aber in der Ukraine scheinen derzeit leider die Russen am gewinnen zu sein, nicht die Ukrainer.
Woher hast du denn diese Weisheiten? Die Ukraine ist absolut nicht am Verlieren. Davon kann keine Rede sein. Die Fronten sind stabil und die Frage ist eher ob es der Ukraine gelingt im Frühjahr Gelände zurückzuerobern, als sich zurückziehen zu müssen. Besonders angesichts der neuen Lieferungen an Artilleriemunition, die der Ukraine endlich die Möglichkeit gibt die russische Artillerie und Stellungen effektiv auszuschalten / anzugreifen.
Du lässt dich da vermutlich zu sehr blenden vom Fall von Awdijiwka (Grund: Munitionsmangel) und den Aussagen von Macron, dass westliche Bodentruppen kommen könnten wenn es sich abzeichnet, dass Russland sehr weit in den Westen der Ukraine vorstößt Richtung Kiew.
Macron hat aber auch gesagt, dass das im Moment absolut nicht nötig ist.
Es hängt alles davon ab, ob die USA und die Länder Europas mehr Waffen liefern. Nur davon hängt es ab wie der Krieg in der Ukraine weitergeht. Eine Kapitulation der Ukraine steht absolut nicht bevor und wird es, wenn man Macron, Pawel und Tusk glauben will, auch nie geben, weil dann eine Koalition der Willigen intervenieren wird. Was auch Sinn macht. Besser den Krieg in der Ukraine führen als in Westeuropa, wie auch du schon mehrfach festgestellt hast.
Es ist eher seltsam, dass du nach all dem was Russland die letzten 2 Jahre abgeliefert hat scheinbar noch immer an die "starke russische Armee" glaubst.
Russland setzt auf die Taktik der "Fleischwellen". Es verheizt hunderttausende Soldaten und ist damit nicht mal sonderlich erfolgreich.
Man beachte immer noch die Relation zwischen der riesigen russischen Armee und der kleinen Ukraine, die vom Westen bislang auch keinerlei großartige Waffenhilfen bekommen hat, außer Munition und homöopathische Dosen von Kampfpanzern / Haubitzen. Keine Kampfhubschrauber, keine Kampfflugzeuge, wenig Storm Shadow / SCALP Marschflugkörper, keine landbasierten Marschflugkörper etc.
Im Grunde kämpft die Ukraine im Moment hauptsächlich mit "Spielzeugdrohnen" und ist damit relativ erfolgreich.
Und dennoch hält die Ukraine Russland seit 2 Jahren im Schach (wir erinnern uns an die Aussagen eines "3-Tage-Krieges" zu Beginn) und konnte sogar einen großen Teil der eroberten Gebiete zurückerobern.
Russland setzt auf Terrorattacken, weil es generell zu wenige Raketen hat (siehe Grafik über die Anzahl der Angriffe und eingesetzten Raketen) und sonst nicht weiß was es angreifen soll, mangels Fernaufklärung und nachrichtendienstlichen Erkenntnissen.
Russland muss Panzer aus den 50er und 60er Jahren aktivieren, weil all das moderne Gerät schon längst zerstört oder beschädigt wurde.
Russland muss im Iran, in Nordkorea und in China einkaufen, um überhaupt noch die Front mit Munition versorgen zu können.
Sieht so eine Kriegspartei aus die am Gewinnen ist?
Wenn das mit den Angriffen auf die russischen Ölraffinerien weitergeht, könnte es bald zu Friedensverhandlungen seitens Russland kommen, weil Russland sich das absolut nicht leisten kann ohne Ölraffinerien dazustehen, das tötet die Wirtschaft und löst innere Unruhen aus, wenn das Benzin knapp wird und das doppelte kostet.
Schützen kann Russland die Raffinerien aber auch nicht. Eine gute Verhandlungsposition für die Ukraine. Besonders jetzt, wo ihre Langstreckendrohnenproduktion offensichtlich an Fahrt aufnimmt.
Wichtig wäre das Zerstören der Langstreckenbomber. Ein erstes Vorfühlen gab es ja schon beim Angriff auf die Engels Basis diese Woche.
Wieso sollte Russland nach einer Kapitulation der Ukraine Jahre brauchen, um einen Krieg im Baltikum zu führen? Das macht überhaupt keinen Sinn.
Du solltest dich mit dem Thema beschäftigen und den Experten zuhören, dann würde es auch für dich Sinn machen.
Russland hat sehr viele Soldaten und sehr viel Ausrüstung in der Ukraine bisher verloren. Wie in diesem Forum schon mehrfach ausgeführt, braucht es einige Zeit um neue Armeeverbände auszuheben, auszubilden und auszurüsten. Man geht von min. 1 Jahr aus, bis ein Regiment von 0 weg aufgebaut ist.
Dazu kommt, dass der nächste Gegner für Russland nicht ein einzelnes Land ist, sondern die gesamte NATO. Nur mit einer extremen Übermacht könnte Russland versuchen hier etwas zu erreichen. Im gegenwärtigen Zustand der russischen Armee ein absolut aussichtsloses Unterfangen. Und das trotz des eher mäßigen Zustands der NATO Streitkräfte.
Russland müsste also mehr auf asymmetrische Kriegsführung setzen, glaubhafte Abstreitbarkeit bei angeblichen Revolten / Putschversuchen in Moldawien, im Baltikum. Vielleicht zündelt er sogar zuerst am Balkan, bringt die Ungarn zu einem EU- und NATO Austritt und einer Hinwendung zu Russland, auch Serbien? Vielleicht lässt er durch Serbien den Kosovo-Konflikt eskalieren? Vielleicht lässt er wieder massive Luftangriffe in Syrien durchführen, um eine neue Flüchtlingswelle gen Europa zu schicken?
Wir wissen nicht was er vorhat. Was wir wissen ist, dass er solange er in der Ukraine gebunden ist für die nächsten 5-8 Jahre sicher nichts versuchen wird. Weil er die nötige Menge an Soldaten und Waffen schlicht nicht dafür hat.
Genauso wie es das Gerücht gibt, dass russische Soldaten unter Androhung von Atomwaffen abziehen durften, gibt es das Gerücht, dass die USA sehr wohl eine rote Linie gezogen haben: Der Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine würde eine Beteiligung der USA auslösen. Auch von China gibt es ähnliche Signale, dass ein Atomwaffeneinsatz nicht toleriert wird und Russland so seinen aktuell wichtigsten Partner verliert.
Dass es diese Drohung gibt macht auch Sinn, denn Putin verliert die letzten 2 Jahre in der Ukraine weit mehr als er gewinnt. Er schwächt die russische Armee, je länger der Krieg andauert. Er schwächt auch die russische Wirtschaft durch die Angriffe auf die Ölraffinieren. Hätte er die Möglichkeit eines Hiroshima-Moments, hätte er diesen wohl schon lang genutzt. Er traut sich aber nicht, weil er dann komplett verloren ist.
Ich habe auch keine Panik.
Für mich klingen deine Beiträge sehr nach Panik. Man merkt nämlich, dass du dich nicht im Detail mit dem Thema beschäftigst und Einschätzungen von Experten auf dem Gebiet nicht kennst, ignorierst, oder gar bewusst in Frage stellst, ohne Belege für deine Ansichten zu haben. Komischerweise tust du bei diesem Thema genau das wofür du andere kritisierst beim Thema Energiewende und Co. - warum ist mir nicht klar?
Mir geht auch vieles zu langsam was Munitionsbestellungen und Ausrüstung der Ukraine angeht. Aber ich denke dein Weg, alles für verloren zu halten und Panik zu schüren ist auch wenig zielführend.