Kleiner Erfahrungsbericht - meine Wohnung ohne Strom

  • Leben ohne Kühlschrank.

    Dazu habe ich mich bei Einkaufs- und Essgewohnheiten etwas umgestellt.
    Grundsätzlich kaufe ich weniger Zeugs, das nur mit Dauerkühlung lagerfähig ist, und wenn doch, dann so, daß ich es am selben oder nächsten Tag verbrauche. Es genügt, die kühlste Stelle der Küche oder Wohnung für die Lagerung einzurichten.
    Wirklich empfindliche Sachen halte ich kurzfristig mit langsam laufenden Kaltwasser auf 4-5Grad.
    Im Winter ist der "Großkühlschrank" vor der Tür praktisch (Balkon, Terasse, Garten). Ihr müsst nur die aktuelle und zu erwartende Temperatur einkalkulieren. Blöd nur, daß es manchmal in Tiefgefroren übergehen kann :winking_face:

    Ich gehe es mal sortiert nach Lebensmitteln durch, wie ich es halte:

    Eier: werden nach dem Kauf gleich gekocht (Oster- oder Jauseneier liegen auch ohne Kühlung problemlos eine Woche herum)

    Fleisch: Nachdem ich nicht der große Koch bin, kauf ich gar kein rohes Fleisch ein, sondern nur Geräuchertes, also Schinken- und Karrespeck, geräuchertes Rinderfleisch, Hartwürste. Alles gut lagerbar ohne Kühlung
    Trotzdem muss ich nicht auf gute Fleischgerichte verzichten, weil ich ja ab und zu mit jemandem Essen gehe oder auf Grillparty bin. Da komm ich wieder auf meine Kosten!

    Fisch: esse gern geräucherte Forellenfilets. Werden zuhause sofort gegessen.

    Joghurt, Topfen und Käse: Kaufe nur kleine Menge, die am selben Tag oder spätestens am nächsten gegessen wird. Muss noch einen guten Hartkäse testen, der ohne Kühlung hält.

    Butter: verzichtete ich bisher darauf. Da ich aber Butter schon gern mag, werde ich mich nach diesen Kleinpackungen umsehen, die bei Frühstücksbuffets angeboten werden. Hoffentlich gibts davon nicht nur Großpackungen.

    Getränke: Bier, Weisswein, Sekt kühle ich mit Leitungswasser runter. Aber ich trinke dies eher in Lokalen als zuhause. Idealer Alkoholspender für Leute ohne Kühlmöglichkeit: Rotwein.
    Bekanntlich sind aber nur nichtalkoholische Getränke die besseren und gesünderen Durstlöscher. Hier kommt bei mir das gute Leitungswasser zu Ehren, das in meiner Gegend ohne Zusätze ist. Säfte kaufe ich nur, wenn ich darauf gusto habe.
    Milch trinke ich schon seit Jahrzehnten keine, spielt daher für mich keine Rolle. Wer Milchfreund ist, kauft sie eben täglich frisch.
    Trink-Abwechslung bringt auch Tee. Macht Euch abends mehr als nur eine Tasse, trinkt was Euch gerade zusagt, und lasst den Rest stehen als kalter Tee für den morgigen Tag. Oder füllt ihn in Thermoskanne wenn warmhalten angesagt ist.

    Salat und Gemüse: esse ich wenig, daher nur Sachen, die bald aufgebraucht sind und unempfindlich. Sehr gern mag ich Karotten und Kohlrabi. Einige Sachen aus meinem Garten, werden sofort frisch verzehrt.

    Auf Tiefkühlprodukte habe ich schon zu meinen Kühlschrankzeiten verzichtet.

    Zusätzlich futtere ich mein gebunkertes Vorratslager: Gulaschsuppe, Zuckermais, Erbsen, Bohnen, Haferflocken, Fleischaufstriche, Kirschkompott, Preiselbeeren, Blaubeeren usw.

    Grundsätzlich ist ein kühler Keller eine gute Sache. Auch ein Erdkeller im Garten wäre eine Sache. Muß jeder sehen, was er einrichten kann. Denkt auch an die Möglichkeit eines Eiskellers. In den eh schon kühlen Keller tragt im Winter Eiswürfel oder Crasheis, gebt dies in wasserdichte Behälter und packt wasserdicht Verpacktes dazwischen rein. Das ganze noch etwas wärmeisoliert und es dauert lang bis das Eis geschmolzen ist (je nach Kellertemperatur)

  • Also auf Butter und Käse mußt du nciht verzichten, insofern du nicht unter Dach wohnst und es deswegen extrem warm bei dir wird....


    In einen Topf mit ienem Feuchten Handtuch einschlagen, so haben wir es im Sommercamp immer gehalten, geht sogar 3-4 Tage, solang das Handtuch immer wieder angefeuchtet wird... oder die Römer Variante: Unglasierter Großer Tontopf, kleinerer Wasserdichter Topf rein, zwischenraum mit Wasser füllen, kleinen Topf mit Kühlgut. Das ganze an einen Schattigen Platz stellen... Geht eigentlich auch in der Sonne, aber die beste Kühlwirkung erhält man an einem Schattigen Ort an dem immer ein bischen Luft geht

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Zu einem Beitrag weiter oben: Handwaschmittel einlagern braucht man nicht unbedingt.
    Das flüssige geht genauso gut. Auch Pulver tut es, man muß es eben nur "umrühren" - wozu ich nebenbei zu faul bin, genauso wie ich keine Lust habe, ewig das
    Waschmittelfach meiner Waschmaschine zu putzen.

    Flüssiges - und gut ist.

  • Zitat von AZI;74673

    Auch das Telefon mit Schnur braucht heutzutage Strom, es seie denn man hat zuhause noch einen guten alten Analogen Telefonanschluß und die Verteilstationen der Telekom haben noch genügend Strom/Notstrom....

    Scheinbar bin ich da eine Ausnahme, und nicht auf der Höhe der Zeit. :peinlich:
    Ich habe auch nur einen (analogen) Festnetzanschluß wegen dem DSL.
    Das ISDN extra Strom braucht ist mir klar. Aber wer "braucht" das heutzutage noch? Und ich mein jetzt nicht Geschäftlich.
    Prä-DSL war es wohl die Kanalbündelung, aber jetzt?


    Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß das Telefon noch geht wenn schon lange der Strom weg ist. Auch denke ich, das die Telekom für solche Fälle eine 2. Einspeisung/ Notstrom hat um das Telefonnetz am Laufen zu halten.

  • Zitat von weckerdecker;74691

    Scheinbar bin ich da eine Ausnahme, und nicht auf der Höhe der Zeit. :peinlich:
    Ich habe auch nur einen (analogen) Festnetzanschluß wegen dem DSL.
    Das ISDN extra Strom braucht ist mir klar. Aber wer "braucht" das heutzutage noch? Und ich mein jetzt nicht Geschäftlich.
    Prä-DSL war es wohl die Kanalbündelung, aber jetzt?


    Meine bisherige Erfahrung hat gezeigt, daß das Telefon noch geht wenn schon lange der Strom weg ist. Auch denke ich, das die Telekom für solche Fälle eine 2. Einspeisung/ Notstrom hat um das Telefonnetz am Laufen zu halten.


    Grundsätzlich können analoge Telefone über die Amtsleitung gespeist werden. Bedingung dafür ist ein Telefon das keine externe Stromversorgung braucht, es darf kein Anlagenanschluss sein, kein Router o.ä. dazwischenhängen (der ja Strom braucht) Beim Splitter bin ich mir nicht sicher, aber sicherheitshalber würd ichs bei nem Stromausfall direkt an die TAE-Dose hängen. Muss natürlich der passende Stecker vorhanden sein...

    Und zum Thema wer ISDN heutzutage noch braucht: Haushalte mit mehreren Telefon-Suchtis. Bei mir waren es z.B. Mutter und Schwester... die beide jedes Mal einen halben Anfall bekommen haben, wenn ich die Leitung Sonntags gebündelt hab weils da kostenlos war :DDD

    So long,
    Sam

  • Dabei bitte beachten, das das alles nur hilft wenn die andere Seite auch "stromlos" arbeiten kann.
    Für die kleine Nachbarschafthilfe sind ein paar Feldfernsprecher und entsprechend Kabel ganz nett. Kann auch gut im Haus / garten genutzt werden

  • Analoge Telefone funktionieren normalerweise immer ohne Netzstrom. Selbst wenn sie ein Netzteil haben, ist das nur für Zusatzfunktionen wie Display oder Anrufbeantworter. Die Grundfunktion geht meist auch, wenn man das Netzteil absteckt. Auch mit Telefonanlage geht ohne Netzstrom oft noch EIN Telefon, das bei einem Netzausfall von der Anlage direkt mit der Amtsleitung verbunden wird.


    ISDN-Telefone funktionieren theoretisch auch ohne Netzstrom, aber das geht nur wenn das Telefon diese Funktion unterstützt, was eher selten ist.


    Problem wird halt sein, dass einige nur DSL mit VoIP haben ohne "richtigen" Telefonanschluss, und da geht ohne Netzstrom nichts.

  • Zitat

    ISDN-Telefone funktionieren theoretisch auch ohne Netzstrom, aber das geht nur wenn das Telefon diese Funktion unterstützt, was eher selten ist.


    Leitungsgespeiste ISDN-Telefone gibt's bei eBay für unter 10 Euro. Nachdem ich vor einigen Jahren mal das Vergnügen eines längerfristigen Stromausfalls hatte, habe ich mir eins zugelegt und ca. 12 Euro incl. Versand bezahlt. Wenn der Strom also nochmal ausfällt und ich über's Festnetz telefonieren möchte, zupf' ich einfach alles vom Anschluss ab und häng' das Telefon dran. Fertig...

  • Radio-Nachrichten kann ich auch mit dem Autoradio hören. Das vergessen viele, daß sie mit Auto eh schon ein netzunabhängiges Radio haben...
    Ich muss ja nicht unbedingt damit fahren, sondern brauch nur zur vollen Stunde auf den Parkplatz gehen, Zündung anschalten und hör mir die Radiomeldungen an, falls besondere Verhältnisse dies für angebracht erscheinen lassen.
    Überhaupt kann ein Bastler ein Auto sehr gut als Maschinenersatz oder Antriebseinheit umfunktionieren, wenn er gute Einfälle hat.

    Wie schon jemand erwähnte, ist ein mechanischer Wecker von Vorteil. Am besten noch einen weiteren in Reserve halten. Die einfacheren Modelle sind anscheinen nicht mehr die Qualität wie früher. Nach nicht mal einem Jahr hat mein Aufziehwecker den Geist aufgegeben. Um Verschleiss zu vermeiden, alsó nur verwenden, wenn unbedingt notwendig. Wer sein Mobiltelefon woanders laden kann, hat damit auch schon seinen Wecker dabei.

    Der E-Herd geht mir auch nicht ab.
    Alles was ich kochen tu, mach ich mit dem kleinen Campingkocher. Ein Reservestück und viele Gaskartuschen sind immer lagernd. Wer mehr und komfortabler kochen oder braten will, verwendet eben die größeren Modelle.
    Was es sonst noch so an Küchengeräten mit E-Motoren gibt, ist alles leicht durch manuelle Geräte ersetzbar.

    Haare fönen spart man sich, wenn man sich einen Kurzhaarschnitt verpasst, ansonsten lufttrocknen lassen.
    Elektrorasieren wird durch Naßrasur ersetzt. Elektrische Zahnbürste muß auch nicht unbedingt sein.

    Also, wer in der Lage ist, sich etwas einzuschränken, hat ohne Strom keine größeren Probleme.
    Schwierig wird es, wenn Frau oder Kinder im Haushalt komfortverwöhnt sind und rumnörgeln, weil sie auf Gewohntes verzichten müssen. Hier ist im Falle von tatsächlichem Stromausfall viel Psychologie und Ablenkungs-Geschick gefragt.

  • Kurze Zwischenfrage an den Themeneröffner:


    Macht sich Deine "E-Abstinenz" :winking_face: in irgendeiner Weise finanziell bemerkbar?
    Zwar sparst Du die Stromkosten ein, kannst einiges durch Umstellung kompensieren, hast doch sicher auch Mehrausgaben für Verbrauchsmaterialien wie Kerzen, Gaskartuschen etc.)
    Die Frage kommt übrigens nicht von mir selbst, sondern von meinem Weibchen, welcher ich am Weekend von Deiner Aktion erzählt habe.
    Beste Grüße aus dem Wald


    CanisLupusGray

  • Zitat von CanisLupusGray;74826

    Macht sich Deine "E-Abstinenz" :winking_face: in irgendeiner Weise finanziell bemerkbar?
    Zwar sparst Du die Stromkosten ein, kannst einiges durch Umstellung kompensieren, hast doch sicher auch Mehrausgaben für Verbrauchsmaterialien wie Kerzen, Gaskartuschen etc.)
    Die Frage kommt übrigens nicht von mir selbst, sondern von meinem Weibchen, welcher ich am Weekend von Deiner Aktion erzählt habe.
    Beste Grüße aus dem Wald


    CanisLupusGray



    Meine Stromrechnung war 27,- monatlich.
    Was ich an Gas, Kerzen und Petroleum verbrauche, wird vielleicht 10,- bis 15,- mtl. ausmachen.

  • Da warst du aber auch vorher schon sehr Sparsam... Oder ich hatte bisher immer den Falschen Stromanbieter


    Kannst du vieleicht mal den Mengen Verbrauch berechnen, einfach für eine Woche, hochrechnen kann man dann selbst... Da sich Preise stetig ändern ist eine Verbrauchsmenge einfacher zu handhaben...

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Hallo Luftikus,


    Kannst Du das etwas erläutern:

    Zitat von Luftikus;74802


    Überhaupt kann ein Bastler ein Auto sehr gut als Maschinenersatz oder Antriebseinheit umfunktionieren, wenn er gute Einfälle hat.


    ?


    Das klingt sehr interessant! Hast Du konkrete Ideen, Emfehlungen oder gar schon irgendwas realisiert ?


    Ich interessiere mich gerade für Maschinen die man brauchen könnte oder alternative Energieformen. Toll was manche sich so zurecht basteln! Auf Youtube von Holzspalter, Windräder, Stirling Maschinen, Generatoren bis zu CNC Fräsmaschinen im Eigenbau!


    Gruß
    O.Bey

  • Hallo,


    eine Arbeitskollege hat mir neulich von seinem Vater erzählt, der im Krieg (Kosovo) aus einem Traktormotor nen Generator samt Umspannung gebastelt hat.


    Nachdem Krieg haben sie dann noch nen Autoanhänger selbst zusammengeschweißt und eine Kreissäge komplet selbst gebaut :face_with_tongue:


    Den Traktormotor haben sie dann wieder in den Traktor eingebaut und alles lief wie vorher...


    Grüße
    Litchfield



  • Normalerweise hat so ziemlich jeder moderne Trecker (so ab 60er Jahre?) nen Kraftausgang, an den man alles mögliche ankoppeln kann (Generatoren, Sägen, Transportbänder usw.).


    Man kann übrigens aus nem Motor keinen Generator basteln :winking_face:

  • Ist schon klar, das der Motor nur als Energieerzeuger verwendet wurde :winking_face: sorry für die falsche ausdrucksweise...


    Aber allein einen Motor auszubauen und mit nem Generator, Batterie (o.Ä.) verbinden und damit seinen eigenen Strom herzustellen finde ich persönlich ziemlich gut.


    Und wie alt der Traktor war kann ich leider nicht sagen, auf jedenfall war es nicht der neueste... Nach seinen Aussagen hatte er aber keinen Ausgang weil er den Generator über den Zahnriemen (müsste er gesagt haben) verbunden hatte.


    Ich wollte eigentlich auch nur zeigen, dass man sich anscheinend relativ einfach so etwas bauen kann, bin ja auch ganz neu hier :face_with_tongue:


    Danke für die Info über den Kraftausgang.


    Grüße
    Litchfield

  • Zitat von drudenfuss;75347

    Man kann übrigens aus nem Motor keinen Generator basteln :winking_face:


    Eine Gleichstrommaschine ist auch ein Motor und man kann daraus sehr einfach einen Generator "basteln" :winking_face:

  • Oh je, oh je, da hab ich was angefangen :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Wie wärs, wenn wir einen Thread über motorgetriebene/aus Motoren gebaute Generatoren aufmachen, wäre doch schade, wenn dieser Erfahrungsbericht zu Offtopic werden würde :)
    Aber dann schon mit Anleitungen und Erfahrungsberichten :winking_face:


    Grüße
    Litchfield