Umso erstaunter war ich, dass soviele Dinge am Fahrrad scheinbar "genormt" sind oder zumindest hat sich da ein Industristandard eingestellt.
Lenkstangendurchmesser, Montagepunkte für Leuchten, Radnabendurchmesser, Achsgabelweite, Schaltkassettensysteme, Tretlagersysteme, Bremsscheiben etc. Ich hatte befürchtet, da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen
Naja, die Standards werden immer aufgewichter.
Früher gabs quasi ein 26" Laufrad und ein 28" Laufrad, beides mit Felgenbremse und 135mm breiter Naben hinten (100mm vorne) mit Steckachse. Darauf konnte man nen passenden Schlauch mit Reifen montieren und hinten war idR ne Kettenschaltung.
Heute hats Du über 100 Optionen, die alle nicht miteinander kompatibel sind.
Oder sowas wie die vordere Gabel. Alleine beim Schaft gibt es heute gleich mehrere Ausführungen.
Bei den hochintegrierten modernen auf Design optimierten ebikes wird es dann zappenduster und es gibt Bestrebungen der Hersteller, quasi alles proprietär zu bauen. Wenn Dir da sowas Banales wie Tretlager oder Vorbau kaputt geht war es das dann, kein Händler wird das Spezialteil vorrätig haben.
Eine gerissene Kette ist bisher kein großer Akt, wenn man einen Kettennieter mit hat. Ich hab z.B. im letzten Frankreichurlaub jemand anderen die gerissen Kette neu vernietet. hat dann halt zwei Glieder weniger und ggf. geht der allerkleinste Gang nicht mehr, aber das Ding fährt weiter.
Mit einem gerissenen Riemen sieht die Welt ganz anders aus. Die Länge muss z.B. zum Rad passen, da ist nicht viel Spielraum und mit einfach neu vernieten oder beim nächstbesten Händler kaufen is auch nicht. Einen Ersatzriemen nimmt man idR auch nicht mit, weil weitaus sperriger als eine Ersatzkette (oder gar ein Kettennotglied oder ein Kettennietstift)
Selbst beim Licht gibt es scheinbar schon welche mit CAN Bus Anbindung ans System.