroborreliose Stadium.


    Moléson

  • Aus eigener Erfahrung (bin wg. chron. Borreliose berentet) kann ich o.g. bestätigen, im Zuge meines Lebens mehr draußen als drinnen als Pferde/Hundemensch haben mich unendlich viele Zecken heimgesucht, von denen keine 24 Stunden bei mir verweilte. Ein Erythema Migrans trat nicht auf.
    Auch keine "Frühsymptome". Es ging direkt mit neurologischen Ausfällen los, zB. war ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr in der Lage, eine Mistgabel zu heben. Die Symptome sind der MS ähnlich, nur wurden sie damals von der Ärztschaft gerne heruntergespielt, bzw. als "heilbar durch AB" bezeichnet.
    Vorsicht ist angebracht; mitten im Wald ist es weniger gefährlich als am Waldrand, Wiesen mit hohem Gras und niedriges Gestrüpp sitzen gern voll.
    So lange wir in keiner Krise sind, ist es wirklich am einfachsten, direkt die Zecke(n) untersuchen zu lassen, dann weiß man, woran man ist und lässt keine kostbare Zeit verstreichen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Ich kann ja verstehen das ihr darauf aufmerksam machen möchtet. Ich kann auch verstehen das ihr vielleicht sensibilisiert seid weil es euch oder Bekannten geschehen ist.
    Aber hier zu heftig Alarm zu veranstalten halte ich für zuviel des guten. Wenn man hier nur Panik liest dann ist doch klar das sich die Menschen immer weiter von der Natur entfernen.
    Klar gegen FSME impfen vielleicht tue ich das mal dieses Jahr(wobei Impfen auch so ne Sache ist). Gegen Borreliose gibts keine Impfung.
    Wie gesagt, lese ich das hier muss ich ja Todesangst haben in den Wald zu gehen.


    Nichts für ungut, ich kannte auch Leute die beim Autounfall gestorben sind und fahre weiterhin Auto...

  • Ich wohne auf 800 M.ü.M und mein Hund hatte sogar im November noch frische Zecken. Die Viecher beissen wenn es ich ergibt, egal ob die Jahreszeit stimmt.
    Erstaundlicherweise beissen sie meine Tochter bei jeder Gelegenheit und mich eher selten. Trotzdem habe ich mich auch geimmpft, das Risiko gebissen zu werden ist im Wald und Feld zu gross.


    Gruess Zeno

  • Vielleicht ein bisschen blöde Fragen (aber die gibt's ja nicht... :face_with_rolling_eyes:), aber wie macht man eine Zeckensuche alleine? Ich denke da an etliche Stellen, die ich selbst mit nur einem Spiegel schlecht anschauen kann. Dann gibt es solche, an denen die Selbstabsuchung noch möglich ist, aber eine Zecke alleine fast ein Ding der Unmöglichkeit ist.


    Ich denke da an Situationen wie:
    - Mehrere Tage "Kindertrekking" alleine mit den Kindern
    - Mehrtägiges Trekking ganz alleine
    - Besuch eines mehrtägigen Survivalkurses alleine
    - Singles, die in die Natur gehen


    Was sind Eure Erfahrungen und Vorgehensweisen?


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat von linthler;133852

    Vielleicht ein bisschen blöde Fragen (aber die gibt's ja nicht... :face_with_rolling_eyes:), aber wie macht man eine Zeckensuche alleine? Ich denke da an etliche Stellen, die ich selbst mit nur einem Spiegel schlecht anschauen kann.



    Hallo Linthler,


    nein, dumme Fragen gibt es nicht, es gibt nur dumme Antworten. Damit in der Hoffnung, keine dumme Antwort zu geben. Zecken suchen sich exponierte Körperstellen, Du wirst sie bevorzugt an Armen und Beine finden. Eigentlich morgens unter der Dusche gut auffindbar. Ansonsten ist bei unzugänglichen Körperstellem manchmal auch die Partnerin Gold wert. Selber erlebt: "Was hast Du denn da auf dem Schulterblatt?" Die Hausärztin meinte Zeckenbiss, Wanderröte, Borreliose und verschrieb ein Antibiotikum.


    Viele Grüssse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Sind die Monster eigentlich auch überhalb der Baumgrenze anzutreffen? in den Bergen hatten sie mich bis jetzt nie erwischt...

  • Zitat von el presidente;133856

    Sind die Monster eigentlich auch überhalb der Baumgrenze anzutreffen? in den Bergen hatten sie mich bis jetzt nie erwischt...


    Die Monster sitzen im Gras und auf Sträuchern. Du bekommstst sie beim Picknick, beim entspannten rumliegen auf der Wiese, beim Pilze- oder Beerensammeln. Dass sie sich infrarotgesteuert von Bäumen auf Lebewesen fallen lassen, ist eine Legende



    Oberhalb der Baumgrenze habe zumindest ich noch keine Zecken beobachtet. Vermutlich zu kalt für die Viecher.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Lasst ihr euch gegen FSME Impfen? Oder haltet Ihr die Risiken der Impfung selbst für zu hoch? Bin da doch stark verunsichert. Wohnen an der direkten Grenze zu BaWü und sind oft mit den kids (1,5J & 6J) samt Hund draussen auf dem Feld unterwegs. Wäre über ein paar Argumente für oder gegen Impfung eurerseits dankbar.

  • Mich würden deine Befürchtungen interessieren. Was soll/könnte deiner Meinung nach durch die Impfung (schlechtes) passieren? Und was davon ist realistisch und was Mythen der Impfgegner?
    Überleg mal wovor die Impfung schützt - und was diese Erkrankung für dich oder deine Familie bedeutet.
    Die Impfung ist keine Neuerfindung, deren Risiken und Nebenwirkung man (noch) nicht kennt, sondern ein seit Jahren (Jahrzehnten) etablierter Wirkstoff, dessen Wirkung und Sicherheit bestens belegt ist. Ich selber bin FSME geimpft und kann es - wie es ja auch die STIKO tut - nur jedem empfehlen, der sich in Risikogebieten bewegt.
    Das Risiko der Impfung selber ist für Otto-Normalbürger nahezu null. Um trotzdem auf Nummer sicher zu gehen solltest du dich aber natürlich - wie vor jeder Impfung - von deinem Hausarzt oder Reisemediziner beraten lassen.

    Take care!

  • Hi,
    ich bin nicht gegen FSME geimpft und habe es auch nicht vor, obwohl ich schon zahlreiche Zeckenbisse hatte. Gerade die FSME Impfung ist nicht gerade die Komplikationsärmste.
    Letztlich kann einem die Entscheidung über das dafür oder dagegen aber niemand abnehmen. Das Leben kann sowohl durch Impfkomplikationen als auch durch Krankheiten einen schlimmen Verlauf nehmen. Es ist einfach schwer abzuschätzen was jetzt das größere Risiko ist, da Impfschäden oft nicht als solche wahrgenommen oder anerkannt -und somit unterschätzt werden, aber eben eine ausgewachsene FSME auch fatale Konsequenzen haben kann.
    Ich für meinen Teil setzte voll und ganz auf Prävention durch das Tragen von langen Klamotten und ein möglichst rasches Duschen nach dem Waldbesuch. Wenn ich wirklich massiv mit Boden und Gestrüpp in Berührung komme nutze ich auch Insektenschutzmittel, mit dem Vorteil das ich auch gegen Borreliose geschützt bin.
    Um das Pro und Kontra besser abwägen zu können, finde ich den Wikipedia Artikel gar nicht mal so schlecht http://de.wikipedia.org/wiki/Frühsommer-Meningoenzephalitis

  • Zitat von Waldschrat;133855

    Ansonsten ist bei unzugänglichen Körperstellem manchmal auch die Partnerin Gold wert.


    Danke für Deine Antwort, Matthias. Stimme Dir natürlich zu, aber meine Frage bezog sich eigentlich genau auf Situationen oder Leute ohne Partnerin. :face_with_rolling_eyes: Angenommen, Du würdest einen Survivalkurs machen ohne Deine Partnerin. 5 Tage am Stück draussen leben.


    Arme und Beine gehen noch, aber z.B. eine eigene Entfernung in den Kniekehlen wird schon anspruchsvoller. Wobei die Stelle ja noch gut machbar ist für jemand Unbekanntes. Ich hatte als Kind allerdings mal eine Zecke am Po. Ich vermute mal, dass die meisten alleine einfach so gut wie möglich absuchen (hinter den Ohren geht leider auch nur mit zwei Spiegeln) und dann die übrigen Stellen als Restrisiko in Kauf nehmen?


    Herzliche Grüsse
    linthler