Ich persönlich habe mit ketogener Ernährung bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Zum einen purzeln die Kilos wirklich wahrnehmbar innerhalb kurzer Zeit, sobald man einmal in Ketose ist, zum anderen habe ich das ärztlich überwachen lassen. Ich habe innerhalb von drei Monaten ohne zu hungern 17 Kilo abgenommen, zum anderen haben sich meine Blutwerte extrem verbessert. Mein chronisch hoher Blutdruck ist ebenfalls deutlich besser geworden.
Was den Jojo-Effekt angeht: Ich habe von Januar bis März 2023 streng Keto gegessen und getrunken, soll heißen: maximal 20 Gramm KH am Tag (egal, woraus, und das ist nicht ganz einfach, da viele leckere Sachen außer in homöopathischen Dosen ausgeschlossen sind - Low Carb erlaubt übrigens 50 Gramm KH, aber damit kommt man nicht in Ketose), ansonsten die übliche Verteilung: 70- 75 % Fett, 5 % KH, 20 - 25 % Protein.
Den Fehler, den die meisten bei ketogener Ernährung machen, ist, nicht genug Fett zu sich zu nehmen. Und es ist auch wirklich nicht so leicht, wenn man keinen Bock auf Bulletproof Coffee oder auf Lutschen an nem Stück Butter hat. Was außerdem zwingend dazu gehört, ist Disziplin. Nein, kein Alkohol. Auch nicht kalorienreduziert oder sowas. Keine Diet Coke. Selbst gekaufte Gemüsebrühe ist schon kritisch, je nachdem, was man an dem Tag schon an KH aufgenommen hat.
Gute Erfahrungen habe ich mit selbstgebackenem ketogenen Brot (das Eiweiß-Brot, das man kaufen kann, hat bei weitem zu viele KH), ungesüßter Sojamilch und einer guten Tracking-App gemacht. Gewünschte Kalorien-Anzahl festlegen, von da aus alles berechnen, was man am Tag essen will. Auf die maximal 20 Gramm KH kommen (weniger ist kein Problem), von da aus berechnet normalerweise die App das prozentuale Verhältnis deiner Lebensmittel, und du weißt, was und wieviel du noch futtern darfst. Nach ca. zwei bis drei Wochen ist dir in Fleisch und Blut übergegangen, was du essen darfst und was nicht. Du hast dich auch an die Mengen gewöhnt und fängst an, deinen anfänglich langweiligen Speiseplan zu variieren. Es gibt einige Ärzte, die Bcher dazu geschrieben haben, es gibt auch eine Menge Youtube-Videos dazu, aber viele davon betreiben Dirty Keto. Nicht sehr hilfreich, wenn man es nicht selbst nachrechnet und überprüft, bevor man sich auf deren Rezepte verlässt.
Meine ketogene Ernährung habe ich verbunden mit einem "Essfenster" ala 16:8, nur dass es bei mir überwiegend 18:6, manchmal auch nur eine Mahlzeit am Tag war, also quasi 23:1.
Ich habe im April 2023 angefangen, mich wieder "normal" zu ernähren. Seitdem habe ich sage und schreibe 3 Kilo zugenommen. Also wenn das der Jojo-Effekt ist, ist das vollkommen okay für mich. Anfang Dezember spätestens steht für mich wieder die Umstellung auf ketogene Ernährung an. Im Winter komme ich damit gut klar, zu lange am Stück will ich das aber auch nicht machen, daher auch meine Unterbrechungen.
Vermisse ich was, wenn ich mich ketogen ernähre? Ja klar! Ich vermisse Nudeln, Bratkartoffeln, Brot, Tomaten, Möhren, Mais, Bohnen,..... Damals sogar Reis, obwohl das keine meiner Lieblingsspeisen ist. Aber ich liebe auch meine Gesundheit, und um den Insulinspiegel und die Leber in den Griff zu bekommen und Diabetes und anderes Krankheiten vorzubeugen, gibt es m.E. nichts schneller Wirksames. Und es ist so wirksam, dass man dabei m.E. nicht irgendwelche KH-freien Ringerlösungen oder sowas trinken muss.