Hausapotheke - Was (meiner Meinung) nach reingehört u. meine Zusammenstellung

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  • [SIZE=14px]Hallo,


    durch meine medizinische Ausbildung (Rett-San.) fühle ich mich qualifiziert mal ein bisschen über das Thema der Hausapotheke zu schreiben.
    Oft ist es ein kleiner weißer oder grauer Schrank welcher im Bad ein trauriges Dasein fristet bis er gebraucht wird. Nun will ich euch helfen eure Hausapotheke zusammenzustellen, wenn ihr eben nicht 100% sicher seid was ihr benutzen wollt/sollt.


    Als erstes sollten wir über den Behälter an sich reden: Es sollte ein kleiner Schrank/Koffer sein, welcher einfach zu erkennen ist (anbringen eines anerkannten medizinischen Symboles (Äskulapstab, weißes Kreuz auf grünem Grund etc.) um ihn im Notfall schnell zu finden. Nun, wo soll dieser Behälter nun hin? Nicht ins Bad oder in die Küche, da eben Dünste, Dämpfe und eben Wassernebel schlecht für viele Medikamente und Verbandstoffe ist. Er sollte im Flur oder in einem anderen einfach zu erreichenden Ort angebracht sein und jedes Familienmitglied sollte wissen wo er ist.
    Wenn kleine Kinder im Haushalt sind bietet es sich an, einen Schrank mit Schloss und Schlüssel zu kaufen und eben jenen Schlüssel auf den Kasten zu legen, so dass die Kinder nicht an die Medikamente können, der Schrank aber trotzdem schnell geöffnet werden kann.


    Der Schrank hängt nun, was soll rein?
    Das ist eine schwere Frage, da oft jede Familie besondere Bedürfnisse hat (Allergien, Medikamente welche Dauerhaft eingenommen werden sollen etc.), aber ich versuche nun eine sehr grundsätzliche Zusammenstellung zu geben und später eben meine Zusammenstellung, welche eigentlich in jeder Situation helfen sollte.


    Medikamente:
    Schmerzstillende Medikamente (am besten mehrere), wie z.B. Acetylsalicylsäure (Handelsname: Aspirin), Paracetamol oder Ibuprofen. Viele dieser Medikamente haben auch entzündungshemmende Eigenschaften bzw. andere Wirkungen/Nebenwirkungen, deswegen ist es ratsam vorher durch die Beipackzettel zu blättern (es gibt zu jedem auf dem deutschen Markt erhältlichen Medikament einen Beipackzettel online) und an eventuelle Allergien und Unverträglichkeiten zu denken.
    Erkältungsmedikamente, z.B. mit dem Wirkstoff Chlorphenaminhydrogenmaleat (Handelsname: Grippostad). Sie helfen oft bei simplen Erkältungen (dem grippalen Infekt). Es gilt wieder das gleiche wie oben: auf Unverträglichkeiten etc. achten.
    Mittel gegen Durchfall, bspw. mit dem Inhaltsstoff Loperamidhydrochlorid - kurz Loperamid -, z.B. das bekannte Imodium. Sie helfen bei stärkerem Durchfall, wenn keine weitere ursächliche Therapie gestartet werden sollte.
    Elektrolytpulver (auch WHO Trinklösung genannt); Ein von der WHO als unentbehrliches Medikament bezeichnetes Pulver welches zur oralen Wiederaufnahme von Elektrolyten eingesetzt wird - bestehend aus wichtigen Elektrolyten und anderen Inhaltsstoffen, welche bei Durchfall aus dem Körper geschwemmt werden, wie z.B. Glucose u. Natriumchlorid.
    Mittel gegen Verstopfung, z.B. mit dem Wirkstoff Bisacodyl (Handelsname: Dulcolax) in Form von Tabletten und Zäpfchen. Diese Medikamente sollten nur in den nötigsten Fällen eingesetzt werden, da sie stark in die Darm-Flora eingreifen.
    Medikamente gegen Allergien, wie z.B. Cromoglicinsäure. Viele dieser Medikamente sind rezeptpflichtig und sollten nur unter medizinischer Aufsicht eingenommen werden, da sie oft speziell auf Allergien angepasst werden müssen. Eine Selbst-Medikation sollte nicht stattfinden, da es oft nur negative Folgen hat und somit eine weitere medizinische Behandlung erschwert.
    Nasensprays zum Abschwellen der Schleimhäute, wie z.B. Xylometazolinhydrochlorid, jedoch sollte dieses Spray nur in Ausnahmefällen benutzt werden, da nicht nur eine Sucht entstehen kann, sondern auch eine Resistenz gegen gewisse Wirkstoffe entstehen und dieser Wirkstoff so eben nicht mehr wirkt.
    Lutschtabletten für Infektionen im Rachenraum, wie z.B. Amylmetakresol (Markenname: neo-angin), sie bekämpfen eben eventuelle Infektionen und wirken schmerzstillend durch weitere Inhaltsstoffe.


    Salben/Sprays:
    Wund- und Heilsalben: Salben mit dem Inhaltsstoff Dexpanthenol helfen bei kleineren Wunden und Hautabschürfungen.
    Antiseptische Wundsalben: Salben mit Inhaltsstoffen wie Octenidin sind antiseptischen und helfen bei kurzzeitiger Anwendung bei entzündeten Wunden. Auch möglich sind Salben mit dem Inhaltstoff Povidon-Jod (Handelsname: Betaisadona), welche auch eine sehr gute Wahl ist. Hier sollte erneut auf Unverträglichkeiten geachtet werden, da Stoffe wie Povidon-Jod bei Schilddrüsenerkrankungen nicht benutzt werden sollte).
    Antiseptische Wundsprays, wie z.B. Octenidin (Handelsname: Octenisept) oder auf Alkohol basierende (Handelsname: Kodan).
    Gels bei Verletzungen des Bewegunsapparates, wie z.B. Diclofenac (Handelsname: Voltaren). Sie kühlen das Gebiet und sind schmerzlindernd und können somit bei stumpfen Verletzungen des Bewungsapparates angewendet werden.


    Verbandstoffe:[/SIZE]
    [SIZE=14px]Pflaster, auch Wundschnellverbände genannt, zur Abdeckung kleinerer Schnitte und Wunden. Hierbei sollte auf Allergien gegen Klebstoffe geachtet werden und somit "Soft"-Varianten genommen werden, da es sonst zu einer Kontakt-Dermatitis oder allergischen Reaktionen kommen kann.
    Mullbinden, zum fixieren von Wundauflagen, am besten in mehreren Größen und Arten (flexibel, starr) - (4,6,8 u. 10 cm).
    Kompressen, zum Abdecken größerer Wunden, am besten in mehreren Größen und Arten (Mullkompressen, Zellstoff-Vlies, Aluminium-bedampft) - (7,5x7,5 u. 10 x 10 cm).
    Verbandtücher, zum Abdecken größerer Brandwunden, am besten eignen sich Aluminium-bedampfte Produkte.
    Dreiecktücher, zum provisorischen Fixation von verletzten Armen.


    Ich persönlich hoffe, dass ich euch mit dieser relativ kleinen Liste etwas helfen kann, wenn es um eure Hausapotheke geht. Ich ergänze meine Hausapotheke etc. morgen als Excel-Datei, da ich heute leider keine Zeit mehr finde ein neues Dokument zu beginnen.


    Nehmt zu Kenntnis, dass ich keine medizinische/pharmazeutische Ausbildung (ausserhalb meiner Rett.San. Ausbildung) besitze, somit sind alle Angaben die von mir gemacht wurden nicht als ärztlichen Rat zu sehen.[/SIZE]

  • Danke für dein Engagement!


    Würde mich freuen, wenn du die Excel-Datei zur Verfügung stellen würdest.

  • Eine kleine Ergänzung meinerseits:


    Bitte beachtet, dass ASS kein Schmerzmedikament im eigentlichen Sinne ist, sondern die schmerzstilende Wirkung nur ein postitiver Nebeneffekt ist. Nicht umsonst wird ASS bei Patienten mit Herzinfarkt zur "Blutverdünnung" eingesetzt. Gerade wenn man dieses Medikament längerfristig nimmt und sich dann verletzt kann es sein, dass die körpereigene Blutstillung durch Verklumpung an der Wunde erst verlangsamt beginnt oder ausbleibt.


    Punkt 2: Maximaldosis der Schmerzmittel beachten
    Offizielle Beipackzettel sprechen von einer Maximaldosis von 1200mg als maximale Tagesdosis. Ein Notarzt hat mir mal nebenbei gesagt, dass er eine Dosierung von Ibuprofen bis 2400mg/Tag bei einem Erwachsenen für unbedenklich halten würde. Allerdings darf man dieses hohen Dosen nur eine sehr kurze Zeit einnehmen! Wie bei allen Medikamenten steigt mit wachsender Dosierung die Zahl und die Intensität der Nebenwirkungen.


    Punkt 3: Pantroprazol als Magenschutz.
    Jeder der Medikamente wie Ibuprofen schon einmal über mehrere Tage nehmen musste wird dieses ungute Gefühl im Magen kennen. Man hat kaum Hunger mehr und eigentlich ist einem dann so richtig schlecht. Deswegen: Ein paar Tabletten Pantoprazol einlagern um den Magen vor anderen Medikamenten zu schützen.


    Alle Medikamente, auch wenn sie nicht Verschreibungspflichtig sind sollten nur mit bedacht angewendet werden. Ganz genau wie The Survivor es geschrieben hat. Das bitte nur als keine Anmerkung betrachten und im Hinterkopf behalten. Ansonsten würde ich dieses Liste der Hausapotheke für jedermann ebenfalls so unterschreiben.
    Viele Grüße, ein weiterer RetSan

  • In meinem Schrank befindet sich noch Spielzeug wie Blutdruckmessgerät (elektronisch), Blutzuckerding, und Fieberthermometer (IR) und Verbandbücher(Krankheitsverlauf festhalten). Empfand ich immer als sehr hilfreich.
    EDIT: Und Hausmittelchen wie Wick Waporup (diese Salbe mit Mentholgeschmack) und jede Menge Tee (Nieren/Blasentee, Fencheltee, Kamillentee,..)
    Sowie ein Buch vom DRK über die erste Hilfe und EH bei Kindern. Es lohnt dort öfter mal drin zu blättern :)

  • Zum Thema Nasenspray:
    Das sollte man wirklich nicht all zu lang anwenden. Eine bekannte ist abhängig von dem Zeug.
    Das Spray lässt die Nasenschleimhäute abschwellen, allerdings fängt der Körper an sich dagegen zu wehren. Wenn die Wirkung nachlässt schwillt die Nase zu und zwar so weit das Luftholen durch die Nase nicht mehr möglich ist. Je nach dem wie lange man das Nasenspray schon nimmt kann eine Entwöhnung mehrere Monate dauern.
    Ich persönlich würde so etwas nicht in den Medizinschrank stecken, da ich die Auswirkungen direkt seh. Mit den anderen Sachen kann ich mitgehen, aber das Nasenspray ist für mich ein absolutes Tabu.

  • [USER="11383"]TheSurvivor[/USER]


    Wie oft hast du bei einem Nichtdiabetiker schon eine Untzerzuckerung festgestellt die gemessen werden musste?
    Und du bist ja vom Fach.


    Wer von den "Laien" oder Nichtdiabetikern kennt sich da zur Genüge aus?
    Also, der Laie denkt, das könnte was mit dem Zucker zut tun haben. (wie genau kommt ein Laie darauf?)
    Dann packt er sein Messgerät aus, seine Teststreifen (muss man die jetzt kodieren oder nicht...), den Piekser (äh wie funzt der nochmal...)
    Wenn diese Hürden überwunden sind, dann sieht er einen Wert. Ups, welchen denn? mg/dl oder mmol. Ach wie stellt man jetzt das Gerät ein... Und was bedeuten diese Werte nochmal?....


    Sollte das alles irgendwie gefunzt haben, wer weiß dann was zu tun ist?
    Ich kenn genügend Aussagen von Kollegn denen ich gesagt habe, mom ich bin kurz vor dem Unterzucker. Zu 90% kommt dann, ja dann nimm doch dein Insulin....


    Tut mir Leid, ich bleib dabei: Damit sollte man sich sehr, sehr gut auskennen!


    Für einen Nichtdiabetiker sehe ich keinen Sinn ein Messgerät zu bevorraten.
    Ein gesunder Mensch kann unter Umständen schon mal unterzuckern, und dann nimmt er Energie auf und gut ist. Der merkt das schon selbst.
    Ein Diabetiker hat das Wissen und die Geräte und hilft sich dann damit, auch selbst.


    nix für Ungut
    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Als angehender Notfallsanitäter (der die Theorie allerdings bereits hinter sich hat) noch ein paar Gedanken zu den Medikamenten:


    Als Schmerzmittel sind meine Favoriten Paracetamol und (Dex-) Ibuprofen bei herkömmlichen Wehwehchen und Diclofenac bei skelettär- muskulär- bedingten Schmerzen (Verstauchungen,...).


    Der gerinnungshemmende Effekt von ASS sollte nicht unterschätzt werden. Vereinfacht ausgedrückt beruht er darauf, dass die Fähigkeit der Blutzellen zu gerinnen, zerstört wird, man also keine Gerinnung hat, bis ausreichend neue Zellen nachgebildet wurden. Das dauert dann schon mal 24h oder länger. Und bei der Behandlung eines akuten Infarkts nutzt man genau diesen Effekt, wobei bestehende Thromben nicht aufgelöst werden aber die Entstehung neuer bzw das Wachstum bestehender unterbunden wird. Man hat dann aber auch keine Blutgerinnung mehr...


    Zu Paracetamol: Dieser Wirkstoff kann, sofern keine Allergie vorliegt und die Leber gut arbeitet auch während der Schwangerschaft eingenommen werden, allerdings sollte man bedenken, dass eine gängige Einzeldosis 500mg beträgt, die potentiell tödlichen Dosen aber schon in Gegenden um 8000mg beginnen. Und dieser Tod ist kein schöner. Gleichzeitig ist Paracetamol aber gut verträglich, bewährt und aufgrund dessen auch in allerlei rezeptfreien Präparaten enthalten, hier lohnt ein Blick auf die Zusammensetzung bereits eingenommener Medikamente.


    Ibuprofen und Dexibuprofen: (Letzteres ist die 'rechte' Form vom Ibuprofen. Viele Wirkstoffe kommen in 2 spiegelbildlichen Varianten, ähnlich unseren Händen, die irgendwie gleich aber doch nicht gleich sind, daher, von denen eine wirksam ist, die andere nicht. In den meisten Verfahren zur Herstellung von Medikamenten können diese beiden Varianten nicht so einfach getrennt werden (oder würden dadurch deutlich teurer), gelingt die Trennung, kann dafür die Dosis halbiert werden und auch die Nebenwirkungen gehen zurück, im Zweifel sollte man also Dexibuprofen den Vorzug geben.)
    Etablierter Wirkstoff, allerdings gibt es hier Allergien sowie einige Kontraindikationen mehr zu bedenken. Dafür kann man sich damit nicht so einfach umbringen.


    Vom Lieblingsschmerzmittel der Österreicher möchte ich dann auch noch abraten, dass Mefenaminsäure (der Wirkstoff im Parkemed) in DEU und etlichen anderen westlichen Ländern nicht (mehr) zugelassen wird, hat einen Grund, seit einigen Monaten wird Parkemed auch von den österreichischen Krankenkassen nicht mehr auf Rezept erstattet.


    Desinfektionsmittel: Ich empfehle Octenisept als Spray/Lösung sowie als Wundgel. Es gibt kaum Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten (im Gegensatz zu Betaisodona zB eben bei Schilddrüsenproblemen), es verfärbt die Wunde nicht, man erkennt ggf. also gut, wo genau es blutet, es ist auf Schleimhäuten im Gegensatz zu Povidon- Iod gut verträglich. Im Allgemeinen ist die Anwendung schmerzfrei.


    Das wären meine Gedanken zum Thema, bei Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Hat jetzt zwar nur peripher mit der "Apotheke" also Chemie zu tun, aber da zur Hausapotheke meist auch die Verbandstoffe gerechnet werden, möchte ich das Thema auch mal anreißen:
    - gut klebende (wasserfeste) Pflaster: sollten in ausreichender Menge immer verfügbar sein (einzeln verpackt)
    - Meterware ist für manche Anwendungen hilfreich, als Lagerware aber vom schnellen Verderb bedroht...
    - Daher als nächste Stufe eher eine Kombination aus sterilen Wundauflagen und (medizinischen) Klebebändern. Je nach Wunde kann damit auch der Grat zwischen Stabilität und Atmungsaktivität genauer als mit Pflastern eingestellt werden.
    - natürlich genug Verbandpäckchen (sterile Wundauflage mit Wickelverband kombiniert)
    - normale Bandagen und Verbandrollen (Stretch und statisch, beides hat seine Anwendungen)
    dazu
    - Kleberollen: Leukosilk verdirbt schnell, hat aber wenn frisch sehr gute Klebeeigenschaften, Leukosilk hat sich bei mir Langzeitstabiler erwiesen, klebt aber schlechter. In die Hausapotheke nehme ich beides, für Prepperszanarien eher letzteres und natürlich der Rückgriff auf alle anderen Gewebetapes wenn sonst nichts geht. Aber auch:
    - Verbandklammern: Metallklammern mit einem Gummiband (1-3cm) dazwischen, fixiert Verbände ohne Klebstoff und ist wiederverwendbar.
    --- Netz-, Finger- und sonstwelche Spezialvarianten lasse ich außen vor, das meiste kann man gut improvisieren
    --- Klammerpflaster können sehr hilfreich sein, kann aber nichts zur Lagerfähigkeit sagen. Ist kein Fehler für klaffende Wunden die noch nicht unbedingt genäht werden müssen.
    damit dürften die meisten kleinen und größeren Wunden zumindest notdürftig zu versorgen sein. Für weitere Fälle wären zu überlegen:
    - Dreiecktücher (gibts von Einmalverwendung bis zu Baumwolle auskochbar), hilfreich bei Armverletzungen zu Stabilisierung, als Tragering und im äußersten Notfall auch zum Abbinden
    - Sam Splints: eigentlich ein dünnes Alublech (oder ähnliches) mit dünner Schaumstoffauflage. Man kann die Streifen zur Versorgung von Brüchen als Schiene, zu Halskrausen (Stiffneck) und vielem anderen formen. Je nach Angebot um die 5€ das Stück und bei Verletzungen die eine Schienung erfordern richtig hilfreich.


    spezialisierte Systeme (Brandwundenverbände, integrierte Blutstillung etc.) haben oft den Nachteil geringer Haltbarkeit. Dazu kommt natürlich die hohe Spezialisierung mancher Systeme auf den Kriegseinsatz. Bei relativ isolierten stark blutenden Wunden, wie sie bei Schussverletzungen auftreten, kann das das Mittel der Wahl sein. Im halbwegs zivilen Bereich dürften solche Verletzungen eher selten sein bzw. die begleitenden Verletzungen bestimmender sein.


    Wenn es um Vorrat geht würde ich so vorgehen:
    - der Inhalt eines normalen Verbandkastens sollte immer offen zur verfügung stehen
    - Weiteres Material würde ich in kleineren Gebinden vakuumieren. Durch die zusätzliche Schutzschicht sollte man die sterilen Teile auch nach Ablauf noch halbwegs problemlos verwenden können.
    - reine Bandagen und Dreieckstücher in auskochbarer Ausführung lagern, vakuumieren vor Erstgebrauch schadet sicher nicht


    die kleine Wundbehandlung


    nicht immer ist ein Chirurg notwendig wenn ein Skalpell eingesetzt wird :) Nein, es geht nicht um den Blinddarm im Busch, sondern eher um alltägliches: der Holzsplitter im Finger, ein Steinchen im Knie nach einem Sturz. Also das was man eh "normalerweise" zuhause behandelt.


    - Skalpell mit Wechselklingen. An Klingen kann man einige der "Spitzen" einlagern, für die anderen speziellen Formen fehlt meist die medizinische Ausbildung....
    - gute Pinzette
    - Desinfektionsmittel (habe auch mit Oktenisept gute Erfahrungen)


    die geraden spitzen Skalpellklingen weil man damit den "gefährlichen" Teil als Laie am besten abschätzen kann, einen gebogene Klinge schneidet schon mal wo man nicht will... die Pinzette zur Entfernung kleiner Fremdkörper, dann das Ganze desinfizieren (am besten davor und danach)
    Das alles ist natürlich mit hohem Risiko verbunden. Alles was deutlich über 5mm schneiden oder sehr tief geht sollte der Arzt machen. Wenn der aber nicht da ist oder sonstwie die Lage schwierig, sollte man auch nicht an einem Holzsplitter sterben....


    Insgesamt sag ich mal: in einem Überbrückungsszenario ist man mit einem KFZ Verbandkasten schon gut ausgestattet, bei allem was weiter geht: das heutige Wissen mit den technischen Möglichkeiten von vor über 100 Jahren kombinieren, danach wird auch der Tetanus seinen Tribut fordern. Abkochen, Chlor wenn verfügbar, Isolation und nicht geringe Mengen Opioide wären wohl die Regel. Mögen letztere immer reichlich verfügbar sein.

  • Hi

    Es geht um starke Schmerzmittel in der Hausapotheke die verschreibungspflichtig sind da ich an Endometriose leide helfen leider keine freiverkäuflichen Schmerzmittel dagegen bei mir hat sich Novaminsulfon 500 mg bewehrt. Werde mir was auf Vorrat verschreiben lassen für alle Fälle.