Frage Gel zum Ausgießen für E-Verteilerdosen

  • Ich muss bei mir bei der Badezimmerrenovierung 2 Leitungen hinter einer GK-Vorsatzschale verlängern. Da in der Vorsatzschale auch Rohre laufen will ich die Leitungen in eine kleine Abzweigdose packen und diese mit Gel ausgießen. Grund: ich bin bei E-Installationen penibel und will vermeiden, dass irgendwie der FI für das Badezimmer auslöst, da es ein Gefummel wäre an die Dose wieder ran zu kommen.


    Kann jemand von euch ein spezielles Gel empfehlen was er benutzt hat und die Dose auch nach Jahren mal wieder geöffnet wurde und dies weder geschrumpft noch zu hart geworden ist? Würde mich über einen Tip für einen Hersteller freuen.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Sowas hier?: https://www.eltric.com/de/de/P…erteilerdose-Fox-Box.html

    Ansonsten such mal "Gießharzmuffe" Was für Kabel sollen denn verbunden werden? NYM? Normalerweise werden solche Gießharzmuffen verwendet, wenn ein Erdkablel NYY, draussen im Erdboden, angeflickt werden muß. Im Innenbereich ist ja eventl. besser die vorhandenen Kabel soweit einzukürzen, das die Verbindungsstelle in einen garantiert trockenen Bereich kommt?

  • Danke für den Tip, das mit der Umlaufkammer sieht gut aus, kannte ich noch nicht.


    Gießharz will ich nicht - wird steinhart. Das soll Gel werden. Ist normale NYM-Leitung.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber im Inneren funktioniert eigentlich nur, wenn man Einzeladern verbindet. Sobald es zwei oder mehr Adern sind, die man einschrumpfen will, wird es problematisch mit der Eindringtiefe des Klebers in den Zwischenräumen der Adern. Und eine Sichtkontrolle ist nach dem Schrumpfen kaum möglich. Wenn man Pech hat, zieht Wasser aufgrund der Kapillarwirkung rein und bleibt drin.

  • Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber im Inneren funktioniert eigentlich nur, wenn man Einzeladern verbindet.

    Bitte auch die Vorschriften, für Elektroinstallationen (VDE 100 u.a.), beachten: Schrumpfschlauch mit Schmelzkleber kommt dort nicht vor. Also unzulässig!

  • Nur weil es in den Vorschriften und Anwendungsregeln nicht explizit erwähnt wird, heißt nicht, dass es unzulässig wäre. Die Frage, ob man eine Einzelader mit einem Stoßverbinder und Schrumpfschlauch reparieren darf, wird immer wieder mal diskutiert.


    Ich halte diese Argumentation für schlüssig:

    "[Reparatur einer Einzelader mit Stoßverbinder und Schrumpfschlauch]...das wird als Anwendungsfall nicht in der VDE beschrieben. Man kann es aber aus der VDE 0100-410 ableiten. Dort steht, dass ein Basis- und ein Fehlerschutz zum Schutz gegen elektrischen Schlag notwendig ist. Der Basisschutz könnte demnach der Schrumpfschlauch vom Stossverbinder sein. Als Fehlerschutz kommt eine doppelte Isolierung zum Einsatz indem du zusätzlich einen zweiten Schrumpfschlauch über dem Stossverbinder anbringst. Die verwendeten Schrumpfschläuche müssen eine ausreichende Isolationsfestigkeit für die auftretende Spannung aufweisen und dürfen sich nur durch Zerstörung entfernen lassen." (Quelle: elektromeisterforum.de)


    Es gibt auch extra Reparatursets (u.a. von Wago) um z.B. angebohrte Adern zu reparieren.

  • Ich kann aus Erfahrung sagen, die Dosen von WAGO funktionieren super und würde ich auch empfehlen.


    Gießharz wird wie schon erwähnt knüppelhart, die Box von Grothe habe ich noch nicht im Einsatz gehabt, sollte aber mMn. genauso gut funktionieren wie die von WAGO, Schrumpfschlauch geht schon, ist aber für mich immer nur ne Notlösung und würde ich nicht machen, wenn man da schlecht/gar nicht mehr ran kommt.

  • Wir nutzen gerne Cellpack.

    Die haben verschiedene Größen, quasi fertig. Das Gel bleibt elastisch, also "gelig" :winking_face_with_tongue:

    Du verbindest die Kabel, legst die sauber ins Gel und drückst die Muffe zu. Mit zwei kleinen Kabelbindern sichern und fertig.

    Kann dir aber nicht sagen was die kosten, die liegen bei uns auf Lager wenn man was braucht.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse

  • Wir nutzen gerne Cellpack.

    Die haben verschiedene Größen, quasi fertig. Das Gel bleibt elastisch, also "gelig" :winking_face_with_tongue:

    Du verbindest die Kabel, legst die sauber ins Gel und drückst die Muffe zu. Mit zwei kleinen Kabelbindern sichern und fertig.

    Kann dir aber nicht sagen was die kosten, die liegen bei uns auf Lager wenn man was braucht.

    Cellpack 389677 Gel-Verbindungsmuffe mit Verbinderblock EASY 3V | online kaufen (elektro-wandelt.de)


    Sind auch gut, die haben wir früher im Stahlwerk immer benutzt wenn es denn Gel sein musste.

  • Wenn du an die Dose nie wieder rankommst brauchst du dort keine Dose oder es ist egal dass man das nicht zerstörungsfrei wieder aufbekommt.

    Zumal wenns hinter der Vorsatzschale so feucht ist dass der FI kommt hast du noch andere Probleme, da kanns sogar gut sein wenn eine zickende Elektroinstallation darauf hinweist. Damit will ich nicht sagen, dass das ein empfohlenes Leckwarnsystem ist. Kleine lange unbemerkte Lecks im Alt- und Trockenbau sind gut für teure Folgeschäden, meist merkt man es erst wenn tragende Balken anmorschen.

    Deshalb verlege ich z.B. Abwasserleitungen an solchen Stellen nur geschweisst, nicht mit Steck- oder Schraubquetschverbindung. Man weiss nie ...

    Falls du deiner GaWaSch-Installation nicht traust, lass doch an passender Stelle ein kleines Loch um mit einem Endoskop hinter die Vorsatzwand reinzukönnen.

    Für Elektro Kabel vom letzten Abzweig an auswechseln (besser) oder wenns denn sein muss wasserdicht ausführen, egal wie. Das geht bei einem Eingriff sowieso kaputt.

    Mit Hausmitteln:

    Kabel lang genug freimachen, Schrumpfschlauchstück drüber, einzelne Adern lange genug freimachen, Schlumpfschlauch drüber, verlöten, jede Lötstelle einzeln schrumpfisolieren, dann gesamte Flickstelle nochmal schrumpfisolieren. Die Schrumpfschläuche haben natürlich Innenkleber.

  • Die Muffen werden wahrscheinlich funktionieren, sind aber ebenso wahrscheinlich nicht normgerecht (sonst wäre eine der relevanten Normen angegeben...). In folgendem Artikel von WAGO werden diese Normen für später nicht mehr zugängliche Klemmstellen genannt (freilich gehen die da nur auf ihre eigenen kompatiblen Steckklemmen ein, wie und ob Schraubverbindungen auch gehen ist ein anderes Thema, hab da leider gerade keinen Zugriff auf die VDE Bibliothek.

    Ich will da jetzt keine Korinthen ausscheiden (obwohl ich gerade von einer Elektroschulung komme :) ), vieles ist da ja nur eine Empfehlung, gut fachlich begründet kann man schon mal davon abweichen, muss das aber im Fall der Fälle auch dem Versicherer oder der Justiz plausibel machen können.

    Im konkreten Fall wäre natürlich.

    Dazu wäre natürlich erstmal ein Datenblatt hilfreich, z.B. für ein ähnliches Produkt - und dort stehts drin, dieser ist für den Außenbereich... Soweit ich es überblicke gibt es grundsätzlich für fast alle Techniken die Freigabe (zumindest im aktuellen Hösl liest sich ein Absatz so), muss aber entsprechend fachgerecht ausgeführt werden - was beim Löten und Schweißen schon etwas Erfahrung erfordert. Schrauben tauchen da aber nicht auf. Wobei innerhalb vergossener und gekapselter Muffen alles erlaubt scheint - fehlt nur noch eine Definition von gekapselt... das führt ins Tausendste.

    Sind doch Korinthen geworden... Wenn das dicht schließt und das Material irgendwie flammhemmend etc. ist wirds schon gehen, wenn dann noch ein Datenblatt gefunden wird, wo das ansatzweise drinsteht ist es fast schon gut :)


    Wenn man auf Nummer Sicher gehen will: Sauber arbeiten, dokumentieren und wenn möglich messen.

  • Bei der Gesamterneuerung meines Elternhauses gab es ein Problem mit der Stromversorgung der Aussenbeleuchtung. Da waren Kabel die nicht ausgewechselt werden konnten. Der Stromer sagte, bei Installationen im Nassbereich und aussen alles neu, da wird nix gebastelt und nix angestoppelt und nix verlängert.


    Im Falle des Bades hast du ja den FI, da kann eigentlich nix passieren. Wenn die Leitung nicht austauschbar ist, weisst du im Falle eines Problems zudem nicht, ob die Verlängerungsstelle das Problem macht oder ob anderswo der Wurm drin ist. Da muss nur irgendwann einmal einer in die Wand gebohrt oder einen Nagel reingeklopft und dabei nur eine Ader des Kabels gestreift haben. Merkt keiner, solange alles trocken ist.

    Da sich im Altbau über die Jahrzehnte so einiges an später schwer überschaubaren Installationsvarianten ansammelt, würde ich beim geringsten Zweifel den Aufwand treiben und von der letzten guten und zugänglichen Dose aus ein Leerrohr verlegen. Das geht hinter der Vorsatzschale ja einfach und alles da drin bleibt sicher trocken.

  • Meines keine geschraubten Muffen an Stellen, die später nicht mehr zugänglich sind. Also am besten pressen.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse