Strompreiserhöhung: Erfahrungen & Austausch

  • Das Problem erkennt man am Chart


    Spotpreisentwicklung der Leipziger Strombörse als Diagramm/Chart


    Stellt den Zeitraum auf 10 Jahre und Monatsmittel.


    10 Jahre lang war der Preis bei ca. 30€/Mwh, bis auf wenige ausnahmen wo es auf 60€/Mwh hochging.


    Interessanter weise beginnt der Strompreisanstieg nicht im Februar 2022 sondern bereits Mitte 2020.


    Von April 2020 (ca. 18 €/Mwh) bis zum Anfang des Krieges hat sich der Spotmarktpreis fast verzehnfacht!!!!


    Aktuell würden wir im Monatsmittel immer noch bei knapp unter 120€/Mwh liegen

  • wir kommt soetwas zu stande? Zu lange garantierte feste preise? 49 ct sind doch absurd.

    Die Kommunen müssen ihren Strombezug über Ausschreibungen decken. Das passiert alle paar Jahre, je nach Region z.B. alle 2 oder 3 Jahre. Der Stromanbieter, der die Ausschreibung gewinnt, muss den Strom für diesen Zeitraum zum angebotenen Preis an die Kommunen liefern. Das sich kleinere Kommunen zusammentun, um Mengenrabatte zu bekommen, macht man sog. Bündel-Ausschreibungen. Es war jetzt Pech für alle Kommunen, deren bisheriger Stromlieferungsvertrag Ende Dezember ausgelaufen war. Es fanden sich keine Anbieter, die in diesen Zeiten einen günstigeren Preis fix für 3 Jahre anbieten wollten. Unsere Nachbarkommune zahlt sogar 59 Cent.

    Aber wie so oft: alles Schlechte hat auch sein Gutes. DIese Kostenexplosion wirkt wie ein Turbo auf ernsthafte Bemühungen bei Energieeffizienz (z.B. effiziente Pumpen in Kläranlagen und Heizanlage) und PV-Anlagen auf kommunalen Gebäuden. Beide Themen wurden von den meisten Gemeinden bisher standhaft verweigert, "weil es sich nicht lohnte". Bis 2019 zahlte unsere Gemeinde gerade mal 3 Cent für die kWh Strom, dann 5 Cent. Strom aus einer PV-Anlage auf einem Gebäudedach kostet aber mindestens 8-10 Cent. Einer anteiligen Umstellung des Strombezugs auf selbstproduzierten PV-Strom stand paradoxerweise das Wirtschaftlichkeitsgebot im Weg: es war nicht zulässig "teureren" PV-Strom zu verwenden, anstelle des günstigeren Netzstroms...

    Und bei Kläranlagen kostet eine Pumpe in der Regel einen mittleren 5stelligen Betrag, so dass bei Strompreisen im Cent-Bereich eine Umrüstung einer funktionierenden Pumpanlage im Bestand als unwirtschaftlich eingestuft wurde. Dabei macht bei kleineren und mittleren Kommunen der Stromverbrauch der Kläranlagentechnik etwa ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs der kommunalen Betriebe und Liegenschaften inkl. Straßenbeleuchtung aus.


    Jetzt muss man auf einmal die Pumpen umrüsten, die Strassenbeleuchtung auf LED umstellen und PV auf die Dächer bauen - wegen der Wirtschaftlichkeit...

    Ausserdem fallen jetzt etliche Privilegien wie kostenloses Leitungswasser und Strom umsonst für Sportvereine. Mit dem Leitungswasser wurden jede Menge Sportplätze bewässert, egal ob sie bespielt wurden oder nur einfach da waren (jetzt bauen die Vereine Regenwasserzisternen). Und eine Stunde Flutlichtbetrieb kostet jetzt je nach Lichtanlage 100-300€. Bisher brannte oft abends das Flutlicht noch, auch wenn das Spiel längst zu Ende war - damit die Nachtschwärmer ihr Auto an der Sportgaststätte fanden.

  • Ich möchte da tomduly Recht geben.


    So weh mir die momentanen Belastungen auch tun, so positiv sehe ich den damit einher gehenden "Zwang", jetzt endlich umdenken zu müssen.


    Sogar bei uns im Kleinen ist noch Spielraum, wenn ich ehrlich zu mir bin, obwohl wir schon wesentlich weiter in vielen Punkten sind, als viele unserer Bekannten/Familie.

  • Sehe ich genauso.

    Im, hinsichtlich Transformation im Tiefschlaf befindlichen, Deutschland wird Wandel nur möglich durch Druck und dann insbesondere durch finanziellen.

    Analog in meinem Freundeskreis und der Familie. Unsere langjährigen Bemühungen zur Reduzierung des Verbrauchs der Ressourcen wurden lange belächelt, weil es sich eben nicht wirklich rechnete (wobei das ja meist auch nicht stimmt). Nun belächeln wir die verzweifelten Bemühungen der potentiellen Modernisierer, an massiv überteuerte PV Anlagen usw. zu kommen, die sich dann tatsächlich nicht (mehr) finanziell rechnen. Aber gut, so ist er halt der aufgescheuchte Mob. :winking_face:


    Generell ist es sehr spannend zu sehen, dass die Deutschen im speziellen sich unheimlich stark gegen jegliche Veränderung wehren. Wir haben Studien zur Akzeptanz digitalisierter Arbeitsplätze und new work Konzepte (shared desk, mobile work, etc.) erstellt und europaweit verglichen. Deutschland nimmt schon eine sehr unrühmliche und träge Rolle ein.

  • Vergleichsportal: Strompreise für Neukunden gesunken

    Die Strompreisangebote für Neukundinnen und Neukunden sind seit Einführung der Strompreisbremse Anfang Dezember 2022 deutlich zurückgegangen. Laut einer Aussendung des Onlinevergleichportals Durchblicker von heute würden aktuell Neuverträge ab 26,5 Cent je Kilowattstunde (kWh) angeboten. Bei Einführung der Strompreisbremse seien die Neukundenangebote noch nah an 40 Cent pro kWh gelegen.

  • Stromanbieter EWS hat heute per Rundmail die Kunden auf seine Webseite verwiesen, wie sich die Strompreisbremse auswirkt. Bei normalen Haushaltskunden wird der Arbeitspreis auf 40Cent je kWh gedeckelt (praktisch, dass man ihn vor 3 Wochen von 30 auf 46 Cent angehoben hat) und verrechnet die Reduktion automatisch mit den Abschlagszahlungen.

  • ich hoffe mal, dass es mitbnsjneeffekte sibd. Sollte naturstrom mit auslaufen der strompreisbremse we3iter so viel verlangen, werde ich dann wechsel. Bisher war ich treuer kunde.


    Nlöd ist ja auch das nur 80% gedeckelt sind und ich als sehr sparsamer nutzer fast kein optimierungspotential mehr habe

    aus DE gesendet....

  • bin grad etwas unschlüssig, wie ich die strompreisentwicklung einschätzen soll.


    Ich brauche für meine neue wohnung (büro) einen stromvertrag, da ich bisher nur untermieter war und habe eher wenig verbrauch also eher so 1 MWh oder weniger.


    Von maingau gibt es folgende Tarife:


    IMG_20230221_072943_430.jpg


    Grundversorger EON möchte über 52 ct.


    Welchen würdet ihr nehmen oder kennt ihr bessere Tarife? Hier ist edis netzgebiet mit hohen netzgebühren.


    Naturstrom möchte 11,90€ Grundpreis pro Monat und 54,90ct Verbrauchspreis / kWh

    aus DE gesendet....

  • wie werden die 80% bei mir ermittelt? Vom vorherigen mieter. Was ist wenn der noch geiziger als ich ist?


    Die strompreistbremse ist mal wieder ein bürokratiemonster


    Was gilt, wenn ich gerade umgezogen bin?

    Für diesen Fall wird nicht Ihre eigene Vorjahresrechnung, sondern der bisherige Energieverbrauch der neuen Wohnung zugrunde gelegt.

    aus DE gesendet....

    2 Mal editiert, zuletzt von Traumgarten ()

  • Ich verfolge die Angebote der Stromanbieter bei Check 24, da ich in Kürze ggf. einen neuen Vertrag abschließen werde.

    Ich finde da kaum noch Angebote, wo der Strompreis überhaupt über 40Cent liegt? Ist das wegen dem „Netzgebiet“ so teuer bei euch? Ist das das günstigste Angebot im online -Vergleich?


    Ich würde und werde beim Strom zum Jahresvertrag tendieren. In deinem Fall ist es schon mal 30 Euro günstiger im Jahr. Die letzten Berichte, wonach die Strompreiserhöhungen noch gar nicht beim Endkunden angekommen sind, habe ich noch im Ohr. Ob die mittlerweile angekommen sind, weiß ich nicht. Die anhaltende Trockenheit könnte im Sommer bei den französischen AKWs wieder für Leistungseinbußen sorgen. Ob’s so sein wird und ob oder Strom dadurch teurer wird, weiß ich nicht.

    Ich rechne bei solchen Entscheidungen gern hin und her. Will mich dabei aber nicht verrennen, den optimalen Einstieg findet man eh nicht und die Zeit des Vergleichens etc. kostet ja auch Zeit/Geld.

    Gruß

    Witness

  • Die strompreistbremse ist mal wieder ein bürokratiemonster

    Inwiefern? Unser Stromanbieter EWS teilte uns mit, dass er die Preisbremse direkt verrechnet und die monatliche Abschlagszahlung entsprechend anpasst. Als Verbraucher habe ich damit null Aufwand, um in den Genuss der SPB zu kommen.


    Allerdings hat EWS, wie viele andere Anbieter auch, den Arbeitspreis zum Jahresanfang 2023 schnell noch "angepasst", vorher lag er unter der Eingriffsschwelle der SPB, jetzt liegt er 6 Cent drüber, also bei 46 Cent. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Zumal EWS zu den "echten" Stromanbietern zählt, die eigene Kraftwerkskapazitäten besitzen und nicht gezwungen wären, Stromkontingente weit im Voraus zu völlig überhitzte Börsenpreisen einzukaufen.

  • Witness edis ist eines der teuerste netzgebiete wir zahlen hier die stromleitungen, damit der EE Strom in Berlin verbraucht werden kann.


    tomduly letztendlich bezahlt man das ja mit, was man auch an den strompreisem sieht. Wie so oft wedem die vorbildlichen mensche bestraft. 20% einsparu g gebt bei mir nicht.


    Natustrom hat heute doe leichte preissenkung in der wohnung mitgeteilt.

    Ab 1.4. "nur noch" 44,9 ct/brutto


    1.661,0 kWh/Jahr prognose 2022

    Ihr Entlastungskontingent Ihr Entlastungsbetrag in /Monat 1.328,8 kWh/Jahr

    Wer vorher 3000 verschwendet hat, kann relativ einfach auf 2400 reduzieren. Bei mir geht nix mehr ohne extreme kompforteinbußen

    aus DE gesendet....

  • Jedes Watt zählt und jeder Euro sowieso. Aber bei den 20% bei denen die Strompreisbremse nicht zieht, zahlst du doch (20% von 1661kWh=332,2 x 5,01cent(Maingau12Monatsvertrag 45,01 Cent) „nur“ 16,94 Euro im ganzen Jahr mehr? Dass es bei so wenig Energie, wie du benötigst, quasi kein Einsparpotential gibt, kann ich mir gut vorstellen. Vom Grundsatz der SPB her mag das stören, aber ich finde, du kannst stolz auf deinen geringen Verbrauch sein! Dein Spar-System funktioniert scheinbar.

    Viele der „3000kWh-Verschwender“ werden wohl erstmal deutlich mehr als 16 Euro investieren müssen und werden wohl auch einigen Stress bezüglich Gewohnheiten umstellen etc. haben, um ihre 20% einsparen zu können. Mich würde mal interessieren, wie viele das überhaupt versuchen und dann auch schaffen…


    Die EdisNetzKosten sind ja Käse. Kannst du in der neuen Wohnung wenigstens irgendwo Solar/BalkonKw einsetzen?


    Gruß

    Witness

  • Verbund-Kunden in Österreich bekommen Geld zurück:

    Das Handelsgericht Wien hat die Preiserhöhung des teilstaatlichen Stromkonzerns Verbund vom Mai 2022 gekippt. Die Klausel zur Anpassung des Arbeitspreises für Strom sei überraschend und nachteilig für die Kundinnen und Kunden, teilte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) mit, der im Auftrag des Sozialministeriums geklagt hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.


    Der VKI erklärte, mit dem Urteil falle die Rechtsgrundlage für die seit Mai 2022 verrechneten erhöhten Tarife weg. Nach Ansicht des VKI sind die seit der Preiserhöhung auf Grundlage der Klausel verrechneten Entgelte im Ausmaß des entsprechenden Erhöhungsbetrags zurückzuerstatten.

  • Die EdisNetzKosten sind ja Käse. Kannst du in der neuen Wohnung wenigstens irgendwo Solar/BalkonKw einsetzen?

    das ist ja das büro also zusätzlich zur wohnung. Evtl. Geht da was, bzgl. Pv. Da ist so eine art terasse., aber erstmal einzu und dann mal vorsichtig fragen. Wanddurchführung könnte halt ein problem werden.

    Leider ist die frei zugänglich dh. Gewisses diebstahlrisiko weil EG.


    Leider zähler von 2018 d,h, digital und nix mit netmetering

    aus DE gesendet....

  • Weiter gute Nachrichten:

    Stromnetzentgelte sinken per 1. März

    Die Stromnetzentgelte, die auf der Gesamtstromrechnung rund ein Drittel ausmachen und jüngst wegen der Teuerung deutlich gestiegen sind, werden ab 1. März wieder sinken.


    Für einen durchschnittlichen Haushalt wird sich die Kostensteigerung von neun Euro auf zwei Euro pro Monat verringern, rechnete E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch heute in einer Aussendung vor. Im Februar war ein Gesetz beschlossen worden, das 80 Prozent der Erhöhungen abfangen soll.

  • da ich mich nicht so recht entscheiden konnte, werd ich erstmal Grundversorgung nehmen. Da die vormieter recht viel verbraucht hat, komme ich m7ch 80% gabz licker hin und der strom kostet dann eh erstmal 40 ct/kWh. Mal schauen, wie sich die preise so entwickeln

    aus DE gesendet....

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  • Der nächste Stromanbieter unter Druck :)

    Haslauer: Strompreis-Rückzahlungen möglich

    Falls die Salzburg AG ihre Kundinnen und Kunden tatsächlich nicht rechtskonform über die Strompreiserhöhung informiert habe, werde es Rückzahlungen geben, räumt der Aufsichtsratsvorsitzende des Energiesversorgers und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) ein. Hintergrund ist ein Gutachten der Arbeiterkammer.