Sind Aktien als Krisenvorsorge geeignet?

  • Hallo zusammen,

    zur finanziellen Vorsorge für eine Krise können neben Bargeld oder Gold auch Aktien gehören. Mich würde interessieren, was Ihr von Aktienbesitz in der Krise haltet und welche Art von Unternehmen dafür geeignet ist.


    Mein Szenario ist: Die weltweite Schuldenkrise spitzt sich zu. Staaten gehen pleite. Banken werden in den Abgrund gerissen. Unternehmenspleiten im großen Stil mit verbundener Massenarbeitslosigkeit. Hyperinflation und/oder Währungsreformen mit hohen realen Verlusten für die Menschen. Rente und Sozialleistungen futsch. Drastischer Rückgang des Welthandels. Also Weltwirtschaftskrise 1923 plus heutige argentinische Verhältnisse und das ganze weltweit.

    Mein Ziel: Einen Teil meines "Vermögens" durch Aktien vor dem Totalverlust zu retten, oder idealerweise sogar die Substanz zu erhalten. Dabei kann es durchaus vorkommen, daß die Aktien einige Jahre im Keller sind, bevor sie sich wieder erholen.

    Um die Diskussion zu starten, hier ein paar Gedanken von mir:


    1. Sind Aktien generell als Krisenvorsorge geeignet?


    Pro:

    • Der Erwerb von Aktien ist schon mit Beträgen ab wenigen hundert Euro möglich.
    • Aktien können helfen, das Risiko zu streuen, wenn man nicht nur auf eine Karte setzen will (bspw. Edelmetall -> Goldverbot, Immobilie -> Abgebrannt oder nicht finanzierbar, Bargeld -> Entwertet).
    • Mit Hilfe von Aktien konnten Vermögen durch die große Krise von den 1920ern bis 1950ern gebracht werden.
    • So lange es Unternehmen gibt, die die Krise überstehen, so lange werden auch Aktien einen Wert haben.

    Contra:

    • Aktien können bei Insolvenz wertlos werden.
    • Auch Aktienvermögen ist heute virtuell geworden. Es gibt praktisch keine Urkunden mehr, alles läuft nur noch in undurchsichtigen Bank- und Börsencomputern ab.
    • Es ist unklar, ob und wann ich in der Krise tatsächlich Zugriff auf meine Aktien habe. Gibt es meine Depotbank noch? Und die ausgelagerte Sammelstelle, die die eigentliche Aktienverwahrung übernimmt? Die Börse, an der ich handle? Hat die Bank meine Aktie eventuell ohne mein Wissen an einen Dritten weiterverliehen, so daß ich nicht darüber verfügen kann?
    • Ich werde möglicherweise vom Staat ohne angemessenen Gegenwert zwangsenteignet (siehe Verstaatlichung der Hypo Real Estate).


    2. Welche Aktien sind als Krisenvorsorge geeignet?

    • Untenehmen, die etwas produzieren/anbieten, was auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gekauft wird (bspw. Nahrung, Getränke, Hygieneartikel, Strom, Wärmeversorgung). Im Gegensatz dazu: iPhones, Luxusautos, Traumreisen in die Karibik, Fernseher.
    • Unternehmen mit möglichst wenig Schulden, also hohem Eigenkapitalanteil. In Zeiten taumelnder Banken werden Kredite nicht verlängert oder sogar gekündigt, so daß auch ein eigentlich "gesundes" Unternehmen plötzlich pleite sein kann.
    • Unternehmen, die eine langjährige, stabile Führung haben, idealerweise familiengeführt sind. Hier ist eher zu erwarten, daß vorausschauend und verantwortungsvoll gehandelt wird.
    • Unternehmen, die eine kontinuierliche und stabile Gewinnentwicklung vorweisen können. Wer schon in "guten" Zeiten immer wieder Probleme hat, wird eine Krise erst recht nicht überstehen.
    • Unternehmen, die man selber kennt und deren Geschäftsmodell man versteht, bevorzugt aus dem eigenen Land/Kontinent. Alles andere ist zu schwer einzuschätzen.


    Wie seht Ihr das?



    Viele Grüße
    Schimmelreiter

  • Die zentrale Frage ist beim kauf von Aktien zur Krisenvorsorg wie sich das Vermögen des jeweiligen Unternehmens zusammensetzt und wie sich dieses Vermögen im aktuellen Aktienkurs wiederspiegelt.


    Ein paar Worte vorab:


    Aktien werden von Banken oft als Krisenfest bezeichnet da die Bank über Gebühren, Provisionen, Ausgabaufschläge, Management Fees etc etc. gut an Aktien und Aktienfonds vedienen. Seltenst wird einem zum Kauf einer Immobilie oder Gold geraten da dort die Verdienstmöglichkeiten der Banken deutlich geringen sind. Zumindest beim Otto-Normal Verbaucher.


    Zum Thema:


    Aktien werden gerne als Sachwerte bezeichnet. Dies ist nur dann zutreffend, wenn ein Großteil des Aktienwertes (=Unternehmenswert) durch einen entsprechend hohen Anteil an Sachwerten (z.B. Immobilien, Fabriken etc. etc.) im Unternehmensvermögen repräsentiert wird.


    So ist z.B. ein großes Chemieunternehmen mit real existierenden Produktionsstätten viel besser geeignet als z.B. eine Internetunternehmen wie Facebook das virtuelle Dienstleistungen anbietet.


    Des weiteren muss man sich im klaren sein, dass während der Krise wahrscheinlich die meisten Aktienkurse in den Keller gehen werden. Es ist also die Zeit nach der Krise interessant. Man muss sich hier vor sich selbst und hektischen Entscheidungen schützen.




    Jetzt meine persönliche Meinung zum Thema Aktien:
    (Ich habe den Quatsch studiert)


    Wer sich den Verlauf des DAX (Deutscher Aktienindex) in den letzten 15 Jahren anschaut wird zwei Dinge feststellen:


    1. Die Aktienanlage eignet sich hervorragend zur Spekulation (2-3 Jahre halten dann Verkaufen)


    2. Die Aktienlange eignet sich nicht zur langristigen Anlage für Menschen die z.B. über 10-20 Jahre Geld ansparen wollen. Dafür sind die Schwankungen einfach zu groß.


    Natürlich sind die Vertriebsbanken da ganz anderer Meinung. Man möchte ja die schönen "Fondsprodukte" verkaufen und alle 2-3 Jahre tauschen um neue Gebühren zu produzieren. Jeder Bankkaufmann wird natürlich entsetzt aufschreien wenn er hört dass man Aktien nicht zur Altersversorge nutzen sollte. Wo er das doch über so viele Jahre in den vielen schönen Vertriebsschulungen gehört hat.
    Vor 30 Jahren hätte ich da sogar zugestimmt. Durch die Dynamik der Aktienmärkte hat sich in den letzten 15 Jahren stark verändert. Das Denken wird immer kurzfristiger, die Renditeforderungen immer höher, die Abständte zwischen Aktienhoch und Crashs immer kürzer. Zur Spekulation hervorragend geeignet. Aber nicht zur langfristigen Geldanlage.


    Legt man einem Laien den Chart(Kursentwicklung) des Dax der letzten 15 Jahre vor und sagt Ihm das wäre ein Unternhmen in das er langfristig sein Geld investieren soll würde jeder halbwegs vernünftige Menschen einen auslachen.


    Zurück zur Krise:


    Das Problem mit der Krise ist, dass keiner weis wie sie aussehen wird und wann/ob Sie kommt.


    Ich rate dir deshalb folgendes (Ich gehe davon aus, dass du dich mit den Themen Immobilien & Edelmetalle schon beschäftigt hast und darin investiert bist):


    a) Kaufe nur Aktien großer Unternehmen aus dem Versorgungsbereich sprich Chemie, Energie, Rohstoffe, Nahrungsmittelerzeuger etc.


    b) Lasse dir die Aktien ausliefern. Sprich Du bekommst von der Bank die Aktie physisch in die Hand gedrückt. Das wird denen nicht gefallen (Aufwand) bestehe aber darauf.
    Dadurch kannst Du selbst nach einem totalen Zusammenbruch der Bankeninfrastruktur beweisen das Du Eigentürmer bist.


    c) Die Idee nur deutsche Aktien zu kaufen hört sich auf den ersten Blick gut an. Ist Sie aber nicht. Ich würde gerade keine Deutschen Aktien kaufen. Ein Großteil deines
    Vermögens ist schon im deutschen Raum investiert (unterstelle ich jetzt mal). Allem voran deine Arbeitskraft, die bei den meisten Menschen das größte Vermögen darstellt.
    Wieso also jetzt auch noch deutsche Aktien kaufen ? Viel mehr würde ich die international größten Firmen aus den oben genannten Bereichen ins Auge fassen.
    Darunter können natürlich auch Deutsche sein, vorausgesetzt sie haben auch Standorte/Geschäftszweige im Ausland.



    Die entsprechenden Unternehmen findest Du ganz einfach indem Du dir internationale Aktienfonds mit den oben genannten Schwerpunkten anschaust.

  • Hallo Schimmelreiter

    ähhhhhh, meinst Du das jetzt "ernst"?

    Sorry, dass ich meine Frage so stelle, aber Aktien sind wohl das allerdümmste für die/eine Vorsorge.

    Die entwerten sich schneller als Papiergeld .........,

    Aktien NUR wenn Du ohne Probleme das Geld aus dem Fenster werfen kannst!

    In normalen Zeiten sind Deine Überlegungen die Grundvoraussetzung für den Umgang mit Aktien.

    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von omawa;75862

    Die zentrale Frage ist beim kauf von Aktien zur Krisenvorsorg wie sich das Vermögen des jeweiligen Unternehmens zusammensetzt ....


    @Omawa


    Gute Antwort !



    Persönlich halte ich einige Aktion durchaus auch als Vorsorge für geeignet. Du hast ja bereits absolut richtig auf die Streuung etc. hingewiesen.


    Wenn man inflationäre Szenarien für möglich & wahrscheinlich hält, sind grosse Firmen wesentlich, die die Preissteigerungen auf dem Markt auch durchsetzen können.


    Unter a) erwähntest Du ja schon gute Kategorien. Hier die "Mächtigsten und Besten" aussuchen.


    Beste Grüsse, Bernie

  • Also mal im Ernst , Ernst.
    Solange eine Firma nicht hops geht hast du Anteile.
    Rüstungskonzerne und passioniert böse Firmen ala Monsanto sind leider soo mächtig das, wenn sie untergehen, gleich alles im Ar*ch ist.

  • Zitat von Buddelbär;75866

    Also mal im Ernst , Ernst.
    Solange eine Firma nicht hops geht hast du Anteile.
    Rüstungskonzerne und passioniert böse Firmen ala Monsanto sind leider soo mächtig das, wenn sie untergehen, gleich alles im Ar*ch ist.



    Hallo Buddelbär

    Ich sehe eine Krise vielleicht ein wenig zu "streng".

    Denn bei einem richtigen Tiefflug der Industrie wird die Firma UND die Aktie tief fliegen.

    Die Anteile sind auch noch da .........., nur nichts mehr Wert!

    Viele Grüsse, Ernst

  • Danke schon mal für die Antworten!


    @Ernst:

    Ja, ich meine das ernst. Sonst würde ich hier nicht so viel Text dazu schreiben. :)

    Es mag sein, daß einige hier im Forum Aktien als reines Teufelszeug ansehen. Fakt ist aber, daß es zahlreiche Großunternehmen gibt, die diverse Krisen und Weltkriege überlebt haben und denen es danach jahrzehntelang gut ging. Zumindest deren Aktionäre haben also einen Teil ihres Vermögens über die Krise gerettet.

    Meine Unsicherheit geht eher dahin, ob das auch in der heutigen Zeit noch gilt und wie man solche Unternehmen erkennt.

    Ich käme nie auf die Idee, nur auf Aktien zu setzen. Wer sich keine kreditfreie Immobilie leisten kann, und nicht alles auf die eine Karte Gold setzen möchte, könnte mit Aktien sein Risiko aber zumindest etwas streuen.


    @Omawa:

    Danke für die ausführliche Antwort.

    Die Sache mit den Anlagezeiträumen sehe ich in meinem Fall anders herum. Da ich Kapital "nur" erhalten und eben nicht spekulieren möchte, sind Aktien wegen der starken Schwankungen nichts für zwei bis drei Jahre, sondern müssen auch mal für ein paar Jahre gehalten werden können.

    Zu b): Kann man sich tatsächlich noch eine Urkunde herausgeben lassen, habe ich einen Anspruch darauf? Oder hängt das vom Typ ab, Stückaktie, Namensaktie usw.?

    Zu c): Ich gebe Dir im Prinzip recht. Vielleicht war Land/Kontinent zu eingeschränkt. Mir kam es eher darauf an, daß man das Unternehmen einschätzen kann, was mir bei einem deutschen/europäischen/US-amerikanischen leichter fallen würde als bei einem brasilianischen/russischen/chinesischen.

    Grüße
    Schimmelreiter

  • Hallo Schimmelreiter,

    also ich finde Deine Frage sehr gut.
    Wenn ich könnte, würde ich auch einen Teil meines "Vermögens" zur Vorsorge in Aktien stecken. Wir Deutschen sind ja mit Währungsreformen gebrantere Kinder als z.B. die Schweizer.

    Allerdings muss man sagen, dass man unter Umständen Geduld haben muss.
    Es kann sein, das die Aktien in der Krise und einige Jahre nach der Krise nicht viel Wert sind. Auch kann es sein, das einzelne Unternehmen auf der Strecke bleiben und man da einen Totalverlust einfährt!
    Dies hat die Vergangenheit (Weltwirtschaftskrise) gezeigt. Während der Krise haben die Aktien nicht viel gebracht - aber zumindest Vermögen bewahrt. Letzteres ist schon mal sehr gut.

    Das Geld müsste man also jetzt über haben und die eigentliche Krisenvorsorge (Nahrung, Ausrüstung) sollte weitestgehend abgeschlossen sein!!!

    Ich selber würde auch, wenn ich Geld über hätte (nach dem anderen Preppen) Aktien kaufen. Allerdings Weltweit gestreut und nur echte Werte. Z.B. Nestlé oder Unilever. Achtung, dies ist keine Empfehlung!
    Die Unternehmen müsten ein gutes KGV (Kurs-Gewinnverhältnis) und eine gute Dividendenausschütung haben. Dann sollten Sie natürlich nicht alle aus dem Euro-Raum sein... Vielleicht z.B. Canada, Schweiz, Norwegen, Australlien etc.
    (Das ist dann fast wie Fremdwährung halten.) Zudem möglichst Produktion, (Lebensmittel), Rohstoffe etc.

    Die Währungsreformen in D haben auch gezeigt, dass unter Umständen Firmen/Unternehmen besser vom Staat behandelt werden als Privatpersonen - und als Aktionär ist man ein ganz kleiner teil eines Unternehmens.

    Also zur Beistreuung sind Aktien sicher nicht der schlechteste Teil zur Krisenvorsorge.

    Beste Grüsse
    Zeltengehen

  • @Schimmelreiter


    Allenfalls kannst Du mit einigen der Punkte hier etwas anfangen.


    Für längerfristige Anlagen kannst Du allenfalls die Durchschnittspreismethode anwenden. Das heisst, dass Du monatlich, pro Quartal etc. einen fixen Betrag investierst. http://www.nbz-info.ch/pdf/Fachlexikon.pdf.
    Vorteile: Du hast Dein Budget im Griff, overall im Allgemeinen einen vernünftigen Durchschnittskurs (die besten Zeitpunkte erwischen eh nur Glückspilze und vor allem Lügner :face_with_rolling_eyes:).


    Branchen / Länder:
    Überleg Dir allenfalls einen Strategie- oder (von den Gebühren her massiv besser) geeigneten Indexfonds, der in diese Bereiche investiert.
    Vorteil: Risiko wird diversifiziert
    Nachteil: Du hast hier das Emittentenrisiko zusätzlich (http://www.wertpapierdepot.net…kon/emittentenrisiko.html)


    Das Auslieferen der Papiere kann man sich überlegen, meiner Meinung nach ist das weniger wichtig, weil (bei * zumindest in der Schweiz so):
    - wenn das globale Finanzsystem kracht, kannst Du auch die Aktien nicht mehr verkaufen, von dem gehe ich aber weniger aus
    - * Aktien, meist auch Fonds als Sondervermögen von Dir gelten, das bei einer Pleite der Bank nicht in deren Konkursmasse eingeht. Die Papiere gehören also Dir. Ganz im Gegensatz zu bspw. Spar- oder Metallkonten. Das ist auch mit ein Grund, warum ich einen Teil meiner Edelmetalle in ETFs und nicht auf einem Metallkonto der Bank halte.
    Neben einem Teil an physischem Metall in meinem direkten Zugriff.



    Bei Einzelaktien: Mit ein Punkt neben der Bewertung einzelner Firmen ist auch das politische / geografische Umfeld. Nur als ganz, ganz kurze Schlagworte / banalste (!) Beispiele zum Zeigen der Thematik:
    - Minen in Südafrika: Probleme mit der Energieversorgung, teils muss die Produktion wegen Unterbrüchen in der Stromversorgung gedrosselt werden
    - Minen in Südamerika (Peru etc.): Hier besteht die Gefahr, dass Länder massive Steuern erheben oder gar Teilenteignungen machen
    Heisst, dass wahrscheinlich global tätige Firmen, die flexibler reagieren können, eher besser geeignet sind.



    Herzliche Grüsse
    Bernie

  • Ganz kurz, muss noch was arbeiten.


    Schaut euch mal alle Studien über genau dieses Thema an und Ihr werdet finden dass sich folgendes herauskristallisiert:


    - Aktien sind Sachwerte
    - Sie verlieren in einer Hyperinflation zwischen 50 und 80% Ihres Wertes, sind damit aber besser als die meisten anderen Assetklassen
    - Einzelaktien sind dabei zu risikoreich, ein breit diversifiziertes Portfolio mit einige Small Caps schneidet im Schnitt am besten ab
    - Globale Diversifizierung ist genauso wichtig, eine Krise findet nicht immer global statt (d.h. ein kleiner indonesischer Palmölhersteller
    sollte genauso im Portfolio sein wie eine Schweizer Kantonalbank)


    Damit erreicht man einen ganz guten Vermögensschutz, die Könige sind aber die, die in und nach der Krise Geld/Wertsachen haben
    um Aktien zu kaufen. Daraus sind historisch die ganz grossen Vermögen entstanden.


    Gruss
    the asdfgr


    P.S.: Die beste Studie dazu ist erst kürzlich von Merrill Lynch publiziert worden: "The Longest Pictures". Die Kernaussagen:


    · The long-run contrarian would today be buying equities, cash, Japan, Telecoms, Utilities & Consumer Discretionary stocks.


    · The long-run contrarian would today be selling corporate bonds, gold, Emerging Markets, Resources & Staples stocks.

  • @ Schimmelreiter:


    Die Überlegung Aktien zur Krisenvorsorge zu benutzen finde ich riskant.


    Gewiss wird von Seiten der Banken aus immer gesagt, dass man eine solche Anlage langfristig sehen soll - ich kenne das sehr gut, denn ich arbeite auf einer Bank...


    Klar ist es so, dass bei einem Währungsschnitt das Geld zu einem festgelegten Prozentsatz futsch ist, aber dann nicht nur Dein Geld, sondern ggf. auch das der Firma, deren Aktien Du hälst, oder bedenke , dass eine Firma super gute Dinge produzieren mag, aber bei einer weltweiten Krise kaum noch Käufer für ihre Waren & Dienstleistungen findet, da Hinz & Kunz nichts mehr "drauf" haben, ausser Zahnbelag. Und die saloppe Kreditvergabe an Endverbraucher wird langsam aber sicher auch ihr Ende finden.


    Weitere Contra-Argumente in Bezug auf Aktien sehe ich in der immer stärker greifenden Kontrolle durch die Finanzbehörden (sog. Depotprüfung), welche stichprobenartig nachschauen wer wieviel und was gekauft hat, ob ein möglicher, realisierter Kursgewinn versteuert wurde und so weiter.


    Letztlich spiegelt dier Börse nicht mehr die tatsächliche Wirtschaft(slage) wieder, sondern die Erwartungshaltung der teilnehmenden Spieler.
    Mal Hand auf's Herz - ist Facebook seine 50 Mrd. oder gar 100 Mrd. US$ wert?!
    Und eine "solide" Firma wählen? Okay, auch die kann pleite gehen und dann ist Dein Geld futsch.
    Es gibt zu viele Faktoren, die selbst das heute undenkbare morgen wahr werden lassen.


    Mir ist das zu riskant und ich habe sowohl gewonnen, als auch an der Börse verloren; unterm Strich blieb immer ein ärgerliches Minus, angesichts der Tatsache wie lange es dauert, bis ich das durch Verzicht und Sparen wieder ausgebügelt hatte.


    Steck Dein Geld lieber in Dein Haus oder Deine Wohnung, wenn Du Eigentum hast, kauf Dir lieber einen LandRover, oder etwas, dass Dich krisenfest macht, bzw. buch nen schönen Urlaub :)


    Gruss,


    Fairlane

  • Der größte Nachteil der Aktien ist, dass du sie nicht dann verkaufen kannst, wenn du willst, denn in einer Krise werden alle Aktien erst einmal den kollektiven Sturzflug machen. Wenn du dann Geld dringend brauchst, so kannst du die Papiere nur mit Verlust verkaufen.

    Aber wenn Kapital durch eine, sagen wir mal 10-Jährige, Krise gebracht werden soll, so hört sich die Sache gut an. Also wenn du das Geld für die nächsten 10 Jahre einigermaßen sicher nicht benötigst, so ist diese Geldanlageform gar nicht so schlecht. Denn die Sachwerte einer Firma sind resistent gegen Inflation und die globale Verbreitung vieler Firmen sorgt für eine gewisse Krisenfestigkeit, wenn z.B. die Niederlassung in Südamerika in einer Krise Verluste aus anderen Erdteilen (teilweise) kompensiert.

    Für die Altersvorsorge meiner Frau suche ich mir momentan ein Portfolio heraus, welches vielen der oben genannten Kriterien genügt. Ich warte aber auf die entsprechenden "Bad News" um günstig einzusteigen.

    Bei der Auswahl der Firmen würde ich zusätzlich auf die Aktionärsstruktur achten: Wenn ein solides Unternehmen viel Streubesitz, oder viele mittelgroße Aktionäre und keinen Mehrheitsaktionär hat steigt die Gefahr, dass eine feindliche Übernahme und ggf ein Ausbluten der Firma stattfindet. Dass könnte in einer Krise zu zusätzlichen Problemen führen.

    Brot ist nicht hart. Kein Brot ist hart!

  • Ich stecke meine Vermögensiwrksamen Leistungen in einen Fonds (irgendwas mit Nachhaltigkeit, ich kaufe keine Aktien von Monsanto oder Waffenherstellern oder Ölbohrunternehmen, da bin ich keinen Deut besser als die Unternehmen selbst, muss aber jeder mit sich selbst ausmachen) und dann hab ich noch Restbestände herum liegen von eiin paar Fonds, in die ich Anfang 2000 eingestiegene bin, das war so ziemlich der blödmöglichste Zeitpunkt. Die sind in der Summe noch heute im Minus. Naja.
    Alles was ich davor gekauft habe, hab ich auch schon wieder abgestoßen...


    Wenn es darum geht Vermögen zu sichern, dann erscheint mir derzeit das Tagesgeld deutlich besser geeignet als die Aktien. Manche Leute sehe das anders. Meiner Ansihct nach, kann man die Aktien immer noch kaufen, wenn die Welt sich drehen sollte, umgekehrt besitzen die meisten Amateure nicht den Mut, Aktien mit Verlust zu verkaufen, was dann meistens erst recht schief geht.



    Die letzten 10 Jahre war mit Aktien nicht viel zu holen, klar gibt es die Gewinner, aber denen stehen genausoviel Verlierer gegenüber. Die outen sich nur nicht in den Foren. Die Hauptmotiviation beim Aktienbesitz sehe ich in der Rendite (vor 10 Jahren hieß es noch, 7% sind langfristig immer drin, haha...), zur Vermögensicherung JETZT würde ich die eheer nicht kaufen. Vielmehr muss man u.U. erhebliche Verluste mit einkalkulieren.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Fairlane
    Du bringst durchaus zu beachtende Argumente. Als absolute Wahrheit würde ich sie aber dennoch nicht betrachten.


    Nur so quick and dirty als Anstösse:


    Zitat von Fairlane;75880


    Weitere Contra-Argumente in Bezug auf Aktien sehe ich in der immer stärker greifenden Kontrolle durch die Finanzbehörden ....


    Wenn wir hier von Werterhalt reden, zieht dieses Argument meiner Meinung nach nicht.
    Dein Argument zieht primär bei Schwarzgeld :nono: :)


    Zitat von Fairlane;75880


    Letztlich spiegelt dier Börse nicht mehr die tatsächliche Wirtschaft(slage) wieder, sondern die Erwartungshaltung der teilnehmenden Spieler.


    Und eine "solide" Firma wählen? Okay, auch die kann pleite gehen und dann ist Dein Geld futsch. Es gibt zu viele Faktoren, die selbst das heute undenkbare morgen wahr werden lassen.


    Natürlich spiegelt der Aktienkurs die Erwartungshaltung wieder, genau darum geht es ja.


    Klar kann auch eine solche Firma pleite gehen, hat aber im Allgemeinen Sachwerte und kann international wesentlich flexibler reagieren, als bswp. Du selbst mit Immobilien (siehe unten).
    Wenn Du das Undenkbare denken willst, dann sind Faktoren wie Dein eigener Tod etc. ebenso wichtig. Es gibt durchaus Grossfirmen, die seit mehreren Generationen existieren und die mehrere grosse Krisen überstanden.


    Zitat von Fairlane;75880


    Steck Dein Geld lieber in Dein Haus oder Deine Wohnung, wenn Du Eigentum hast, kauf Dir lieber einen LandRover, oder etwas, dass Dich krisenfest macht


    Zu dem Tipp gibt es aber ganz, ganz unterschiedliche Meinungen.
    Wie schnell ist ein Haus eine Wohnung nichts mehr wert, konfisziert, bei Unruhen unbewohnbar ?
    Gerade der Liegenschaftenmarkt kann extrem trocken werden und Dir nahezu keine Freiheit mehr lassen. Ziehst Du dann einfach weg (neuer Job etc.) ?
    Was machst Du, wenn Zinsen extrem steigen und Du noch Hypotheken hast.

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank schon mal für die vielen interessanten Antworten. Wie es scheint, ist das tatsächlich ein kontroverses Thema.


    Ich hatte meine Motivation ja am Anfang schon beschrieben. Vielleicht noch ein paar Worte dazu:


    Ich habe in jüngeren Jahren mit etwas Spielgeld mal richtig spekuliert: Aktien-Neuemissionen, Nemax, Argentinien-Anleihen usw. Gott sei Dank bin ich mit einer roten null und viel Erfahrung davongekommen. Darum habe ich ganz sicher nicht vor, mir mit windigen Aktien wie Facebok und Co eine goldene Nase zu verdienen. Mir geht es eben darum, was ich noch tun kann, wenn ich bereits einen Atombunker voll mit Lebensmitteln und einen Dagobert Duckschen Goldspeicher habe.


    Wenn ich eins zum Thema eigene Finanzen gelernt habe, dann:
    1. Traue keiner Bank.
    2. Streue Dein Geld.


    Wegen dem 2. Grundsatz fällt für mich derzeit übrigens auch die Immobilie weg, denn da hätte ich anschließend nichts mehr zum Streuen übrig.


    Ich werde das mal weiterverfolgen und mir ein paar Unternehmen raussuchen, die hoffentlich auch eine Krise überstehen können. Und dann werde ich mir noch Omawas Idee mit den Aktienurkunden näher ansehen.


    Übrigens: Tolles Forum hier mit ziemlich schlauen Köpfen!


    Gruß
    Schimmelreiter

  • Wenn ich alles an Vorbereitung getan habe was mir einfällt, dann ist die Aktie bestimmt eine INteressante Option, aber auch ein Glücksspiel. Sie die Weltwirtschaftskrise zu beginn des 20 Jh. Einige Große Unternehmen sind ja gut bei weggekommen, wer Ktien von denen Hatte und gehalten hat, hatte danach eindeutig sein Geld gerettet, aber es gab auch große Firmen die dabei Untergegangen sind, so daß die Aktie danach kein Penny mehr wert war, das Geld war Futsch....


    Aktien sind zu einem gewissen Grad Glücksspiel. Gerade in einer Krise. Ich bin mir sicher das eine Weltwirtschaftskrise bevorsteht, nicht das Geplänkel 2008, das war doch im Historischen Vergleich gesehen gar nix.


    Man müßte die Zeit haben zu analysieren warum Unternehmen überlebt haben während andere gescheitert sind. Man kann es nicht eins zu eins Übertragen, denn Bedürfnisse, Resourcen und Co haben sich geändert, aber man könnte vieleicht so anhaltspunkte finden für Unternehmen die Überleben werden.


    Eine Solche Recherche kostet viel Zeit und man sollte das Geld das man so anlegt wirklich ernsthaft auch in der Krise entbehren können... Nichts ist schlimmer als in der Krise Aktien verkaufen zu müssen, weil man sonst ohne Geld dasteht, so macht man miese...


    Man sollte sich seine Szenarien auf die man sich vorbereitet gut durchspielen, kann ich auch im Fall x oder y die Aktien einfach halten ohne das es mich stört? Wenn ja, denk dran breit zu streuen und gut zu analysieren. findest du aber iorgendwo in deinen Szenarien ein Problem mit dem Angelegten, nicht verfügbaren Geld, dann solltest du es dir ernsthaft überlegen...


    Ich bleib jetzt erst mal bei den Immobilien, Ist alles renoviert und Bezahlt entlastet man später seine Rente, und der Garten tut sein Übriges auch ohne Krise Geld zu sparen

    ich bin ich, was sollte ich auch sonst sein??

  • Zitat

    Der Schwerpunkt des Forums ist: Survival und Preparedness. Mag für den einen oder anderen überraschend sein - ist aber so.


    Wir sind hier kein Debattierklub über Politik, Soziales, Wirtschaftsfragen, Verschwörungen, Prophezeiungen oder Wortdefinitionen. Wer sich mit diesen Themen beschäftigen will, muss sich auf die Suche in den Weiten des Internet begeben. Ich verspreche, er wird fündig.


    https://www.previval.org/forum…ead.php?5843-Foren-Inhalt


    Nächster Thread zum Schliessen.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Verstehe ich nicht. In diesem Thread wurde bisher vernünftig über den Anlagetyp Aktie als Krisenvorsorge gesprochen. Meiner Auffassung nach gehört das eindeutig zum Schwerpunkt des Forums: Preparedness.

  • Okay, dann verstehe ich wahrscheinlich nicht, was die Mods alles unter Politik, Soziales und Wirtschaftsfragen verstehen (eigentlich darf ich diese Fragen gar nicht aufwerfen, denn Wortdefinitionen sind auch nicht erwünscht).


    Für mich sieht das aus wie Vermögens-/Anlageberatung für risikoaverse Anleger, also eine Wirtschaftsfrage.


    Da Krisen auch politischer, sozialer und wirtschaftlicher Natur sein können ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, warum die Themen Politik, Soziales, Wirtschaftsfragen nicht zu Preparedness gehören sollen.


    Ich werde mich aber mal eine Weile nicht mehr zu diesen Themen äussern und schauen, wie sich das Forum entwickelt und sich der Bereich Nicht-Politik, Nicht-Soziales und Nicht-Wirtschaftsfragen konkretisiert, ob es vor allem um Ausrüstung und Techniken gehen soll.


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Hallo Linthler,

    oh sorry. Ich habe Dir vielleicht unrecht getan?
    Ich dachte, Du meinst das Ernst mit dem Schließen dieses Threads.

    Nichts für ungut.

    Beste Grüsse

    Zeltengehen