Neubau von Zivilschutzbunkern zu langwierig

  • Hallo,


    gerade bei n-tv diesen Beitrag zu Zivilschutzbunkern gefunden:


    Neubau von Zivilschutz-Bunkern zu langwierig
    Auch in Deutschland wird nach dem russischen Angriff auf die Ukraine wieder über die Verfügbarkeit von Zivilschutz-Bunkern nachgedacht. Die wurden vielerorts…
    www.n-tv.de


    Ich bin mal gespannt was bei der Bestandserfassung raus kommt.


    Interessant hierzu könnte auch sein:

    Zivilschutzanlagen-Datenbank
    Verzeichnis der ehemaligen Zivilschutzanlagen der Bundesrepublik Deutschland aus der Ära Kalter Krieg
    www.geschichtsspuren.de


    VG

    Jürgen

  • Ich bin mal gespannt was bei der Bestandserfassung raus kommt.

    Für Deutschland: Da wird nicht viel mehr herauskommen als "zu wenig Bunker für zu viele Menschen". In ländlicher Region Null und in städtischen Regionen viel zu wenig. Lass es mal bei 1% der Stadtbevölkerung sein. Und das wäre dann schon sehr großzügig hochgegriffen.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Die Bunker bei uns sind entweder komplett verrottet (da zu teuer zum abreißen) oder es sind Eigentumswohnungen eingebaut worden.


    Es war schon spannend zu sehen, wie die Fenster hineingeschnitten wurden. Mit gaaanz dicken Fensterbänken.


    Was sollen wir mit den Bunkern? Ich glaube nicht, dass es noch zu einem Bombenhagel wie WK2 kommen wird.

  • Was sollen wir mit den Bunkern? Ich glaube nicht, dass es noch zu einem Bombenhagel wie WK2 kommen wird.

    Nö, heute reicht eine Bombe, um weite Teile eines besiedelten Raumes zuzerlegen. Tot und verletzt ist die Bevölkerung dort trotzdem.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Einmal abgesehen davon.

    Wir sehen doch bei den Konflikten der letzten Jahre, dass es keine großen Bombenteppiche mehr gibt.

    Terrorangriffe, die ganze Städte platt machen, wann hat es die seit WK2 gegeben?


    Und 1% der Bevölkerung vor "der" Bombe zu schützen (zB Parkhaus in der Innenstadt), was soll das helfen?


    Nun, vielleicht helfen hier unsere Zivilschützer mir auf die Sprünge. Derzeit würde ich das Geld anders anlegen.

  • Naja, in Kiew haben sie zu Beginn des Krieges auch tagelang in den U Bahn Stationen und Bunkern gesessen.

    Gegen konventionelle Bombenangriffe und Artillerie sind die schon sinnvoll.

    Wenn ich das Geld hätte, ich würde morgen anfangen die Baugrube auszuheben.

  • Bei Artillerie usw. wären mir die Wände eines Bunkers auch lieber als der Gemeinschaftskeller. Eine Bunkerdecke dürfte da mehr aushalten wie eine Kellerdecke.

    Sollte in einigen km Entfernung eine A-Bombe hochgehen, so dürfte meine Überlebenswahrscheinlichkeit je nach Entfernung nach einigen Tagen in einem Bunker sicher auch höher sein als im eigenen Keller. Bei einem Tiefbunker sollte die Strahlenbelastung jedenfalls geringer sein.

    Ebenso sind Bunker normal entsprechend ausgelegt das Druckwellen durch Explosionen abgeschwächt werden.


    Als 1945 in Berlin die Häuserkämpfe anfingen versteckte sich die Zivilbevölkerung auch in den Bunkern um einen gewissen Schutz vor den Kriegshandlungen zu haben.


    Andererseits würde so eine Mehrzweckanlage, a la Tiefgarage, im Fall des Falles wohl voller geparkter Fahrzeuge sein falls hier plötzlich was einschlägt.


    Natürlich ist es technisch nicht möglich 100% der Bevölkerung mit Bunkern zu schützen.

    Allerdings wäre es vielleicht doch sinnvoll das bei Neubauten für Schulen oder Krankenhäusern entsprechende Luftschutzräume mit eingeplant würden. In der Ukraine sieht man ja das auch zivile Einrichtungen beschossen werden.


    Wobei sich mir die Frage auch stellt, ob heutzutage, auch mit Hinblick auf A-Waffen so etwas wie Hochbunker noch sinnvoll wären. Bei einer Atombombe dürfte wohl ein Tiefbunker den deutlich besseren Schutz bieten.

  • Natürlich ist es technisch nicht möglich 100% der Bevölkerung mit Bunkern zu schützen.

    Technisch ist das möglich.

    Alle öffentlichen Gebäude (Verwaltung, Bürogebäude, Kaufhäuser, Kinos, Bahnhöfe aller Art etc.) müssen bei Neubau oder gravierenden Umbauten ein Schutzraumangebot für die durchschnittliche, maximal zu erwartende Personenanzahl vorhalten plus x%. Und alle Wohngebäude ebenso.


    Das würde vor allem Zeit und Geld kosten, das entsprechend umzusetzen und würde wahrscheinlich hoffentlich nie benötigt werden. Aber umsetzbar wäre es, wenn man will.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Die Finnen setzen das ja ähnlich um. Ab einer gewissen Gebäudegröße, muss ein Schutzkeller mit eingeplant werden, sonst gibts keine Baugenehmigung

  • Stimmt. Entsprechend wäre es umsetzbar.

    In der Vergangenheit waren entsprechende Bunker bei Bahnhöfen und in Verwaltungen nicht ungewöhnlich.

    Optimalerweise müssten dann auch Firmen wie BMW & Co. auf ihren jeweiligen Betriebsgeländen entsprechende Bunker haben.


    Da es finanziell häppchenweise ging und nicht alles auf einmal, so wäre es aus der Hinsicht grundsätzlich umsetzbar.


    Nachteil wäre eher das sich das ganze über Jahrzehnte hinziehen würde.

  • In der Vergangenheit waren entsprechende Bunker bei Bahnhöfen und in Verwaltungen nicht ungewöhnlich.

    Alle Kellerräume in den Kasernen Deutschlands hatten einen gewisse Härtung und Nutzbarkeit als Bunker.


    Vieles von dem, was jetzt als wünschenswert angesehen wird, war im Kalten Krieg mindestens in Deutschland einigermaßen konsequent umgesetzt. Trotzdem war man bei einer vergleichsweise unterirdischen Schutzquote. Sprich: die wenigsten Menschen in Deutschland hätten überlebt, wären zeitgleich überall auch nur einfache Bomben niedergegangen. Bei einem flächendeckenden Einsatz von A-Waffen hätte man sich über eine Schutzquote von 1 % schon glücklich schätzen dürfen.


    Und nach der Wende wurde vieles zurückgebaut.


    In der Schweiz sah und sieht es meines Wissens nach erheblich besser aus.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • In der Schweiz sah und sieht es meines Wissens nach erheblich besser aus.

    Wobei in der Schweiz meines Wissens auch nur noch eine Pflicht besteht Schutzräume für Wohnbauten mit mehr als 38 Wohnungen einzubauen und selbst davon kann sich der Bauträger "freikaufen".


    Die Schweizer mögen mich korrigieren.

  • Brauche ich einen Luftschutzkeller? - hausinfo
    Einfamilienhäuser sind seit 2012 von der Schutzraumpflicht ausgenommen. Erfahren Sie, wie diese geregelt ist & wie bestehende Schutzräume zu nützen sind.
    hausinfo.ch



    Aktuell haben wir Platz, für 8,7 Mio.



    Schutzräume für die Bevölkerung
    Schutzbauten werden primär für den Fall des bewaffneten Konflikts erstellt, können aber auch bei Katastrophen und in Notlagen genutzt werden. Man unterscheidet…
    www.babs.admin.ch

  • In der Schweiz sah und sieht es meines Wissens nach erheblich besser aus.

    Nicht nur was das Verhältnis Bevölkerung/Schutzraumplätze angeht. Die potenziellen Ziele für Atomwaffen waren auf Schweizer Territorium doch eeher Übersichtlich, während die dt. Ballungsbiete, Militärstandorte und Bereitstellungsräume flächendeckend Ziele waren. Und nicht nur seitens der Sowjetunion, die Pläne der NATO sahen auch vor, eigene Atomwaffen auf eigenem Territorium einzusetzen. Ich bin nicht weit vom US-Atomwaffenlager bei Engstingen auf der Schwäbischen Alb aufgewachsen. Dort waren Lance-Kurzstreckenraketen mit Atomsprengköpfen bis 100kT stationiert. Die Lance hatte eine Reichweite von bis zu 125km. Das hätte also gerade mal bis Augsburg gereicht.

  • Ich hoffe bzw. denke auch nicht, dass es wieder zu Flächenbombardierungen kommen wird. (Was für ein Irrsinn, sowas im Jahr 2022 überhaupt schreiben zu müssen...)

    Was mir dazu einfällt ist, dass in meiner Kindheit in vielen Nachbarsgärten noch selbstgebaute Bunker der Bewohner waren. Natürlich durften wir nicht drin spielen, einige waren bereits eingestürzt oder voll Wasser gelaufen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Abriss eines wirklich massiven kleinen Bunkers. An die Innenwände war ein Datum aus dem Krieg geschrieben. Schon bedrückend. Die müssen nicht gewusst haben, ob sie die Nacht überleben.


    Anleitungen habe ich für den deutschen Raum nicht gefunden aber in England gab es die sogenannten Anderson Shelter mit Bauanleitung. Dazu Tipps, wo man diese am besten aufstellt und wie man sie tarnt: https://www.spiegel.de/fotostr…g-fotostrecke-140497.html

  • Hatte gestern ein Telefonat mit einem Mitarbeiter, der Kreisbrandmeister ist und in einer Gemeinde mit rd. 5000 Einwohnern lebt.

    Der wusste nicht, und wohl keiner in Feuerwehr, Verwaltung, …. weiß anscheinend, dass im der Ortsmitte ein Schutzraum für 80 People war.

    Ich glaube ich habe da jetzt einen Reiz zur Lageerkundung gesetzt.


    Ansonsten fällt mir zu diesem Thema nur der hier ein …


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