Das Jahr neigt sich schneller dem Ende zu, als einem lieb ist, also heisst es, die jährliche große Datensicherung vorzubereiten.
Meine Backup-Strategie ist mehrstufig:
- In den Rechnern sitzt, sofern möglich, eine zweite Festplatte, auf die das Betriebssystem automatisch eine inkrementelle Datensicherung macht. Hier werden nur Nutzdaten gesichert, also Dokumente u.ä. aber keine Programme oder das Betriebssystem selbst. Dieses rechnerinterne Backup dient nur dazu, allzu löschwütige User vor sich selbst zu schützen und bei Bedarf die Uhr um ein paar Tage/Wochen zurückdrehen zu können, um ein vorschnell oder versehentlich gelöschtes Dokument wieder herstellen zu können.
- Daten, auf die wir gemeinsam zugreifen, liegen auf einer Synology Diskstation, das ist sozusagen das Familienarchiv, vor allem Fotos und selbst aufgenommene Videos, aber auch wichtige Dokumente (eingescannte Unterlagen etc.). Die DiskStation hat eine externe Festplatte, auf die sie nachts automatisch ein Backup schreibt.
- Einmal im Monat sichere ich die lokalen Nutzdaten der PCs ebenfalls auf die Diskstation.
- Bei einer Neukonfiguration eines PCs und dann halbjährlich erstelle ich von jedem Rechner einen Systemklon auf eine externe Festplatte. Das dient mir dazu, bei einem Plattencrash den betroffenen Rechner mit zwei Handgriffen wieder nutzbar zu machen. Außerdem erspart mir das dann die Neuinstallation von Software, die dann ggf. mit Aktivierungscodes herumzickt, weil sie ja schonmal installiert wurde.
- Zum Jahresende gibt es dann zusätzlich noch Backups der Nutzdaten auf LTO-Band. Aktuell mache ich das mit einem LTO4-Laufwerk (unkomprimiert 800GB, komprimiert 1,6TB pro Kassette). Das Laufwerk steckt in einem extra Rechner mit einer 2TB SSD als Schreib-Cache für das Laufwerk. Die zu sichernden Daten werden zunächst auf die SSD kopiert und von da aus bedient sich dann das LTO4-Laufwerk, bei LTO4 reicht die Geschwindigkeit einer SATA-SSD an einer 6GB/s-Schnittstelle gerade so aus, dass das Schreiben auf Band flüssig abläuft.
- Die Kassetten mit den Backups und die externen Festplatten mit den Systemklonen lagern an einem anderen Ort, um die Fälle Einbruch/Diebstahl/Brand/Überschwemmung abzufangen.
- Sehr wichtige Dokumente (Verträge, Zeugnisse, Ausbilduingsnachweise, Urkunden, Rentennachweise, Versicherungen, Stammbuch etc.) habe ich zudem auf DVD-RAM gesichert, dem einzigen selbst beschreibbaren optischen Datenträger mit relativ langer Haltbarkeit (30 Jahre).
Diesen Dezember kommt noch ein Umstieg auf eine neue(re) Diskstation: bisher habe ich mit einer 1-Bay-Diskstation mit einer 4TB-Platte und einer externen 4TB-Platte als zentrale Datenablage genutzt. Das hat sich beim Umstieg auf eine größere Platte als umständlich erwiesen. Deshalb läuft künftig eine 2-Bay-Diskstation mit dann zwei 4TB-Platten intern und einer 8TB-Platte extern als Datenspeicher. Im Augenblick läuft nebenbei gerade ein Test der 8TB-Platte mit dem Prüfprogramm H2testw (einmal 8TB mit Daten vollschreiben bei 200MB/s und auf Lesefehler prüfen dauert rund 11h).
Die neue DiskStation ist dann auch wieder eine Gelegenheit, die Datenbestände neu zu strukturieren, zumal wir mittlerweile fast alle Papierdokumente eingescannt haben und alte Unterlagen (Kontoauszüge etc.) geschreddert haben.