Wasserstoff aus der Tube

  • Ich bin gerade auf einen interessanten Artikel gestoßen:


    Wasserstoff aus der Tube


    "Fraunhofer-Forschende in Dresden haben einen pastenförmigen Speicher für Wasserstoff entwickelt, der einfach zu lagern ist und keine sperrigen Tanks benötigt. Die Energiedichte ist weitaus höher als bei Batterien. Sie stellt selbst Benzin in den Schatten."

  • Bin kein Chemiker, und kann das nicht beurteilen. Aber "Sie kommt auf fast 2 000 Wh/l. Bei Batterien sind es gerade mal 300 Wh/l." klingt fast zu schön um wahr zu sein.

  • Mein erster Gedanke, als ich den Titel gelesen habe, war "Ist schon wieder 1. April?"

    Als Nichtchemiker stellen sich mir die Frage bezüglich Herstellungskosten. Und wie viel mal höher ist die Energiedichte als Benzin?
    Es bringt nichts, wenn diese Paste dann bei doppelter Energiedichte fünfmal so teuer ist.


    Aber auf jeden Fall sehr interessant und ich bin gespannt, was sich daraus entwickelt.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Dachte doch, dass ich den Artikel schon mal gelesen habe.
    Datum oben rechts: 11.02.2021


    Aber abgesehen davon, hab ich seitdem nichts mehr von gehört.
    Ähnlich wie bei den meisten Artikeln über Wunderakkus.

  • Wie sieht es denn nun heute aus. Der Artikel ist eineinhalb Jahre her und die Produktion in Braunschweig sollte auch mind. schon ein dreiviertel angelaufen sein. Hat da jemand was gehört. Interessant wäre es schon zu hören wie die ersten Praxisttests ausgegangen sind, oder ist das alles schon wieder verkauft und die Chinesen machen den großen Reibach.

  • In der Zeitschrift Bild der Wissenschaft von 10/22 (die auch über Readly verfügbar ist) steht:


    "Am Frauenhofer-Projektzentrum ZESS in Braunschweig errichten Forscher und Ingenieure ein industrietaugliche Produktionsanlage. Voraussichtlich Anfang 2023 sollen dort bis zu 5 Tonnen Paste pro Jahr hergestellt werden um alle Forschungsprojekte und Prototypen zu versorgen.


    Screenshot ist wahrscheinlich nicht erlaubt (Copyright).

  • Na mal sehen. Aus Ende 2021 wurde jetzt Anfang 2023. Ich gehe davon aus, dass es sich immer noch um dieselbe Anlage handelt.

  • Bin kein Chemiker, und kann das nicht beurteilen. Aber "Sie kommt auf fast 2 000 Wh/l. Bei Batterien sind es gerade mal 300 Wh/l." klingt fast zu schön um wahr zu sein.


    Das ist eine Einweg-Reaktion: Magnesiumhydrid + Wasser -> Wasserstoff + Magnesiumhydroxid.


    Dafür brauch ich dann noch 'nen Behälter, ich muss das Wasser mitführen und auch noch das Reaktionsprodukt, (das sind gleich 3 Tanks und nicht nur einer) ich brauch ne PEM Brennstoffzelle mit vielleicht 20-30% elektrischem Wirkungsgrad in dem Leistungsbereich, die dann bei Frost Probleme macht und ne Luftaufbereitung braucht und dazwischen noch einen Zusatzakku für die dynamischen Lasten.


    Was genau soll da in einem Pedelec leichter oder billiger oder kleiner oder besser sein als ein schnöder Li-Ionen Akku sein?


    Den Lithium-Ionen-Akku kann ich nach der Fahrt übrigens recht simpel an der Steckdose wieder aufladen und muss ihn nicht wegwerfen, das ist auch noch ein klitzekleiner Vorteil wie ich finde.


    Für Einweganwendungen hingegen sind die nötigen Brennstoffzellen viel zu teuer und schade.


    Das hier ist übrigens auch Unfug:


    "...Dazu kommt, dass die Energiedichte der Powerpaste höher ist als die von Benzin, Methanol und vor allem Lithium-Ionen-Batterien. Während die Akkus gerade mal auf etwa 160 Wh/kg kommen, ist es bei der Powerpaste das Zehnfache. Auch bei der Leistung pro Volumeneinheit schneidet die Paste besser ab als die Konkurrenz. Sie kommt auf fast 2 000 Wh/l..."


    Die Paste soll also 1.600Wh/kg haben und 2.000Wh/Liter. Benzin zum Vergleich hat ca. 12.000Wh/kg und ca. 8.900Wh/l


    Und so ein Beitrag auf "ingenieur.de". Seufz.


    Eine Auto, das man mit einem Energieträger über eine chemische Einwegreaktion antreibt besitze ich selber. unser PKW verbrennt Methan bei 200bar Druck mit Luftsauerstoff in einem Ottomotor. Am Ende hat man Wasser und CO2.

    Was da technisch heute machbar wäre zeigt: Die Zukunft der Gas-Autos? (cng-mobility.ch)


    Wenn man wirklich will kann man aus Wasser, CO2 und elektrischem Strom oder Photosynthese am Ende auch wieder Methan erzeugen und den Kreislauf so schließen bzw damit es cooler klingt, dein eigestezten "Wasserstoffträger" Methan so wieder recyceln. Ist beides nicht sonderlich effizient und auch nicht sonderlich gut skalierbar, aber schlechter als Magnesiumhydroxid zu Magensiumhydrid in riesigen Mengen zu wandeln ist es wohl kaum.


    Die einfachste und leichteste Form Wasserstoff zu "speichern" und energetisch nutzbar zu transportieren ist nämlich entweder 4 H an ein C Atom (Methan) oder 3 H an ein N Atom zu hängen (Ammoniak)

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

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