Welt im Umbruch?

  • Moin


    Hab diese Woche mal den Spiegel gekauft...


    War ein interessanter Artikel über Amerika drin. Wie erwartet wird es dort immer schlimmer, es gibt immer weniger Arbeit, immer mehr erhalten Essensmarken, verlieren das Dach über dem Kopf.


    Konnte früher der Geringverdiener noch zwei drei Jobs machen um über die Runden zu kommen, hat er heut Probleme überhaupt einen zweiten zu finden... Familien mit Kindern werden sich selbst überlassen, kein Soziales netz das sie irgendwie auffängt.


    Und gleichzeitig klagen einige Firmen das es angeblich keine Skilled Workers gibt.


    Zumindest letzteres Kennen wir ja auch von Deutschland, mit den Unsäglichen Begleiterscheinungen das mal wieder so ein Politischer Held Leute aus anderen Länder mit Kohle herlocken will, um diese Arbeitsplätze zu besetzen, ohne sich zu fragen warum denn die Firmen keine Qualifizierten Arbeiter bekommen (Liegt nicht zufällig daran das sie nur über Leiharbeit zu misesten Konditionen einstellen wollen??Und ausbilden wollen sie schon gar nicht, wozu denn braucht doch keiner, dann könnten die Billigkräfte ja auf die Idee Kommen mehr Geld zu verlangen...)


    Was mich stutzig macht ist, dass es Deutschland angeblich gut geht, es heißt es geht Bergauf, die Auftragsbücher sind voll und das Obwohl in vielen anderen Teilen der Welt eindeutig keine Bewegung bergauf anzeigt.


    Immerhin ist unser Aufschwung fast ausschließlich auf den Export zurückzuführen... Nur wohin exportieren wir zum Geier, wenn keiner sonst in die Pötte kommt... Wer kauft und vor allem was kaufen sie, es muß ja etwas sein, was man trotz, oder gerade wegen einer Krise braucht... wieso sonst sollte man nicht vorhandenes Geld um die Welt schicken..


    Zu allem Überfluß der Wirtschafltichen Kathastrophen schauen wir mal zu den Naturkathastrophen: China unter Wasser, Pakistan unter Wasser, Russland Brennt und hat Dürre, Die Amis haben beides nur halt in verschiedenen Teilen ihres Riesen Landes....


    Also ich bin Wahrlich keine Extreme VT aber mein Bauchgefühl verstärkt sich in den letzten Wochen ziemlich.....

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • ja, nicht zuletzt diese aktuellen Ereignisse haben mich in dieses Forum geführt (unter anderem :face_with_rolling_eyes:)


    Im Moment passiert wirklich ziemlich viel, bei uns zuletzt die Loveparade Sache.
    Jedenfalls genug Grund, um sich wenigstens mal paar Gedanken zu einigen Themen zu machen.
    Wer weis, wo das auch bei uns noch so alles hinführt.

    Outdoor – Prepper – Tactical – Survival – Gear –

  • Zitat von AZI;46130

    ...Was mich stutzig macht ist, dass es Deutschland angeblich gut geht.....


    Solange es in diesem Land Kinder gibt die wieder Hungern müssen kann es uns nicht soooo gut gehen.

  • Zitat von AZI;46130

    ...
    Immerhin ist unser Aufschwung fast ausschließlich auf den Export zurückzuführen... Nur wohin exportieren wir zum Geier, wenn keiner sonst in die Pötte kommt... Wer kauft und vor allem was kaufen sie, es muß ja etwas sein, was man trotz, oder gerade wegen einer Krise braucht... wieso sonst sollte man nicht vorhandenes Geld um die Welt schicken..
    ....



    Hallo Azi,

    ich denke und fühle momentan ähnlich.

    Geld brauchen die Besteller ja auch garnicht, solange sie noch Kredit bekommen. Z.B. die USA druckt sozusagen Geld als "Tauschware" gegen echte Waren. Solange noch Vertrauen da ist wird das auch weitergehen.
    Irgendwie wie die Spanier früher mit den billigen Perlen bei den Eingeborenen... :devil: :traurig:

    Angeblich bestellt gerade China recht viel bei uns (reiche Chinesen Luxusautos)? Z.B. auch Maschinen.

    Ich kenne aber keinen in meinem Freundeskreis und Bekanntenkreis der über zuviel Arbeit klagt. :staunen:
    Neueinstellungen meist als Zeitvertrag oder halt Leiharbeiter...

    Das mit der hohen Häufung an Naturkatastrophen mit der Wirtschaftskrise (nein, die ist doch schon längst vorbei... :face_with_rolling_eyes: :crying_face: ) ist schon recht seltsam!!!

    Aber an eine VT mag ich dennoch nicht glauben. Da schon eher an Schicksal, Kismet, Rache Gottes oder Zufall.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die Theorie von Kondratjew mit den Zyklen von 60-80 Jahren, in denen es so etwas wie (wirtschaftlichen) Frühling, Sommer, Herbst und Winter geben soll.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus oder auch Kondratieff

    Ich bin da nicht so firm, aber es passt (zufällig?) schon 1929 bis 2009 sind 80 Jahre und wir sind nach seiner Definition im "Winter". :traurig:

    Aber mein Sohn wird es dann in 30 Jahren wohl wieder gut haben? Hoffe ich sehr!!!

    Egal, wir kämpfen uns da durch. Augen und Ohren auf und sich so gut es geht Vorbereiten.

    Beste Grüsse

    Zeltengehen

    PS: Bei all dem darf man nicht vergessen, dass es uns hier in CH, A und D im Vergleich zu weiten Teilen der Welt (noch) sehr gut geht.

  • Irgendwann kippt es, das geht dann von einem Tag auf den anderen.
    Viele Exporte sind staatlich garantiert und vermutlich wird geheimgehalten, wieviel davon bei Zahlungsausfällen einfach durch Steuergeld ausgeglichen wird.
    Es werden weltweit die Währungen hops gehen und dann ist es mit Import-Export lange mal sehr ruhig.

    Vieles was heute als Verschwörungstheorie lächerlich gemacht wird,
    nennt man dann Verschwörungs-Fakten.

    Es wird bald auch keine internationalen Hilfseinsätze mehr geben, bei Unglücken wie Haiti oder Pakistan.
    Jede Nation wird sich selber am Schopf rausziehen müssen oder im Schlamm untergehen.
    Ich finde es schon heute verdammt bedenklich, wenn man den flutgeschädigten Einheimischen in Sachsen "günstige Kredite" anbietet und selbst geringe finanzielle Soforthilfe ohne Rückzahlung verweigert, aber für Pakistan 15 Millionen prompt rüberreicht.

  • Zitat von Zeltengehen;46151

    Interessant ist in diesem Zusammenhang die Theorie von Kondratjew mit den Zyklen von 60-80 Jahren, in denen es so etwas wie (wirtschaftlichen) Frühling, Sommer, Herbst und Winter geben soll.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kondratjew-Zyklus oder auch Kondratieff

    Ich bin da nicht so firm, aber es passt (zufällig?) schon 1929 bis 2009 sind 80 Jahre und wir sind nach seiner Definition im "Winter". :traurig:


    naja, der "Wintereinbruch" wäre unter normalen Umständen wohl schon so 1990/2000 rum gekommen ...
    bzw. der Kondratieff-Winter ist gegen 1990 über Japan (abgemildert nur durch die noch funktionierenden Exportmärkte) gekommen ... und in gewissen Sinne auch über die UdSSR ...


    den "Westen" hat m.E. in den 1990er Jahren gerettet:
    1. die "Siegeseuphorie" nach dem gewonnenen Kalten Krieg und
    2. die sich damit bietenden neuen Märkte für ein weiteres Wachstum im östlichen Europa ...
    3. dass Greenspan seit 1987 bei jedem Börsencrash die Brandherde mit wohldosierten Liquiditätsspritzen gelöscht hat ... ok, ab dem New Economy-Crash 2000 waren es statt Spritzen schon eher Infusionen ...


    ... und wie absehbar war, dass die Medizin nicht mehr lange hilft - dass sich das Ende des Kondratieff-Zyklus allenfalls mit großvolumigen Liquiditäts-Einläufen noch ein wenig hinauszögern lässt - da hat er an "Heli-Ben" abgegeben, der nun die vergrünspante Suppe auslöffeln muß :face_with_rolling_eyes:



    Zitat von Zeltengehen;46151

    Aber mein Sohn wird es dann in 30 Jahren wohl wieder gut haben?


    kommt drauf an ...
    die Wohlstandregionen können auch mal wechseln!


  • und Deutschland hat gerettet:


    4. die Wiedervereinigung.


    Da konnte dann viel auf Kredit neu gemacht werden zzgl. den Soli.

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Als armer Mensch war man in USA schon immer schlecht dran, doch war es dort akzeptiert, dass eine allein erziehende Mutter 90 Stunden pro Woche in drei Jobs schuften muss, um sich und die Kinder durchzubringen.
    Kam dann eine Krankheit dann wars das unter Umständen...


    Die Amerikaner haben Jahrzehnte daran geglaubt, dass man es schon schaffen kann, wenn man sich nur wirklich bemüht und nahezu jeder hat sich als reich gefühlt, wenn nicht heute, dann eben morgen ganz gewiss.
    Gibt ja sogar den Ausdruck "pre-rich" dafür. Wer nichts so denkt würde sich kaum bis über beide Ohren verschulden oder die Republikaner wählen


    Was sich nun ändert ist dieser Optimismus. Plötzlich bemerken die Amerikaner, dass es vielleicht doch nicht mehr für jeden möglich sein wird, zu Reichtum zu kommen und plötzlich tauchen in der gut bürgerlichen Vorstadt Bekannte, Verwandte und Nachbarn auf, die in die Obdachlosigkeit abstürzen, unversichert gegen Krankheiten und abhängig von Lebensmittelmarken. Plötzlich wird klar, dass es nicht genügt, sich eben ausreichend zu bemühen.


    Den Aufschwung in Deutschland sehe ich noch nicht so, immerhin ist unsere Exportabhängige Wirtscahft auch deutlich stärker abgestürzt als die anderer Nationen, da ist das jetzt erst einmal ein zurück schwingen.
    Wenn sich das aber bis 2011 so fortsetzt, dann ist es ja bei uns evtl doch nicht so schlecht.


    Ein paar Daten für Deutschland sind ja keineswegs so schlecht. Wir haben niedrige Lohnstückkosten und unseren Nachbarn den Euro aufgedrückt, so dass diese Länder nicht durch Abwertung der Währung entkommen können, Deutschland ist in der Hinsicht das China Europas.


    Unsere Privathaushalte sind nicht übermäßig verschuldet und die Anleihen bekommt der Staat derzeit noch sehr zinsgünstig. Dazu kommt gute Infrastruktur, gute Bildung, etc, pp...


    Auch hat die Agenda 2010 durchaus einige notwendige Umstrukturierungen gebracht, wobei man in einigen Bereichen sicherlich nachbessern sollte. Insgesamt braucht es Sozialleistungen ohne diese Konzept der Sanktionen, das mehr schadet als nutzt, eine stärkere Besteuerung von Kapitaleinkommen und vor allem im Niedriglohnsektor steigende Löhne, wobei man das meiner Meinung nach am besten dadurch erreicht, indem man das Drohszenario Hartz IV reduziert, um den Arbeitnehmern bessere Verhandlungspositionen zu geben.
    Reformen braucht es weiterhin bei der Rente, weil das mathematisch schon nicht funktionieren kann, es sei denn man möchte die Arbeitnehmer in 10-20 Jahren völlig ausbluten lassen und unser System der Krankenkassen erscheint mir für die Leistung auch deutlich zu teuer.
    Da sollte man maal hinterfragen, ob man Menschen 3 Jahre lang am Schlauch am "Leben" erhalten muss und ob das kerngesunde Frührentnerehepaar wirklich jedes Jahr eine Kur auf Kosten der Kassen "sich verdient" hat.


    Unterm Strich haben wir die letzten Jahrzehnte den US Amerikaneren viel nachgemacht, nicht alles davon war klug. Vielleicht kommt langsam die Erkenntnis, dass man nicht alles von dort übernehmen muss.


    Trotzdem denke wohl nicht nur ich, dass Schadenfreude alleine schon aus Eigeninteresse unangebracht ist:
    http://www.zeit.de/2010/34/USA-Deutschland


    mfg

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • logicalman


    Zitat von logicalman;46176

    naja, der "Wintereinbruch" wäre unter normalen Umständen wohl schon so 1990/2000 rum gekommen ...


    ....kommt drauf an ...
    die Wohlstandregionen können auch mal wechseln!



    Hallo Logicalman,

    ja, mit 1990/2000 hast Du (vermutlich) schon recht. 2009 muss ja auch nicht der Anfang vom Winter sein. Es hat sicher schon 2000 mit den Aktienkursen "geschneit" und wurde kalt.
    Vielleicht sind wir ja nun im 10 Jahr von 20 Jahren Winter?!?
    Etwas sicherer, von wann bis wann der Winter ging, wird man es vielleicht in der Zukunft sagen können? Und auch dann werden sicher noch genug Zweifel an dieser Theorie bestehen.

    Leider, leider hast Du mit der Wohlstandregion recht.
    Es kann uns nur gut gehen, wenn es anderen dafür schlechter geht - und umgekehrt.
    Ich sehe auch, dass vor allem China und Indien bestrebt sind, dass es Ihnen besser geht. Das ist auch legitim und logisch. Dies bedeutet aber auch, dass entweder / oder sowohl als auch andere Arme noch ärmer werden oder Reiche ärmer werden.
    Und der Westen ist gerade dabei müde zu werden...

    Dennoch, lass mir was Hoffnung und ich werde zudem versuchen die richtigen Basics rechtzeitig an den Herrn Sohn weiter zu geben.

    Beste Grüsse
    Zeltengehen

  • Zitat von AZI;46130

    Moin


    Und gleichzeitig klagen einige Firmen das es angeblich keine Skilled Workers gibt.


    Diesem Problem begegnet die deutsche Wirtschaft mit der altbewärten Methode des Aussitzens, kürzen von Löhnen und Gehältern, Klagens und Rufen nach staatlicher Unterstützung :crying_face:
    Man muss ja nur die paar Jahre überbrücken die man braucht um diese Arbeitsplatze mit Hilfe von Förderungen und Subventionen ins (billigere) Ausland zu verlagern.:Schlecht:


    Würde man hier Personal ausbilden / fördern würde man sich ja besser bezahlte Angestellte schaffen und kann ja keiner wollen...

  • Zitat von AZI;46130

    Moin


    Und gleichzeitig klagen einige Firmen das es angeblich keine Skilled Workers gibt.


    Hier sprechen wir von einem Niveau ab Meister aufwärts.
    Also z.B. Fachwirte, Techniker, Meister etc.


    Schlecht ausgebildete Menschen die nur einfach Arbeiten auf Anweisung verrichten können haben wir mehr als genug.


    Dazu kommt noch das Problem des Alters - und schon sehen wir wo wir sind.


    Mich erstaunt es nicht, dies war mit dem Einzug der Computer vor 20 Jahren schon zu erwarten.
    Und ohne den Nachholbedarf in den fünf neuen Ländern wäre doe Kriese schon Anfang der 90iger heftig geworden.
    Heute zahlen wir das mit Zinsen als Soli zurück.


    Gruss


    Michael

    Dies ist meine Meinung. Jeder kann seine eigene Meinung und eine andere haben. Aber dies ist meine Meinung.

  • Zitat von AZI;46130

    ... Was mich stutzig macht ist, dass es Deutschland angeblich gut geht, es heißt es geht Bergauf, die Auftragsbücher sind voll und das Obwohl in vielen anderen Teilen der Welt eindeutig keine Bewegung bergauf anzeigt. ...


    Überall Aufschwung, nur die Börsen sagten was anderes. Die Kurse fielen nämlich. In den Medien wird ein Aufschwung von fast ca. 3% propagiert. Wow, 3%. Sie vergessen aber zu erwähnen, dass Deutschland 2009 ca. 6% Verlust gemacht hat. Macht nach Adam Riese immer noch 3% Minus.
    Man soll halt nicht alles glauben