Navigation ist wenn man trotzdem ankommt...

  • Nabend


    Wenn ich mich selbst einschätzen müsste, würde ich sagen,
    Mein Orientierungssinn, liegt irgendwo zwischen Schweinesülze und Toaster.


    Habe allerdings vor, das zu ändern.
    Gedacht habe ich mir, den DP10 von Recta.


    Da ich quasi bei null anfange, wäre ein Lehrbuch wahrscheinlich das beste.


    Gibt es eine Empfehlung, von den Navigator hier?


    Danke

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Der DP-10 von Recta ist ein absolutes Spitzengerät...und dementsprechend teuer.
    Vielleicht wäre für den Anfang ein günstigeres Modell zum Üben geeigneter?


    Dann kommt es auch immer darauf an, wie man einen Kompass benutzen möchte.
    Für die Kartenarbeit sind Kompasse mit komplett aufklappbarem Deckel gut, weil sie eine lange Anlegekante bieten. Andere sind kompakter, aber dafür wiederum reine Peilkompasse. Und wieder andere sind gute Allrounder, aber mit dem einen oder anderen Abstrich.
    Ich hab vier verschiedene Kompasse, die alle auf dem einen oder anderen Gebiet eine hervorragende Wahl darstellen, aber mein persönlicher Favorit ist ein reiner kompakter Peilkompass, weil ich es gewohnt bin, die Peilungen vom Kompass in die Karte einzutragen und nicht mit dem Kompass auf der karte herumspiele...allerdings muss man dafür schon über einen ausgeprägten Orientierungssinn verfügen, um nach einen Blick in die Umgebung und auf die Karte beide in Beziehung zueinender zu setzen und die Peilungen nur noch fürs "Feintuning" zu benötigen

  • Und der DP 10?
    lässt er sich auch für Kartenarbeit verwenden?


    Bleibt die Frage nach einer passend Lektüre


    :unschuldig:


    Gruß Daniel

    Mögen die Schwingen der Freiheit niemals Ihre Federn verlieren....

  • Der DP 10 ist eher ein Präzisionsmessgerät...als sprich, hauptsächlich für genaue Winkelmessungen gedacht.
    Um mit dem Kompass direkt in der Karte zu arbeiten...dafür ist er weniger gedacht.
    Meine Empfehlung wäre, für das Erlernen der Grundlagen einen einfacheren robusten Kompass mit langer Anlegekante und durchsichtiger Rose zu nehmen...und sich die Hochleistungsgeräte für später aufzuheben, wenn man das Fach beherrscht.


    Ich werde im Laufe der Woche meine Kompanten mal vorstellen und ihre Vor- und Nachteile sowie den Umgang damit erläutern, vielleicht ist ja was für dich dabei

  • Hallo Daniel,
    wie Papa Bär schon gesagt hat ist der DP-10 ein absolutes High-End Model und nur für im BOB zu lagern eigentlich fast zu schade.


    Falls du ihn nur in Europa und im BOB zu verwenden gedenkst tut es auch ein billigerer DP-2.
    Wenn Du ihn auch auf anderen Kontinenten benutzen willst (und speziell auch im höheren Norden) kommst du um einen DP-6 als Minimum fast nicht herum.


    Zitat von Papa Bär;125676

    Um mit dem Kompass direkt in der Karte zu arbeiten...dafür ist er weniger gedacht.


    Da spicht der Schiffs-Navigator!
    Als Pfadfinder der eher im Gelände als auf See zuhause ist muss ich widersprechen.


    Was die Arbeit auf der Karte anbelangt stimmt das schon: Die DP-Reihe hat eine relativ kurze Kante was ein ausrichten auf der Karte schwieriger macht.
    Dies kann man aber durch einen Kartenmassstab (sorry auf die schnelle nur ein CH-Shop gefunden) wieder ausgleichen, welcher zur Arbeit mit Karte und Kompass eigentlich auch unerlässlich ist, an den man den Kompass anschlagen kann.
    (Ein normaler Massstab tut es auch, da musst du aber immer die Skala umrechnen).


    Trotzdem rate ich dir zur DP-Reihe, da durch das Schiebegehäuse der Kompass beim Transport gut geschützt ist und er auch sonst sehr robust ist (keine Scharniere!).


    Um was du für die Arbeit im Gelände nicht herum kommst ist eine Peilvorrichtung. Diese fehlt bei der DT-Reihe völlig und bei der DS-Reihe ist die Visierline relativ kurz.
    (ich spreche da einfach von den Recta Kompasse)



    Viele Grüsse, Gresli

  • Huhu,


    eine sehr gute Erklärung zur Standortbestimmung. Zur Höhe/Entfernungsermittlung eines Objektes kann man auch die in vielen Marineferngläsern übliche Skalierung nutzen, anhand der Teilung im Bild kann man entweder die entfernung eines Objektes bei bekannter Höhe oder die Höhe bei bekannter Entfernung ausrechnen. Die entsprechende Formel ist zB bei meinem Fernglass in der Okularabdeckung zu finden und muss auch zu der Verwendeten Skala und Vergrößerung passen. Also am besten die dem Fernglass beiligende nehmen. Meist haben solche Ferngläser auch einen Peilkompass integriert.


    Hat man keine Höhen von Objekten, kann man sich etwas behelfen: ein LKW (ohne Spiegel) zB. ist 2,55m (Kühllkw 2,60m) Breit, ein Sattelzug (Zugmaschine mit Auflieger) 16,6m lang, LKW mit Anhänger 18,75m, ohne Anhänger ca 10m. Höhe beträgt maximal 4m, meist eher 3,5-3,7m.
    Für PKW hab ich nu keine Durchschnittlichen Zahlen, aber die könnte man ja mal rausfinden.


    Hat man nun die Entfernung zu einem LKW kurz neben der Kirche auf der Karte, kann man mit eingeschränkter Genauigkeit seine Position darüber bestimmen. Oder zumindest eine Entfernung zu dem Ort wo selbiges Fahrzeug steht.



    Nicht ganz ernst zu nehmen: :grosses Lachen:
    Eine wichtige Navigationsmethode fehlt aber noch : Die sog. Bäcker-Navigation. Zwecks dieser begibt man sich in die Bäckerei, einen Andenkelanden oder ähnliches im Nächstgelegenen Ort und kauft dort einen beliebigen Artikel. Nach verlassen des Ladens untersucht man die Beschriftung der erhaltenen Tüte. Hierdrauf is üblicherweise der Ortsname angegeben in dem sich der Laden und somit auch der Käufer befindet. :grosses Lachen:


    MfG


    Lof

  • Hallo,


    noch zwei Navigations-Geheimtipps a la Bäcker-Navi:


    In unseren Breiten (sic!) sind SAT-TV-Schüsseln ziemlich genau nach Süden ausgerichtet, weil die TV-Satelliten in einem geostationären Orbit über Afrika auf Höhe des Äquators am Himmel "fest hängen".


    Kirchen liegen üblicherweise mit ihrer Längsachse genau auf der Ost-West-Linie, der Altar steht dabei im Osten.


    Am Moos- und Flechtenbewuchs von Bäumen würde ich mich dagegen nicht orientieren, das wächst mal hier mal da, mal ringsherum.


    Bei aller Kompass-Euphorie sollte man aber eine Tabelle mit der Missweisung in den einzelnen in Frage kommenden Regionen für die nächste Jahre dabei haben. Dieses animierte Gif zeigt deutlich, wie stark die Magnetpole wandern.


    In Berlin liegt die Missweisung momentan bei 3° 7' und steigt um 8.2 Bogenminuten pro Jahr weiter. In Karlsruhe ist der Wert der momentanen Abweichung 1° 39' und steigt jährlich um 7,8 Bogenminuten. (IGRF-Deklinationsrechner)


    Grüsse


    Tom

  • Guter Hinweis.


    Allerdings... ist das wirklich nötig in unseren Breiten? In anderen Ländern mit hoher Missweisung sicherlich, aber hier?


    Wenn ich eine Karte habe bin ich bisher immer ohne Berücksichtigung der Missweisung ausgekommen. Gut, bin da kein absoluter Profi wie Waldschrat, aber bin bisher immer überall angekommen (auch querfeldein) mit dem Grundwissen aus der "Karte und Kompass" - Ausbildung bei der BW und einigen eigenen Recherchen.


    Man orientiert sich hier beim Navigieren ja auch an Punkten auf der Karte bzw. Übereinstimmungen im Gelände und es kommt dabei nicht auf jeden Grad an. Gut, wenn man laaaange Strecken querfeldein läuft ohne auf markante Punkte (Gebäude, Bäche/Flüsse, Hügelketten, Wege, usw.) zu treffen mag das anders sein. Ist aber doch bei uns eher unwahrscheinlich, oder?


    Ich selber nutze hauptsächlich den DP-6, auch auf der Karte. Klar ist ein durchsichtiger Kompass da etwas einfacher, aber ich finde es geht auch prima mit dem DP-6 (und entsprechend dem DP-10). Auf 1,2 Grad oder einigen Minuten kam es bei mir bisher in DACH nicht an.


    Senftube zudreh. :face_with_rolling_eyes:


    Legend

  • Hallo,

    Zitat von Legend;129016

    Allerdings... ist das wirklich nötig in unseren Breiten? In anderen Ländern mit hoher Missweisung sicherlich, aber hier?


    dann darf Dich der Tag X aber auch nur hier erwischen. Wehe Du bist gerade am Nordkapp, in Kanada oder sonstwo. In CH, A, D braucht man eigentlich gar keinen Kompass (ausser vielleicht beim Tauchen in einem trüben Moorsee).


    Auf der Schwäbischen Alb gibt es das Dorf Rietheim. Den Rietheimern sagt man nach, sie lebten "ausserhalb Europas". Der Hintergrund ist eine Begebenheit vor vielen Jahrzehnten, als der Dorfschullehrer beim Gemeinderat vorsprach, man möge für die Schule doch bitte das Geld für den Kauf einer neuen Europa-Landkarte gewähren, die alte sei nicht mehr aktuell und völlig verschlissen. Die Bitte wurde abgelehnt, mit der Begründung: "Unsere Kinder werden eh nie in ihrem Leben nach Europa kommen."


    :)


    Grüsse


    Tom

  • Nun, es besteht doch - zumindest in meinen Augen - ein deutlicher Unterschied zwischen Navigation und Orientierung im Gelände mit Karte und Kompass.
    Für letzteres ist ein DP völlig overdressed - und für ersteres ist die Rose zu klein und die Peillinie zu kurz. Der ausreichend genaue Höhenwinkelmesser hingegen ist ein Sahnestück - und der einzige Grund (meine Meinung!) sich einen DP zuzulegen. Allerdings muss man den eben auch richtig verwenden können...

  • Zitat

    ... dann darf Dich der Tag X aber auch nur hier erwischen. Wehe Du bist gerade am Nordkapp, in Kanada oder sonstwo. In CH, A, D braucht man eigentlich gar keinen Kompass (ausser vielleicht beim Tauchen in einem trüben Moorsee).


    Da hast Du recht, aber ich bin eher selten in Kanada oder am Nordkapp. Wenn, dann werde ich mich darum kümmern. Ich finde aber dennoch, dass ein Kompass auch in unseren Breiten nützlich ist. Ob man ihn unbedingt braucht weiss ich nicht. Aber bei Wanderungen in größeren Waldgebieten auch abseits der Wege hat er mir schon geholfen. Außerdem sollte man hier üben, bevor man sich in die unbewohnten Weiten Kanadas oder anderer Länder aufmacht.



    Zitat von Papa Bär;129020

    Nun, es besteht doch - zumindest in meinen Augen - ein deutlicher Unterschied zwischen Navigation und Orientierung im Gelände mit Karte und Kompass.


    Welcher deutliche Unterschied? Ich denke das erste geht nicht ohne das andere. Vielleicht verwende ich die Begriffe aber auch falsch. Oder stehe auf der Leitung.



    Zitat

    Für letzteres ist ein DP völlig overdressed


    Das stimmt. Ich habe ihn damals sehr günstig geschossen und er gefällt mir einfach. :face_with_rolling_eyes:



    Zitat

    Allerdings muss man den eben auch richtig verwenden können...


    Hey! :crying_face:

  • Zitat von Legend;129016

    Guter Hinweis.


    Allerdings... ist das wirklich nötig in unseren Breiten? In anderen Ländern mit hoher Missweisung sicherlich, aber hier?



    Hallo Legend,


    es kommt wie immer im Leben darauf an ...



    Was willst Du machen? Du weisst ungefähr wo Du bist, und willst Dich durch Waldgelände ohne direkte Sicht ins 10 km entfernte A-Dorf durchschlagen? Dann können Dir 3° Missweisung relativ egal sein. Da ist es wirklich nicht schlimm, wenn Du beim Anblick des Kirchturms von A-Dorf 500m Ablage feststellst (soviel machen die 3° etwa aus) und dann den Rest der Strecke halt auf Sicht marschierst und vielleicht 500m länger läufst, wie bei optimaler Navigation nötig gewesen wäre.


    Du willst Deinen (nur ungefähr bekannten) Standort mittels einer Triangulationsmessung genau bestimmen? Dann musst Du Missweisung auch im Bereich weniger Grad berücksichtigen. Bin jetzt zu faul, eine Fehlerrechnung zu machen, was passiert, wenn nicht, liefere ich bei Bedarf gern nach.


    Es gibt Situationen, zum Beispiel beim Segeln in Küstengewässern mit Untiefen, wo Du wirklich genau wissen möchtest, wo Du bist. Auch im Gebirge kann genaues Wissen der eigenen Position manchmal (überlebens)wichtig sein.


    Nachtrag: Kapitän und verantwortliche Offiziere der "Costa Concordia" wussten vor einem Jahr vor der Insel Giglio offensichtlich nicht genau wo sie waren, mit den bekannten Folgen.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Bei dieser Gelegenheit und um diesen interessanten Thread wieder zu beleben möchte ich auf eine Vereinfachung bei der Navigation auf See hinweisen, die ich schon seit zig Jahren besonders bei Schwerwetter ganz gern mache, speziell bei Ausbildungstörns mit Schülern.


    Wenn ich grad einen WO genommen habe (ohne GPS, das kommt bei terrestrischer Navigation bei mir nicht in Frage), verwende ich die "Marlboro-Navigation".


    Auf den üblichen Seekarten auf Yachten im mittelmeer (ich glaub 1:25000) ist die länge x breite x tiefe einer normalen Marlboroschachtel entsprechend 5x3x1 sm


    Ein bischen Gefühl und man erspart sich die Hantiererei mit dem Zirkel


    lg wolfgang


  • Hallo Wolfgang,


    bei uns herrscht an Bord ein Reglement, das eher der Marine als der Freizeitschifffahrt entlehnt ist, Besonders bei der Navigation. Übertrieben? Zumindest hat es uns noch nicht geschadet.


    Unter Landsicht laufen terrestrische Navigation, Mitkoppeln und GPS parallel, im Normalbetrieb mindestens ein Fix alle halbe Stunde in die Seekarte eingetragen, in schwierigen Gewässern häufiger. Ohne Landsicht und in offenen Gewässern Koppelnavigation, GPS und zwei mal täglich Astro.


    Natürlich kennen wir alle unsere Tricks für Notfallnavigation und trotzdem ankommen. Die Betonung liegt auf Notfall.



    Meint


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Servus Matthias


    Icg weiss, mein Post ist missverständlich


    Ich bin immer wieder mit Schülern unterwegs, B-Schein Neulinge oder einfach unerfahrene Skipper...


    und für diese gilt, bei Landsicht absolutes GPS Verbot, Radar ist erlaubt


    Ziel ist, den Schülern die terrestrische Navi beizubringen, bevor sie ans GPS dürfen, sonst verlassens sich alle aufs GPS und wenn das mal ausfält, ist Feuer am Dach


    Ich als Skipper verwende selbstverständlich alle verfügbaren Helferleins, die ich habe


    Die Marlboroschachtel wird ja auch nur zur Entfernungskalkulation herangezogen, wenns bei Seegang schnell gehen soll
    es ist halt nicht jeder top seefest...


    Notfall kenne ich eigentlich keinen, da ich Kroatienkenner bin und zu 80% zwischen Zadar und Dubrovnik fahre
    da brauche ich nicht mal eine Karte...
    vllt mal für ne heikle Nachtansteuerung...


    lg Wolfgang


    Bei der Isobathen-navigation ist sogar das Peilen von Landmarken verboten, da gibts nur Log, Echolot und Kompass

  • Zitat von skippy;139050

    Servus Matthias
    ...


    Ich bin immer wieder mit Schülern unterwegs, B-Schein Neulinge oder einfach unerfahrene Skipper...


    und für diese gilt, bei Landsicht absolutes GPS Verbot, Radar ist erlaubt


    Hallo Wolfgang,


    das ist zur Ausbildung absolut sinnvoll und zweckmässig

    Zitat von skippy;139050

    Notfall kenne ich eigentlich keinen,...


    Selber mal erlebt. Wir segelten an einem schönen Spätsommerabend von Mallorca nach Menorca, Wind etwa 5 Bft, also schönes Segelwetter. Von Norden hielt eine fette 15m-Yacht voll auf uns zu. Ich sage zu meiner Frau, die am Ruder stand, "Fall ab, der Idiot hat uns nicht gesehen." Meine Frau fällt ab, die andere Yacht korrigiert ihren Kurs weiter auf uns zu kommt schliesslich längsseits, wirft die Segel los und der Skipper brüllt auf Spanisch rüber:" Mein GPS ist kaputt, ich habe keine Peilung, was ist das für eine Insel voraus?". Sein Grück war, dass meine Frau im Gegensatz zu mir eine ehrliche Haut ist und auch im Gegensatz zu mir Spanisch spricht. Sie sagte ihm also, dass Menorca voraus ist und gab ihm den Ansteuerkurs für den Hafen von Ciudadela. (Wer den kennt: Von Mallorca kommend auf Sicht nicht leicht zu finden.)


    Mir hätte ja die Antwort "Sardinien" auf der Zunge gelegen. So, nun mag sich mal jeder ausdenken, was passiert wäre, wenn sich diese Szene bei Nacht und Sauweter abgespielt hätte. Koppelnavigation war bei dem Skipper offensichtlich Fehlanzeige, GPS kaputt, verloren auf See.


    Zitat von skippy;139050

    Bei der Isobathen-navigation ist sogar das Peilen von Landmarken verboten, da gibts nur Log, Echolot und Kompass



    Hey, da bringst Du selbst einen alten Segler wie mich noch auf neue Ideen. Bisher noch nicht wirklich in der Praxis erprobt, Das gibt beim nächsten Törn eine Trainingseinheit


    Immer zwei Fuss Wasser unter dem Kiel


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • matthias


    Zur Isobathen-navigation:


    Tus nicht, ist echt mühsam, wenn du keine ausgesprochenen Freaks an Bord hast, ist die Hälfte der crew angefressen, weil ihnen fad ist
    Allerdings, spannend kanns schon sein, besonders unter echten Situationen wie Nebel etc...


    Edit:


    Ich hab das mal vor vielen Jahren in Kroatien erlebt, im November
    Normal gibts das dort nie, aber plötzlich war da ein Mordsnebel, GPS gabs damals noch nicht wirklich (ca 1995) und wir mitten drin im Nebel
    unseren WO wussten wir, also daher...
    War auch eine echte Herausforderung für alle, auch für mich...und das Nebeltuten ist auch ne nervige Gschicht...


    Lg Wolfgang


    ps: alle Achtung, du bist einer der ganz wenigen (von denen ich weiss), der den Trick mit der Wasserschüssel für den künstlichen Horizont kennt


    [COLOR="silver"]- - - AKTUALISIERT - - -[/COLOR]



    Zitat

    Mein GPS ist kaputt, ich habe keine Peilung, was ist das für eine Insel voraus?"

    .


    Das ist, tschuigung, kein Notfall, das ist simpel ein Trottel und kein Skipper
    Ok, für seine Crew ist der ein Notfall....


    Und in Wahrheit wäre ihm noch immer die Bäcker oder Brötchen navi geblieben, die er halt bei euch abgekürzt auch getan hat...
    Eine schande ist das..


    Ähnliches hab ich auch schon erlebt, ich erzähl das mal in nächster Zukunft


    lg wolfgang;)

  • Wie es nicht! sein sollte


    Eines schönes Tages krebsten wir östlich von Istrien mit unserer Segelyacht herum, Istrien gut in Sichtweite...


    Ein Motorbootfahrer kommt auf einige Meter Distanz längsseits und hat uns gefragt:


    Ist das schon Italien?!!!!!!


    Der hatte tatsächlich eine Strassenkarte mit, das Boot war so ca 7m lang, mit einem Innenborder, keinen Zusatzaussenborder
    Bora war auch angesagt, aber noch war perfektes Wetter


    Wir haben ihm den dringenden Rat gegeben, so schnell wie möglich die nächste Marina anzusteuern, denn:
    Der hatte seine Frau UND ein Mäderl mit so ca 5 Jahren mit dabei


    Die Richtung haben wir ihm gezeigt, was der dann tatsächlich getan hat, weiss ich nicht


    Aber ein perfektes Bsp fürs Nogo


    Lg Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    ich vermute mal:


    Seefunk war nicht eingeschaltet, falls er überhaupt ein Gerät an Bord hatte
    Einen Wetterbericht hat er nicht eingeholt
    Wahrscheinlich war noch nicht mal ein Barometer an Bord
    Notsignalmittel vielleicht auch nicht
    Schwimmwesten, Lifebelts ....


    Man trifft auf See unglaublich leichtsinnige Menschen .... ist aber in den Bergen auch nicht anders.



    Meint Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Hallo,


    hier ein, wie ich finde, ganz guter Einstieg in die Navigation mit Karte und Kompass.


    Zufällig bin ich gerade über eine Seite gestolpert, die das Thema für Anfänger ganz gut aufbereitet: http://orientierung-leichtgemacht.de/


    Und hier der direkte Link zum Handbuch "Orientierung leicht gemacht" von Frank Liebau.


    Ich verlinke das dann noch im Verzeichnis...


    Ich selber habe zwar schon diverse (Einsteiger) Werke gelesen, der Einstieg allerdings ist mir doch sehr schwer gefallen, da man mit reichlich Theorie zugetextet wird. Für eine einfache Positionsbestimmung aber ist diese ganze Theorie nicht wirklich überlebenswichtig. Die Profis mögen mir diese Aussage verzeihen.

    I feel a disturbance in the force...