Argumente GEGEN Katastrophen-Preparedness + eure Meinungen

  • DAS WAS UNTEN STEHT IST NICHT MEINE ART ZU DENKEN SONDERN WIRD VON LEUTEN, DIE PREPPEN & CO. EHER ALS SINNLOS ODER ALBERN ABTUN GERN MAL IN DISKUSSIONEN AUFGEFÜHRT.


    MICH INTERESSIERT EINFACH NUR, WIE IHR DIESEN THESEN ENTGEGENTRETET.



    a) Ein "Kampf der Kulturen" zwischen Ost + West ist unwahrscheinlich, weil...


    ... sich durch immer mehr Vermischungen der ethnischen Gruppen immer mehr Menschen bilden, deren Identitätsmerkmale nicht mehr nur auf bloße Kriterien wie "Ost" oder "West" reduziert werden können oder die sich überhaupt einer bestimmten Kultur zugehörig fühlen. Über kurz oder lang werden sich ethnische Unterschiede immer stärker ausgleichen. Auch eine kulturelle Unterwanderung ist mehr oder weniger unmöglich. "Schätzungen" die sich z.B. auf Geburtenraten usw. beziehen sind statistisch (mit Blick auf die Geschichte etc.) nicht haltbar.
    Global kann man auch nicht von einer "Kampf- oder Kriegsbereitschaft" einer der großen Kulturen sprechen. So verdächtigt man gerade die Muslime häufig einer erhöhten Gewaltbereitschaft gegenüber dem Westen. Im Angesicht von Beispielen wie Al Qaida & Co vergisst man aber meist die über 1.5 Milliarden Muslime die mit dem Westen in Frieden leben.


    b) Eine durch einen ausgelöstes "Endzeitszenario" ist völlig unwahrscheinlich...


    da keine der hierfür in Frage kommenden Gruppierungen über die entsprechende Technologie verfügt.
    Ebenso unwahrscheinlich ist das EMP-Szenario da keines der Länder, die theoretisch in der Lage wären, wirklich an einer derartigen Katastrophe in der westlichen Welt interessiert sein würden. Die in diesem Zusammenhang oft genannten Nationen wie China, Russland etc. setzen stark auf wirtschaftliche Beziehungen mit dem Westen.
    Desweiteren ist ein nicht so draßtisch wie er z.B. in Romanen dargestellt wird. Einige Technik würde ausfallen, andere, geschützte Technik mit Sicherheit nicht. Es gäbe Schäden, ja. Aber diese könnten ohne einen drastischen "Zivilisationskollaps" behoben werden.


    c) Erdbeben sind in Deutschland als Katastrophenursache unwahrscheinlich...


    ...weil Deutschland schlicht und ergreifend kein Erdbebengebiet ist. Das letzte starke Beben fand 1356 statt. In Deutschland gibt es zu wenig aktive Erdspalten und die Verschiebungen der Kontinentalplatten zeigen hier keine bzw. kaum Wirkung.


    d) Seuchen sind in Westeuropa unwahrscheinlich, weil...


    ... erstens die medizinische Infrastruktur in West- und Mitteleuropa sehr gut sind und weil auch hier bereits auf Früherkennung und Präventivmaßnahmen gesetzt wird. Außerdem stellt sich die Frage: Welche Seuche sollte das sein? Das irgendwo ein "Killer- und Zombievirus" entschlüpft ist wohl eher unwahrscheinlich.


    e) Eine Energiekrise bei der die "Lichter ausgehen" ist unwahrscheinlich weil...


    ... diese Krise zwar mit aller Wahrscheinlichkeit kommen wird, die heutige Gesellschaft aber zu technisiert ist um unvorbereitet hinein zu schlittern. Die Energiepreise werden - in der Energiekrise - natürlich immer stärker steigen aber das komplett "die Lichter ausgehen" wird in Europa nicht passieren. Sollten Länder, die uns mit Energie versorgen, wie z.B. Russland uns den Hahn abdrehen, würde wohl zeitweilig wieder mehr auf Kohleenergie (die in Deutschland immer noch stark vertreten ist) oder Atomenergie gesetzt.


    f) Ein "Krieg in Deutschland" ist unwahrscheinlich, weil...


    ... Deutschland global einfach nicht ein Land ist, welches sich viele Feinde gemacht hat. Länder mit extremen Positionen wie z.B. Israel oder Nord- und Süd-Korea haben ganz andere Bedingungen, die Kriege für sie wahrscheinlicher macht. WER sollte Deutschland wirklich angreifen (können)?
    Terroristische Aktivitäten können zwar vorkommen, sind aber - trotz ihrer Dramatik für die Betroffenen - keine Fälle die in ihren Auswirkungen das ganze Land, oder den ganzen Kontinent, betreffen.


    g) Ein Meteoriteneinschlag ist unwahrscheinlich, weil...


    ... sich derzeit kein Himmelskörper mit der Erde auf Kollisionskurs befindet, der uns in unserer Lebenszeit noch tangiert.





    Alle Szenarien sind natürlich LANGFRISTIG möglich, die Wahrscheinlichkeit das sie innerhalb der Lebensspanne eines heutzutage 20-30 Jährigen eintreten ist aber relativ gering.

  • Moin!


    b) Ein EMP durch einen Sonnensturm erfordert, soweit ich weiß, keine Gruppierung.
    Sonst blieben Länder wie Ru, China und Nordkorea übrig. Ob Nordkorea über die entsprechende Technologie verfügt, können wir nicht so genau sagen.
    Allerdings hat Nordkorea gar keine wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen. Und was Chinas wirtschaftl. Beziehungen angeht, so bleibt abzuwarten,
    was im Zweifelsfall im Zuge einer möglichen Pleite der USA und dem Wegbrechen des Absatzmarktes geschieht.


    c) Unwahrscheinlich sind (angeblich) auch AKW-GAUS. Diese werden, ähnlich wie Erdbeben (in unserer Region), bei Rückversicherern häufig als 1000-Jahr-Ereignis bezeichnet.
    Tschernobyl und Fukushima ereigneten sich innerhalb von 25 Jahren. Dresden hatte im letzten Jahrzehnt 2 Jahrhundertfluten.


    d) West- und Mitteleuropa verfügt über eine sehr hohe Bevölkerungsdichte und über hohes internat. Verkehrsaufkommen.
    Präventivmaßnahmen wären Quarantäne und Imfungen. Der Impfstoff muss, je nach Erreger, ersteinmal entwickelt werden.
    Inwieweit eine Quarantäne effektiv möglich ist, weiß ich nicht.
    Welche Seuche, zum Beispiel eine mutierte von Mensch auf Mensch per Luft übertragbare Vogelgrippe.
    Da sind der Evolution ja nicht so viele Grenzen gesetzt. Soweit ich weiß, mutieren solche Viren auch sehr schnell.
    Hinzu käme die Möglichkeit, dass ein menschlich generiertes Virus ausbricht (ob gewollt oder ungewollt, wäre ersteinmal spekulativ).


    e) Der von Stromkonzernen propagierte Blackout durch AKW-Abschaltung? Halte ich auch für unwahrscheinlich.
    Die Frage des Stromausfalls stellt sich doch eher im Zusammenhang mit anderen Szenarien.
    Eine Peak-Oil-induzierte Energiekrise ist jedoch durchaus wahrscheinlich.
    Dann wird man umstellen müssen (bzgl Stromerzeugung), was jedoch noch nicht das Problem Petrochemikalien und Transportation löst.


    f) Globale Verwerfungen sind - gerade im Anbetracht von Wirtschaftskrisen - immer möglich.
    Inwieweit man Deutschland angreift, ist die Frage. Wenn, dann wird ein möglicher Angriff wohl aus dem Osten kommen.
    Damit meine ich nicht zwingend Russland, sondern auch die Länder mit hoher Bevölkerungszahl.
    Ein weiterer Aspekt, mit dem wir uns künftig befassen müssen, wären Angriffskriege Deutschlands (und des Westens) aufgrund von Rohstoffen, die immer knapper werden - und die Nachfrage der BRIC-Staaten wird auch steigen.
    "Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen,
    dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss,
    dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege,
    zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel,
    Arbeitsplätze und Einkommen." (Horst Köhler)
    (Im Übrigen ist eine ähnliche Haltung Chinas bzgl a und b auch durchaus möglich)


    g) Wer kann das garantieren?
    Soweit ich weiß, gibt es da schon Himmelskörper, die der Erde bedenklich nahe kommen.
    Ganz davon abgesehen muss ein entsprechender Asteroid noch nicht entdeckt sein.
    Der Komat Hale-Bopp wurde erst knapp 2 Jahre vor Passieren der Erdumlaufbahn entdeckt. Der stellte natürlich keine Gefahr dar.


    Peak-Oil, Wirtschaftskriege etc halte ich in meiner Lebensspanne durchaus für wahrscheinlich. Nur weil die letzten paar Jahre für "Uns hier" relative "Ruhe" herrschte, ist das kein Grund, dass alles so bleibt, wie bisher, insbesondere im Zusammenhang mit wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen. Was würdest du selbst denn zu deinen Thesen sagen, die an sich nicht alle Szenarien beinhalten?

  • Wenn die Verneiner Recht haben....Gut.
    Wenn wir Recht haben.....auch Gut....für uns.
    Jeder darf ja selber entscheiden wie er sich, wenn überhaupt, auf den Tax X vorbereiten möchte.
    Ich möchte dann einfach nicht ganz mit abgesägten Hosen dastehen.
    Vorbereiten, JA, aber in einem gesunden Masse.

  • Zu a möchte ich doch was schreiben.


    China ist imho die grösste Gefahr für die Menschheit in den nächsten Dekaden.
    Wie lange lassen sich die anderen Länder , ich denke da mittelfristig and Indien, noch die unaufhaltsame Machtausdehnung gefallen?
    Nahezu alle Kriege wurden zum Zwecke der Hegemonie oder der Verhinderung selbiger geführt!
    Sollte China einmal nicht mehr bekommen was es will wird dieser "Staat" bestimmt nicht zögern mehr als seine wirtschaftliche Macht als Druckmittel einzusetzen.
    Ebenso werden Staaten wie Indien aber vielleicht auch ein Staat der wiedererstarken will oder gar seinen Untergang verhindern will (USA , Russland etc) lieber einen militärischen Konflikt ausfechten wollen.


    Schon heute haben viele Staaten allenvoran die USA mit der nahezu kompletten Abwanderung der Wertschöpfung nach China zu kämpfen.
    Sogar die letzten Stufen bis hin zum Konsumenten sind dort in gelber Hand.
    China verfügt über gigantische Rohstoffvorräte, scheut aber nicht davor zurück Afrika und Südamerika hemmunglos auszubeuten , von den Geschäftspraktiken bis hin zur konsequenten Nichtbezahlung der Arbeiter brauch ich erst gar nicht anfangen.


    Wenn weltweit China´s Verstösse gegen die Menschen und Bürgerrechte ignoriert , nein , sogar tolleriert werden, wie wird es dann erst wenn sie mit ihrem Atomarsenal rasseln ?

  • Gestern habe ich in einem sehr interessanten Fernsebericht gehört, dass 99% aller Spezies die jemals auf der Erde gelebt haben ausgestorben sind. Eines haben Sie gemeinsam. Es war ziemlich überraschend für sie.


    Meine Meinung zu den Punkten:


    a) Der Kampf wird zwischen arm und reich stattfinden. Merkmale wie Religion dienen nur zur Radikalisierung.


    b) http://en.wikipedia.org/wiki/Solar_storm_of_1859
    Das Problem bei einem EMP ist doch nicht, dass für ein paar Tage der Strom ausfällt. Das Problem ist, selbst wenn nur 5% der Technik lahmgelegt wird, kann man diese
    nicht einfach durch neu Technik (z.B.Computerchips etc. kenn mich da nicht so aus) ersetzen da diese erst produziert werden muss und zwar in Werken die
    höchstwahrscheinlich selbst lahmgelegt sind.
    Wenn in einem Unternehmen nur 5% der EMP anfälligen Technik ausfällt z.B. 2 von 5 Servern. Dann können die Mitarbeiter nach Hause gehen.
    Das Grundproblem: Wir brauchen High-Tech um High-Tech zu produzieren.


    c) stimme ich zu


    d) Die Variablen der Formel sind einfach zu finden: 1. Wie schnell breitet sich die Krankheit aus 2. Sterblichkeitsrate 3. Zeitraum bis für alle Impfstoff hergestellt werden kann.
    Jetzt kann sich jeder selbst ausrechnen für wie gefährlich das ganze ist.
    Die größte Gefahr besteht darin, dass erst über Monate ein Impfstoff gefunden werden muss.
    Für mich eines der wahrscheinlichsten Szenarien.


    e) Stimme ich zu. Die zentrale Frage ist, werden wir uns die Investition in alternative Energien noch leisten können.


    f) Schaut man mal 500 Jahre zurück dann wird man sehen, dass es nicht viele Zeiträume gab in denen in Europa kein Krieg war. Die Wahrscheinlichkeit ein Krieges in Deutschland ist gering, aber wenn es passiert ist es final (ABC-Waffen)


    g) Wenn es so wäre, ist Otto-Normalbürger sicher der letzte der es erfährt.


    Fazit:


    Für mich bedeutet Preppen:


    1. Raus aus der "der Staat sorgt schon für mich Mentalität" (den diese Zeiten sind vorbei)


    2. Verantwortung für meine Familie zu übernehmen und diese nicht anderen Institutionen zu überlassen.


    3. Den Blick für die Realität wiederfinden. Den die rosarote Konsumwelt in der wir leben ist nur eine Seifenblase.


    Das kann nicht falsch sein.

  • Danke für eure ausführlichen Antworten! Gerne mehr!


    @Tolot: Das sind nicht meine Thesen. Das ist in etwa das, was 2,3 enge Freunde von mir in Diskussionen zu meinen Überlegungen, die Deinen bzw. euren ähneln, von sich geben.
    Ich selbst sehe es ähnlich wie Du bzw. die anderen hier.

  • Hallo Mark,


    diese Diskussionen kenne ich gut.


    Kürzlich haben mich in geselliger Runde wieder einige Freunde gefragt (alles junge Eltern) auf was für eine "schlimme Krise" ich mich vorbereite und sich Lustig gemacht.


    Gelächter an


    Meine Antwort:


    "Ich weis nicht auf welche Krise ich mich vorbereite. Aber ich möchte mein Kind nie hungern sehen".


    Gelächter aus.

  • Hallo omawa,


    das kenne ich auch. Aber bei Leuten, bei denen ich den starken Verdacht darauf habe, dass sie sowieso nichts mit solchen Themen anfangen können, halte ich mich sehr bedeckt. Die Diskussion die ich meinte, war aber nicht eine, die ich unbedingt als "negativ" bezeichnene würde. Es ging wirklich nur um das rationale abwägen, was wahrscheinlich ist - und was nicht.

  • Die Frage wäre doch auch, inwiefern das Preppen uns auf die anfangs genannten Katastrophen vorbereitet.


    Eine wirklich gefährliche Pandemie (Mutation oder Kreuzung Ebola) wird möglichweise so schnell kommen, dass wir noch gar keine Masken tragen bzw. erst wenn es zu spät ist.
    Bei einem Reaktorunfäll oder einem Atomkrieg helfen die paar Masken und Iodid-Tabletten dann auch nicht mehr weit. Für eine Flucht ist es zu spät und im Bunker müsste man monatelang ausharren. Nur schon die psychologischen Probleme im letzten Fall stelle ich mir schrecklich vor.


    Was eine Wirtschaftskrise und der Kampf zwischen arm und reich angeht: Noch immer werden die Menschen in ärmeren expandierenden Ländern wie China und Indien mit der Idee zur Arbeit motiviert, dass sich Fleiss und Ehrgeiz auszahlen und dass jeder selbst für seinen eigenen Erfolg oder Misserfolg verantwortlich ist. Dieses Bild zeigt sich auch in Europa und wird meiner Meinung nach noch einige Zeit bestehen.


    Am meisten Nutzen sehe ich im Falle einer Energiekrise. Ob nur ein dreitägiger Stromausfall oder ein längerer Energieverzicht, hier sind Vorbereitungen von grosser Effektivität.

  • Hallo Cyrioz,


    ich sehe Preppen als eine Art Wahrscheinlichkeitsrechnung. Wenn ich durch das Preppen meine Chancen bei einer schlimmen Pandemie von 20% auf 50% erhöhe hat sich das ganze schon gelohnt. Zudem wird ein Prepper wenn er das Wort Pandemie hört ganz anderst reagieren. Ein Prepper wird wahrscheinlich früher Zuhause bleiben als Otto-Normal-Bürger und bei allen Szenarien sensibler reagieren als die breite Masse die erst mal alles glaubt und wie die Lemminge erst mal auf den Abgrund zuläuft.


    Natürlich besteht auch die Gefahr das man hier und da überreagiert. Aber auch das ist nur ein Zeichen der Vorsicht.


    Bei einem Reaktorunfall würde mir z.B. sehr helfen das ich sowohl von meinem Arbeitsplatz als auch meiner Wohnung Fluchtrouten abseits der Hauptverkehrsadern kenne.

  • Das mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung find ich mal ausgesprochen passend


    es ist ja nicht so dass die Chance im Lotto zu gewinnen hoch ist,
    trotzdem speieln jedes Wochenende Millionen von Leuten Lotto


    Die denken eben gnadenlos positiv -> gönne ich Denen


    Wir machen uns halt über die andere Seite Gedanken
    und wenn ich da meine Chancen erhöhen kann, und die
    sind mal deutlich und wesentlich besser als im Lotto
    dann würde ich ja geprügelt gehören, wenn ich das
    nicht machen würde


    Also inverstiere ich einen kleinen Teil meiner Leistung und,
    ja auch meines Einkommens, in die Vorsorge und erhöhe
    damit meine Chancen doch erheblich.


    Mann muss nicht der beste und kompletteste Prepper sein,
    wenns sowas überhaupt gibt oder geben kann, woran ich zweifle,
    aber alles was man in der Richtung tut, verbessert die Chancen
    in einem Krisenfall, egal welcher , manchmal eben besser und
    manchmal eben nicht ganz so effektiv, aber das bleibt das Restrisiko
    und das ist mir da deutlich lieber als das komplette Risiko auf Andere
    angweisen zu sein, den Freunde in der Not gehen auf ein Lot, oder wie
    hiess der schöne Spruch meines Vaters :)


    Grüße


    Eugen j.keusen


    P.S. er hatte noch einen häufig genutzten Spruch


    Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott ->


    er war halt sehr gläubig, aber ich finde auch darin
    steckt was Wahres
    in diese Chancenerhöhung

  • Hallo alle zusammen,
    interessantes Thema.


    Ich sehe die Vorsorge als meine Versicherung und die Kosten als Versicherungskosten. Schön wenn man diese nicht braucht, aber wenn, dann ist es eine Versicherung, die auch tatsächlich sofort eintritt und hilft.


    In Diskussionen oder Gesprächen, stelle ich nur Fragen und gebe weder Antworten noch Hinweise.


    Bei direkter Bitte um Hilfe - Tipps, rate ich zu bestimmter Literatur, " hab da mal ein Buch gelesen z.B. Rattentanz, da wird das gut beschrieben, was wäre wenn..."


    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Mark Wilkins;71308

    DAS WAS UNTEN STEHT IST NICHT MEINE ART ZU DENKEN SONDERN WIRD VON LEUTEN, DIE PREPPEN & CO. EHER ALS SINNLOS ODER ALBERN ABTUN GERN MAL IN DISKUSSIONEN AUFGEFÜHRT.


    MICH INTERESSIERT EINFACH NUR, WIE IHR DIESEN THESEN ENTGEGENTRETET.



    a) Ein "Kampf der Kulturen" zwischen Ost + West ist unwahrscheinlich, weil...


    Zwischen Ost und West unwahrscheinlich, aber religiös und ideologisch motivierter (Staats-)Terrorismus kann ein Bedrohungszenario darstellen. Terroristen haben Staaten, die ihnen nicht nur Rückzugsräume bieten , sondern auch erhebliche Geldmittel zur Verfügung stellen.


    Wenn Pakistan zerfällt könnte Nuklearmaterial sehr schnell in "interessierte Hände" gelangen, für eine schmutzige Bombe würde es allemal reichen.


    Die Synthese von Sarin oder anderen Neurotoxinen ist keine besondere Intelligenzleistung, selbst religiöse Sektierer, die sich meist nicht durch überragende naturwissenschaftliche Bildung auszeichnen (Aum-Sekte in Japan, Anschlag in der Tokyoter U-Bahn) schaffen das. Eines der beiden gängigen Syntheseverfahren liefert sogar einen handhabungssicheren Binärkampfstoff und ist ziemlich idiotensicher. Dass es damals "nur" Dutzende und nicht Tausende von Toten gegeben hat, lag an der (erfreulichen) Dummheit der Terroristen beim Ausbringen des Stoffs und der offensichtlichen Unkenntnis seiner physikalischen Eigenschaften.

    Zitat von Mark Wilkins;71308



    b) Eine durch einen EMP ausgelöstes "Endzeitszenario" ist völlig unwahrscheinlich...


    Ein NEMP (nuklearer EMP) ist global unwahrscheinlich bis unmöglich. lokal (Umkreis einige 100 km) zumindest denkbar. Ein extremer(!!!) Sonnensturm kann aber vieles zerstören, was zum Zeitpunkt des Ereignisses an ausgedehnten Leitungsstrukturen (Strom-, Daten-, sonstige Netze) hängt. Dann allerdings auf fast der gesamten Tagseite des Planeten. Wegen zu geringer Anstiegszeit der Transienten ist hier aber nicht das Radio im Schrank betroffen.

    Zitat von Mark Wilkins;71308


    c) Erdbeben sind in Deutschland als Katastrophenursache unwahrscheinlich...


    Das Erdbeben von Basel (1356) mit einer geschätzten Magnitude von 7 hat sich geologisch vor 5 Minuten ereignet, gleiches gilt für den letzten Ausbruch eines Eifelvulkans in der Altsteinzeit, gologisch vor einer Stunde. Dies sind alles keine globalen oder auch nur nationalen, aber regionale Bedrohungen. Der Münchner oder Hannoveraner ist von beidem nicht betroffen.

    Zitat von Mark Wilkins;71308


    d) Seuchen sind in Westeuropa unwahrscheinlich, weil...


    Wir eine funktionierende Wasser und Abwasserinfrastruktur haben. Sollte die zusammenbrechen, zum Beispiel wegen eines längerfristigen Ausfalls der Stromversorgung, würde sich das ganz schnell ändern. Es fallen schlicht die Pumpen aus, der Wasserhahn bleibt trocken und auch die WC-Spülung geht nicht mehr. Bei fehlender Vorratshaltung wird jedes zweifelhafte Wasser getrunken und die Fäkalien werden wie im Mittelalter entsorgt. Lokal kann das auch als Folge eines Hochwassers passieren. Abwässer werden aus den Kläranlagen geschwemmt und vermischen sich mit Frischwasserquellen.

    Zitat von Mark Wilkins;71308


    e) Eine Energiekrise bei der die "Lichter ausgehen" ist unwahrscheinlich weil...


    da habe ich mal in einem sehr realistischen Thriller ein ganz realitätsnahes Szenario gelesen. Ein Supersommer wie 2003, nur länger. Die Wasserstände in den Flüssen sinken dramatisch, Grundlastkraftwerke müssen mangels Kühlwasser ihre Leistung runterfahren oder ganz abschalten, die Stromversorgung bricht zusammen, damit die Wasserversorgung (Pumpen), damit auch die Kraftstoffversorgung (auch Zapfsäulen pumpen den Sprit aus unterirdischen Tanks hoch)

    Zitat von Mark Wilkins;71308


    f) Ein "Krieg in Deutschland" ist unwahrscheinlich, weil...


    kein reales Bedrohungsszenario existiert oder auch nur denkbar ist. Seit 1989 sind uns die Feinde ausgegangen ...

    Zitat von Mark Wilkins;71308


    g) Ein Meteoriteneinschlag ist unwahrscheinlich, weil...


    Wir kennen bei weitem nicht alle NEOs (near earth objects), geschweige denn, dass wir sie "auf dem Radar hätten" aber die Geschichte lehrt uns, dass katastrophale Ereignisse sehr selten sind. In meiner Nachbarschaft hat es vor knapp 15 Mio. Jahren zum letzten mal gekracht, das Nördlinger Ries. Ich erlaube mir, auf derartige Ereignisse völlig unvorbereitet zu sein.


    Grossräumige und langfristige Ereignisse sehe ich auch nicht als das Feindbild. Es geht eher um das Überstehen lokaler und kurz-/mittelfristiger Ereignisse. Das kann das Oderhochwasser sein (2005 lässt grüßen), ein Grossunfall in der lokalen Chemiefabrik (Ist in so einer Nachbarschaft pro Nase eine Gasmaske mit mehreren ABC-Filtern wirklich eine übertriebene Idee?), im Oberrheingraben ein Erdbeben, ein mehrtägiger Stromausfall?


    Ist es wirklich übertrieben, wenn ich in der Lage bin, zweifelhaftes Trinkwasser zu desinfizieren oder es auf gängige chemische Giftstoffe zu untersuchen?



    Viele Grüsse


    Matthias


    P.S. Die Zitierweise noch mal nachträglich überarbeitet, das Original erinnerte an eine bekannte Doktorarbeit.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo Waldschrat,
    Was soll das ?
    Für

    Zitat

    Viele Grüsse Matthias

    einen ellenlangen Text kopieren?!?
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla
    der die Vielschreiber ohne Aussagen mit 100Texten in 10Tagen sehr liebt. Also Liebe Grüße!

    „Der Tag mag kommen, da das Zeitalter der Menschen tosend untergeht.Doch heute kämpfen wir!
    Haltet Stand! Menschen des Westens!“

  • Zitat von Nikwalla;71404

    Hallo Waldschrat,
    Was soll das ?
    Für einen ellenlangen Text kopieren?!?
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla
    der die Vielschreiber ohne Aussagen mit 100Texten in 10Tagen sehr liebt. Also Liebe Grüße!



    Hallo Nikwalla

    Die Antworten sind im Text verborgen!

    Ansonsten komplett richtig!

    BITTE Zitatfunktion mit Bedacht nutzen, denn sonst sind am Schluss alle Beiträge redundant vorhanden.

    Was die Übersicht und die Lust zu lesen etwas hemmt!

    Ernst

  • Zitat von Nikwalla;71404

    Hallo Waldschrat,
    Was soll das ?
    Für einen ellenlangen Text kopieren?!?
    Mit freundlichen Grüßen
    Nikwalla
    der die Vielschreiber ohne Aussagen mit 100Texten in 10Tagen sehr liebt. Also Liebe Grüße!


    Hallo Nikiwalla,


    da habe ich die Zitate nicht audreichend kenntlich gemacht. Ich habe aus Faulheit unter den Fragen die ursprünglichen Antworten von Mark Wilkins ausgeschnitten und statt dessen meine Antworten drunter gesetzt. 95% des Texts ist von mir. Aber danke für den Hinweis, ich werde den Beitrag überarbeiten


    Viele Grüße


    Matthias von und zu Guttenberg :face_with_rolling_eyes:

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • WENN überhaupt, welches währe das Szenario, das realistisch betrachtet, überhaupt in Frage kommen würde um "die Lichter ausgehen zu lassen" bzw. Verhältnisse wie in "One second after" oder anderen Endzeitvorstellungen hervorzurufen?
    (Geht jetzt nicht darum, dass Szenario ellenlang zu beschreiben, sondern nur zu benennen + zu begründen warum es eurer Meinung nach realistischer als andere ist).

  • Wir laverieren hier über Dinge und Szenarien die mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 % nicht eintreffen werden.
    Wir bereiten uns auf die 10 % vor.
    Unbestritten werden wir in Zukunft unsere Ansprüche runterschrauben müssen. Aber das sind noch lange keine Surprepper-Situationen. Vielleicht landen wir bei einem Lebensstandard der sechziger Jahre. Auch dann geht es uns noch besser als den meisten Menschen auf diesem Planeten. Situationen die wirklich ans eingemachte gehen werden wir in den nächsten Jahren kaum erleben. Wenn es ganz dick kommen sollte, rettet uns auch ein Jahresvorrat an Lebensmitteln im Keller nicht. Denn wenn 80% der Menschen durch eine Pandemie, atomare Verseuchung oder sonst was umkommt, dürften wir auch unter den Opfern sein. Unsere Vorbereitung sollten sich auf eine relatiev kurzen Zeitraum beschränken müssen. Alles andere macht m.E. wenig Sinn. Es währe nur ein ableben auf Raten. Das brauche ich nicht wirklich.
    Solche Ideen und Internetseiten wie wir hier betreiben sind nur Wohlstandsauswüchse.
    Denn was die Zukunft wirklich bringt weiss keiner, denn Nostredamus ist tot und von Uriella hat man auch schon lange nichts mehr gehört.
    Wie sagt man so schön: "Erstens kommt es anderst, zweitens als man denkt"

    Lustig finde ich: "Schwarzwaldhaus 1902" Leben wie vor hundert Jahren.
    Komischerweise ist die Aussage der meisten Menschen die bei solchen Experimenten mitmachen die selbe.
    Sie möchten eigentlich da bleiben und vermissen unser heutiges, sehr angenehme Leben nicht.
    Soooo schlecht kann das Leben früher also nicht gewesen sein. Hart aber lebenswert(er).

    Wir brauchen uns also vor einem tieferen Lebensstandard nicht zu fürchten. Es müssen nur die Grundbedürfnisse, Essen, trinken und ein Dach über dem Kopf erfüllt sein. Und ein leben in Frieden. Mehr braucht es nicht.

    Gruss
    Worber

  • Zitat von Worber;71431

    Es müssen nur die Grundbedürfnisse, Essen, trinken und ein Dach über dem Kopf erfüllt sein. Und ein leben in Frieden. Mehr braucht es nicht.



    Ein bisschen was für die geistige Entwicklung ist sicher auch nicht schlecht, aber schon höher in der Maslow'schen Pyramide. Stimmt schon, 90% heute dreht sich wohl um Statussymbole/-artikel. Wenn alle genug zu essen haben müssen die Alphamännchen die Weibchen halt mit anderem locken resp. mit anderem als ihrem Wohlstandsbauch das Alphatum signalisieren und die Alphaweibchen müssen auch anders zeigen, dass sie Alphas sind. :face_with_rolling_eyes:


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Absolute Zustimmung. Im Übrigen sehe ich Preppen auch als ein mir Spaß bereitendes Hobby.


    Wobei das mit dem "Blick für die Realität" nicht einfach ist. Was stellt die Realität dar? Wer hat Recht? Es gibt solche verbohrte Dogmatiker unter den Menschen, die stets behaupten, Recht zu haben. Übrigens auf Seiten derer, die uns Prepper für Spinner halten, genauso wie auf Seiten der Prepper, die bei jeder grauen Wolke den kommenden Weltuntergang predigen.