Giftgasalarm in Hallein: Ein Toter durch Schwefeldioxid

  • In der Stadt Hallein (Tennengau) ist bei der Zellstofffabrik Mittwochfrüh giftiges Schwefeldioxid in die Atmosphäre ausgetreten. Ein Arbeiter sei getötet worden, sagte ein Unternehmenssprecher dem ORF. Die Bevölkerung wurde ersucht, in Wohnungen und Häusern zu bleiben. Die Einsatzkräfte gaben gegen 8.30 Uhr Entwarnung.

    Interessant die Handlungsanweisungen in so einem Fall

    Die Bevölkerung der Umgebung möge Ruhe bewahren, in Häusern und Wohnungen bleiben, alle Fenster und Außentüren schließen, hieß es schon in der Früh auf der Website des Unternehmens. Man solle darauf verzichten, in Kellerräume zu gehen. Um Reizungen der Atemwege vorzubeugen, sollten nasse Tücher bereitgehalten werden.


    Der Halleiner Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) sagte am Vormittag, die Bevölkerung der Umgebung sollte vorerst noch nicht die Keller betreten, weil sich möglicherweise Schwefeldioxid dort angesammelt haben könnte. Das Gas ist deutlich schwerer als Luft.

  • Interessant die Handlungsanweisungen in so einem Fall

    Na, ich weiß nicht, inwieweit das sinnvoll ist, sich nasse Tücher vor Mund und Nase zu halten. Soweit ich mich erinnere, reagieren Schwefeldioxid und Wasser zu Schwefliger Säure. Und ist damit giftig beim Einatmen.


    Die einzige sinnvolle Maßnahme in so einem Fall ist meiner Meinung nach, es irgendwie zu vermeiden, in Bereiche zu gehen, die kontaminiert sind und zu warten, bis das Schwefeldioxid aus der Luft ausgewaschen ist (saurer Regen) oder sich verzogen hat.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Na, ich weiß nicht, inwieweit das sinnvoll ist, sich nasse Tücher vor Mund und Nase zu halten. Soweit ich mich erinnere, reagieren Schwefeldioxid und Wasser zu Schwefliger Säure.


    Und zwar im Tuch und nicht in Deiner Lunge.

  • Und zwar im Tuch und nicht in Deiner Lunge.

    Schon richtig. Aber macht es das besser? 🤔

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  • Na, ich weiß nicht, inwieweit das sinnvoll ist, sich nasse Tücher vor Mund und Nase zu halten.

    Danke, das war mir nicht bekannt. Da frage ich mich doch wie man dann so eine Anweisung ausgeben kann. Zeugt für mich nicht gerade von Kompetenz der zuständigen Katastrophenschützer.

  • Ich bin kein Experte, stelle mir das aber so vor, dass sämtliches Schwefeldioxid, dass mit dem Wasser vom feuchten Tuch reagiert gebunden ist und nicht mehr als Gas in die Lunge gelangen und dort mit der Feuchtigkeit reagieren kann.


    Klar ist das nie mit einer Gasmaske oder sauberen Luft zu vergleichen. Aber in der Not ist es besser als nichts.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Im hiesigen Online-Regionalschmarrn-Blatt war ziemlich zeitnah auch ein Artikel dazu: https://www.rosenheim24.de/wel…ausgetreten-90785569.html


    Was mir aus dem Nachbericht dazu direkt ins Auge stach, ist allerdings folgende Aussage (Hervorhebung in Fett von mir):

    Rund 20 Minuten nach dem Unfall war neben der Werksfeuerwehr auch die Freiwillige Feuerwehr Hallein vor Ort, Lautsprecherwagen der Betriebsfeuerwehr sollen zu diesem Zeitpunkt die Anwohner im Stadtteil Burgfried bereits über die Gefahrenlage und Schutzmaßnahmen – „bitte Fenster und Türen geschlossen halten“ informiert haben, in sozialen Netzwerken war allerdings im Laufe des Vormittags zu lesen dass sich viele Nachbarn nicht ausreichend informiert fühlten, „wir dachten es brennt irgendwo und darum fährt die Feuerwehr“, so ein Anwohner. Halleins Bürgermeister Alexander Stangassinger sagte, es sei Aufgabe der Bezirkshauptmannschaft, die Bevölkerung zu alarmieren, er habe zusätzlich über seine Facebook-Seite mehrmals die Bevölkerung informiert.

    Da frage ich mich schon, wieso jemand annimmt, dass eine bei Facebook(!) veröffentlichte Information dann weitere Bevölkerungsteile erreicht bzw. überhaupt von allen gelesen werden kann :thinking_face:

    Ich kann nicht sagen, wie lange das schon so ist, aber wenn man selbst kein FB-Mitglied ist, kann man schon länger keine Beiträge mehr lesen, Bilder ansehen etc. - werde Mitglied oder bleib weg, scheint da die Devise zu sein :person_shrugging:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Der Bürgermeister schreibt nicht "von allen" sondern "zusätzlich".

    Und ja, viele Bürger dürfte man mit einem fb-Post besser erreichen als mit einer Radiodurchsage. Ich z.B. höre zuhause und im Auto ausschließlich Musik und Podcast über Spotify. Kein Radio. Und da bin ich nicht der einzige.

  • In der Tat hat sich das Medienkonsumverhalten in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. Dudelte bis vor wenigen Jahren noch in jedem Büro, Labor oder auf Baustelle noch irgendwo ein Radio mit irgend einem Radiosender vor sich hin, erreicht man auf diese Weise nur noch wenige. Entweder wurden Zwangsbeschallungsaßnahmen in Bürogemeinschaften/Laboren komplett abgeschafft oder man stellte zunächst auf CD/MP3 und später eben Streamingdienste um.


    Den Katastrophenschützern und dem einen oder anderen Kommunalpolitiker ist das Dilemma durchaus bewusst. Um so tragischer, dass der letztjährige bundesweite Alarmtag, an dem sämtliche Sirenen getestet werden sollten, in Deutschland so richtig in die Grütze ging. Ich hoffe, dass war dann auch ein Weckruf für die Verantwortlichen, hier sowohl bei der Anzahl wie auch der Einsatzbereitschaft nachzubessern. Nicht jeder ist ehrenamtlich bei Feuerwehr und/oder Katastrophenschutz tätig und hat einen digitalen Meldeempfänger, der ihn bei Alarm aufmerksam macht.


    In Zeiten von Fakenews und auch anderen Meldungen, die zwar der Wahrheit entsprechen, aber bei denen aus einer Mücke auf dramatische Weise ein Elefant gemacht wird, sehe ich solche Meldungen in sozialen Netzwerken eher mit gemischten Gefühlen. Zum einen kann es sein, dass diese Meldung, je nach Filterblase gar nicht oder erst sehr spät in der Timeline auftaucht. Und dann muss man auch immer erst noch eine Bewertung vornehmen "wahr - falsch, Handlungsbedarf oder Panikmache". 😒

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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • "Aktuelle Einsätze in Hamburg und Umgebung" auf FB ist bei weitem aktueller als die ÖR und beschallen einen nicht mit Umerziehung, "Haltung" und Propaganda.


    Da würde ich gar nicht "nachbessern", sondern die Zwangsfinanzierung des ÖR abschaffen, damit hätte sich das Thema ÖR sowieso erledigt, denn bei z.B. Spotify werbefrei zahlst du die Hälfte, verglichen mit den ÖR, für etwas, das du hören möchtest, und wenn dich die Werbung nicht stört, hast du es kostenlos.


    Es gibt genügend Katwarn-Apps, also wer will, kann sich kostenlos informieren.

  • Es gibt genügend Katwarn-Apps, also wer will, kann sich kostenlos informieren.

    Schon richtig, die müssen aber auch erstmal auslösen. Haben sie aber im letzten Jahr beim allgemeinen Warntag in Deutschland aber entweder gar nicht, verspätet oder ausnahmsweise mal doch zum gewünschten Zeitpunkt. 🤷‍♂️ Da könnte man in jedem Fall noch eine Schippe drauflegen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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