Wasseraufbereitung - Wie findet Ihr heraus, ob das Wasser trinkbar ist? (Teststreifen, ...)

  • Hallo,


    ich beschäftige mich gerade mit dem Thema Wasseraufbereitung und möchte mit diesem Thread mal das "Pferd von hinten aufsatteln".


    1.) Wie stellt Ihr fest, ob euer aufbereitetes Wasser trinkbar ist?

    2.) Verwendet Ihr Teststreifen? Wenn ja, welches Produkt könnt Ihr empfehlen?

    3.) Auf welche Verunreingungen testet Ihr? (Blei, Kupfer, Nitrite, Nitrate, Pestizide, Eisen, Chlor, Bakterien, pH, Härte, ...) Bitte nach Priorität angeben!


    Bitte die Vorgeschichte überspringen mit den Themen "Suche eine Quelle", "Je kälter das Wasser, desto besser", "Fließendes Wasser und nicht stehendes Wasser", "vor Siedlungen und nicht nach Siedlungen", ...

    Gruß
    Vyrus_0711

  • Da ich aufbereitetes Wasser nur im Notfall trinken würde, kann ich dazu nicht viel schreiben, aber such doch mal nach "Teststreifen". Da findest du viele ältere Beiträge zu dem Thema.


    Ich persönlich plane, wenn ich kein eingelagertes Wasser habe, Regenwasser zu nutzen, das nur mit eignes dafür gedachten Vorrichtungen (also nicht über das Hausdach) auffangen und immer abkochen würde, es sei denn vielleicht in den ersten ein, zwei Stunden nach dem Regen. Auch länger als ein paar Tage gelagerte Trinkwasservorräte würde ich immer abkochen.


    Mit irgendwelchen Messverfahren würde ich ich nicht abgeben. Dass ich da als labortechniosch Ungeschulter wirklich alle schädlichen Substanzen richtig bestimmen kann, scheint mir unwahrscheinlich. Wenn ich Zugriff auf einen Brunnen hätte, würde ich das Wasser in unkritischen Zeiten alle paar Jahre zu einer professionellen chemischen und biologischen Untersuchung einschicken, so dass ich im Krisenfall relativ sicher sein kann, dass es keine Probleme macht.

    Einmal editiert, zuletzt von Asdrubal () aus folgendem Grund: Wort vergessen.

  • Mal auf die schnelle:


    Im Internet gibt es verschiedene Selbsttests, die gleich Vieles abdecken: Bakterien, Blei, Pestizide. Die Zuverlässigkeit dieser Alleskönner zweifelt

    Ingrid Chorus vom Umweltbundesamt allerdings an. Schließlich müssen für unterschiedliche Tests, die Proben auf unterschiedliche Art entnommen und untersucht werden. „Da kann schon ein ungeeignetes Gefäß das Ergebnis verfälschen", sagt die Expertin.


    Allerdings wäre mir ein Testen bei Verunreinigungsverdacht dennoch angeraten als ein bedenkenloses Konsumieren und daher hier zum Beispiel:


    Mit dem Watersafe Trinkwasser Wassertest können Sie Ihr Wasser bequem auf die zehn häufigsten Verunreinigungen und Bestandteile im Wasser untersuchen. Dazu gehören zum Beispiel Bakterien, Nitrate, Nitrite oder der pH-Wert. Außerdem erhalten Sie eine Auskunft über die Höhe der Wasserhärte und des Chlorgehalts. Den Test führen Sie anhand der Bedienungsanleitung durch und bestimmen die Ergebnisse anschließend selber.


    Auch der Trinkwasser Wassertest von AquaNatura ist für die selbstständige Untersuchung der Wasserqualität geeignet. Die Teststreifen halten Sie in das zu testende Wasser und entnehmen anschließend anhand der Beilagezettel und Vergleichstabellen die entscheidenden Werte. Der Test untersucht Ihr Wasser auf insgesamt 13 Kriterien, darunter zum Beispiel eine Untersuchung auf Kupfer und Eisen.

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Ich teste nicht routinemäßig, aber an den Stellen, an denen ich öfter draußen bin, analysiere ich Proben (pH-Messgerät, Leitfähigkeit, Aquariumteststreifen (Blei, Kupfer, Nitrit, Eisen, Nitrat, Wasserhärte, freies Chlor, Gesamtalkalinität, pH-Wert)). Wenn das Ausgangswasser eine Gewässergüteklasse hat, so dass ich darin baden kann, würde ich es als geeignet ansehen. Ich guck mir an, was da so im Wasser lebt (https://de.wikipedia.org/wiki/Saprobiensystem)


    Bislang bin ich unterwegs mit einem Filter (Sawyer, Katadyn) und dem Steripen gut zurecht gekommen, und das in 20+ Jahren.

  • Aus aktuellem Anlass.


    In Aachen gab es ja jetzt für mehrere Tage ein Abkochgebot, welches heute aufgehoben wurde.


    Die Stadtwerke Aachen haben unter anderem das geschrieben:


    Beprobt werden verschiedene Stellen im Netz und an Übergabestationen. Auch wird in Schmithof, wie in allen anderen Wasserwerken, standardmäßig das Wasser aus dem Grundwasserwerk selbst sowie alle Aufbereitungs-, Filter- und Desinfektionsstufen und das aufbereitete Trinkwasser kontinuierlich durch Proben überwacht.

    Weiß jemand wie Wasserwerke kontinuierlich testen? Mit einfachen Teststreifen?


    Irgendein niederschwelliges System muss es ja sein, wenn sie an vielen Orten testen und sofort ein Ergebnis haben.

  • Ich habe mal gesehen, das die dafür kleinstkrebse und Fische nutzen, die bewfinden sich in einem Aquarium und da wird das trinkwasser durchgeleitet und dann werden irgendwelche proben genommen... frag mich nicht genau wie.


    Krebse im Trinkwasser

  • Weiß jemand wie Wasserwerke kontinuierlich testen? Mit einfachen Teststreifen?

    Kontinuierlich ist ein dehnbarer Begriff. Schau mal hier unter Anlage 4: https://www.gesetze-im-interne…v_2001/BJNR095910001.html


    Das dürfte an den meisten Brunnen auf alle paar Monate hinauslaufen und findet dann wahrscheinlich im Labor statt. Ich meine, auch schon mal was von kontinuierlicher optischer Messung gelesen zu haben, mit der dann Trübungen relativ schnell einen Alarm auslösen.

  • Hmmm, fürs Wacken Open Air wird ja (fast :worried_face:) jedes Jahr nahezu die komplette Infrastrukur inklusive diverser Edelstahlwaschbecken, Toiletten und Duschcontainern aus dem Boden gestampft. Und da gab es einige Jahre, an denen ist "Harry Metal" in den Wochen vorher über die Wiesen gestapft, hat den Aufbau begleitet und in Videoform dokumentiert, das nannte sich dann immer "Infrastruktur Update".

    In irgend einem Jahr war er mit den Jungs von den Wasserwerken unterwegs. Da wurde dann erklärt, dass während des Festivals an jedem Entnahmepunkt mehrmals täglich Proben genommen und in einem Labor in Schleswig-Holstein untersucht werden damit die Trinkwasserqualität garantiert werden kann. Eine Probenentnahme hat Harry gefilmt - die nahmen dazu eine Glasflasche, hin an den Hahn, Wasser kurz laufen gelassen, Flasche gefüllt, beschriftet und in eine Box.


    Es gibt schon Wasser-Teststreifen, da gehts meins Wissens nach aber um den PH-Wert. Ich kenne das aber nur aus dem Pool-Bereich, damit die Schwimmbadbesitzer feststellen können, wieviel Chlor ins Wasser muss, oder ob bereits zuviel drin ist.


    Trinkwasser-Teststreifen, das wär mal was :smiling_face_with_heart_eyes:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Hallo,


    Teststreifen werden dafür nicht verwendet .


    Kontinuierlich kann wie bereits erwähnt regelmäßige Probenahme bedeuten oder ein fest installiertes Gerät für pH, Redox etc.


    Das mit den Lebewesen als Monitor ist so eine Sache: Die werden auch mal so krank oder sterben. Ist dann immer schwierig das zu bewerten.


    Grüße


    MvO

  • Leitfähigkeit, pH-Wert, Trübung, freies Chlor werden normalerweise ständig gemessen und können als Alarmparameter dienen, da man die Ergebniss in Echtzeit hat. Auch die anderen chemischen Untersuchungen, z. B. Ammonium, Chlorid, Sulfat, Nitrat, gehen vergleichsweise schnell. Die Mikrobiologieproben brauchen länger, da sie bebrütet werden müssen.