Ukraine-Krieg: Auswirkungen auf Europa

  • "Russland niederringen" wird nicht funktionieren, das muss uns bewusst sein.

    Die US-Administration hat das gestern zumindest zum mittelfristigen Ziel ausgerufen.


    Wir sehen ja schon, dass die ganzen Sanktionen nicht die Wirkung haben die wir uns erhofft haben

    Inwiefern? Das lässt sich doch nach wenigen Wochen noch gar nicht beurteilen. Wenn man z.B. die Wartung von Flugzeugen/Triebwerken oder die Lieferung von speziellen Technikteilen unterbindet, dann wirkt sich das frühestens dann aus, wenn diese Wartungen fällig sind oder entsprechende Ersatzteile für Produktionsanlagen oder auch Rüstungselektronik gebraucht werden und für Russland nicht mehr verfügbar sind.


    Auch der Plan mit einem noch größeren Hammer als Russland zu kommen und drauf zu dreschen wird nicht funktionieren.

    Es muss ja nicht unbedingt ein größerer Hammer sein, es müssen der Ukraine nur genügend Hämmer gegeben werden, damit sie den Aggressor Russland aus ihrem Land drängen kann.


    Von der anfänglich (berechtigten) Empörung des Westens über den Krieg, ist ein Blutrausch geworden in dem sich der Westen nun befindet und wo jeder um sich schlägt.

    Das mit dem westlichen Blutrausch musst du erklären, dem kann ich nicht ganz folgen.

  • Bulgarien wird wohl auch nicht mehr beliefert. Der Grund erschließt sich mir jetzt nicht wirklich, ausser Europa insgesamt zuschwächen.

    Und Bulgarien wurde wohl rausgepickt. weils ein kleines Land ist, zum Exempel statuieren.

    Bulgarien kann sich schwer wehren, hat wenig einfluss in EU.


    Vergleich:

    Einwohner und BIP und BIP/Einwohner

    BG 6,5Mio Einwohner 69,2 Milliarden USD BIP / 10.006 USD

    SK 5,5 Mio / 105 Milliarden USD BIP / 19.344 USD

    AT 9 Mio Einwohner / 446,3 Milliarden USD BIP / 50.380 USD

    BE 11 Mio einwohner / 513,1 Milliarden USD / 44.529 USD

    RU 19,5 Mio Einwohner / 249 Milliarden USD / 12.868 USD



    Ich würde mir jetzt erwarten, DE/NL/US verlegt jetzt eine weitere Patriot Einheit nach Bulgarien, mit der Option die ab sofort gemeinsam mit dem Nato-Partner Bulgarien zu trainieren, und einer Option später das Patriot System zu erwerben. Ringtausch und so.


    Selbiges mit F-16 Jets für Bulgarien.


    NATO-Luftraumpolicing Rumänien und Bulgarien verstärken.


    Bulgarische Migs nach Polen->Ukraine.

    Bulgarisches S-300 System nach PL->Ukraine.


    Was will Putin jetzt machen. Etwa das Gas abdrehen. Ja hat er schon.

    Einmal editiert, zuletzt von rand00m ()

  • Es wäre also sinnvoller gewesen, gar keine Sanktionen zu verhängen, die Pipelines bis zum Anschlag mit Öl und Gas leerzulutschen, bis unsere Tanks selbst in der hinterletzten Ecke in Europa bis Oberkante Unterlippe voll ist und wir dann Russland die lange Nase zeigen können, weil wir für die nächsten 12 bis 18 Monate abgedeckt sind und uns in dieser Zeit in aller Ruhe nach Alternativen umschauen könnten?

    Das ist von einem extrem ins andere, das rettet kein Menschenleben. Ich spreche von einem KOMPROMISS, das ist weder schwarz noch weiß, sondern irgendwas graues dazwischen.


    Ich bin nicht per se gegen Sanktionen, aber ich bin dagegen an einem Plan festzuhalten der uns nicht aufgeht. Wir überlegen uns welche Sanktion könnten wir noch machen, egal wie sinnlos, Hauptsache wir tun irgendetwas und vergessen aber, dass in der Ukraine weiterhin Menschen sterben - jeden einzelnen Tag.


    Dumm nur, dass die Ukraine bis zu diesem Punkt wahrscheinlich platt wäre, weil die Zeit bis dahin einfach zu lange ist und die russische Armee, so schlecht sie im Moment auch operieren mag, trotzdem in einem Abnutzungskrieg den längeren Atem haben würde

    Der Krieg ist aber trotz Sanktionen weitergegangen und das ist das große Problem. Wir haben den Versuch gestartet mit Sanktionen den Krieg zu beenden. Der Schritt war im ersten Moment das Beste und Schnellste was wir machen konnten, aber der Plan ging nicht wie gewünscht auf. Also sollen wir an dem Plan weiter festhalten oder etwas anderes probieren?


    Werden wir in Deutschland oder gar Europa irgendwie jemals Autarkie erreichen? Vollständig sicherlich nicht. Aber es wäre schon einmal ein Anfang, wenn jeder Haushalt via Photovoltaik seine individuelle Grundlast abdecken könnte. Stichwort Dezentralisierung bei der Energie. Ist aber sicherlich von den großen Energiekonzernen nicht unbedingt gewünscht, da es deren Geschäftskonzept zerhaut, weil sie nicht mehr so viele Großkraftwerke benötigen würden

    100% werden wir das nicht schaffen, weil es auch nicht nur um die Energie geht. Aber es macht einen gewaltigen Unterschied ob ich zu 80% oder nur zu 10% abhängig bin. Auch Photovoltaik wird unser Energieproblem nicht alleine lösen - es braucht mehr Ambitionen bei der Möglichkeit zur Speicherung von Energie, weil sonst funktioniert die Dezentralisierung nicht. Die Energiekonzerne sehe ich gar nicht mehr so als die großen Verhinderer, weil Erdgas- und Kohlekraftwerke haben keine Zukunft und Atomenergie wird sehr kritisch beäugt. Also deren Geschäftsmodell hat ohnehin ein Ablaufdatum.

  • Die US-Administration hat das gestern zumindest zum mittelfristigen Ziel ausgerufen.

    Ziele kann ich viele ausrufen, man muss sie auch erreichen können und wir müssen uns über die Folgen im klaren sein wenn das Ziel nicht erreicht wird.


    Inwiefern? Das lässt sich doch nach wenigen Wochen noch gar nicht beurteilen. Wenn man z.B. die Wartung von Flugzeugen/Triebwerken oder die Lieferung von speziellen Technikteilen unterbindet, dann wirkt sich das frühestens dann aus, wenn diese Wartungen fällig sind oder entsprechende Ersatzteile für Produktionsanlagen oder auch Rüstungselektronik gebraucht werden und für Russland nicht mehr verfügbar sind.

    Wie lange wollen wir warten, bis die Sanktionen wirken? Wie viel Menschen haben bis dahin ihr Leben verloren? Wie viel ist bis dahin in der Ukraine zerstört? Der Krieg muss schnell beendet werden. Die Sanktionen waren ein guter Versuch, hat nicht geklappt also brauchen wir einen anderen Plan.


    Es muss ja nicht unbedingt ein größerer Hammer sein, es müssen der Ukraine nur genügend Hämmer gegeben werden, damit sie den Aggressor Russland aus ihrem Land drängen kann.

    Ja das ist ein Weg den man gehen kann, aber der Weg ist mit großem Risiko behaftet und das ist den Entscheidungsträgern auch bewusst. Außerdem müssen wir uns die Frage stellen ob wir genug Hämmer zur Verfügung stellen können oder sind unsere tollen Hämmer alle schon verrostet wollen das aber nicht zugeben?


    Das mit dem westlichen Blutrausch musst du erklären, dem kann ich nicht ganz folgen.

    Der Westen hat, meiner Meinung nach, im Moment keinen kühlen Kopf mehr. Die Kombination aus "die Sanktionen wirken nicht wie gewünscht" und "keinen Plan wie man weiter machen soll" bringt uns im Westen zur Weißglut und wir schmeißen nur noch mit irgendwelchen Sanktionen um uns.

    Wir müssen jetzt wieder ein wenig runter kommen und mit kühlem Kopf überlegen wie wir diesen Krieg beenden können.

  • Trotz all dem Leid und Tragik die dieser sinnlose Krieg mit sich bringt, sollten wir die Kirche im Dorf belassen, und versuchen wieder einen kühlen Kopf zu bekommen.

    Auf der einen Seite macht man sich über die Pannen der russ. Armee lustig und traut denen nichts zu, auf der anderen Seite fürchtet man sich, dass Russland "morgen" Europa und dann die Weltherrschaft an sich reißt. Das passt nicht zusammen, und schürt nur Panik.

    Das passt deutlich mehr als die Argumente der Beschwichtiger:


    Man darf der Ukraine nicht zu sehr helfen, weil dann kommt die böse Atombombe. Im selben Atemzug sagt man dann aber, dass man Estland selbstverständlich bis auf den letzten cm² verteidigen würde. Das glaubt doch niemand.


    Ist dann die Angst vor der Atombombe plötzlich weg?


    Russlands Armee scheint konventionell nicht in der Lage zu sein, Europa zu erobern, für eine Bedrohung des Baltikums reicht es aber allemale. Und sobald drei russische Panzer in Estland sind ist doch die Drohung vom atomaren Flächenbrand sofort wieder real.


    Wenn wir uns jetzt so vor der russischen Atombombe fürchten, wird Russland diese Karten immer wieder erneut spielen.


    Und nicht vergessen: Im Moment ist die USA auf unserer Seite. Wie das in drei Jahren aussieht wissen wir nicht und das macht einen RIESEN Unterschied.


    Die Gelegenheit Putin eine blutige Nase zu hauen war nie so günstig wie heute.


    Zuerst einmal muss verhindert werden, dass er zum 9. Mai Erfolgsmeldungen für die Heimat präsentieren kann.


    Als zweites darf das "Ukraine-Abenteuer" auf keinen Fall für ihn zu einem Erfolg werden, auch zu keinem Teilerfolg. Am Ende muss eine erhebliche Schwächung des russischen Militärs stehen und der Rückzug aus der Ukraine. Russland muss nach dem Krieg wesentlich schlechter dastehen als vorher und zwar wahrnehmbar für die russische Bevölkerung.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der Westen hat, meiner Meinung nach, im Moment keinen kühlen Kopf mehr. Die Kombination aus "die Sanktionen wirken nicht wie gewünscht" und "keinen Plan wie man weiter machen soll" bringt uns im Westen zur Weißglut und wir schmeißen nur noch mit irgendwelchen Sanktionen um uns.

    Wir müssen jetzt wieder ein wenig runter kommen und mit kühlem Kopf überlegen wie wir diesen Krieg beenden können.

    Wieso kommst Du auf die Idee, die Sanktionen würde nicht wirken? Russland muss sein Öl z.B. 30 USD/barrel unter Marktpreis verkaufen.


    Wir können den Krieg nicht beenden, es sei denn man würde einen eigenen Vernichtungskrieg gegen Russland selbst beginnen.


    Was wir tun können ist den Krieg für Putin so übel zu machen, dass er die Lust verliert.


    So wie wir oder seinerzeit auch Russland die Lust in Afghanistan verloren haben oder die USA in Vietnam.


    Je höher die militärischen und wirtschaftlichen Verluste für Russland, umso schneller endet der Krieg.


    Mit einem Erfolg Russlands endet der Krieg nicht, er weitet sich dann aus. Mal schauen, was in Transnistrien so passiert.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Der Burner wie gut die Sanktionen wirken! Heute erzählt man uns alles tutti in Polen, wird das Gas per Reverse Flow halt aus Deutschland geliefert, hört sich erst einmal gut an:


    https://www.focus.de/finanzen/…ler-wird_id_90365652.html


    Wer nicht nachdenkt mag das glauben, stimmt auch insofern das jetzt Reverse Flow zum Tragen kommt. Aaaaaaber: im Artikel wird gesagt, dass "Der Gashahn ist also nur im ökonomischen Sinn für Polen zugedreht, nicht im technisch-physikalischen. „Aktuell beobachten wir keine Einschränkungen der Lastflüsse. Die Gasflüsse folgen dem normalen Marktmodell".


    Bedeutet in Variante 1 das das Kontinent für Polen mengenmäßig erst nicht geliefert wird, wenn die Vertragsmengen erreicht sind gemäß Lieferperiode für die ungesperrten Länder. In diesem Fall zehrt Polen vom restlichen Gasimport der noch nicht mit einem Lieferstopp aus Russland belegten Händlern. Sollte dem so sein sehen wir das zum Ende der nächsten Zahlperiode.


    Oder Variante 2: Die EU hat den Gashändlern ja quasi aufgezeigt wie sie die Sanktionsmechanismen bei der Bezahlung in Rubel umgehen "dürfen", weil auch die EU-Regierungen Angst vor Mistgabel-schwingenden Leuten haben die sich im Winter den Arsch abfrieren.


    https://www.reuters.com/busine…posal-without-2022-04-22/


    "Brussels said in the document that there were options that could allow companies to continue lawfully paying for gas.

    "EU companies can ask their Russian counterparts to fulfil their contractual obligations in the same manner as before the adoption of the decree, i.e. by depositing the due amount in euros or dollars," the document said" - über die Gazprombank, hahaha


    Bedeutet dann, dass nicht-sanktionierte Gashändler schlicht die polnischen Gasmengen mit aufkaufen und dann an die Polen verkaufen nur im Reverse Flow. Dadurch hat Putin gewonnen, weil eben die Devisen dann über die Krücke der Gazprombank zu ihm kommen und munter der Rubel gestärkt wird. Und danach sieht es aus:


    https://www.reuters.com/busine…ctions-uniper-2022-04-25/


    Jau, weil nämlich der größte deutsche Gashändler Uniper über die Gazprombank umrubelt, im wahrsten Sinne des Wortes. Aber sind das die Einzigsten? Nö.


    OMV in Österreich nutzt auch die Gazprombank-Krücke.


    https://finance.yahoo.com/news…6i2-WC7zO4kf19FMwceKtCqaQ


    Spannend wird es zum 22. Mai hin, da ist die nächste Zahlperiode. Ach ja und wer tanzt sonst noch so aus der Reihe. Man schaue sich an wo und wie Ungarn und Slowenien Gas einkaufen.


    Tolle "Einheitsfront" mit selbst geschaffenen Schlupflöchern um politisch korrekt zu handeln, im Endresultat liefert aber Russland munter weiter.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Aufgrund welcher Erkenntnis siehst du die Sanktionen jetzt fehlschlagen?


    Meiner Meinung nach ist das ein langfristiges Sanktionspaket

    Kann sein das es langfristig wirkt, hängt von den Alternativlieferungen für Güter von Russland nach China ab. Das Ganze ist aber zweischneidig, weil für uns die Kosten exorbitant hoch sind. Diese setzen sich im Grunde genommen aus 2 Faktoren zusammen:


    1. direkte Kosten wie verschenktes Militärmaterial, direkte Zahlungen an die Ukraine, Zahlungen und Unterbringung ukrainische Flüchtlinge etc. Das ist noch halbwegs bewert- und überschaubar aber an sich schon nicht finanzierbar, gerade wenn man zukünftige Wiederaufbaukosten mit rein rechnet die kommen werden, sofern die Ukraine nicht doch vollständig von Russland besetzt wird.


    2. viel schlimmer sind die indirekten Kosten die uns genauso schädigen. Alleine durch den Krieg haben wir bummelig eine um 1-2% höhere Inflation als wir sie sonst ohne den Krieg hätten. Das ist ein Kaufkraftverlust bei uns der voll ins Kontor schlägt und das in allen entwickelten Staaten deren Verluste dadurch bedeutend höher sind als bei Schwellenländern oder Drittweltländern. Dann muss man anteilig diese Inflationserhöhung auch als "unsere" Kosten auf Grund der Sanktionierung Russlands bei Folgekosten wie dem Energiegeld das vom Steuerzahler erwirtschaftet wird etc. mit betrachten. Wir reden von Billionen die nicht mal so einfach vom Himmel fallen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Und Russland zieht gerade die Zügel immer weiter an


    https://www.bloomberg.com/news…-from-seized-trading-unit


    "Russia’s major gas bank rejected a payment from a trading firm that Germany seized from Moscow’s control, the first sign of friction following the take-over amid a broader regional energy dispute.

    Gazprombank declined payment for some April and May gas deliveries to Germany and Austria under contract with Gazprom Marketing & Trading Ltd., even as the company sought to pay for the fuel using a rubles account as Russia has demanded, according to people familiar with the matter."


    Abgelehnte Zahlung kann wie man sieht schnell zum Abdrehen des Gashahns führen: Auch wieder ein Warnschuss aus dem Osten. Wir sind jetzt schon im vollen Energiekrieg. Und den werden wir langfristig verlieren.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wir können den Krieg nicht beenden, es sei denn man würde einen eigenen Vernichtungskrieg gegen Russland selbst beginnen.

    Einen Vernichtungskrieg gegen eine Atommacht ist utopisch. Das ist auch dem Westen bekannt sonst würde man das machen, denn auch dafür ist die Gelegenheit jetzt besser wie nie zuvor.

    Wenn wir uns jetzt so vor der russischen Atombombe fürchten, wird Russland diese Karten immer wieder erneut spielen.

    Diesen Trumpf hat Russland nun mal in der Hand und der darf nicht unterschätzt werden, sollte uns aber auch nicht in Schockstarre verfallen lassen.


    Wieso kommst Du auf die Idee, die Sanktionen würde nicht wirken?

    Weil der Krieg ungehindert weiter geht, und täglich Menschen sterben. Der Rubel steigt usw. Ich behaupte ja nicht das die Sanktionen überhaupt keine Wirkung haben, sie haben nur nicht die gewünschte Wirkung . Die Idee der Sanktionen war, Russland mit großer Wucht schnell zu Schwächen, hat nicht geklappt. So wie Russland der Blitzkrieg nicht aufgegangen ist, ist unsere Antwort auch nicht aufgegangen. Jetzt können wir warten bis die Sanktionen wirken, müssen uns aber im klaren sein das bis dahin Menschen sterben.


    Was wir tun können ist den Krieg für Putin so übel zu machen, dass er die Lust verliert.

    Wann wird das eintreten und wie viele Menschen werden bis dahin sterben? Können wir wirklich den Krieg überhaupt so übel machen damit Russland die Lust verliert oder überschätzen wir uns da? Oben sagst du wir können den Krieg nicht beenden.

    Mit einem Erfolg Russlands endet der Krieg nicht, er weitet sich dann aus. Mal schauen, was in Transnistrien so passiert.

    Bei diesem Krieg wird es keinen Sieger geben, dafür viele Verlierer.


    Die Gelegenheit Putin eine blutige Nase zu hauen war nie so günstig wie heute.


    Zuerst einmal muss verhindert werden, dass er zum 9. Mai Erfolgsmeldungen für die Heimat präsentieren kann.

    Ist es wirklich unser oberstes Ziel jemanden eine blutige Nase zu schlagen oder eher das Leid zu beenden?

    Ich meine zuerst einmal muss verhindert werden das weitere Menschen sterben. Es geht nicht in erster Linie darum Russland eins auszuwischen. Der Plan zuerst eine blutige Nase schlagen und dann hört alles auf, ist ein Wunschgedanke.

  • Aufgrund welcher Erkenntnis siehst du die Sanktionen jetzt fehlschlagen?


    Meiner Meinung nach ist das ein langfristiges Sanktionspaket.

    Aufgrund der Tatsache das der Krieg ungehindert weiter geht. Der Rubel steigt usw.

    Langfristig werden die Sanktionen bestimmt wirken, aber haben die Menschen in der Ukraine die Zeit?


    Die Hoffnung war, dass wir Russland blitzartig in die Knie zwingen, das ist uns nicht aufgegangen. Das war aber das Ziel.

  • Ich meine zuerst einmal muss verhindert werden das weitere Menschen sterben.

    Wie? In dem man Putins Armee einfach wüten lässt?


    Kennst Du den Kommentar von Timofej Sergejzew vom 3.4.2022 auf RIA Nowosti? Der Propagandist Putins schreibt dort einen Aufsatz "Was Russland mit der Ukraine machen muss". In kurzen Sätzen zusammengefasst geht es darum, die ukrainische Elite, die er auf zehntausende schätzt, zu eliminieren, ebenso alle, die das faschistische Kiewer Regime unterstützen. Sie sollen getötet werden. Die restliche Bevölkerung, die nicht dieser Säuberung unterworfen wird, muss umerzogen werden. Dazu sollen entsprechende Erziehungslager eingerichtet werden.


    Laut dem Moskauer Historiker Andrej Sugov handelt es sich bei diesem Aufsatz um

    "[…] einen Aufruf zum Genozid am ukrainischen Volk und zur Vernichtung der ukrainischen Kultur. Als Historiker war es meine Pflicht Mein Kampf und die Protokolle der Weisen von Zion zu lesen. Der bei RIA Nowosti am 5. April erschienene Artikel ist böser, verlogener und verbrecherischer als diese beiden." (Quelle: dekoder.org)

    Was mache ich jetzt mit dem von dir geforderten "kühlen Kopf"?

    Sanktionen, sagst du, bringen nix. Waffenlieferungen des Westens, sagst du, sind Ausdruck eines "Blutrauschs" und sie töten Menschen.

    Nichts tun senkt vielleicht die Zahl der Opfer unter den russischen Soldaten, aber ansonsten hat Putin dann freie Hand. Wollen wir das? Will die ukrainische Bevölkerung das?

    Oder hoffst Du, dass Putin einfach irgendwann beigibt und plötzlich friedlich wird?

  • Wie? In dem man Putins Armee einfach wüten lässt?

    Verhindern wir aktuell mit den Sanktionen ein weiteres Wüten der russ. Armee?


    In kurzen Sätzen zusammengefasst geht es darum,

    Wenn das der Plan Russlands ist, dann werden unsere momentanen Sanktionen nichts daran ändern. Noch ein Grund nach einem anderen Plan zu suchen.


    Was mache ich jetzt mit dem von dir geforderten "kühlen Kopf"?

    Einen anderen Weg/Plan suchen. Findest du es besser hitzig zu bleiben und so weiter machen wie jetzt?

    Waffenlieferungen des Westens, sagst du, sind Ausdruck eines "Blutrauschs" und sie töten Menschen.

    Nein habe ich nicht gesagt.

    Nichts tun senkt vielleicht die Zahl der Opfer unter den russischen Soldaten, aber ansonsten hat Putin dann freie Hand. Wollen wir das? Will die ukrainische Bevölkerung das?

    Ich habe nirgends behauptet, dass wir nichts tun sollen, keine Ahnung woher du das hast. Ich sage, wir müssen den Plan ändern. Ich sage aber nicht, dass der neue Plan heißt "nix tun, zuschauen". Im Moment verfolgen wir den Plan nach neuen Sanktionen zu suchen, dort und da ein paar Waffen liefern.


    Worauf hoffst du? Das irgendwann in ein paar Jahren die Sanktionen wirken?

    Einmal editiert, zuletzt von preppapapa ()

  • Finde den Fehler:


    02. März 2022: Polen fordert Lieferstop für Gas, Öl, Kohle aus Russland ( https://www.n-tv.de/politik/Po…ohle-article23166989.html ). Nach dem Motto: wir sind die Harten und Guten zugleich und quasi schon Frontstaat.


    27. April 2022, 8:00 Uhr morgens: Putin dreht Polen den Gashahn zu


    27. April 2022, nachmittags: Polen wird mit russischem Gas über Deutschland beliefert und zahlt an den deutschen Gashandelspartner, der an die Gazprombank zahlt, die in Rubel konvertiert, die in Putins Kassen landen, welche über diesen Prozeß den Rubel stärken……


    Stringentes Handeln nach freiheitlichen Idealen sieht für mich irgendwie anders aus. Man sollte sich auch mal die Frage stellen warum wir an Polen Gas verkaufen, wo unsere Gasreserve in den Kavernen bei 33% liegt, in Polen aber bei 76%. Warum verbrauchen die bitte nicht das Gas aus ihren Speichern während wir unsere erst einmal auffüllen bis man vom Füllstand her %ual pari ist und dann kann man über Reverse Flow nachdenken und zwar nur im Verhältnis zur Menge der Einfuhren die wir ja erst einmal an die Gazprombank zahlen, die dann umrubelt……….

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich hab dich so verstanden, dass du mit "Blutrausch des Westens" die Waffenlieferungen an die Ukraine und nicht (nur) die Sanktionen meintest.

    Aber was wäre dein anderer Weg/Plan? Anstelle von weiteren/neuen Sanktionen?


    Meine Meinung: Konsequent wäre ein komplettes Abschneiden Russlands von allen internationalen Handelsströmen inklusive Gas und gleichzeitig eine noch weitaus massivere Militärhilfe für die Ukraine. Auch auf die Gefahr hin, dass Russlands Nuklear-Drohungen schriller werden. Das muss man dann aushalten. Wenn Putin Atomwaffen einsetzen will, dann macht er das so oder so, da bin ich ganz bei Cephalotus.


    Russland wird vermutlich kurzfristig in Transnistrien militärisch aktiv werden und versuchen, Moldawien unter Kontrolle zu bringen. Der Hintergrund dürfte das Schlupfloch sein, das Moldawien für diverse Lieferungen aus dem Westen an die Ukraine darstellt und die Möglichkeit, der Küstenregion Odessa in den Rücken zu fallen. Dann hätten wir den Einfall in Land Nummer zwei. Auch als "Warnung" an Polen, den Support für die Ukraine einzustellen.


    Putin agiert offensichtlich nicht rational, sondern aus einer eingebildeten Position der Stärke ("Mir kann keiner was") heraus. Quasi wie ein hormongesteuerter Halbstarker, der schon angeguckt werden als Provokation versteht "Was willst du?! Willst du Schläge?!" Um sein Gesicht und seine vermeintliche Ehre zu wahren, kann er auch nicht mehr aus freien Stücken de-eskalieren oder auf "nett" umschalten. Deswegen habe ich die Befürchtung, dass der einzige erfolgversprechende Plan ist, dem Halbstarken eine blutige Nase zu verpassen, so, dass er sich vom Platz trollt oder von seinen Kumpels vom Platz gezogen wird, um bei dem Bild zu bleiben.


    Wenn du einen besseren Plan hast, gerne. Ich bin da ziemlich pessimistisch.

  • Einen Vernichtungskrieg gegen eine Atommacht ist utopisch. Das ist auch dem Westen bekannt sonst würde man das machen, denn auch dafür ist die Gelegenheit jetzt besser wie nie zuvor.

    Das ist überhaupt nicht utopisch. Die Frage ist nur, ob man den Gegenangriff ertragen mag.

    Warum die Nato das nicht tut liegt daran, dass die Nato keine Vernichtungskriege führt. Im Gegensatz zu Russland.


    Diesen Trumpf hat Russland nun mal in der Hand und der darf nicht unterschätzt werden, sollte uns aber auch nicht in Schockstarre verfallen lassen.

    Der einzige Umgang mit russischen Atomaffen ist eine glaubwürdige eigene Abschreckung.

    Das war vorher so, ist heute so und wird in Zukunft so sein. Sich da irgendwelche Gedanken zu machen, was Russland wie provozieren oder interpretieren könnte ist nichts weiter als Zeitvergeudung und eigene Lähmung, genau wie die letzten 10 Jahre auch.

    Putin und seine Sprecher haben mehr als genug ihre Visionen von der großrussischen Zukunft präsentiert, Ich erinnere nur an das Lissabon Zitat.

    Wann wird das eintreten und wie viele Menschen werden bis dahin sterben? Können wir wirklich den Krieg überhaupt so übel machen damit Russland die Lust verliert oder überschätzen wir uns da? Oben sagst du wir können den Krieg nicht beenden.

    Das weiß man nicht. Das ist aber kein Grund es nicht zu tun, sondern muss ein Grund sein, sich möglichst stark anzustrengen.

    Volle Konfrontation.

    Es gibt keinerlei Mäßigung von Seiten Russlands. Es sind NUR und ausschließlich nur die Russen, die ständig mit Atomkrieg drohen, mit solchen Leuten verhandelt man nicht und erwartet "Vernunft".

    Wer heute noch so tut als wäre das ein Nato vs Russland Konflikt, der blickt vollkommen an jeder Wahrheit vorbei. Das ist ein Krieg Putins und seiner Unterstützer. Er ist zu 100% Putins Schuld und von sonst niemand. Mit Eskalation zum Atomkrieg droht NUR Putin, sonst niemand.

    Bei diesem Krieg wird es keinen Sieger geben, dafür viele Verlierer.

    Deshalb haben die USA vollkomen Recht wenn sie als Ziel ausgeben, Russland so bluten zu lassen, dass sie das kein zweites Mal mehr tun.


    Siehe Hitlerdeutschland. Uns hat man die Lust auch ausgetrieben Europa unterjochen zu müssen. Die Russen müssen das offenbar noch lernen.

    Wenn das gelingt winkt Jahrzehntelanger Wohlstand und Frieden für Europa und Russland.


    Wenn es nicht gelingt. Ja mei, wie sähe Europa heute wohl aus, wenn man hätte Hitler gewinnen lassen?


    Ist es wirklich unser oberstes Ziel jemanden eine blutige Nase zu schlagen oder eher das Leid zu beenden?

    Ich meine zuerst einmal muss verhindert werden das weitere Menschen sterben. Es geht nicht in erster Linie darum Russland eins auszuwischen. Der Plan zuerst eine blutige Nase schlagen und dann hört alles auf, ist ein Wunschgedanke.

    Putin ist der neue Hitler.


    Stell Dir vor, England hätte sich in 1940 Deine Meinung zu Eigen gemacht und die standen zu dem Zeitpunkt alleine da.


    Wir hier kämpfen sehr bequem mit einer zehnfachen Übermacht gegen Russland und selbst da fürchten wir uns noch.


    Wenn wir die Ukraine streben lassen haben wir selber Freiheit und Demokratie auch nicht mehr verdient und wir wedren sie mit dieser Haltung auch nicht bewahren können.


    Für Demokratie und Freiheit muss man zu kämpfen bereit sein.


    Hier heult man schon kollektiv rum, wenn es im Winter mal kalt werden könnte.


    MfG

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  • Putin agiert offensichtlich nicht rational, sondern aus einer eingebildeten Position der Stärke ("Mir kann keiner was") heraus. Quasi wie ein hormongesteuerter Halbstarker, der schon angeguckt werden als Provokation versteht "Was willst du?! Willst du Schläge?!"

    Er markiert den starken Mann.


    Das kommt daheim super an und hat jetzt 15 Jahre in Europa bestens funktioniert.


    Alle fürchten sich und zittern. Mich eingeschlossen, auch ich hab das Märchen von der übermächtigen russischen Armee geglaubt.


    Trump findet den Diktator richtig geil, der wäre ja am liebsten selber genau so einer. Noch vor dem Einmarsch hat er die Friedensarmee in höchsten Tönen gelobt und sich selber eine solche an der Südgrenze der USA gewünscht.


    Jetzt deutet sich an, dass die Stratgie nicht mehr bei allen funktioniert. Deutschland ist da eher zwiegespalten, wir haben leider immer noch sehr viele Putinversteher und Putinverehrer und Putinfürchter, auch in der hohen Politik.

    Aber ich hoffe, sie sind in der Minderheit.


    Putin blufft mit der Macht seiner Armee, Russlands Wirtschaft ist bekanntlich schwach und ob er mit der Atombombe blufft wird man sehen.


    man muss sich die Karten zeigen lassen, denn wenn man Putin jetzt nachgibt ist das eine Blaupause für jeden anderen Diktator, das in Zukunft ganz genauso zu machen.


    Wer die Atombombe einmal fürchtet ist auf ewig der Angsthase und Schwanzeinkneifer.


    So macht man sich selbst zum Opfer. das war am Pausenhof schon so und ist im Spiel der Mächtigen genauso.


    Die Zeit einer gürtlichen Lösung mit Putin ist vorbei. Endgültig vorbei. Mit diesem Mann wird es wie bei Hitler keine Verhandlungen geben, wie man ihm denn entgegen kommen könnte. Im Gegensatz zu Hitler gibt es noch keine Bestrebungen, ihn selbst zu vernichten und Russland zerschlöagen zu wollen.


    Noch.


    Sollte Russland Kernwaffen einsetzen wird man sich nochmal ganz genau überlegen müssen, ob das Regime noch eine Existenzberechtigung auf dem Planeten hat.

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  • Bulgarien dürfte es härter treffen als Polen was ja als Notnagel sein Kohlekraftwerke hat die in begrenztem Rahmen hochfahren kann. Zu Bulgarien:


    https://www.wallstreet-online.…russland-politische-waffe


    "Die Versorgung wichtiger Abnehmer mit Gas sei für mindestens einen Monat gesichert, sagte Nikolow. Auf einem Expertentreffen am Mittwoch sollen weitere Schritte erörtert werden"…….nicht so dolle, Speicher auch nur zu 20% voll, blöd gelaufen. Time is running fast.


    Verbindungspipeline Interconnector nach Griechenland wird frühestens zwischen Juni und September fertig, kann dann aber auch nicht 100% des Bedarfs decken aber bringt mengenmäßig schon was. Trotzdem wäre mit Einschränkungen zu rechnen.


    Die Auswirkungen:


    "Bulgariens Wirtschaft befürchtete schwerwiegende Folgen: "Gazproms Lieferstopp bedeutet im besten Fall viel höhere Preise, was verheerend für die Chemie, Metallurgie und Glasherstellung ist", sagte der Vorsitzende der Assoziation des Industrie-Kapitals, Wassil Welew, dem TV-Sender Nova TV in Sofia. Der Gas-Lieferstopp werde sich sehr schlecht auch auf den Maschinenbau als am stärksten exportorientierte Branche auswirken."


    Und sehr vertrauensvolle Äußerungen:


    "Ministerpräsident Kiril Petkow sagte, er habe mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen über den Stopp russischer Gaslieferungen gesprochen. "Ich will allen bulgarischen Bürgern versichern, dass sie beruhigt sein sollten: Es gibt einen klaren Plan. Die europäische Antwort wird eine gemeinsame sein", sagte Petkow vor einer Regierungssitzung."


    Doof nur das der klare Plan (was immer das auch sein soll) nicht veröffentlicht wird. Was will man machen? LNG Terminal Fehlanzeige. Eine LKW-Friedenskonvoi-Brücke mit Flüssiggas quasi als "Luftbrücke des Erdgases". Hört sich für mich alles sehr unausgegoren an wo man jetzt versucht innerhalb von 1 Monat irgend Etwas irgendwie hin zu stricken……

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd