Was tun bei EMP und totalem Stomausfall?

  • Hallo alle zusammen und ein gutes neues Jahr 2012!


    Vor kurzem laß ich, über einen Link hier im Forum, den Roman "" von Eva Marbach. Das Szenario ist wirklich beklemmend und vollkommen nachvollziehbar. In der Geschichte wird die Möglichkeit von "Internet nach dem Tag danach" beschrieben. Von Funk habe ich keine Ahnung darum bin sehr an Infos über dieses Thema interessiert. Weis im Forum Jemand darüber Bescheid?


    Schöne Grüße aus dem Karpatenland vom Karpatenwolfes

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Hallo,


    welche Infos suchst Du genau? Wenn Du ein Szenario annimmst, in dem alle modernen Elektro(nik)-Geräte hinüber sind, brauchst Du Dir für die nächsten 5-10 Jahre keine Gedanken über irgendwelche modernen Kommunikations- und Informationsnetze in heutiger Form machen. Dann heisst es erst mal zurück zu einem Lebensrhythmus, der dem der Alpenbewohner vor hundert Jahren entspricht: arbeiten im Freien nur bei Tageslicht, frieren und hungern im Winter. Und eine massive Dezimierung der Bevölkerung hinnehmen.


    Wenn man davon ausgeht, dass das wesentliche (elektrotechnische) Wissen durch das Szenario nicht verlorengeht, dann könnte man mit primitiven Funksendern und Detektor-Empfängern klassische Funkentelegrafie betreiben. Marconi schaffte 1901 damit die Funkverbindung über den Atlantik. Das Material (Kupferdraht, Eisenpulver, Alufolie, Holz, Glas, Detektorkristalle) für den Bau solcher Funktechnik dürfte jeden EMP überstehen. Den für die Sender&Empfänger benötigten Strom muss man sich halt irgendwie erzeugen, indem man mechanische Energie (Wasserrad, Windmühle, Dampfmaschine etc. pp.) über einen Generator in elektrische Energie wandelt. Ja, man kann nach einem EMP durchgebrannte Wicklungen o.ä. reparieren, notfalls indem man das alte Wicklungspaket runterschneidet und den Generator neu wickelt.


    Im übrigen sollte man das Thema EMP nicht überbewerten. Es müssen schon sehr viele Faktoren zusammenkommen, damit "alle" Elektrik/Elektronik kaputtgeht.


    Die Energie im EMP eines Nuklearsprengkörpers ist ja nicht unendlich gross, das Gammastrahlungs-Feld, was den EMP auslöst, breitet sich kugelförmig um den Detonationsort aus. Bei einer Bombenzündung in der oberen Erdatmosphäre ist die Reichweite relativ gross, vor allem, weil das Erdmagnetfeld und die Ionosphäre "helfen", aus dem Gamma-Blitz ein EM-Feld zu machen und auf die Erdoberfläche reflektieren. Dazu müssen die Winkel zwischen Gammastrahlungsquelle, Feldlinien des Erdmagnetfelds und "mit EMP zu bestrahlender" Aufenthaltsort am Boden im richtigen Verhältnis sein. Die Detonation muss in möglichst grosser Höhe erfolgen, darf aber nicht ausserhalb des Erdmagnetfelds stattfinden, sonst schirmt der Van-Allen-Gürtel die Strahlung einfach ab. Ist also nicht ganz einfach.


    Bei einer erdnahem Detonation ist die EM-Wirkung deutlich schwächer, weil es den Compton-Effekt nicht gibt und zusätzlich durch die Topografie der Erdoberfläche sehr stark lokal beschränkt. So kamen die Flugzeuge, die 1945 die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki abwarfen ungeschoren davon, weil die EMP-Wirkung der bodennahen Detonationen auf einen 10km-Radius beschränkt war. Bei einem atmosphärischen Atombombentest mit zwei Bomben, 1962 wurden bei dem 300km entfernt fliegenden Aufklärungsflugzeug EMP-bedingte Störungen festgestellt, das Flugzeug, eine KC-135 konnte aber ganz normal landen.


    Im englischen Wikipedia-Artikel wird auch ganz gut mit einigen (N)EMP-Mythen aufgeräumt: LINK. So wird z.B dargestellt, dass man Infrastruktur und Geräte durchaus vor den EMP-Auswirkungen schützen kann, bzw. oftmals auch das bereithalten der passenden Ersatzteile sinnvoll ist, da man weiss, was bei einer ungeschützten Anlage am ehesten ausfallen wird und diese Teile dann im Bedarfsfall schnell ersetzt werden können. Im militärischen Bereich gilt die Technik als hinreichend geschützt bzw. schnell wieder einsatzfähig gemacht. Allerdings ist der zivile Sektor wohl weitgehend ungeschützt.
    -> Als S&Pler könnte man nun den Umkehrschluss ziehen, dass es Sinn machen könnte, sich als Zivilist mit militärischem EMP-gesichertem Equipment (Funkgeräte, Fahrzeugelektrik/-elektronik, gehärtete Rechner) auszustatten, wenn man da Bedarf sieht. Entsprechende Geräte gibt es im Army Elektronik Surplus Handel ja genügend. Z.B. PC-Systeme, Server...


    Ach ja, zum Thema "Was tun bei totalem Stromausfall"?
    Die Ausfallursache(n) beseitigen und die Netze nach und nach wieder hochfahren. Auch die Elektronik/Elektrik in Windrädern oder Heizkraftwerken lässt sich wieder instandsetzen. Ein örtlich beschränktes Teilnetz kann man so sehr schnell wieder versorgen. Man braucht halt "Bodenpersonal" vor Ort und muss an die Umschaltstationen bzw. Schadensstellen auch hinkommen (das kann bei Naturkatastrophen natürlich erschwert sein).


    Grüsse


    Tom

  • Zitat von karpatenwolfes;89151

    Hallo alle zusammen und ein gutes neues Jahr 2012!


    Vor kurzem laß ich, über einen Link hier im Forum, den Roman "EMP" von Eva Marbach. Das Szenario ist wirklich beklemmend und vollkommen nachvollziehbar. In der Geschichte wird die Möglichkeit von "Internet nach dem Tag danach" beschrieben. Von Funk habe ich keine Ahnung darum bin sehr an Infos über dieses Thema interessiert. Weis im Forum Jemand darüber Bescheid?


    Schöne Grüße aus dem Karpatenland vom Karpatenwolfes


    Hallo Karpatenwolf,


    ich verweise hier zunächst mal auf den guten und ausführlichen Artikel von tomduly. Zum Thema EMP-Schutz findest Du zudem hier im Forum eine Reihe ausführlicher Beiträge, wie es unaufwendig funktioniert. Viele der von Eva Marbach beschriebenen Vorschläge funktionieren nämlich garantiert nicht und sind dazu noch sündteuer, z.B. Kisten aus Mu-Metall.


    in Sachen Notfunk würde ich da "ein wenig unambititionierter", dafür aber sehr viel robuster und unaufwendiger als Eva Marbach vorgehen. Simples Amateurfunkequipment für Sprach- und (langsame) Datenübermittlung und die Stromversorgungstechnik dazu ist preiswert und lässt sich unaufwendig EMP-fest lagern.


    In dem von Eva Marbach beschriebenen Szenario wäre es nun wirklich nicht meine Top-Priorität, einen Funkserver aufzubauen - zumal der, abgesehen von der Energiefrage für die Rechnertechnik, nicht allzu blöde Plünderer wie ein Leuchtturm anziehen würde - simple "Fuchsjagd"


    Man nimmt eher Standardequipment und telefoniert oder telegrafiert sich als Netz zusammen. Dazu gehört Wissen über Betriebstechnik, Notfrequenzen und so ein paar Kleinigkeiten wie die Kenntnis der Zeiten für Funkstille, wo alle Stationen auf neue Sender lauschen und in der eine neue und möglicherweise energieknappe Station sicher weiss, dass in dieser Zeit alle zuhören und sie nicht sinnlos Batterien verschwendet.


    Wo man sowas lernt? Amateurfunkausbildung (meiner bescheidenen Meinung nach erste Wahl) oder Seefunkzeugnis.


    Zum Thema Funk ist im Forum Udo (DL 8 WP) der technische Leuchtturm, meine Wenigkeit ist auch nicht ganz ahnungslos.


    Ansonsten halte ich, wie tomduly, EMP im Moment nicht für ein relevantes Bedrohungsszenario. Das war es im kalten Krieg mal.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Das Problem mit der eingelagerten Notausrüstung ist, den richtigen Zeitpunkt zum Auspacken zu finden. Wer sagt denn, dass nach dem 1. EMP kein zweiter folgt?

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Alle Grundbedürfnisse des Menschen können ohne Elektrizität gedeckt werden. Beim Bushcraft Training lerne ich, was ich benötige um Wärme, Nahrung, Wasser und Schlaf zu bekommen. Solange die Konsumgesellschaft ob dem Verlust ihrer iPhones nicht zu brandschatzenden Irren mutiert, kann man sich in einem Plattenbau dank Überlieferungen aus dem Mittelalter immer noch komfortabel bewirtschaften.


    Falls eine Gruppe ohne Kommunikation in so einem Fall nicht auskommt, sollte lange im Voraus ein Sammelpunkt bestimmt werden, der z.b. nach 24 Stunden andauernder Krise von allen "Teilnehmern" aufgesucht werden kann. Solche Eventualitäten und die Reaktion darauf bereits im Vorfeld mit der Interessengemeinschaft besprechen lohnt sich daher bestimmt.



    Stets gutes Gelingen


    Stefan

  • Zitat von Stefan;89329

    Alle Grundbedürfnisse des Menschen können ohne Elektrizität gedeckt werden. Beim Bushcraft Training lerne ich, was ich benötige um Wärme, Nahrung, Wasser und Schlaf zu bekommen. Solange die Konsumgesellschaft ob dem Verlust ihrer iPhones nicht zu brandschatzenden Irren mutiert, kann man sich in einem Plattenbau dank Überlieferungen aus dem Mittelalter immer noch komfortabel bewirtschaften.


    Hallo Stefan,


    ich kann Dir grundsätzlich nur Recht geben, weil Du alle unsere Vorväter bis teilweise ins frühe 20. Jahrhundert hinein als Zeugen für Deine These zitieren kannst.


    Warum ich auf Kommunikation, insbesondere Notfunk einen gesteigerten Wert lege?


    Ich bin Ingenieur, Funkamateur, ausgebildeter Seefunker, also dreifach vorbelastet und nicht notwendig objektiv :)


    Mir spukt ein Fall wie der Tsunami in Japan im Kopf herum. Katastrophen passieren nicht, wenn die Familie zu Hause beisammen ist und ihre Vorräte in Griffweite hat. Katastrophen passieren, wenn Du bei Firma Müller und Söhne in A-Stadt bei der Arbeit bist, Deine Frau gerade auf Dienstreise mit dem Auto unterwegs ist, Deine Tochter im Kindergarten in Eurem Wohnort und Dein Sohn auf der Schule in C-Stadt ist. Kommunikationsverbindungen existieren nicht mehr, Strassen sind unpassierbar, das ganze Gebiet eine Trümmerwüste. Deshalb gehört zu unserer persönlichen Notfallausrüstung je ein High End Handfunkgerät, das (berechtigten) Gegenfunkstellen sogar ohne Zutun des eventuell bewusstlosen Benutzers seine GPS-Position mitteilt.


    Wenn die eigene Familie in Sicherheit ist, könnte ich mich mit meinem Equipment zum Beispiel einer Notunterkunft/Auffanglager zur Verfügung stellen, mit anderen Notunterkünften, die eventuell auch über Funk verfügen, in Verbindung treten und Flüchtlingslisten abgleichen. Da gäbe es sicher viele dankbare Gesichter, wenn ich sagen kann "Deine Frau, Dein Mann, Dein Kind lebt und ist im Auffanglager XYZ in Sicherheit.)


    Funk erweitert den Horizont. Ich kann mich mit anderen über verfügbare Nahrungs- und Materialquellen austauschen, vielleicht sitzen die einen auf einem EH-Depot des Roten Kreuzes, die anderen auf einer Feldküche des THW. Ich kann Informationen über die Gefahrenlage erhalten und anderen die Situation in meinem Bereich mitteilen. Meine Wahrnehmung ist nicht mehr auf Sichtweite begrenzt, ich bekomme ein grossräumiges Bild. Welches Gebiet ist betroffen, wo gibt es gefahren, z.B. Seuchen, Kontaminationen oder Plüderungen, welche Gebiete sind sicher.


    Und vor allem: Wo finden sich Gleichgesinnte?

    Zitat von Stefan;89329


    Falls eine Gruppe ohne Kommunikation in so einem Fall nicht auskommt, sollte lange im Voraus ein Sammelpunkt bestimmt werden, der z.b. nach 24 Stunden andauernder Krise von allen "Teilnehmern" aufgesucht werden kann


    Das ist eine weise alte Trapperregel, die meine Frau und ich selbst im "Stuttgarter Grossstadtdschungel" beim Shopping berücksichtigen. Es wird grundsätzlich ein Treffpunkt (Ort und Zeit) verabredet, denn wenn mein Mobiltelefonakku mal nicht leer ist, ist es garantiert ihrer. :)



    Viele Grüsse


    Matthias


    P.S. Zum Mobiltelefonakku: Da hat inzwischen jeder von uns ein nettes kleines Notladegerät im Rucksack, das es letztes Jahr mal für günstige 5€ bei Conrad gab. Klein und handlich, funktioniert mit einer AA-Batterie, die es in sagenhaften 15 Minuten von 100 auf null leersaugt, dann aber den Akku bei etwa 50% hat.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Bei der Katastrophenhilfe der Armee war ich als Übermittlungssoldat tätig und wir haben uns bei all den Übungen immer eben jenes Szenario ausgemalt, dass die Telefonsysteme infolge einer Katastrophe unbrauchbar werden. Dabei konnten wir mittels Relaisstationen ein wirklich erstaunlich grosses Gebiet abdecken. Wir verwendeten das gesicherte Funkgerät SE235, dass man sowohl in speziellen Fahrzeugen einbauen, als auch mit einem Tragegestell am Rücken mobil einsetzen konnte (Jedoch ohne den praktischen Leistungsverstärker in den Fahrzeugen). Dazu hatten wir noch aufstellbare Antennen, welche die Reichweite noch deutlich verbesserten. Das SE240 bediente sich einem ausgeklügelten Antennensystem, welches ein Signal in einem 45Grad Winkel zur "Ionosphäre" abgibt und so auch ohne Relais enorme Distanzen bewältigen kann. Aufgrund der hohen Belastung durch Funkwellen mussten jedoch die Dächer der Fahrzeuge verstärkt werden und die Abstrahlantenne war ein heikles Ding, weswegen mir das 235er immer am besten gefallen hat. Natürlich waren diese Geräte für den verschlüsselten Betrieb und es war ein aufwendiger Netzplan notwendig. Es hat jedoch Spass gemacht :)



    Was bei einem Erdbeben, Erdrutsch, Lawinenunglück, kriegerischen Ereignis oder grosser Naturkatastrophen zuverlässig verwendbar ist, könnte bei einem starken EMP jedoch eine Schwachstelle im Plan sein, es sei denn, es gelingt, die Geräte gegen einen solchen EMP im Vorfeld zu schützen.



    Ich habe das Glück, dass Frau, Kind und ich selbst in einem relativ nahen Umfeld arbeiten (und den Kindergarten besuchen). Lustigerweise arbeite ich bei Conrad (wo es die Notladegeräte gibt) und bei einem EMP wären unsere Artikel vermutlich kaum noch wirklich zu verkaufen oder zu benutzen. Zu Fuss hätte ich bei Marschtempo ca 50 Minuten von der Arbeit bis nach Hause. Der Kindergarten befindet sich ca 3 Minuten von zu Hause und meine Frau hätte etwa 15 Minuten. Mit dem geklauten Fahrrad könnte ich wohl auch etwas schneller eintreffen (Falls KFZ und ÖV nicht mehr zu gebrauchen sind).


    Aus diesem Grund solltet ihr u.a. immer euer Fahrrad abschliessen :winking_face:

  • Zitat von Stefan;89356

    Lustigerweise arbeite ich bei Conrad (wo es die Notladegeräte gibt) und bei einem EMP wären unsere Artikel vermutlich kaum noch wirklich zu verkaufen oder zu benutzen.


    Hallo Stefan,


    danke für Deinen interessanten Beitrag zum Thema militärisches Notfunknetz.


    Zu dem EMP-Szenario: Da würde ich tatsächlich vermuten, dass ihr dann in der Filiale sehr viel Edelschrott in den Regalen stehen hättet, ich bin mir allerdings auch ziemlich sicher, dass 60-70% der Waren an der Bauteiletheke überleben würden. Alle passiven Bauteile, praktisch alle Einzelhalbleiter, ICs mit nicht allzu kleinen Strukturbreiten, da all diese Teile nicht an "Antennenstrukturen" wie Leiterplatten angeschlossen sind. (Ein µC mit 90 nm Strukturbreite ist natürlich auch unverarbeitet futsch)


    Für einfache Selbstbausender und Empfänger würde ich da durchaus genug Material finden, wenn ich nicht schon hobbymässig sein langem "Bauelementepreparedness" getrieben hätte. Auch ein paar 2C39 und ähnliche schöne Dinge aus der ziemlich EMP-festen Röhrenwelt liegen im Regal. :help:



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Das sind für mich erfreulich viele neue Aspekte. da ich auf dem (technischen) Gebiet der Telekommunikation ein totaler Laie bin, dachte ich natürlich nicht an die Möglichkeit des Amateurfunks. Es ist ja nicht so, dass ich jetzt Amateurfunker werden will. Weil ich in Rumänien lebe aber Familie in Deutschland habe, machte der EMP-Roman mir Herzklopfen. Ich werde mich also jetzt mit Ausrüstung versorgen, ebenso meine Familie in Deutschland. Das Material testen und lernen, EMP-sicher einlagern und hoffen es NIE benutzen zu müßen.
    Vielen Dank an alle und Grüße ans SundP-Forum

    [SIZE=1]Prepper sind keine Aussenseiter, wir werden sehen wer draussen steht.[/SIZE]

  • Mhmmm mal ganz naiv gefragt... ist eigentlich ein modernes Gebäude mit reichlich Stahl und ner guten Erdung nicht relativ gut gegen EMP geschützt? Oder ist da der Wunsch Vater des Gedanken?


    So long,
    Sam

  • Bei uns hat eine "Danish Butter Cookies" Dose gereicht, um keinen Empfang mehr zu haben. Zur Sicherheit das ganze noch in Alufolie gewickelt und gut ist.
    Es sah zwar immer etwas blöd aus, eine Keksdose im Schlafzimmer herum stehen zu haben - aber der Zweck heiligt die Mittel.


    Bevor jemand fragt: Nein, es hat kein Besucher gefragt, was das soll. Das Schlafzimmer ist Rückzugsort für die schüchterne Katze und daher hat dadrin keiner ausser uns, dem "Pfotenvolk" etwas da drin zu suchen.

  • Hallo,
    wie sieht es eigentlich in einer Tiefgarage aus?
    Ich kenne eine, die geht bis Ebene -4 und liegt schon im Grundwasserbereich.
    Mit Radio oder Telefon ist dort nicht und SMS kommen nur mit Glück durch.
    Währe ein Fahrzeug und andere Technik dort nicht am Sichersten aufgehoben?


    Gruß Kraut

  • In hinblick auf EMP sicherlich wesentlich besser auls oberirdisch.
    Ich würde mir allerdings dann doch Gedanken wegen Überflutung machen. Nicht immer ist man beim großen Platzregen zuhause ...

  • Zitat von Lupus;89792

    "...genügt es nicht in Alu-Folie einzuwickeln. Es muss schon Stahlblech sein. Derzeit bin ich auf der Suche nach einer entsprechenden Kiste oder muss mir eben selber eine Herstellen."


    Ich habe (die für mich) wichtigsten Utensilien nach dem Matroschka-Prinzip in mehrere Behältnisse gepackt.


    Zuerst habe ich diese einzeln in Alufolie eingewickelt. Dann (fast) alle zusammen in einer wasserdichten und schwimmfähigen Otterbox verstaut (damit nach einem anzunehmenden EMP Strike alles griffbereit im BOB verstaut werden kann). als nächstes kam die Otterbox in eine BW Munikiste aus Stahlblech. In dieser Munikiste findet auch alles Platz was aufgrund der Größe nicht in die Otterbox passt: wie z.B. ein faltbares Solarpanel und einen Steripen zur Wasseraufbereitung (selbstredend ist jedes Teil ebenfalls für sich in dicker und reißfester Alufolie verpackt). Diese Kiste kommt dann in eine nächst größere Munikiste. Und diese dann wieder in eine ausgediente Mikrowelle (Faradayscher Käfig). Die Mikrowelle steht als Abschluss im gut zugänglichen Keller.


    Einige Kollegen in englischsprachigen Foren haben zur abschließenden Krönung dann noch im Keller ein Loch ausgehoben und ihre Mikrowelle darin verbuddelt, aber man muss es ja nicht auf die Spitze treiben. :unschuldig: :grosses Lachen:


    Übertrieben? Keine Ahnung, ich finde lieber ein bisschen mehr Aufwand als später in die Röhre gucken. Vieles, wie ein EMP, scheint undenkbar bis es dann eintrifft (wie auch der Tsunami 2004 oder Fukushima).


    Was die Keksdose angeht: Wenn diese Lösung das Funksignal des Handys mindert heisst dies im Umkehrschluss nicht das ein EMP (der ja um ein vielfaches höher ausfällt als das Sendesignal des Handys) nicht durch die Dose dringen kann.


    Das einzige was ich noch überlege ist die Dichtungsgummis aus den Deckeln der Munikisten zu kratzen. Nach meinem Wissensstand machen die Kisten sonst keinen Sinn, da der Metalldeckel mit Dichtungsgummi nicht auf der Metallkante der Kiste aufliegt und so der EMP in die Kiste eindringen kann. Ist das richtig?


    Wenn Ihr Euch fragt warum auch ein Solarpanel geschützt werden sollte ist die Antwort ganz einfach. Zwischen dem Verbindungsstecker und dem Panel befindet ich meist ein kleines Kästchen (Junction Box) mit empfindlichen Bauteilen (Bypass Diode) ohne die das Panel nicht mehr funktioniert.


    Bei gedanklichen (technischen) Irrläufern bitte ich um konstruktive Korrektur.

  • Dann wäre vermutlich eine Kiste/Konstruktion aus diesem Material am sinnvollsten... http://de.wikipedia.org/wiki/Mu-Metall
    Wir hatten damals in der Ausbildung für unsere Monitore Abschirmkisten aus dem Zeug, da ein großer Bahnknoten in der Nähe war und ohne die Abschirmung die Monitore angefangen haben zu flackern und das Bild zu verziehen...
    Hat damit jemand Erfahrung oder Ahnung bzgl. EMP?


    So long,
    Sam

  • Es muss nicht immer ein künstlicher EMP sein...


    Es muss ja nicht immer ein künstlicher EMP Strike sein der die Elektronik aus dem Tritt bringt. Wenn die Sonne mal wieder einen "Hustenanfall" bekommt, reicht eine Sonneneruption, bei der mehrere hundert Millionen Tonnen an Materie ins Weltall, und zum Teil auch Richtung Erde geschleudert werden aus, um die elektrische und elektronische Infrastruktur zu stören oder gar zu zerstören.


    Bekanntestes Beispiel ist der neunstündige Blackout der Kanadischen Metropole Quebec (1989), bei der mehr als 6 Millionen Menschen im Dunkeln saßen. Dabei war der Peak des Sonnensturms bei weitem nicht so groß wie bei den 2003 gemessenen.


    Das russische Zivilschutzministerium hat nun eine Information herausgegeben wonach für 2012 8 größere Magnetstürme erwartet werden:


    (ich kann den Link aus welchen Gründen auch immer nicht posten, deshalb bitte selber googeln)



    Wer der Quelle nicht traut findet in einem Artikel der Nasa aus dem Jahr 2009 eine Vorschau die diese Nachricht mit Diagrammen sehr anschaulich bestätigt, wobei der Höhepunkt der aktuellen "Sonnensturmsaison" erst für 2013 erwartet wird:


    http://www.science.nasa.gov/sc…009/29may_noaaprediction/



    Für alle die sich noch nicht weiter mit dem Thema beschäftigt haben empfehle ich einen Artikel aus der ZDF Reihe Abenteuer Wissen, in dem magnetische Sonnenstürme und deren Folgen sehr gut und verständlich (auch für Laien) erklärt werden (für irgendetwas muss die GEZ Zwangsabgabe ja gut sein :face_with_rolling_eyes::frowning_face:


    http://www.abenteuerwissen.zdf…18/0,1872,8072914,00.html



    Und für alle die etwas tiefer in das Thema einsteigen möchten habe ich einen sehr interessanten Thread von unseren Freunden aus der Elektronikszene gefunden:


    http://www.mikrocontroller.net/topic/126910

  • @ sam de illian Ich glaube mal kürzlich gelesen zu haben das Mu-Metal ausser teuer ein ziemlich ungeignetes Mittel bei Emp sei....vermutlich sind andere Lösungen günstiger zu haben und schützen sogar noch besser. Doch ich suche und suche und finde nicht.....................
    Hoffe kann die ausage bald noch verlinken ansonsten, am besten gleich wieder vergessen.
    Ich währe dem Geldtascherl zu liebe da vorsichtig.



    eine mir bekannte möglichkeit http://de.wikipedia.org/wiki/Faradayscher_K%C3%A4fig


    viele gute Infos über die anstehenden Sonnenstürme und alles rund um 2012 aus der sicht eines Astronomen. Lese ich auch immer wieder gerne http://www.scienceblogs.de/ast…fahrliche-sonnensturm.php

  • Zitat von Wataru;90226

    @ sam de illian Ich glaube mal kürzlich gelesen zu haben das Mu-Metal ausser teuer ein ziemlich ungeignetes Mittel bei Emp sei


    Hallo Wataru,


    das habe ich ein wenig weiter oben im Faden geschrieben https://www.previval.org/forum…9214&viewfull=1#post89214


    Mu-Metall wird zur Abschirmung niederfrequenter Magnetfelder (Audiobereich) verwendet. Die sind bei einem EMP nun wirklich nicht unsere Sorge

    Zitat von Wataru;90226


    ....vermutlich sind andere Lösungen günstiger zu haben und schützen sogar noch besser. Doch ich suche und suche und finde nicht.....................


    Sie sind günstiger zu haben und Du hast sie bereits, in Deiner Küche. Für den Normalverbraucher: Einwickeln in einen Isolator (Plastiktüte, Haushaltsplastikfolie), dann grosszügiges Einwickeln in mehrere(!) Lagen Haushaltsalufolie. Bitte keine "Bastelarbeiten `a la nett mit Alufolie beklebtes Kästchen, die wirken nicht.


    Für echte Paranoiker: Das Alufolienpaket in eine Dose aus dünnem Weissbleich oder Kupfer legen und den Deckel rundum festlöten.


    Wie so etwas aussieht zeigen die Abschirmgehäuse auf der folgenden Internetseite http://www.industriegehaeuse.w…tml/abschirmgehaeuse.html


    Keksdosen helfen definitiv nicht. Wenn sie Mobiltelefone nicht abschirmen, beweist das ihre Untauglichkeit, wenn sie Mobiltelefone abschirmen, darf nicht im Umkehrschluss auf ihre Tauglichkeit geschlossen werden. Ein EMP hat selbst bei 100 mal höheren Frequenzen noch eine satte spektrale Leistungsdichte, Energie, die durch 100 mal kleinere Spalten kriechen kann. Was dann pasieren kann, beschreibt dieser Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Hohlraumresonator


    Kurzfassung: Die Büchse kann als sogenannter Hohlraumresonator, als Schwingkreis, als Resonanzverstärker wirken. Das heisst, die Feldstärke im Inneren kann Grössenordnungen über der Feldstärke draussen liegen! Sozusagen eine Mikrowelle für Elektronik. Bei der Mikrowelle in Eurer Küche wird dieser Effekt der Hohlraumresonanz übrigens gezielt ausgenutzt, der Garraum wirkt als Hohlraumresonator.


    Auch bitte nie auf Zargesboxen oder Munitionskisten vertrauen, auch nicht mit rausgekratztem Dichtgummi. Ein HF-dichter Deckel braucht rundum eine ununterbroche leitfähige Verbindung. Wie wollt ihr die feststellen? Selbst wenn da Spalten klaffen, durch die ein Kamel kommt, geschweige denn ein EMP, wird Euer Ohmmeter Euch "0 Ohm" zwischen Deckel und Kiste anzeigen. Für HF im zweistelligen Gigaherzbereich gelten etwas andere Verhältnisse. Wer schon mal die Tür einer EMV-Testkammer gesehen hat, der bekommt eine Vorstellung davon, wie ein öffenbarer HF-dichter Deckel beschaffen sein muss.


    Manchmal ist die einfachste und preiswerteste Lösung die beste. Ich empfehle Alufolie. Auch die oben gezeigten Filtergehäuse aus Weissblech (für die echten Paranoiker :)) sind preiswert zu haben.


    Zu Sonneneruptionen hatte ich in einem anderen Artikel auch schon was geschrieben


    https://www.previval.org/forum…7769&viewfull=1#post77769
    und folgende Artikel


    Da die Partikelströme koronarer Masseauswürfe der Sonne nicht mit Lichtgeschwindigkeit reisen, sondern 1-2 Tage bis zur Erde brauchen, kann man sie mit ausreichender Vorwarnzeit erkennen.


    Siehe der Beitrag von Vengard zum "Weltraumwetter" nebst link auf eine Seite, die das aktuelle Weltraumwetter nebst Vorwrndienst anbietet. https://www.previval.org/forum…?highlight=Weltraumwetter


    Danke Vengard!


    Hochfrequenzdichte Grüsse


    Matthias



    Änderung: Fehlerhafte Links auf andere Forumsbeiträge (hoffentlich) korrigiert.

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)