["15-20 Jahre sorglos"-Depot] Vorrat - Was soll rein?

  • Zitat von Kanada;105708

    Wenn bei den Bundeswehr und Notrationen keine zusätzlichen Konservierungsmethoden angewandt werden, dann ist dieser ganze Wirbel um die Epas und Co doch total sinnlos und man gibt nur unnötig Geld aus!? (was bisher eh meinem Gefühl entsprochen hat)


    Hinweis: Notrationen sind länger haltbar. Guckt dir das zivile BP5 an. Das sind komprimiert Nährriegel mit hohen Nährstoff und Energiegehalt. Geschmacklich nicht die Wucht, aber auch nach Mangelernährung bekömmlich, lange haltbar und kompakt. Bei der BW waren die Notrationen früher in roten Schachteln verschweißt und in Überlebenssets u.a. von Piloten vorhanden. Gegessen werden die aber nur im Notfall.
    Also nicht mit den EPa verwechseln, die im Feld regulär gegessen werden, wenn keine dezidierte Feldküche vorhanden ist.
    Meistens werden aber halt Notration und Marschverpflegung miteinander verwechselt oder gleichgesetzt.


    Natürlich wirkt so ein kleines Päckchen mit Riegeln, die den Energieerhalt für einen Tag haben, viel militärischer. Einfach weil es effektiver erscheint und besser verpackt (haltbar wie ein Verbandpäcken) ist gegenüber einen Pappkarton mit Dosenbrot und Hackbällchen. Ein EPa wiegt ca. 1,5kg wenn ich mich recht entsinne, eine Packung BP-5 500g
    Inbegriff der abgepackten Rationen sind die US amerikanischen C-Ration und MREs. Hier werden die Bestandteile einer Mahlzeit auf Hosentaschengröße zusammengestellt und in Konservendosen (frühere C-Rations) bzw. Plastikbeutel verpackt.
    Und weil ja alles vom US Militär besonders hipp und ja soooooo viel besser ist als der Schrott der Bundeswehr, sind die Preise für MREs meist exorbitant hoch (wenn man sich das Preis/Leistungsverhältnis und den Bieterkrieg bei eb*** ansieht).
    Aber auch die Bundeswehr EPas erfreuen sich aus einem einfachen Grund so großer Beliebtheit im zivilen Bereich: "Wenn es das Militär einsetzt, muss es ja effektiv und von guter Qualität sein.
    Schließlich kauft der Staat von unseren Steuergeldern nur das teuerste und beste".



    Weiterer etymologischer Erklärungsansatz für den Mytos Militärration:


    - Der Kalte Krieg hat den Begriff des Atombunkers geprägt. Die Regierungen und Militärs haben sich unter die Erde zurückgezogen, um den ultimativen Nuklearkrieg unbeschadet überstehen zu können. Aus den kund getanen Horrorvorstellungen über Nuklear Winter und bis in alle Ewigkeit verseuchte Erdoberfläche, muss der Volksmund schlussfolgern, dass für die jahr(zehnt)elange Versorgung der Bunkerbesatzung besonders haltbare Konserven notwendig seien.
    Realität ist aber, die meisten Luftschutzanlagen für eine Verweildauer von höchstens 30 Tagen vorgesehen waren.


    - Fakt aus dem Kalten Krieg ist aber tatsächlich, dass die militärischen Anforderungen zu dieser Zeit eine hohe Lagerzeit der Verpflegungsrationen vorsah. Aus dem pragmatischen Grund, dass mit den Russen vor der Tür, jeder Zeit ein Kriegszustand beginnen konnte und vollständig die allgemeine Wehrpflicht galt.
    Das hat natürlich einen sehr hohen Lagerbestand zur Folge, der die mögliche Kriegsdauer und die Truppenstärke abdecken musste. So hoch, dass dieser nicht kostengünstig in ein- oder zweijahresfrist durchrotiert werden konnte und eine höheres MDH erforderlich machte.
    Nach Wegfall von ständiger Bedrohung und damit der einhergehenden Ausdünnung der Armee, wurde der ständig Depotvorrat verringert. Da man nicht mehr vorhatte in Mitteleuropa den totalen Kampf der Systeme zur führen, sondern begann Y-Fernreisen auf dem Hippietrail an den Hindukusch anzubieten, kann der notwendige Vorrat nun in kurzer Zeit in der Heimat nachproduziert werden und durch die Truppen im Ausland schnell durchrotiert werden. Welch eine Ironie.

  • Ja, BP5 ist ne andere Baustelle. Wer das mal über 3 Tage gegessen hat wird diese Erfahrung vermutlich nie vergessen. :lachen:


    Unbedingt ausprobieren bevor man sich in Unkosten stürtzt.

  • Zufälligerweise gibt es heute einen Artikel auf WON über die zivile Krisenvorsorge. Ist ganz interessant zu lesen. Trifft jetzt nicht zu 100 % das Thema aber ich wollte dafür keinen neuen Thread eröffnen (optional aktuelle Nachrichten). Er passt aber andererseits auch ganz gut hier rein, weil man diese Erkenntnisse (meiner Meinung nach eher im pessimistischen Sinne, Stichwort:10 KG pro Nase) durchaus mit in sein Vorsorgemanagement einbeziehen kann.


    Zitat

    800.000 Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland für den Notfall gelagert – Weizen, Hafer und Kondensmilch etwa. Die Idee stammt aus der Zeit des Kalten Krieges. Doch ist sie noch zeitgemäß?


    Weiterlesen


    Auch sieht man hier ein professionelles Lager mal von innen. Ich finde wie viele andere auch. Es könnte kaum zeitgemäßer sein zu bunkern. Interessant ist auch die Haltung der Regierung bei diesem Posten in Zukunft einzusparen. Man verschenkt lieber Millionen, ach was Milliarden an Banken und andere gute Freunde, anstatt 20 Cent Versicherungsgebühr/pro Jahr/& Bürger für seine eigenen Leute aufzubringen :verärgert: Was für ein Skandal, als ob 10 KG pro Nase bei 20 Cent pro Bürger/Jahr Wunder was wär, na ja von uns hat wohl keiner was anderes erwartet sonst wären wir wohl kaum hier...


    Gruß
    Vincent


    P.S. Nachtrag aus einem Leserkommentar: Goldreserven auflösen, Vorräte auflösen, Bundeswehr verkleinern, ESM einrichten. Klingt nach einem super Plan...


    Weiterer Leser-Kommentar: Im Herbst 2011 hat ein Mitarbeiter der Schweizer Großbank UBS für die Zukunft 3 Sorten Metalle empfohlen: Edelmetall, Konservendosen und kleinkalibrige Waffen. Völlig abwegig ist das - leider - nicht. :staunen:

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Vincent: Da hätte es sich sicher gelohnt mal einen neuen Thread für aufzumachen, das Thema ist immer gut für eine spannende Diskussion.


    Eventuell kann die Moderation das mal abknipsen und auslagern? :)


    Was deine Ansicht zum Abbau der Vorräte angeht, ich stimme zu. Die Bundesreserve Getreide hat in den 90ern ja schon mal eine Hungerkatastrophe in Europa verhindert. Zwar im Kosovo und nicht bei uns, aber hätte auch umgekehrt sein können.


    Das die FDP immer reflexhaft fordert alles zu verkaufen ist ja klar, von denen erwartet man nichts besseres. Aber das selbst die Konservativen teilweise sagen wir ,,können uns das nicht leisten'' ist doch schon ein starkes Stück.


    Es gibt aber auch Kräfte die das System umbauen wollen, das muss nicht unbedingt schlecht sein. Z.B. lagert der Bund keine Konservenmilch sondern bezahlt die Milchhersteller das zu tun. Macht ja auch Sinn, die können das optimal durch rotieren.


    Bei Weizen/Reis und Erbsen sehe ich, wegen der langen Lagerfähigkeit und des einfachen Verkaufs, aber das Problem nicht. In der Regel wird der Weizen gekauft, gelagert und 10 Jahre später als Brot- oder Futterweizen, je nach Qualität, wieder verkauft.


    "Soll auf Fertignahrung umgestellt werden? Das wäre teurer, schließlich ist die Haltbarkeit geringer und jedes Jahr müsste "gewälzt" werden.". Ach nein, wirklich? Wer kommt auf solche Ideen? Gibt es da etwa Lobby-Druck von Nestle, Buss und Co?


    "Die Schweiz etwa hat einen anderen Weg gewählt: Mit bestimmten Handelspartnern hat das Land Verträge abgeschlossen, die im Notfall eine bestimmte Summe an Lebensmitteln zur Verfügung stellen." Das haben die Kommunen hier mit Streusalz gemacht. Dafür hat man dann das lokale Salzlager mit 160000 Tonnen verkauft. Als das Salz dann tatsächlich gebraucht wurde (so 20 000 Tonnen für Duisburg) war keins da. Also das war nicht mal eben so eine Straße die nicht befahrbar war, Duisburg und angrenzende Kommunen waren praktisch für zu.


    Bezahlte Rotation wie bei den Milchkonserven, das kann funktionieren wenn man den Lagerbestand beim Hersteller ständig überprüft. Aber hoffen das der freie Markt von sich lagert und liefern kann wenn es eine Krise gibt? Oh je!

  • Zitat von tecneeq;105740

    Vincent: Da hätte es sich sicher gelohnt mal einen neuen Thread für aufzumachen, das Thema ist immer gut für eine spannende Diskussion. Eventuell kann die Moderation das mal abknipsen und auslagern? :)


    Nicht nötig, mir war beim posten schon klar dass andere hier wahrscheinlich auch gerade das gleiche tun. Und so ist es auch, bin aber schneller gewesen :face_with_rolling_eyes: . Wer das Thema ausdiskutieren möchte kann das bis auf weiteres HIER oder HIER tun. Wie gesagt, hier passt der Bericht an sich aufgrund der oben aufgeführten Gründe aber auch gut rein. Nur noch soviel: Bin aber wie gesagt auch der Meinung dass es ein Skandal ist diesen Posten vor dem Hintergrund anderer wesentlich höherer & fragwürdigerer Ausgaben kürzen zu wollen. Das Gegenteil, die Erweiterung solcher Massnahmen, wäre mit Sicherheit angebrachter. Na ja, wer sich auf die Politikdarsteller in Berlin und Brüssel verlässt, ist eben verlassen. War eh noch nie meine Philosophie, ich bevorzuge diesbezüglich lieber solche Prepper Mantras wie: "Hope the best, prepare for the worst" oder "Its better to have it and not to need it, than to need it and not to have it" Ist zwar ein bisschen abgedroschen, bewahrt aber vor Enttäuschungen und macht im C-Fall, welcher bisher immer mit gewisser Regelmäßigkeit eingetreten ist, sicher satt.


    Gruß
    Vincent

    Kein Plan überlebt die erste Feindberührung. (Helmuth von Moltke)

  • Momentan überdenke ich gerade meine gesamte Preparation und grabe deshalb in älteren Threads herum. Sollte sich jemand an der teilweisen "Wiederbelebung" stören, bitte ich gleich im Vorhinein um Entschuldigung.


    Ich habe mir mittlerweile ein halbwegs gutes Lager aufgebaut und Vorräte angesammelt. Leider geschah dies in den letzten Jahren mehr oder weniger ohne größere Koordination sondern eher nach dem "beim Einkauf kommt immer ein bisserl was Extra mit und wird dann ins Regal gestellt." Ich möchte da jetzt, nachdem sich meine Wohnsituation um einiges geändert hat, endlich etwas mehr Ordnung hineinbringen und auch einen kleinen Teil meiner Vorsorge auf "Einmal kaufen und erst wieder im Bedarfsdall drann erinnern" aufbauen - zumindest 2 Monate für 2 Personen. Habe mich hier in den letzten Tagen online etwas eingelesen und bin im Endeffekt auf 2 Firmen gestossen, die meines Erachtens, gute Lösungen anbieten, die man auch schnell mal in ein Auto einladen und damit abhauen kann:


    Mountain House mit den größeren Vorratsdosen zu je 9 Mahlzeiten


    WiseFood, die Sets (versiegelt in einem Kunststoffkübel) anbieten, welche auf eine Woche, ein Monat,... zugeschnitten sind, und deshalb gut stapelbar wären.


    Von MountainHouse gibt es auch in der EU diverse Bezugsquellen und man kann das Essen auch in kleineren Beuteln (Outdoorversionen) zum "Probieren" bestellen. Für mein Lager wäre mir die Lösung von Wisefood denke ich lieber, ich finde aber keinen einzigen Händler in der EU, der dieses Zeug verkauft. Und die Versandkosten aus den USA rechnen sich leider nichtmal ansatzweise.


    Ich wollte prinzipiell mal anfragen, ob jemand mit diesen 2 Firmen bereits Erfahrungen gemacht hat und wenn ja welche, bzw. ob jemand Bezugsquellen für Wisefood kennt.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Ich habe mich seit meinem letzten Posting umgeschaut und habe mir direkt aus Übersee ein Set von WiseFood bestellt, dass für einen Erwachsenen ein Monat lang dehydriertes Essen auf engstem Raum bereithält und das auch noch mit einem Mindeshaltbarkeitsdatum von 25 Jahren. Leider wird das zum jetzigen Zeitpunkt auf Grund der Überirdischen Versandkosten und des Zollabgabenaufschlages eine vorerst einmalige Aktion bleiben. Dennoch ist das für mich eine gangbare "Kaufen - Ins Regal stellen - vergessen und erst wieder im Bedarfsfall hervorkramen" Option. Bei einer europäischen Vertretung würde ich sicher einige Euros lassen.


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  • Das WiseFood hört sich wirklich interessant an. Nach den Videos welche man online findet über dieses Thema, wird teilweise kritisiert, dass die Pasta nicht gut Vakumiert ist, aber das sollte das geringste Problem sein.
    Wenn es ein Gutes Produkt ist, aber keinen lieferanten in EU, lohnt es sich evt. eine Sammelbestellung zu machen?
    Wirst du es versuchen oder lagern?

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Ein kurzes googlen ergab einige Treffer in Großbritannien ( amazon.uk). Da fällt kein Zoll an.



    Zu Versandkosten konnte ich nichts finden.

  • Danke für den Tipp. Wenn ich es recht gesehen habe, gibt es in keine Versandkosten, hätte es für CHF 262.49 in die Schweiz bekommen. Nur die Adresse amazon.co.uk

    Mein Motto: KISS (Keep it simple and stupid)

  • Zitat von sokaris;141397

    ein Set von WiseFood bestellt, dass für einen Erwachsenen ein Monat lang dehydriertes Essen auf engstem Raum bereithält


    Das ist maßlos übertrieben. Laut deren Homepage ist das in Tüten zu 4 Portionen verpackt. Eine Portion enthält 100-270 kcal, es sind 2 Portionen pro Tag
    vorgesehen. Gesamtgehalt pro Eimer ist nicht angeben, da wäre das wohl zu schnell aufgefallen.
    Das reicht bei weiten nicht für den Grundumsatzt eines Erwachsen.

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    Hier die einzelnen Nutrition Facts von der Verpackung. Stimmt - von den Kalorien her wird man bei Weitem nicht an den Tagesbedarf herankommen. Die einzelnen Mahlzeiten haben pro angedachter Portion zwischen 200 und 300 kCal. Davon wird man nicht satt werden, es ist jedoch mal ein Anfang und bedeutet 2 warme Mahlzeiten am Tag, die ich mir halt mit Beiwerk noch strecken muss. Mir persönlich ist es jedenfalls für eine größere Vorratshaltung zu teuer (auch aus UK sind die Versandkosten leider überirdisch - fast gleich wie die aus den USA) - da kauf ich mir lieber (wenns schon dehydriert sein soll) Pasta Snacks und fahre gleich gut - wenn auch mit einem angegebenen Haltbarkeitsdatum von "nur" 1-3 Jahren - wobei das sicher auch nur eine "Empfehlung ist".


    P.S.: Sorry für die Qualität der Bilder - es ging nicht schlechter :grinning_squinting_face: