Lieferengpässe Medikamente

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  • Es sind aber eher Randnotizen. Wenn die Medien richtig "Stimmung" machen würden, würde es anders aussehen.

    Was soll anders aussehen? Es gibt keine kurzfristigen Lösungen. Man kann die Medikamente halt nicht herzaubern wenn es weltweit einen höheren Bedarf gibt.

    Ich glaub eher an den Weihnachtsmann, als an eine "Europäische Lösung".

    Dann verabschiede dich vom Gedanken einer europäischen Produktion. Denn kein Land oder Konzern investiert hier Milliarden für Kapazitäten in einigen Jahren, die vielleicht niemand mehr abnimmt.

  • Im Frühling geht der Bedarf zurück und der Mangel beseitigt sich von selbst.

    Die Cholesterinprobleme gehen im Fruehling zurueck? Die Betablocker Nachfrage auch? Bitte beachte, dass das Thema etwas weiter als nur Fiebersaft geht.

  • Die Cholesterinprobleme gehen im Fruehling zurueck? Die Betablocker Nachfrage auch? Bitte beachte, dass das Thema etwas weiter als nur Fiebersaft geht.

    Das Thema betrifft vor allem Antibiotika. Und ja das ist saisonal bedingt.


    Andere Medikamentenengpässe lösen sich durch größere Bestellungen. Die Produktion braucht aber entsprechend Vorlaufzeit und deshalb wird auch das in einigen Monaten, also im Frühjahr, gelöst sein.

  • Was soll anders aussehen?

    Es würde so wie beim Gas aussehen, wo man die Speicher füllen konnte und das mit weniger russischem Gas. Wie man es geschafft hat? In dem man durch öffentlichen Druck tief in die Tasche gegriffen hat, und genau das wäre hier eine kurzfristige Lösung. In dem man im Ausland, wie du gesagt hast, zu höheren Preisen einkauft.

    Je länger man aber damit wartet desto teurer kann es werden. Für mich hat die momentane Taktik Ähnlichkeiten mit Glückspiel.


    Dann verabschiede dich vom Gedanken einer europäischen Produktion. Denn kein Land oder Konzern investiert hier Milliarden für Kapazitäten in einigen Jahren, die vielleicht niemand mehr abnimmt.

    Hab ich schon. Meine einzige Hoffnung die ich noch habe ist, dass per SMS irgendwelche Deals ausgehandelt werden...


    Und ja das ist saisonal bedingt.

    Ein Teil davon ja, der andere ist aber nicht saisonal.

  • Wie man es geschafft hat? In dem man durch öffentlichen Druck tief in die Tasche gegriffen hat, und genau das wäre hier eine kurzfristige Lösung.

    Gäbe es eine kurzfristige Lösung, kannst du dir sicher sein, dass man sie öffentlichkeitswirksam verkündet hätte.


    Bei Medikamenten ist das leider nicht so einfach wie beim Gas.


    Ein Teil davon ja, der andere ist aber nicht saisonal

    Und der wird durch höhere Bestellmengen zu einem höheren Preis gelöst. Dauert aber eben.

  • Ist am Ende nur eine Frage der Bereitschaft wieviel man zahlt. Da wir hier eine Preisdeckelung haben beim Einkauf geht die Ware halt in andere Erdteile. Bezahlt man den höheren Preis krähen Alle weil dann die Beiträge oder Zuzahlungen steigen. Immer nach dem Motto: wasch mich aber mach mich nicht nass.

    Selbst erhöhte Lagerhaltung wird in höheren Preisen enden.


    In Sondersituationen wie jetzt mit der gedrosselten Ausfuhr aus China wegen Corona gilt indirekt das Gleiche. Halte ich hier Fabriken für den Sonderfall vor wird es teuer, mache ich das nicht geht es zu den gesundheitlichen Lasten der Betroffenen.


    Selbst auf feste Lieferverträge mit dem Ausland wird man sich in Sondersituationen nicht verlassen können, dann wird die Force-Majeure-Karte von den Herstellern gezogen und man kann sich den Liefervertrag sonst wohin schieben.


    Es gibt hier keine Lösung, dazu sind die Interessengruppen zu unterschiedlich. Und selbst wenn man hier die Fabriken hochziehen würde müsste man diese zumindest auf europäischer/landeseigener Ebene wirtschaftlich konkurrenzfähig machen. Das ginge nut mit Zöllen oder Subventionen. Dann hat man aber die WTO-Regularien im Nacken.


    De facto kann man die Situation zur Zeit nur Aussitzen und auf Normalisierung hoffen.


    Was man aber direkt machen kann ist privat ggf. seine (Auslands-)Kontakte zu nutzen, um an entsprechende Medikamente zu kommen. Wer die Kontakte nicht hat ist leider der Gearschte.


    Das Ganze ist gerade für die Betroffenen traurig und scheisse, aber ich würde raten sich darauf einzustellen denn so schnell wird sich da nichts bessern.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Gäbe es eine kurzfristige Lösung, kannst du dir sicher sein, dass man sie öffentlichkeitswirksam verkündet hätte.

    Ich glaub es liegt nicht daran, dass es keine Lösung gäbe, sondern daran das man sich nicht um eine Lösung bemüht, aufgrund mangelnden Drucks.

    Es macht eher den Eindruck nach: "das sitzen wir aus".


    Bei Medikamenten ist das leider nicht so einfach wie beim Gas.

    Warum? Wo siehst du die Unterschiede? Beim Gas wurden auch viele Hebel in Bewegung gesetzt und das schier unmögliche mögliche gemacht, bei den Medikamenten hört man aber einfach nichts, und dass obwohl man davon ausgehen kann, dass hier jeder Versuch medial groß gebracht wird.


    Und der wird durch höhere Bestellmengen zu einem höheren Preis gelöst. Dauert aber eben.

    Ich hoffe das bei diesem Wettlauf nicht zu viele Patienten auf der Strecke bleiben.

  • Warum? Wo siehst du die Unterschiede?

    Ich finde den Twitter Thread nicht mehr, aber im Grunde liegt es an den Länderspezifika bei Medikamenten. Viele Länder haben eigene Dosierungen, Packungsgrößen und Zusammensetzungen des grundsätzlich gleichen Medikaments zugelassen und können nicht einfach Produkte aus anderen Ländern nehmen.


    Deshalb hinkt der Vergleich mit dem Erdgas. Erdgas ist in jedem Land gleich, die Medikamente sind je nach Land und Zulassung sehr unterschiedlich.

  • Es muss Ziel sein, Abhängigkeiten gegenüber dem Ausland zu beenden. Egal, ob das nun subventioniert werden muss oder nicht. Es wird so viel Steuergeld in die Tonne getreten, da kann man das auch in eine unabhängige Medikamentenproduktion umlenken.

    Man muss es den Bürgern nur verständlich erklären.

  • wenn ich mir die Tabelle ansehe, kann ich mir kaum vorstellen das es daran liegt das

    in D so wenig für Medikamente bezahlt wird.

    Im Eu vergleich gibt kein land pro Kopf mehr für Medikamente aus, wie Deutschland.

    oder hier

    Europaeische-Arzneimittelpreise-im-Vergleich-Deutschland-im-Mittelfeld

    und hier

    Teure Pillen: In Deutschland zahlen Patienten die zweithöchsten Preise weltweit für Medikamente
    In Deutschland sind die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente sehr hoch - nur ein einziges Land auf der Welt bittet Patienten noch stärker zu Kasse.
    www.stern.de

  • Viele Länder haben eigene Dosierungen, Packungsgrößen und Zusammensetzungen des grundsätzlich gleichen Medikaments zugelassen und können nicht einfach Produkte aus anderen Ländern nehmen.

    Das bedeutet aber, dass wir im Notfall nicht für viel Geld im Ausland einkaufen können, wie auch du vorgeschlagen hast. Wobei es trotzdem nur eine bürokratische Hürde bleibt, weil die Unterschiede können nicht so gravierend sein.

    Im Notfall wird man es bestimmt versuchen mit Notfallgesetzen, besser wäre es jetzt schon zu versuchen um Schnellschüsse zu vermeiden.

  • Das bedeutet aber, dass wir im Notfall nicht für viel Geld im Ausland einkaufen können, wie auch du vorgeschlagen hast. Wobei es trotzdem nur eine bürokratische Hürde bleibt, weil die Unterschiede können nicht so gravierend sein

    Doch, könnte man. Irgendein Land wird man schon finden wo alle Parameter passen.


    Und falls nicht: Man müsste eben zusätzlich per Notverordnung die eigentlich nicht zugelassenen Packungsgrößen / Dosierungen / Zusammensetzungen zulassen. Dafür gibt es aber noch keinen Grund. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

  • Dafür gibt es aber noch keinen Grund. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

    Wann gibt es dann einen Grund dafür? Augmentin ist vielfach nicht mehr verfügbar, wenn das kein Grund ist?


    In meiner Familie wurde Augmentin im letzten Jahr 4 mal benötigt, ich hoffe dass wir es im Moment nicht brauchen, ich wüsste nicht wie ich da jetzt ran kommen sollte.

  • Augmentin ist vielfach nicht mehr verfügbar, wenn das kein Grund ist?

    Augmentin ist ja nur ein Markenname. Es gibt noch eine Vielzahl anderer Antibiotika die in Frage kommen.


    Und im Moment sind Antibiotika in Österreich noch verfügbar. Z.B. hat meine Schwester gestern in einer Apotheke ohne Probleme Selexid bekommen.


    Größtes Problem ist in Österreich, dass bestimmte Medikamente und keine Wirkstoffe verschrieben werden. Verschreibt ein Arzt also Augmentin, aber die Apotheke hat es nicht, muss die Apotheke telefonisch beim verschreibenden Arzt Rücksprache halten welche Alternative sie abgeben dürfen. Ein bürokratischer Aufwand, mehr auch nicht.

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  • Augmentin ist ja nur ein Markenname

    Ja schon klar, der Mangel herrscht aber bei Amoxicillin und Clavulansäure generell. Auch die anderen Marken werden irgendwann aufgebraucht sein. In meiner Apotheke hätte ich am Donnerstag nichts bekommen.


    Solche Engpässe dürfen in einem reichen und hochentwickelten Land wie Österreich oder Deutschland einfach nicht auftreten.


    Größtes Problem ist in Österreich, dass bestimmte Medikamente und keine Wirkstoffe verschrieben werden. Verschreibt ein Arzt also Augmentin, aber die Apotheke hat es nicht, muss die Apotheke telefonisch beim verschreibenden Arzt Rücksprache halten welche Alternative sie abgeben dürfen.

    Angeblich ist das so, aber ich wurde schon öfter in der Apotheke gefragt ob es ein anderer Hersteller sein darf, ohne Rücksprache mit dem Arzt und bei schwer verschreibungspflichtigen Arzneien. Auch im Krankenhaus steht am Rezept drauf, kann gegen ein anderes Präparat mit selben Wirkstoff ersetzt werden. Also das scheint nicht so das große Problem zu sein wie im Moment kommuniziert wird.

  • In D ist es Standard, dass man (als Kassenpatient) ein anderes Präparat mit identischem Wirkstoff bekommt - nämlich desjenigen Herstellers, mit dem die eigene Krankenkasse einen Rabattvertrag hat.

  • In D ist es Standard, dass man (als Kassenpatient) ein anderes Präparat mit identischem Wirkstoff bekommt - nämlich desjenigen Herstellers, mit dem die eigene Krankenkasse einen Rabattvertrag hat.

    Richtig - man bekommt aber ohne "Drama" ein anderes Wirkstoffprodukt, wenn das rabattierte nicht vorraetig ist.


    Was man auch in D nur mit neuem Rezept (Telefon reicht wohl nicht) bekommt: WIrkstoff-aehnlich.