Die Verteidigungsfähigkeit der EU-Staaten

  • Das Thema eigene Nuklearwaffen für D oder EU ist Quatsch. Technisch nicht umsetzbar, es sei denn man kauft die fertigen Teile ein. Und eine weitere Verbreitung von solchen Waffen ist kein wirklicher Fortschritt, was ist, wenn die Weltordnung in den nächsten 50 Jahren weiter zerfällt? Europa als Einheit nicht mehr existiert, sondern einzelne Bereiche unter dem Einfluß verschiedener Machtblöcke? Wer kriegt die EU-Atombomben dann?

    Abgesehen davon, haben wir in Europa doch gar nicht die zentralisierten Kommandostrukturen, die innerhalb von Minuten eine Entscheidung dieser Tragweite (Einsatz von Atomwaffen) treffen und umsetzen können. Gestern meinte ein Politiker in den Tagesthemen, dass es schwer vorstellbar wäre, in einer EU, die sich nicht mal bei banalen Themen einig ist, einen einstimmigen Beschluss von 27 Ländern herbeizuführen, ob man nun den roten Knopf drückt oder nicht. Man müsste das rein praktisch vorab einem zentralen Kommando unterstellen, das in eigenem Ermessen ohne Rückfrage, ob die Entscheidung einem Herrn Orban oder einer Allparteienkoalition in Belgien genehm ist und was, wenn ein Mitglied oder mehrere Einspruch erheben, weil sie individuell vom Aggressor ein verlockendes Angebot bekommen haben, die Seiten zu wechseln.

    Also vollkommen illusorisch. Und die Diskussion darüber auf europäischer Ebene macht es nicht besser, man macht sich nur lächerlich. Und es gibt Schurkenstaaten wie Nordkorea oder Iran das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, mit Atomwaffen, wenn sogar die altehrwürdige EU das will.

  • Ich denke auch, dass Atomwaffen kein adäquater Schritt in diesem Moment sind.


    Wir müssen zuerst konventionell so aufgerüstet sein, dass wir eine schlagkräftige und für Putin abschreckende Armee in Europa haben.


    Das können wir bewerkstelligen mit den Rüstungskonzernen die wir haben und dem Ausbau der Kapazitäten.


    Die Bestellungen müssen nur endlich her und dafür muss besonders in Deutschland der Einkauf von Rüstungsgütern von der Schuldenbremse entkoppelt werden, sonst wird das nie was oder dauert einfach viel zu lange.

  • Die Bestellungen müssen nur endlich her und dafür muss besonders in Deutschland der Einkauf von Rüstungsgütern von der Schuldenbremse entkoppelt werden,

    Das wird sicher kommen, da braucht es nicht mal eine Grundgesetzänderung, da reicht (wie bei der Gaskrise) die Feststellung einer besonderen Lage nationaler Tragweite oder wie das heißt.

    Im Moment wird bei der BW ja bestellt, was das Zeug hält, mehr geht glaube ich grad gar nicht, das Sondervermögen reicht wohl bis 2027 noch dafür. Kritisch sind die wichtigen kleinen und mittleren Zulieferer für die großen Rüstungskonzerne. Die KMU haben nicht den finanziellen Spielraum, schon mal auf Verdacht und eigenes Kostenrisiko in Vorleistung zu gehen, um z.B. Produktionslinien hochzufahren und Personal einzustellen. Dafür brauchen die verbindliche Rahmenverträge mit dem Bund und Abschlagszahlungen.

    Insgesamt bin ich bei der "2. Wiederbewaffnung der Bundesrepublik" (die erste war 1955) verhalten optimistisch. Es laufen ja sogar schon erste Verfahren an, stillgelegte BW-Liegenschaften nicht mehr für zivile Zwecke freizugeben (Konversionsflächen), sondern sie für Verteidigungszwecke zu reaktivieren.


    Was man auch brauchen wird, sind Schutzkonzepte für kritische Infrastrukturen und wichtige Produktionsbetriebe. Siehe die EMP-Diskussion bezüglich Trafostationen. In den USA rechnet man nach einem NEMP-Angriff mit landesweit beschädigten Trafostationen/Umspannwerken. Und dass es Stand heute 5 Jahre dauern könnte, um wenigstens 20% der Stromnetze wieder online zu bekommen. Hier muss man zum einen technische Schutzlösungen (Überspannungsableiter, Abschirmungen) finden (TVS-Dioden sind grundsätzlich schnell genug für die NEMP-Felder) und umsetzen und man muss Reservetrafos und Steuerungstechnik vorhalten, was rentabel wirtschaftende Unternehmen normalerweise nicht machen können.


    Mindestens die Hälfte der Verteidigungsanstrengungen sollte nicht in Artillerie und andere Waffensysteme gesteckt werden, sondern in die Resilienz kritischer Infrastrukturen.

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Und die Diskussion darüber auf europäischer Ebene macht es nicht besser, man macht sich nur lächerlich.

    Dis Diskussion kann man schon führen. Aktuell ist die Diskussion aber auf verlorenem Terrain.


    Es gibt die zweiteilung:

    EU = Wirtschaft/Diplomatie

    NATO = Militär


    Bis jetzt war das eine durch das andere nicht zu ersetzen, und hat parallel mit Aufgabenteilung existiert.

    Wenn jetzt aber NATO wegbrechen würde, dann würde EU das wohl oder übel absorbieren und ersetzen müssen. Aktuell undenkbar, weils NATO in Frage stellen würde. Wär da aber Druck drin, würde sich sehr schnell undenkbares in Bewegung setzen.


    Jeder kennt Stoltenberg.

    Keiner kennt Brieger.


    Robert Brieger – Wikipedia
    de.wikipedia.org


    Militärausschuss der Europäischen Union – Wikipedia


    Politisches und Sicherheitspolitisches Komitee – Wikipedia



    Keiner traut einem Militär, einem bunt zusammengewürfeltem Militär wenn es nicht übt.

    Die EU hat aktuell nur eine Battlegroup, also eine virtuelle Brigade aus allen Staaten. Die 5000 Leute kann man ja noch per Bleistift und Meldeblock und Kradmelder führen.


    EU hat keine Übergreifende Kommandstruktur um alle NATO Staaten koordinieren zu können. NATO ist defakto ja nur eine Kommandostruktur um die lokalen Kräfte einzusetzen.

    NATO übt aber ja schon seit Gründung.


    Das kann sich wenns muss, aber ganz schnell ändern.

    Dann wird sich instant auch die Frage nach Nuklearer Schirm ändern, und DE wird sich bei FR unterstellen.


    Wenn muss, dann muss.

  • „Aussetzen war ein Fehler“ – Pistorius offen für allgemeine Wehrpflicht

    Hmm, man rechne weitere 15 Mrd jährlich dazu aufs Wehrbudget um Grundwehrdiener in einem Schnellsiedekurs auszubilden.


    Ergebnis, man hat Grundgeschultes Personal, also einen Personalpool für die Reserve.

    DE hat jetzt ja nichtmal Reservisten, ja nichtmal eine Stellung um eine Übersicht zu haben.


    15 Mrd Jährlich um eine Reserve bilden zu können. Kann man machen.

  • Sehr vorbildlich die schweizer Kollegen.

    Unter welchem atomaren Schutzschild steht eigentlich die Schweiz?


    Wie es der neutralen Ukraine erging wissen wir ja.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Naja, meine Alterskohorte der 40+x-jährigen hat zumindest teilweise noch gedient.


    In der Ukraine kämpfen die Leute mit 40+x an der Front.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Das wird sicher kommen, da braucht es nicht mal eine Grundgesetzänderung, da reicht (wie bei der Gaskrise) die Feststellung einer besonderen Lage nationaler Tragweite oder wie das heißt.

    Im Moment wird bei der BW ja bestellt, was das Zeug hält, mehr geht glaube ich grad gar nicht, das Sondervermögen reicht wohl bis 2027 noch dafür.

    Hast Du da eine Übersicht?


    Ich ha eher das Gefühl, dass da seit 2 Jahren viel zu wenig passiert. Man nehme z.B. die Artilleriesysteme. PzH2000, RH155? wo sind da signifikante Bestellungen?

    Wie schaut es aus mit weiteren Losen für den Puma.

    Wie schaut es aus mit Ausrüstung und Ausbildung für den Drohnenkrieg? Da dürften uns die Ukrainer und Russen heute um Jahre voraus sein?

    Der Krieg in der Ukraine wird an der Front vor allem mit Ari, Drohnen und Schützenpanzer gekämpft.


    Wie schauts aus mit Luftverteidigung? Skynex? Iris-T, Arrow?, Patriot?

    Wir kennen Russlands konventionelles Raketenarsenal und die Mengen


    Was ist mit unseren Taurus? Liegen die noch immer verstaubt und nicht einsatzfähig herum? was ist mit Neuproduktion? 1000 von den Dingern zu kaufen wäre jetzt nicht so wahnsinnig teuer und würde bei einem Angriff auf das Baltikum sofort helfen können (und btw auch der Ukraine helfen können)


    Wie schaut es mit Radarsystemen aus?


    Was man auch brauchen wird, sind Schutzkonzepte für kritische Infrastrukturen und wichtige Produktionsbetriebe. Siehe die EMP-Diskussion bezüglich Trafostationen. In den USA rechnet man nach einem NEMP-Angriff mit landesweit beschädigten Trafostationen/Umspannwerken. Und dass es Stand heute 5 Jahre dauern könnte, um wenigstens 20% der Stromnetze wieder online zu bekommen. Hier muss man zum einen technische Schutzlösungen (Überspannungsableiter, Abschirmungen) finden (TVS-Dioden sind grundsätzlich schnell genug für die NEMP-Felder) und umsetzen und man muss Reservetrafos und Steuerungstechnik vorhalten, was rentabel wirtschaftende Unternehmen normalerweise nicht machen können.


    Mindestens die Hälfte der Verteidigungsanstrengungen sollte nicht in Artillerie und andere Waffensysteme gesteckt werden, sondern in die Resilienz kritischer Infrastrukturen.

    Ausrüstung für Verteidigung ist idR weniger wertvoll als Ausrüstung für den Angriff, außer der Angreifer macht exakt das, worauf man sich vorbereitet hat.


    Mit einem Ersatztrafo kann ich herzlich wenig machen, wenn der Angreifer eine andere Strategie wählt. Mit einem Panzer kann ich verteidigen und auch angreifen und zwar in nahezu allen Szenarien.

    Du kannst für x Milliarden Ersatztrafos einlagern (ich halte es für klüger, die Energiewende voran zu treiben und ggf. schneller auf Speicher zu setzen und das Stromnetz damit auch inselfähig und redundanter zu machen), dann wird Putin halt keinen EMP zünden, sondern die Großkraftwerke und Umspannwerke angreifen.


    Auf EU und nationaler Ebene bekommen wir das mit dem verteidigen eh nicht mehr rechtzeitig hin, die beste Chance sehe ich nach wie vor darin, die Ukraine wesentlich intensiver und besser zu unterstützen, um die Russen in einem Krieg dort zu binden oder sie gar dort einen konventionellen Krieg verlieren zu lassen. Idealerweise hätte man das bis heute gemacht, mit Trump im weißen haus wird die Wahrscheinlichkeit meiner Ansicht nach massiv steigen, dass Putin die Ukraine mit Kernwaffen angreifen könnte und so den Krieg beendet. Und wenn er damit durchkommt dürfte es nicht weit bis zu unserer eigenen Kapitulation sein.


    Bleibt die Frage, wie man sich da jetzt selber vorbereitet. Positiv betrachtet endlich mal wieder eine neue Herausforderung. Ich bin in der Stadt.

    Was mache ich, wenn konventionellen Raketen und Bomben regelmäßig einschalgen werden?

    Wo suche ich da Schutz?

    was brauche ich, um mir das Leben erträglicher zu machen?

    Was erhöht meine Chancen?


    Wie überstehe ich eine Atombombenabwurf mit hoher Wahrscheinlichkeit? Was brauche ich an Ausrüstung um den Fallout zu überstehen. Ich arbeite im Zentrum, was mache ich da, wenn so ein Ding einschlägt?

    Wie sehen die Fluchtstrategie aus? Wie kann ich finanzielle Mittel in Sicherheit bringen?

    Welche Informations- und Kommunikationsstrategie habe ich?

    Wie kann ich ggf. bei der Verteidigung mithelfen?

    Was ist die Langfriststrategie? Wie wirkt sich z.B. der Fallout auf dem Gemüseanbau aus, usw...

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Cephalotus ()

  • Naja, meine Alterskohorte der 40+x-jährigen hat zumindest teilweise noch gedient.

    Aber die BW hat halt nix davon wenn die Alterskohorte nirgends in Listen geführt ist. Wenns keine Strukturen, kein Material, keine Kasernen, keine beorderten Übungen, keine Schatten-Divisionen gibt die damit befüllt werden.


    Die BW weis von dir (deiner Alterskohorte) nicht mehr wo sie dich erreichen. Wie fit du jetzt bist.


    Die Kohorte 25-35 ist schon komplett lost für die Reserve, die werden auch nicht mehr.

    In der Ukraine kämpfen die Leute mit 40+x an der Front.

    Ja, und? Ich seh die Aussage jetzt nicht.



    In Österreich gabs vor 2 Jahren kurz die Diskussion ob die Reserve (AT: Miliz) wieder beorderte Übungen einführen soll.

    Zudem solle der Präsenzdienst wieder auf acht Monate verlängert werden. Sechs Monate Grundausbildung und zwei Monate Truppenübungen, diese könnten bis zu zehn Jahre nach der Grundausbildung stattfinden.

    9 Monate Dienst. Das würde bedeuten den Wehrdienst wieder von 6 auf neun zu erweitern.

    6m Präsenzdienst dann 3 Monate aufgeteilt auf 12 Jahre zu je 2 Wochen Übungen.



    Nicht übende Reservisten sind eigentlich Zivilisten ohne Uniform.

  • Unter welchem atomaren Schutzschild steht eigentlich die Schweiz?


    Wie es der neutralen Ukraine erging wissen wir ja.

    Wir stehen parasitär unter dem Schutzschild der Nato.
    Beitreten wegen der Neutralität geht nicht, aber beschützen darf man uns gerne. :nauseated_face:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Die BW weis von dir (deiner Alterskohorte) nicht mehr wo sie dich erreichen. Wie fit du jetzt bist.

    Ist aber alles ehrlicherweise ein lösbares Problem. Dank Meldegesetz und Bestätigung der Wehrdienstabsolvierung (in Österreich hat jedes Militärkommando die Möglichkeit zur Ausstellung einer Bestätigung) lässt sich das leicht erheben und die Personen zur erneuten Stellung schicken, um die Tauglichkeit zu bestätigen.


    Wird in Deutschland ähnlich sein.


    Kasernen sind auch rasch gebaut bzw. ehemalige Hotels umfunktioniert oder Containerkasernen aufgestellt.


    Die einzige Einschränkung ist der Wille es zu tun.

  • Was sich mir auch nicht so recht erschließt:

    Warum baut Rheinmetall das neue Werk für die Panzermunition in Unterlüss/Niedersachsen. Laut Google Maps ist das bereits ein großer Standort von Rheinmetall im Landkreis Celle. Und Munster ist gleich neben dran. Das mag ja logistische Vorteile haben. Aber alle Eier in einen Korb ist wohl strategisch eher wenig sinnvoll? Ein Bömbchen da drauf, und alles ist futsch. Wahrscheinlich genauso sinnvoll wie diese Halbleiterproduktion, nahe Dresden, ohne Luftabwehr?

  • Hast Du da eine Übersicht?

    2023 bereits bestellt, z.T. schon geliefert (Klamotten z.B.):


    "In diesem Jahr haben wir damit bereits insgesamt 40 sogenannte 25-Millionen-Euro-Vorlagen vorgelegt. Damit können wir Verträge im Gesamtvolumen von mehr als 26 Milliarden Euro abschließen." (Zitat Pistorius, Oktober 2023)


    "Mit dem Sondervermögen hatte die Bundeswehr zunächst die persönliche Ausstattung ihrer Soldatinnen und Soldaten in den Fokus genommen. 2,4 Milliarden Euro wurden in Gefechtskleidung, Kampfhelme, Rucksäcke und Nachtsichtgeräte investiert. „Wir haben mittlerweile so viel Material in den Bekleidungszentren ausgeliefert bekommen, dass man als Organisationsbereich das gesamte Heer auf einen Schlag ausrüsten könnte“, sagt Stawitzki. Nun werde die neue Ausrüstung an die Einheiten verteilt, die sie am dringendsten brauchen. „Weil es darum geht, dass kaltstartfähige Kampfverbände, die in sich geschlossen komplett ausgerüstet sind, dann ausgestattet werden.“ "


    "Auch bei der Beschaffung des Nachfolgers für das Standard-Sturmgewehr G36 gehe es voran, so Stawitzki. Das neue Sturmgewehr der Bundeswehr kommt wie sein Vorgänger von Heckler & Koch. Es wird unter der Modellbezeichnung G95A1 in die Truppe eingeführt. „Es ist gerade in Einsatzerprobung, und wenn "die abgeschlossen ist, werden dann ab 2025 in Jahresstückzahlen von 20.000 Stück die Gewehre auch der Truppe zufließen.“

    "Für die an die Ukraine abgegebenen Leopard-2-Kampfpanzer sei ebenso Ersatz bestellt worden wie für die Panzerhaubitzen 2000, die nun von der Ukraine eingesetzt werden. Allerdings werde es zwei Jahren dauern, bis die neuen Waffensysteme in der Truppe ankämen. Aus Mitteln des Sondervermögens sind außerdem 60 Chinook-Transporthubschrauber und 35 F-35-Kampfjets bestellt worden, hinzu kommen Tankschiffe, Flottendienstboote und Aufklärungsflugzeuge."


    "Wir haben in allen Munitionsbereichen für alle Munitionssorten Rahmenverträge geschlossen, die den Partnern Planungssicherheit geben.“

    (Quelle: bundeswehr.de)


    Dann die Einkaufsliste der Bundeswehr für 2024:


    "Viele Großvorhaben der Bundeswehr sollen noch in diesem Jahr als 25-Mio-Vorlagen durch den Haushaltsausschuss und danach unter Vertrag gehen. Zu diesen Großvorhaben zählen beispielsweise der Schwere Waffenträger Infanterie, Boxer Skyranger, zwei zusätzliche Fregatten F126, bis zu 191.000 Sprechsätze mit Gehörschutz, mehrere Vorhaben für den Eurofighter sowie für D-LBO."


    sowie schon konkretisiert:


    "Quartal I

    • Luftverteidigungssystem Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) Teilprojekt 1 – Entwicklung (bereits behandelt und gebilligt)
    • Bekleidungsmanagement Folgelösung – Änderungsvertrag/Beschaffung
    • Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz Teilprojekt 3 (NNbS TP3) Counter-UAS – Luftverteidigungssystem für den Nah- und Nächstbereichsschutz Teilprojekt 3 Drohnenabwehr Skyranger
    • Aufgabenorientierte Ausstattung (aoA) Teilprojekt Sprechsatz mit Gehörschutzfunktion – Rahmenvertrag Beschaffung von bis zu 191.000 Sprechsätzen mit Gehörschutzfunktion
    • Eurofighter: Flying Testbed – Bereitstellung und Betrieb eines Trägerflugzeugs für Erprobung/Nachweisführung für die Zulassung ESCAN
    • Nebelhandgranate – Beschaffung von 962.860 Nebelhandgranaten DM45
    • Schwerer Waffenträger Infanterie – Beschaffung der Systeme
    • Patriot-Fähigkeitserhalt – Regeneration der Fernmeldekabinen, Beschaffung von 120 Trägerfahrzeugen und 129 Stromversorgungsanlagen
    • Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO) Kräftedispositiv Division 27: Abruf aus Rahmenvereinbarung Firma ATM – Lieferung Kommunikationsserver, Powerpacks und Wartungsadapter
    • Übungsrakete 70mm für Kampfhubschrauber Tiger – Deckung des Bedarfs an Übungsmunition
    • Eurofighter: viernationales Weiterentwicklungsprogramm P4E – System Definition Phase
    • Eurofighter: National Ground Support System P3E – Anpassung Bodenstation an den Eurofighter Bauzustand P3E
    • Schützenpanzer Puma – Auslösung Ausbildungsgerät Duellsimulator (AGDUS) Serienoption
    • Sicherstellung der Einsatzverfügbarkeit Fregatte F123 – F123 1. Änderungsvertrag
    • Luft-Luft-Lenkflugkörper mittlerer Reichweite AMRAAM – Beschaffung

    Quartal II

    • Hubschrauber Software Release 3 – 1. Umrüstungspaket
    • Fliegerfaust 2 Stinger – Beschaffung als Ersatz für die an die Ukraine abgegebenen Systeme
    • German Mission Network Block 2 (GMN2) – Beschaffung und Integration von handelsüblicher Hard- und Software sowie sonstiger in die Bundeswehr eingeführter Komponenten zum Erhalt der Führungsfähigkeit der Marine
    • Patrone 7,62mm x 51, Weichkern – Rahmenvertrag zur Beschaffung
    • Patrone 9mm x 19, Weichkern – Rahmenvertrag zur Beschaffung
    • Zentrale Bundeswehrersatzteillogistik (ZEBEL) – Folgelösung für das Kooperationsprojekt
    • Fregatte F126 – Auslösen der Vertragsoption für Bau und Lieferung einer 5. Und 6. Baugleichen F126 inklusive der Missionsmodule ASW-Lagebild und Gewahrsam
    • Taktische Beweglichkeit Maritime Einsatzkräfte auf dem Wasser / Mehrzweckkampfboot Teil Seebataillon – Mehrzweckkampfboot Seebataillon: Beschaffung von 15 Kampfbooten (4 Festbeuaftragung, 11 Option)
    • Portable Radio Communication (PRC) Funkgerätefamilie L3Harris – Beschaffung von Funkgeräten: Bis zu 3.498 PRC 160 und bis zu 3.008 PRC 117
    • SATCOMBw Stufe 3 Anfangsbefähigung – Beschaffung von zwei geostationären Kommunikationssatelliten
    • Eurofighter: Lenkflugkörper BrimstoneBeschaffung von 274 Effektoren kurze Reichweite
    • Eurofighter: Pilotensichtsystem – Anpassentwicklung Nachfolge Pilotensichtsystem
    • Zukünftiges System indirektes Feuer große Reichweite – Waffensystem Puls
    • D-LBO: Tactical Core Sp1 – 2. Änderungsvertrag zur Anpassentwicklung Basisvariante
    • C-130J: Direct Infrared Counter Measures (DIRCM) Integration – Beschaffung und Integration eines laserbasierten Selbstschutzsystems für das Transportflugzeug C-130J
    • Seeziel-/Lenkflugkörpersystem Future Naval Strike Missile – Entwicklung
    • Fahrzeugfamilie ungeschützte Lkw 15 Tonnen mil – Rahmenvereinbarung zur Herstellung und Lieferung von bis zu 6.500 Fahrzeugen
    • Notebook gehärtet – Rahmenvereinbarung zur Beschaffung gehärteter Notebooks"


    (Quelle: defence-network.com)


    Bemerkenswert finde ich neben der Beschaffung der Skyranger die Anzahl von 120 Trägersystemen für Patriot. Da wird richtig aufgestockt. Das steht wohl im Zusammenhang mit der von der NATO verkündeten Bestellung von 1.000 Patriot-Raketen.


    Ebenfalls schon in 2023 genehmigt:

    • Beschaffung Langstrecken-Raketenabwehr Arrow-3 für 4 Mrd. Euro, Zulauf ab 2025, Endausbau 2030
    • Beschaffung von 2.600 Panzerabwehrrichtminen mit Option für weitere 10.000 Stück, Zulauf ab 2026
    • Beschaffung Technikausstattung Divisionsgefechtsstände ab 2025
    • Beschaffung von Krypto-Telefonen und -Funkgeräten
    • Beschaffung von 9.058 GPS-Empfängern "M-Code" (also die mil. Variante des GPS-Signals)

    (Quelle: bmvg.de)


    Ohnehin schon bestellt und im Zulauf:

  • ohne Luftabwehr?

    Weiss mans? Es gibt Vorsichtsmaßnahmen, die nicht öffentlich breitgetreten werden. Konnte man z.B. daran erkennen, dass das erste und bislang einzige Skyranger-System, das die Ukraine erhalten hatte, zuvor offenbar zum Schutz des Kanzleramts in Berlin eingesetzt wurde (so konnte man seinerzeit zumindest eine Andeutung von Rheinmetall-Chef Papperger deuten).


    Wir haben im Wald bei uns in der Nähe einen Funkturm der Bundeswehr aus früheren Tagen, als hier noch ein Truppenübungsplatz war. Der wird seit einiger Zeit wieder bewacht, diskret, aber effektiv. Nur weil was nicht im Web zu finden ist, heisst nicht, dass es das nicht gibt. Es sind auch seit dem Einmarsch der Russen im Februar 2022 in die Ukraine bei uns die offiziellen Verkehrs-Webcams nicht mehr online verfügbar: "aufgrund der aktuellen Sicherheitslage werden derzeit keine Bilder von Verkehrskameras angezeigt. Vielen Dank für Ihr Verständnis."

    Der Infrastrukturschutz wurde längst wieder hochgefahren.

  • Aber die BW hat halt nix davon wenn die Alterskohorte nirgends in Listen geführt ist. Wenns keine Strukturen, kein Material, keine Kasernen, keine beorderten Übungen, keine Schatten-Divisionen gibt die damit befüllt werden.


    Die BW weis von dir (deiner Alterskohorte) nicht mehr wo sie dich erreichen. Wie fit du jetzt bist.

    Wenn man will wird man das schon hinbekommen. Ich hab ne Steuernummer, einen Wohnort. Man kann mir Wahlunterlagen schicken, also wird das auch mit nem Einberufungsbefehl funktionieren. Wie vermutlich alle hier hab ich eine digitale Gesundheitskarte Tatsächlich lass ich mich alle 3 Jahre durchchecken, mit Zugriff darauf kennt man auch grob meine körperliche Verfassung.

    An dem wird es schon nicht scheitern.

    Darüber hinaus gibt es ja noch die Option, dass ich mich freiwillig melde.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Da bin ich mir nicht so sicher, der Feuerleitstand einer Patriot-Einheit ist eine Richtfunkkabine mit zwei Arbeitsplätzen. Die Bundeswehr spricht bei Patriot von Trägerfahrzeug, wenn es um das LS Launch System geht, also den LKW mit den Raketen-Containern. Die FM-Kabinen fährt man je nach Größe mit nem Unimog oder einem 15tonner LKW spazieren, hab selber eine FM1 vorm Haus stehen. Und den Unimog dazu.