Corona und das Geld

  • Im Gegensatz zur Finanzkrise wird das diesmal auch in der Realwirtschaft landen und dort auf ein geringeres Angebot an Waren und Dienstleistungen treffen.

    Nicht, dass ich widersprechen möchte... aber worauf baust du diese Annahme?

  • Nicht, dass ich widersprechen möchte... aber worauf baust du diese Annahme?


    - z.B. Gaststätte und Hotels zu, der fehlende Umsatz wird später nicht aufgeholt. Personal bekommt weiterhin Geld (und wenn es Kurzarbeiter und Arbeistlosengeld ist)

    - Produktionstop VW und Daimler, das wird später auch nicht zu 100% aufgeholt, wenn die Überstunden alle sind, wird es wohl Kurzarbeitergeld geben

    - bis auf ein paar Ausnahmen Geschäfte zu

    - die ersten Lieferketten brechen gerade weg

    ...


    Gerade die Arbeiter und angestellten und den unteren Einkommensgruppen geben das Geld sofort wieder aus.



    Arbeitslosen- und Kurzarbeitergeld sind zwar Versicherungsleistungen, aber hier wird der Staat zuschießen müssen.

    Entschädigungszahlungen nach Seuchenschutzgesetzt kommen auch aus den Haushalten.


    Helikoptergeld in den USA, China hat auch große Hilfspromme am laufen.



    Das Geld wird man später über erhöhte Steuer und Beiträge nicht wieder komplett einsammeln können

    (bzw. wollen, weil politischer Selbstmord)

  • Beim geringeren Angebot an Waren/Dienstleistungen bin ich komplett bei dir. Aber das "Helikoptergeld" dürfte ja eher der kleinste Teil des gedruckten Gelds sein. Der größte Anteil scheint mir mal wieder in die Börse zu fließen... (Stichwort Anleiheankäufe)

  • Kann gut sein. Die Situation ist ja schon eine deutlich andere als 2008. Mir ging es nur darum, dass auch damals und in der Zeit bis heute schon eine Menge zusätzliches Geld durch Stützung des Wertpapiermarktes produziert wurde. Davon ist aber nur wenig tatsächlich in die Realwirtschaft gelangt, wie man auch an der weiterhin geringen Inflation sehen konnte.

  • Hi zusammen,


    ich kann es auch noch nicht wirklich für mich einordnen wo hier die Reise hingeht.

    Ich denke aber auch dass die Wirtschaft doch recht hart getroffen wird. Sehe das relativ ähnlich zu Schlack.


    Die Möglichkeiten der Zentralbanken den Zins zu senken sind soweit eigentlich ausgeschöpft.


    Wenn jetzt massiv die Notenpresse anläuft gehe ich schon von einer relativ starken Inflation aus.


    Wie das in 1-2 Jahren aber wirklich aussieht, keine Ahnung. Bin leider kein Wirtschafts-Profi


    Grüße

  • Das Geld wird man später über erhöhte Steuer und Beiträge nicht wieder komplett einsammeln können

    (bzw. wollen, weil politischer Selbstmord)

    Naja, wenn du die Geldmenge steuern kannst, musst du das nicht. Insofern, aber auch aus vielen anderen Gründen halte ich es für nicht wirklich vorhersehbar, wie die volkswirtschaftlichen Folgen der aktuellen Lage aussehen werden.

  • Hallo Zusammen,
    vielleicht ist in diesem Zusammenhang spannend das Windpark Betreiber in etwa 43€ Produktionskosten pro MWh haben.
    Die MWh Preise seit Jänner am freien Markt aber immer deutlich darunter liegen. Je Verhältnisse gefördert / ungefördert wird hier Verlust eingefahren. Wohl mit allen Konsequenzen in der Zukunft.


    https://web.energy/page.asp/-/index.htm

    https://www.epexspot.com/en/ma…ta_mode=graph&period=year

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Guten Morgen miteinander,

    ich wollte mal nachfragen wie Ihr die Coronakrise bisher finanziell überstanden habt.

    Haben sich die Frugalisten vom Börsentief erholt?

    Sich die Investition in Gold gelohnt?

    ...


    Ist es vorbei oder fängt alles erst an?

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Haben sich die Frugalisten vom Börsentief erholt?

    Sich die Investition in Gold gelohnt?

    Ich habe einen ohnehin geplanten Aktienkauf etwas vorgezogen und damit Stand heute rund 30% Kursgewinn verzeichnet. Das ist zwar nicht meine grundsätzliche Strategie, aber in dem Fall hat das Timing ganz gut geklappt, wobei einen Tag vorher oder einen Tag später nochmal 5% mehr drin gewesen wären.


    Beim Gold müsste ich jetzt mal ein bisschen rechnen, zu welchen Preisen ich bisher gekauft habe und wo es jetzt steht, aber da müsste auch ein Plus am Ende stehen. Wird halt jetzt mit dem Nachkaufen schmerzhafter, so lange der Kurs nicht wieder runter geht.


    Dafür sind natürlich ältere Aktien und Fonds ordentlich nach unten gerutscht. Inzwischen dürften die jüngste Erwerbung, das Gold und die allgemeine Kurserholung wahrscheinlich dazu geführt haben, dass für mein Portfolio die Krise mehr oder weniger Null auf Null überstanden ist. Also eigentlich genau so, wie die Wechselwirkung zwischen verschiedenen Assetklassen sein soll.


    Was jetzt noch kommt, weiß natürlich keiner. Wir werden es aber sehen (müssen).

  • Also hast du Corona bisher gut überstanden, in finanzieller Hinsicht.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Ja, alles gut. Da Pendelei und Kantinenessen wegfallen, habe ich sogar mehr liquide Mittel als zuvor. Die Frage ist halt, ob noch Kurzarbeit kommt. Das könnte bei uns branchenbedingt eher im Herbst ein Thema werden.

  • Auch mal ganz interessant ist, was die "Großen" machen, nämlich die Family Offices. Dazu gibt es einen frischen Rport von UBS, den man hier herunterladen kann: https://www.ubs.com/global/en/…y-office-report-2020.html


    Spannend finde ich Seite 13: Abgesehen von dem großen Zuwachs an Cash (der einfach die Folge vom Ausstieg aus Assets und zu geringen Anlagemöglicheiten sein dürfte), gehen die massiv aus Schwellenländern raus und in Gold und Aktien in entwickelten Ländern rein, nachgeordnet auch in Immobilien und Staatsanleihen ebenda.

  • Und bei Immobilien für hochvermögende wird auch viel Geld in "banale" MFH oder Wohnparks gesteckt. Ist schon krass manchmal zu sehen, dass ein FO für einen Milliardär sich mit 10-20-Parteien-Häusern rumschlägt.... Ist aber halt auch schon was wert, aber im Verhältnis wieder "Kleinvieh"....

  • Da steht eine Menge Interessantes drin, unter anderem die Entwicklung von so Dingen wie Kunst oder sozialem Engagement in verschiedenen Generationen einer Familie. Es ist eben nicht nur ein reines Rechenexempel.


    Mit den Einzelimmobilien, das sehe ich zum Teil so wie für unsereinen die paar Goldmünzen. Natürlich kann ein Milliardär auch einfach fünf oder zehn Millionen in irgendeinen Immofonds oder einen Clubdeal reindrücken, aber vermutlich denkt der sich auch, dass er eine gewisse kleinere Summe gerne in ein paar MFHs drin hat, über die er im Notfall direkt selbst verfügen kann, als dass er in einem Fonds drin hängt, wo er dann doch nicht so genau hingeschaut hat, der Manager Mist bauen oder selbst Probleme kriegen kann (Sondervermögen hin oder her). Vielleicht spielt hier und da auch Nostalgie mit, weil er das Objekt noch selbst von seinen ersten drei Millionen gekauft hat. Oder es war eine schnelle Entscheidung, bei dem er einem Bekannten oder Geschäftsfreund halt die fünf Millionen hingelegt hat und das schnell und freihändig entscheiden wollte, ohne über externe Assetmanager zu gehen.