Kärnten: Feuerwehr versorgt Höfe mit Wasser

  • Unglaublich eigentlich. Eine Lösung abseits der Wassertransporte alle paar Tage ist nicht in Sicht.


    Feuerwehr versorgt Höfe mit Wasser
    Die Kärntner Feuerwehren sind zurzeit mit dem Transport von Wasser beschäftigt. Der niederschlagsarme Winter hat vor allem auf den Bergen Quellen versiegen…
    kaernten.orf.at


    Nicht Einsätze auf der Autobahn oder bei Bränden stehen auf der Einsatzliste der Feuerwehr ganz oben, sondern die Wassertransporte. Das sei einzigartig in der jüngeren Geschichte.


    Im Jahr 2022 waren es 160 Wasserversorgungsfahrten, sagte Gemeindefeuerwehrkommandant Wolfgang Kobold: „An die 650.000 Liter Wasser haben wir zu den verschiedenen Gehöften transportiert. Das ist zu meiner Zeit eine Seltenheit.“

  • Das unglaubliche daran ist, für sowas gibt es Privatfirmen, wenn die gemeinde keine geeigneten Fahrzeuge zum Wassertransport hat. Kann ich nicht verstehen dafür Ausrüstung der Feuerwehr zu benutzen die eigentlich für andere Notfälle da ist. klar, das kann man mal machen. Feuerwehren leisten auch Umweltschutz. Aber dauernd und ständig?


    Die ursachen und dauer des Ereignisses stehen noch wo anders...

    Gruß David

  • Das wird in den Bergen immer mehr ein Thema werden. Alle, die sich bislang auf ihren eigenen Brunnen oder Bergbach verlassen haben, hängen direkt davon ab, ob es genügend Schnee im Winter gab und die Schneeschmelze für Wassernachschub sorgt. Die Verantwortung für ihr Vieh sehe ich aber zum großen Teil direkt bei den Hofbesitzern, sich einfach darauf zu verlassen, dass die Allgmeinheit schon irgendwie Wasser vorbeibringt, ist kein zielführender Ansatz. Letztlich bleiben nur große Regenwasserzisternen (Dachflächen sollten ja da sein), dass in Zisternen gesammeltes Regenwasser aufbereitet auch als Trinkwasser taugt, kann man von den Australiern lernen. Und wenn es nicht genügend regnet, muss die Landwirtschaft die Großviehhaltung an solchen Stellen aufgeben.

    Gibt es in der betroffenen Region keinen Maschinenring oder etwas vergleichbares? Also einen Landmaschinenpool, den die Bauern der Region gemeinsam betreiben und der die Wasserfahrten mit geeigneten Tankanhängern übernehmen könnte? Die Feuerwehrfahrzeuge als Wasserlieferanten sind eigentlich nur in absoluten Notfällen vertretbar, von der grenzwertigen Hygiene (das Wasser steht teils monatelang in den Fahrzeugtanks und FW-Schläuche sind nicht gerade lebensmittelecht.) ganz abgesehen.

  • Wie wäre es, wenn die Molkereien eine Extratour mit den Milchlastern dafür bereitstellen?

    Planung ersetzt den Zufall durch den Irrtum!

  • Ich habe gerade auf BR die Fehlschläge gesehen die beim Borkenkäfer wieder besseren Wissen gemacht wurden. Und das nur weil man der dortigen Bevölkerung nicht klarmachen konnte das es besser wäre den abgestorbenen Wald stehen zu lassen und darauf warten das der Wald sich selber regeneriert. Man muss in Zeitspannen rechnen für die die Menschen mitgenommen werden müssen.

    Genau so ist es überall in den Bergen.

    Einige sind der Meinung das man eben die Landwirtschaft aufgeben müsse und die Viehwirtschaft an den Nagel hängen muss. weil es nicht geht das man die Höfe weiter mit Wasser versorgt.

    Dann frage ich aber, warum macht man das nicht bei den Skigebieten mit ihren künstlich angelegten Abfahrten. Es ist ja nicht erst seit gestern, das Wasser knapp ist in den Bergen.

    Es müssen eben Lösungen her um allen das Leben, und nicht nur das Überleben, in den Bergen zu ermöglichen. Ob das nun Zisternen oder andere Möglichkeiten sind, entzieht sich meiner Kenntiss. Ich bin nur ein eingefleischter Flachlandtiroler, der auf einem kleinen Hügel wohnt.

  • Das unglaubliche daran ist, für sowas gibt es Privatfirmen, wenn die gemeinde keine geeigneten Fahrzeuge zum Wassertransport hat. Kann ich nicht verstehen dafür Ausrüstung der Feuerwehr zu benutzen die eigentlich für andere Notfälle da ist. klar, das kann man mal machen. Feuerwehren leisten auch Umweltschutz. Aber dauernd und ständig?


    Die ursachen und dauer des Ereignisses stehen noch wo anders...

    grundsätzlich gab es das auch bei uns immer wieder. Ich war dann auch mal dabei Gräben für neue Leitungen auszuheben (per Hand) um eine neue Quelle zu erschließen. Diese hat dann mehrere Hütten versorgt. Man hat das Feuerwehrseitig sicherlich als Test und Übung verstanden. Durch die eher schwierige Zufahrt lernt der Fahrer wie er die steile Sandstraße mit dem Fahrzeug bewältigt, jüngere Kameraden können bekommen Erfahrung. Solange solche Einsätze in einem gewissen Rahmen bleiben sehe ich darin eher Vorteile.

    Ich bin jetzt nicht bei uns bei der Feuerwehr, kenne da aber genug, dass ich sicher sagen kann: wenn solche "Sondereinsätze" zu einer Beeinträchtigung der normalen Feuerwehrarbeit führten, würden sie sehr schnell beendet.

  • Die Alpen und Einödhöfe werden Speicherbecken bauen müssen, um solche Szenarien zu überstehen. Früher hatte man bei solchen Sommern (im Wallis z.B. 1906 oder 1921) , den grössten Teil der Heuernte verloren, das meiste Vieh notgeschlachtet und war froh, das irgendwie zu überstehen. Allerdings war vieleorts im VS wegen den Gletschern die Wassernot nicht so ausgeprägt.


    Was die Einsätze von Feuerwehr oder Militär für Leitungsbau usw. angeht, so sind das gute Einsätze, weil man weiss warum man im Dreck wühlt.

  • Weiter keine Besserung in Sicht.

    Wassermangel auf den Almen
    Akuter Wassermangel bringt derzeit die heimische Landwirtschaft in Bedrängnis. Besonders hart trifft es Bergbauern, zum Beispiel auf den Nockbergen. Trotz…
    kaernten.orf.at