Topinambur Anpflanzung – Vorarbeiten – 1. Bericht

  • Hallo zusammen,


    im Zuge meiner Prep-Vorbereitungen stieß ich vor einiger Zeit auch auf die „Wunderknolle“ Topinambur. Eine Einleitung schreibe ich hier nicht. Da möchte ich gerne auf Link 1 + 2 unten verweisen.


    Die Vorteile dieser Knolle sind m.E.:
    - Winterhart
    - Man kann immer pflanzen sofern der Boden frostfrei ist
    - Die Knollen kann man immer ernten, solange verbleiben sie im Boden
    - Als Nahrung ist die Pflanze in unseren Breiten relativ unbekannt (= sicher für uns)
    Nachteil:
    - Die Pflanze wuchert ziemlich
    - Und ggf. andere Nachteile die bestimmt noch kommen


    So, nun zu meinem kleinen Topi-Test.


    Woher bekomme ich das Saatgut?
    Ich habe zuerst bei mir lokal in verschiedenen Gärtnereien bzw. Gartencenter versucht, die Pflanze zu kaufen. Leider war das ein 100%iger Reinfall. Teilweise hätte man für mich die Pflanze bestellen können, jedoch war diese nirgends vorrätig. Da sieht man am praktischen Beispiel, wie verbreitet Topi in unseren Breiten ist. Weiter ging es. Ab ins Internet und eine Suchmaschine anwerfen. Dann bin ich relativ günstig bei der „elektronischen Bucht“ fündig geworden. 25 Knollen kosteten 8,95 inkl. Versand. Das war für mich völlig in Ordnung. Also 1x bestellt und bezahlt.


    Wenige Tage nach der Überweisung kam ein C5 wattierter Umschlag bei mir an. Abends nach der Arbeit öffnete ich diesen. Die Knollen waren im inneren in einer Tüte ordentlich verpackt und sahen auch nicht beschädigt aus. Leider hatte ich keine Zeit und kann so erst ca. 10 Tage später zum einpflanzen.


    Vorbereitungen:
    Im Baumarkt besorgte ich mir zur Aufzucht der Knollen vier Pflanzbehälter (siehe Fotos) und 60 Liter Pflanzerde. Diese Gefäße sollen nur zum ansetzen der Pflanzen (ist jetzt laienhaft ausgedrückt – ich bin kein Gärtner) genutzt werden. Im Gartenhaus habe ich noch genug unterschiedlichsten Dünger den ich dann wohldosiert (vorsichtig) an die Pflanze bringen kann. Gartengeräte haben sich im laufe der Jahre auch genug angesammelt. Also war mein Einkauf schnell beendet. Anmerkung: Das einzige Problem war, ich hatte aktuell einen Mietwagen da mein Autochen in der Werkstatt repariert wurde. Also durfte der Kofferraum nicht mit Erde verschmutzt werden. Das ist immer eine Sauerei.


    Einpflanzen:
    Das folgende könnt ihr nun auf den Fotos (hoffentlich) gut sehen. Als erstes habe ich 40 Liter Pflanzerde auf die 4 Gefäße verteilt. Dann je Gefäß 5 Knollen in gleichen Abstand gesetzt. Achtung: Mir war klar, dass die Pflanzen für sich hier zu wenig Platz haben. Daher werden diese, sobald sie ein wenig ausgeschlagen haben, umgetopft bzw. „ausgewildert“ (dazu unten mehr). Auf die gestzten Knollen wurden dann die letzten 20 Liter Pflanzenerde verteilt. Dann gab es etwas Dünger darauf da laut den Topi-Seiten im Netz die Pflanze Dünger und Wasser benötigt. Zum Schluß habe ich dann ein paar Liter Wasser mittel Gießkanne auf die Knollen verteilt.


    „Auswilderung“:
    Tja, fast kein Mensch kennt diese Pflanze, geschweige denn als Nahrungspflanze. Daher ergibt es sich fast zwingend, dass man diese Pflanze ganz öffentlich anbauen kann und niemand davon sonderlich Notiz nehmen wird. Das ist dann gleichzeitig eine Art „Sicherheit“ durch eine kleine externe Nahrungsquelle für meine Familie. Und diese ist dann auch noch ein wenig von unserem Haus entfernt. Daher werde ich bei einem der nächsten Spaziergänge wohl ein paar Pflänzchen schön verteilt „verlieren“. Bitte jetzt keine Beschimpfungen oder den erhobenen Zeigefinger von euch. Was kann ich dafür wenn einer meiner Beutel Löcher hat und ich mir keinen anderen leisten kann?


    Zukünftiges:
    Ich werde diesen Bericht ergänzen. Wenn die Knollen ausschlagen werde ich neue Fotos einstellen bzw. regelmäßig ein Tagebuch ergänzen.


    Links zum Thema:



    Herzliche Grüße
    Zero


    PS: Alle Fotos habe ich erstellt (Details siehe EXIF). Hiermit stelle ich diese Bilder uneingeschränkt und kostenlos allen Nutzer auf allen Medien (Digital, Druck, DVD, usw.) kostenlos zur Verfügung. Meine Kennzeichnung „zero-error“ darf jedoch nicht entfernt werden.

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Tolle Arbeit :Gut: :Gut::Gut: Vielen Dank, kann ich gut gebrauchen :)
    Und sehr clevere Ideen, u.a.:

    Zitat von zero-error;51588

    ...werde ich bei einem der nächsten Spaziergänge wohl ein paar Pflänzchen schön verteilt „verlieren“.


    LG, jla :), der es sich sofort auf seine ToDo gesetzt hat die Knollen zu besorgen.

  • Zitat von jla;51610


    ...
    Und sehr clevere Ideen, u.a.:
    ...


    Hallo,


    Danke. Wir haben ca. +200 m² Gartenfläche/Grünfläche. Der nahe Wald wird aktuell nach unseren Beobachtungen forstwirtschaftlich gar nicht genutzt.


    Was spricht also dagegen, für uns und ggf. für die Allgemeinheit (wenn die Pflnzen sich genug vermehrt haben) die Knollen dort im Wald zu verlieren? Nichts.


    Vorteil: man bekommt eine SEHR große Fläche zur Nutzung als Nahrungsanbaugebiet hinzu. Das kann doch nur positiv sein. :grosses Lachen:


    Grüße
    zero

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  • sollte man auch über Topi wissen


    Hallo alle zusammen,
    bei mir wächst Topi.


    Wichtig zu wissen Topi braucht Wasser - viel Wasser, in diesem Sommer jeden Abend wässern, sonst hingen die Stengel tief herrunter und das war es dann. Trockenes Gelände ist absolut ungeeignet für das Knollen verlieren. Wenig Wasser - so gut wie keine Knollenbildung (zum Essen) nur zur weiteren Verbreitung.


    Die wenigsten kennen Topi, das ist richtig. Doch wer Topi kennt, freut sich über eure Wildpflanzungen, denn diese sind von weiten sichtbar. Doch freut euch nicht zu früh wenn ihr diese seht, es gibt Arten, die zwar schön wuchern aber keine Knollen bilden (nur eine Bleistift dicke Wurzel).


    Bei mir ist der Topi zwischen 3,5 und 4,2m hoch und obendrauf leuchtende gelbe Blüten.


    Also wer Knollen verlieren möchte, sollte dies ca. 20cm tief und weit abseits von Wegen tun und daran denken, dass Topi Licht braucht...


    Ach ja, nicht ärgern wenn die Wildschweine die verlorenen Knollen ausbuddeln, oft bleibt noch ein Rest im Boden - fürs nächste Jahr.


    Und damit es billig bleibt - nicht erwischen lassen beim Verlieren der Knollen, sonst wird das richtig teuer... :face_with_rolling_eyes:


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von zero-error;51632

    ...Was spricht also dagegen, für uns und ggf. für die Allgemeinheit (wenn die Pflnzen sich genug vermehrt haben) die Knollen dort im Wald zu verlieren? Nichts.


    Vorteil: man bekommt eine SEHR große Fläche zur Nutzung als Nahrungsanbaugebiet hinzu. Das kann doch nur positiv sein. :grosses Lachen:...


    Topinambur gilt bei uns als invasiver Neophyt, verdrängt also wenn er ungehindert wachsen kann heimische Arten. Selbst im eigenen Garten kann sich der Topi leicht zum Unkraut etwickeln und an unerwünschten Stellen nach oben kommen da er sich über das Wurzelsystem verbreitet.
    Wilde Aussaaten in Wald und Flur halte ich für genauso verantwortungslos wie das massive Füttern von Tauben in der Stadt.

  • Zitat

    ... kann sich der Topi leicht zum Unkraut etwickeln und an unerwünschten Stellen nach oben kommen

    Richtig, und in der Literatur wird daher empfohlen, mit Wurzelsperren zu arbeiten. Das glaube ich jetzt erstmal unbesehen, da mir hier eine eigene Selbsterfahrung nicht so viel Wert ist, mit meiner Nachbarschaft deswegen Streit zu bekommen. :devil:


    Habe mir im Frühjahr vom reichhaltigen Gemüseregal eines gutsortierten örtlichen Supermarkts ein paar Knollen mitgenommen (Herkunftsland Frankreich), eine Knolle zum probieren selber gegessen und die anderen in große Pflanzkübel gesetzt. 90% sind aufgegangen und auf derzeit ca. 2 m gewachsen, noch ohne Blüten. Mal sehen, wie sie sich weiter entwickeln - ich werde hier berichten.


    LG, Foobar

    Niemandes Herr ... niemandes Knecht.

  • Problem


    soll an Flußufern sein.


    Allerdings wird es offiziell für Wildäcker und Wildwiesen als Äsung für Wildtiere gepflanzt. Auf diesen Flächen scheint es kein Problem zu sein.


    Bei mir pflanz ich es nicht an.


    Bei meinem Nachbarn wurde es quasi von den Wühlmäusen unter Kontrolle gehalten.:face_with_rolling_eyes:


    Gruß R.U.

  • Zitat von Ritter Ullinger;51646

    ....Allerdings wird es offiziell für Wildäcker und Wildwiesen als Äsung für Wildtiere gepflanzt. Auf diesen Flächen scheint es kein Problem zu sein...


    Davon kommt man mittlerweile auch wieder ab eben weil man das Zeug später nur mehr schwer unter Kontrolle bringt.

  • Hallo Foobar,

    Zitat

    da mir hier eine eigene Selbsterfahrung nicht so viel Wert ist, mit meiner Nachbarschaft deswegen Streit zu bekommen

    dann solltest Du die Pflanzen köpfen, wenn diese blühen. Denn diese säen sich, wenn sie zur Blüte gelangen weit aus.


    Problembekämpfung durch Rasenmäher leicht möglich. Wiederholtes Abmähen bevor die Pflanzen an Höhe gewinnen, verbraucht die letzten Reserven der Knolle und dann ist Schluß, da auch diese Art ohne Photosynthese nicht existieren kann.


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Clearfix;51694

    In unseren Breiten verbreitet sich Topinambur meistens nicht über die Blüten sondern über die Ausläuferknollen tief im Boden. Zu dem Thema häng ich auch mal den Link zu einem passenden PDF an.
    http://www.bachpaten-freiburg.…ologi/neophyt/topinam.pdf


    Moin !
    Ich habe meine Topis in Pflanzcontainern,da wo sie letztes Jahr standen ist aus einer Wurzel,die aus dem Pott in den Sand gewachsen ist nun eine Pflanze gewachsen.
    Aber bei 30kcal/100g muß man ja schon so einige kg Topi pro Tag futtern,um da etwas Nährwert herauszuziehen.
    Wir haben die mal statt Kartoffeln gekocht-die Kinder haben es gemocht.
    Roh schmeckt es mir auch,aber mehrere Kilo ? Taugt also eigentlich nur als gelegentliches Beiwerk ,als Grundnahrungsmittel kann es z.B. die Kartoffel nicht wirklich ersetzen.

  • Oder lieber doch Kartoffeln?!?


    Nabend!


    Es geht hier zwar um Topinambur, aber bei all den Vorbehalten dagegen die "wild" zu verlieren,
    Warum pflanzt man nicht einfach Kartoffeln an ein paar versteckten, geeigneten Stellen?
    Die kosten nicht viel, es gibt tonnenweise Auswahl an Sorten und haben scheinbar auch noch mehr Nährwert bei ähnlichem Aufwand....


    Gruß Bastian

  • Hallo Endzeitstimmung,
    das klappt nicht weil:


    Die Kartoffeln im Winter kaputtfrieren - eine von zwanzig übersteht den Winter,


    Wildschweine Kartoffeln mögen und auf Kartoffelfeldern z.B. ganze Furchen rauswühlen,


    die Pflanzen nach Absterben des Krautes im Wald nahezu unauffindbar sind,
    nahezu jeder die Pflanze kennt und erntet.


    Mit freundlichen Grüßen :winke:
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
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  • Zitat von Endzeitstimmung;56590

    Nabend!


    Es geht hier zwar um Topinambur, aber bei all den Vorbehalten dagegen die "wild" zu verlieren,
    Warum pflanzt man nicht einfach Kartoffeln an ein paar versteckten, geeigneten Stellen?
    Die kosten nicht viel, es gibt tonnenweise Auswahl an Sorten und haben scheinbar auch noch mehr Nährwert bei ähnlichem Aufwand....


    Gruß Bastian


    Naja...


    Im Prinzip ist Topinambur ( bei vorhandener rizomsperre) relativ standortfest. Einmal eingepflanzt bleibtz er da und vermehrt sich von alleine weiter. Ist also eine nette grünplanze... BIS du sie brauchst...
    Nebenbei ist auch der Oberteil d er Pflanze als Tierfutter zu gebauchen, die Samen können verwertet werden und es braucht nicht so viel Pflege und auch keine guten Böden.


    Na ja und das was Nikwalla gesagt hat... War eben schneller...;-)

  • Ausgrab...Abstaub....hüstel


    @ Zerro-Error: Dein 1. Bericht war ganz interessant. Du hattest angekündigt, weitere Informationen folgen zu lassen.
    Ich konnte diesbezüglich leider nichts finden.


    Wie ging es denn weiter?


    Meine Suche und die Frage sind nicht ganz ohne Grund. Ich hab mir Topis schicken lassen und die sind auch jetzt sehr schnell geliefert worden.
    Da jetzt noch alles gefroren ist, überlege ich mir, die Knollen bis zum Frühling in Pflanzkübeln frostfrei zu lagern und dann endgültig zu setzen.
    Im Prinzip hast du ja das gleiche gemacht.


    Tsrohinas

  • wenn ich das richtig sehe, reden wir hier von der Knolle, die in Afrika als Süsskartoffel bezeichnet wird. Und da sind die Blätter ein tolles Blattgemüse. Zubereiten ähnlich wie Spinat
    Grüsse

  • Zitat von KeineAhnungVonNix;128302

    wenn ich das richtig sehe, reden wir hier von der Knolle, die in Afrika als Süsskartoffel bezeichnet wird.


    Nein, hier geht es um Helianthus tuberosus, ein Verwandter der Sonnenblume und kommt es Amerika.
    Die Blätter sidn nicht giftig, ob sie Die schmecken, mußt Du selber probieren (hart, faßrig bitter).


    Süßkartoffel (Ipomoea batatas) gehört zu den Prunkwinden und kommt aus Südarmerika.
    Nach Afrika ist sie erst durch den Seehandel gekommen.
    Heute wird sie überall in den Tropen und Subtropen angebaut. Frost verträgt sie keinen.
    In Europa wird sie in Spanien, Portugal und Italien angebaut, bei uns ist es zu lange zu kalt.

  • Die Blätter werden sehr von Kaninchen und Ziegen geliebt:)

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut


  • Hmmmm.... offensichtlich ging es nicht weiter.


    Mangels vernünftiger Hinweise habe ich die Topis einzeln in kleine Töpfchen mit Anzuchterde gesetzt und in einen kühlen, hellen Raum gestellt.
    Die bekommen ab sofort 2x wöchentlich Wasser. Wenn sie austreiben ist es gut und die Pflanzen werden im April ausgepflanzt.


    Tsrohinas