... man durch einen Kontrollpunkt / Kontrollzone durch muss.

  • Kürzlich musste ich an einem Flughafen am Röntgengerät einer nicht ganz so hellen Dame erklären, dass "Führen" eines Einhandmessers etwas ganz anderes ist als "Transportieren", und das es damit völlig legal ist, was sich da in meinem Koffer befindet.


    Davon ausgehend die ganz allgemein gehaltene Frage: Was tun, wenn man damit rechnet durch eine Kontrollzone durch zu müssen, aber gerne etwas mitnehmen will, das man anschließend braucht?


    Einige Unterpunkte:

    1. Vorbereiten auf Diskussion bzw. Erklärungen gegenüber den Kontrolleuren, die einerseits nicht gerne zugeben wollen, etwas nicht zu wissen, es aber in der Tat des öfteren (da setzt man nicht unbedingt die hellsten hin) wirklich nicht wissen. D.h. ich kann in der Lage sein, etwas völlig legales zu tragen, aber trotzdem Probleme kriegen.

    2. Polizeikontrolle/Wachdienstkontrolle/Bürgerwehrkontrolle... wie kann man da unterscheiden? Polizisten traue ich zu, die Gesetzeslage, auch wenn sie immer unlogischer und komplizierter wird, einigermaßen zu durchschauen. Bei den anderen beiden wirds schon schwieriger.

    3. Abgeschlossenes Behältnis bei Polizei und Wachdienst, Verstecken bei Bürgerwehr?


    Was sonst noch?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Hallo Opa!


    Als allererste Regel: Ruhe bewahren... Sind auch nur Menschen, und Menschen sind manchmal... nunja.


    Ich würde immer versuchen, ruhig zu bleiben, und zu argumentieren. Dafür sich seiner Argumentation aber sicher sein. Wenn's nicht klappt, dann darauf bestehen, dass ein Vorgesetzter kommt.


    Hab es (als Besatzung RTW) öfter am Flughafen gehabt bei geplanten Landungen von Patienten, zB Auslandsrückholung. Wenn ein Notfall in der Luft ist, fahren wir ohne Verzögerung vom Tor mit Lotsen zum Flieger aufs Vorfeld. Wenn es eine geplante Rückführung ist, dann mit mindestens einer Stunde Vorlauf in die Sicherheitskontrolle.


    Kollegen und auch mir wurde wegen unterschiedlichster Dinge immer wieder versucht, die Hölle heiß zu machen. Pfefferspray bis Rettungswerkzeuge/-messer, die am Mann waren. Auf der anderen Seite war es vollkommen egal, dass man Scheren, Skalpelle, Brecheisen und ggfs Beile und Druckbehälter (Sauerstoff) im Aufbau hat.


    Mir wollte man wegen des Pfeffersprays mal ne Anzeige zukommen lassen, ich sagte: Jo, dann warten wir auf die BuPo (Wachdienst ist ja privat) und Vorgesetzten des Wachdienstes und am Ende ist's noch vor Ort darauf hinausgelaufen, dass ich es am Tor stehen lasse und später wieder abhole.


    Ist zwar kein direkter Vergleich mit einer Privatperson, hat mir aber gezeigt, dass zum einen der "Fußsoldat" am Gate oder Checkpoint manchmal nicht die hellste Kerze im Leuchter ist und dass man, solange man rechtlich auf der sicheren Seite ist, gut beraten ist, auf die Vorgesetzten zu warten.


    Gruß


    Avesjünger

  • Vielleicht noch den entsprechenden Gesetzes-/Verordnungstext in Kopie dabei haben. Wenn es soweit kommt, dass Bürgerwehren irgendwen kontrollieren, dürften Recht und Gesetz allerdings keine Rolle mehr spielen.

  • Ist zwar kein direkter Vergleich mit einer Privatperson, hat mir aber gezeigt, dass zum einen der "Fußsoldat" am Gate oder Checkpoint manchmal nicht die hellste Kerze im Leuchter ist und dass man, solange man rechtlich auf der sicheren Seite ist, gut beraten ist, auf die Vorgesetzten zu warten.

    Vorgesetzter... das ist ein guter Tipp.


    Kann in anderen Ländern nach hinten losgehen. In Ländern, wo man eher über die Höhe der "Strafe" z.B. im Strassenverkehr "verhandelt", kann ein Vorgesetzter echt kontraproduktiv sein :)


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Was tun, wenn man damit rechnet durch eine Kontrollzone durch zu müssen, aber gerne etwas mitnehmen will, das man anschließend braucht?

    Prinzipiell nur Dinge mitnehmen, die man auch legal dorthin mitnehmen darf. Somit hat sich das Thema erledigt. Dass du mit einem Messer nicht in ein Flugzeug kommst, sollte eigentlich klar sein.


    Daher verstehe ich auch die Diskusion darüber nicht ganz. Wenn ich mir sicher bin, etwas in diesen 'Abgesicherten Bereich' mitnehmen zu dürfen, und der/die Kontrolleur/in sagt was anderes, lasse ich mir die Hausordnung/Gesetzeslage/Chef bringen. Fertig.


    Oder geht es hier um ganz was anderes das ich nicht mitbekommen habe?


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Naja, es geht soweit ersichtlich schon darum, nur Erlaubtes zu tun. Das Problem ist eher, dass manchmal die Kontrolleure nicht wissen, was genau erlaubt ist und was nicht, Stichworte: Klingenlänge, Einhand und führen vs. transportieren.


    Und relevant wird das zunehmend angesichts immer häufigerer Waffenverbotszonen.

  • Aus eigener Erfahrung*) würde ich mal sagen: Auch Polizisten durchblicken die Gesetzeslage (tlw. sogar sehr einfache, beinahe alltägliche Situationen) nicht wirklich. Die kriegen in ihrer Ausbildung einen groben Überblick über die diversen Gesetze. Und je nach persönlichem Können und Vermögen bleibt dann mehr oder weniger davon hängen.


    Bei Bürgerwehren würde ich nicht nur davon ausgehen, dass sie die Gesetze nicht kennen. Ich würde sogar postulieren, dass ihnen das ziemlich egal ist (schon die Bildung einer ernst zu nehmenden Bürgerwehr kollidiert mit diversen Paragraphen.


    Bei Wachdiensten und Polizei kann das Mitführen des relevanten Gesetzesteils wirklich helfen (macht ein Arbeitskollege von mir so in seinem Auto, wo hinten nur Bauchgurte sind. War 1965 noch nicht verboten und ist damit für dieses Auto auch heute noch legal. Nur weiß das heute kaum mehr ein Polizist...




    *) Wir waren auf Urlaub in Berlin und sind gerade an der Sicherheitsüberprüfung, als der Dame am Röntgen etwas in der Handtasche meiner Frau auffällt. Nach längerem Herumgraben ist schließlich das Springmesser (Läufer), das ich ihr kurz vorher geschenkt hatte (und übrigens von Wien nach Berlin auch im Handgepäck mitgeflogen ist), zu Tage getreten.


    Im Gegensatz zu den herbeigerufenen fünf (!) Bundespolizistinnen und -polizisten war mir sofort klar, wie die rechtliche Situation ist. Es war aber sehr witzig zusehen zu können, wie besagtes Quintett an einem einzigen, relativ kurzen und gar nicht so kompliziert geschriebenen Paragraphen herumgeraten hat!

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Den Flieger haben wir noch bekommen.


    Die bedingte Vorstrafe meiner BEVA ist mittlerweile verbüßt...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Naja, es geht soweit ersichtlich schon darum, nur Erlaubtes zu tun. Das Problem ist eher, dass manchmal die Kontrolleure nicht wissen, was genau erlaubt ist und was nicht, Stichworte: Klingenlänge, Einhand und führen vs. transportieren.


    Und relevant wird das zunehmend angesichts immer häufigerer Waffenverbotszonen.

    Besser hätt ichs auch nicht erklären können

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Aus eigener Erfahrung*) würde ich mal sagen: Auch Polizisten durchblicken die Gesetzeslage (tlw. sogar sehr einfache, beinahe alltägliche Situationen) nicht wirklich. Die kriegen in ihrer Ausbildung einen groben Überblick über die diversen Gesetze. Und je nach persönlichem Können und Vermögen bleibt dann mehr oder weniger davon hängen.

    Kann das aus eigener Erfahrung nur bestätigen...


    Bei unseren Fahrten zu Reenactmen-Veranstaltungen transportierten wir naturgemäß diverse Hieb & Stichwaffen und dafür hatten wir zumindest von den Amtsstuben aus Nordrhein-Westfalen (von Hessen leider nie beantwortet) eine Bestätigung, dass es sich hierbei um "Theaterrequisiten" handelt! Dieses amtliche Schriftstück hat uns bei z.B. einer Verkehrskontrolle oder den von einem freundlich aufmerksamen Nachbar beim Einladen beobachtetet und dann gerufenen Beamten so manches mal echt "den Ar**" gerettet und lange, vielleicht übel ausgehende Diskussionen erspart...


    Ein SK-Team zu Besuch zu haben, weil Schwertkampfübungen im Garten irrtümlich als O-Ton "Seltsam gekleidete Personen die sich mit Eisenstangen prügeln" von nem einfachen Streifenpolizisten angezeigt wurde, hatte zwar nach Aufklärung der Sachlage auch Gelächter sowie ein nettes Training mit den Beamten zur Folge, aber halt auch gezeigt, wie schnell etwas sehr, sehr missverstanden werden kann!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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