Nachts im Wald ...

  • Nachts im Wald besonders bei Nebel überkommt mich immer so ein komisches Gefühl ... Nicht ganz Angst eher so ein mulmiges Gefühl ... Habt ihr tipps? Ich glaub ich hab zu viele Gruselfilme geschaut :grinning_squinting_face: obwohl mir die Örtlichkeiten schon seid meiner Kindheit bekannt sind ...

  • Also wenn ich nachts im Wald bin, habe ich meine 45er am Gürtel und meine Flinte in der Hand :)


    Ein komisches Gefühl habe ich da nie :unschuldig:


    Gruß

    „Manche Menschen drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.“
    Billy Wilder

  • Hallo SaintHas,


    na klar hab ich einen Tipp, ist eigentlich ganz einfach.
    Das ist wie bei Höhenangst oder Angst vor Spinnen......konfrontiere dich einfach regelmässig mit der Situation und du wirst das mulmige Gefühl nach und nach verlieren.
    Taste dich heran....mache nachts kleine Wanderungen durch den Wald, erst nur sehr kurze evtl. auch nur am Waldrand entlang und dann steigerst du Wanderungen, gehst immer längere Strecken und tiefer in den Wald hinein,


    LG
    Günter

  • Je danach in welcher Region Du in den Wald gehst, ist das gefährlichste was Dir begegnen kann, Deine eigene Fantasie.


    Das Rascheln im Busch ist wahrscheinlich irgendein Tierchen das von Dir wegläuft, oder einfach nur Wind.
    Die Augen Die deine Taschenlampe reflektieren, einfach nur schlafende Rehe die Du geweckt hast.


    Einen guten Tipp kann ich Dir geben um Dein Unwohlsein zu überbrücken. Geh mit Begleitung in den Wald oder mit Deinem Hund, falls Du einen hast. Immer wieder, solange bis Du bereit bist alleine loszuziehen.
    Das mit der Begleitung funktioniert auch mit Deiner Herzdame, dann bist Du der Held, der Beschützer im finsterem Walde. :Gut:


    Grüsse

  • Hallo SaintHas


    Das komische Gefühl im dunklen Wald kann ich verstehen. Erst recht wenn da komische Typen mit einer 45er am Gürtel rumschleichen.


    Spass bei Seite. Ich kenne dein genanntes Gefühl vor allem aus der Armee, wo man stets das Gefühl hat, man wird gleich aus dem Wald heraus überrascht werden. Bei jedem kleinsten Geräusch denkt man da sei jemand und dies kann einen ziemlich durcheinander bringen. Aber schlussendlich sind es nur die aufgeschreckten und nachtaktiven Tiere. Mit der Zeit kann man die Geräusche von Mensch und Tier unterscheiden.


    Gruss Moski

    Keep It Simple

  • Das ist bei den meisten Menschen so (auch bei mir), wenn ich nachts mit meinem Hund im Wald unterwegs bin geht es mir ähnlich.
    Deine Sinne sind geschärft
    Deshalb ist ein leicht ungutes Gefühl nicht schlecht.
    Gruss

  • Hallo,


    das beruhigende an der Erkenntnis "mulmiges Gefühl nachts im Wald" ist, dass gewisse Ur-Instinkte auch beim modernen Menschen noch nicht ganz verkümmert sind. Wie Iduna schreibt.


    Zunächst sollte man sich aber fragen, wozu man nachts im Wald herumstapft. Irrt man planlos herum, kommt man auch rasch in Panik. Hat man aber einen Plan und vielleicht etwas Ortskenntnis oder zumindest Erfahrung, wie Wald bzw. Landschaft nachts aussieht, bewegt man sich schon selbstsicherer.


    Zumindest aus S&P-Sicht sollte es einen vernünftigen Grund geben, denn auch ohne Kerle mit ner 45er ist ein nächtlicher Waldspaziergang nicht ungefährlich, besonders querfeldein und auf unbekanntem Terrain. Schnell hat man sich mal verstolpert und den Fuss verstaucht oder einen Bänderriss geholt - ohne Not gefährdet man damit die Mission und sich und die Gruppe (im Ernstfall).
    Tiere im Wald bemerken einen meist schon Minuten vorher und verkrümeln sich, weil man viel zu viel Lärm macht und seine Witterung verrät. Wer wie ein Waldläufer durchs Gehölz schleicht, kann allerdings durchaus Tiere überraschen, das kann im Falle einer Rotte Wildschweine relativ böse ausgehen (für den Mensch), wenn man denen unbewusst den Fluchtweg verstellt oder wenn man ungeschickterweise Frischlingen den Weg zur Muttersau abschneidet...


    Gegen die "Waldangst" hilft, sich tagsüber die Strecke mal anzusehen und ein paar Wegmarken einzuprägen, die man auch nachts wiedererkennen würde. Das schafft schon mal Sicherheit, zu wissen, wo man ist und "wie weit es noch ist". Hat man speziell Angst vor wilden Tieren (aka Wildschweine), sollte man vermeiden, geräuschlos durch den Wald zu schleichen. Das sprichwörtliche Pfeifen im Dunkeln ist nicht ohne Grund im Sprachgebrauch hängen geblieben. Durch Geräusche gibt man den Tieren die Zeit, sich zurückzuziehen. Vgl. auch das Bärenglöckchen, das sich bei Wildnsitouren in USA/Kanada bewährt.


    Was ich bei nächtlichen Touren als störend empfinde, sind Lampen aller Art oder Nachtsichthilfen. Das koppelt einen von der richtigen Wahrnehmung der Umgebung ab. Wenn es nicht gerade ein stark bewölkter Himmel mit Nebel oder Regen ist, sieht man nach etwas Gewöhnungszeit für die Augen erstaunlich viel auch ohne künstliche Hilfsmittel. Bei mondheller Nacht oder im Winter mit weisser Schneedecke sowieso.


    Grüsse


    Tom

  • Hallo,
    ein komisches Gefühl, wenn man irgenwo ist die Sicht stark eingeschränkt ist und unbekannte Umgebungsgeräusche auf einen einwirken ist sicher ganz normal, das hat auch der Typ mit der .45er, er gibt es nur wahrscheinlich nicht zu.
    Das einzige was hilft ist einfach sich der Situation so oft auszusetzen bis es normal wird, ich bin Nachts viel draussen und kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, das man sich mit der Zeit pudelwohl fühlt und selbst ein Teil der Umgebung wird, vor allem wenn man das künstliche Licht weglässt. Die Helligkeit von Mond und Sternen reicht völlig aus.
    Gruß Geronimo

  • Ich hätte da auch Schiss. Drum bleib ich daheim. :) aber ist ja anscheinend doch einiges los , nachts, im Wald, wenn ihr da alle unterwegs seid....hahaha

  • Kommt immer drauf an wo du bist, im Stadtwald ist bestimmt was los , aber in einer abgelegenen Gegend bist du wahrscheinlich allein.
    Ich war auch schon in anderen Ländern im Wald wo es größere Raubtiere gibt als hier, da musst du dann halt ein bischen vorsichtiger sein, der Bär isst auch Menschenfleisch.
    Gruß Geronimo

  • Das ist typisches Kopfkino.
    Dagegen hilft es, sein eigenes Programm zu machen und sich selber Fragen zu stellen:
    Was ist es was man fürchtet?
    Überraschende Begegnung mit Menschen / Tieren?


    Als "eigenes Programm" sehe ich es, wenn ich mir sage, daß ich selber andere erschrecken könnte und nicht das typische Opfer bin sondern selber ein Handelnder. Damit verliert sich der Effekt "Kaninchen starrt auf Schlange".
    Wem könnte ich schon begegnen um die Uhrzeit? Einem Jäger oder anderen Wanderer oder auch so einem Waldläufer wie ich es selber bin. Wegen fallweiser Tiere nimmt man sich einen festen Stock, der auch beim Gehen hilfreich sein kann. Zusätzlich geht auch ein Stein in der anderen Hand. Damit ist man nun "auch bewaffnet", was zusätzlich beruhigend sein kann. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an Waldgeräusche und verbindet damit weniger leicht Bedrohungen.


    Stichwort Jäger: die sind meist sehr sauer, wenn sie auf nächtliche Wanderer aufmerksam werden, weil diese ihr Wild verscheuchen. Deshalb, wenn erkennbar (Ansitz, Fütterungsstellen) einen großen Bogen um solche Jägerzonen machen.

  • ...und wenn Lampe nachts im Wald, dann doch am besten eine Lampe mit Rotfilter. Das schont die eigenen Augen, man wird gut gesehen (auch von den Typen mit der 45er) und man blendet niemanden andern, der evtl. auch im Wald unterwegs ist.


    So long,
    Sam

  • Zitat von Sam de Illian;90965

    ...und wenn Lampe nachts im Wald, dann doch am besten eine Lampe mit Rotfilter. Das schont die eigenen Augen, man wird gut gesehen (auch von den Typen mit der 45er) und man blendet niemanden andern, der evtl. auch im Wald unterwegs ist.


    So long,
    Sam


    Ich dachte Rotlicht ist schlechter zu erkennen ... :staunen: aber danke für die vielen Tipps :Gut:

  • Moin Forum,


    ich lebe ja hier auf dem platten norddeutschen Land, und das nächste Waldgebiet, der sog. "Herrenholz" ist mir nicht fremd, ich bin dort gerne.


    Angst hätte ich vor Wildschweinen, die man nicht unterschätzen sollte, selbst ein präzise geschossenes Flintenlaufgeschoss ist nicht immer wirksam. Der eine oder andere Jäger liess bei solch einer Jagd sein Leben, gerne auch von den eigenen Waidgenossen "auf den Punkt genau erlegt".


    Ist halt nen Risiko-Sport, gut so! :Cool:


    Michel

  • hört sich so an als müsste ich schon echt Angst haben auf einen Jäger zu treffen der mir eine auf mein Pelz brennt ... a wüldsau bin ich a ab und an :grinning_squinting_face:

  • Zitat von Moski;90946

    Erst recht wenn da komische Typen mit einer 45er am Gürtel rumschleichen.


    Wieso "komische Typen"? In allen Wäldern laufen welche mit ner 45er, 38er, 308er oder sonst etwas herum, sind meistens auch ganz nette Typen :drinks:


    Zitat von tomduly;90953


    Zunächst sollte man sich aber fragen, wozu man nachts im Wald herumstapft. ...
    Zumindest aus S&P-Sicht sollte es einen vernünftigen Grund geben, denn auch ohne Kerle mit ner 45er ist ein nächtlicher Waldspaziergang nicht ungefährlich, besonders querfeldein und auf unbekanntem Terrain. Schnell hat man sich mal verstolpert und den Fuss verstaucht oder einen Bänderriss geholt - ohne Not gefährdet man damit die Mission und sich und die Gruppe (im Ernstfall).
    Tiere im Wald bemerken einen meist schon Minuten vorher und verkrümeln sich, weil man viel zu viel Lärm macht und seine Witterung verrät. Wer wie ein Waldläufer durchs Gehölz schleicht, kann allerdings durchaus Tiere überraschen, das kann im Falle einer Rotte Wildschweine relativ böse ausgehen (für den Mensch), wenn man denen unbewusst den Fluchtweg verstellt oder wenn man ungeschickterweise Frischlingen den Weg zur Muttersau abschneidet...


    :Gut: kann ich nur zustimmen. In dem Revier wo ich unterwegs bin sind es nicht nur die sehr starken Rotten von Wildschweinen (gerne mal Keiler um die 200 Kilo), wie haben auch Moore die plötzlich und gerade im Dunkeln auch völlig unerwartet auftauchen.


    Zitat von Geronimo;90957

    Hallo,
    ein komisches Gefühl, wenn man irgenwo ist die Sicht stark eingeschränkt ist und unbekannte Umgebungsgeräusche auf einen einwirken ist sicher ganz normal, das hat auch der Typ mit der .45er, er gibt es nur wahrscheinlich nicht zu.


    Versuche es mal, ist sehr beruhigend :face_with_rolling_eyes:. Jegliches Unbehagen ist auf einmal spurlos verschwunden, liegt aber eher an der Halbautomatischen-Flinte mit den geladenen Slugs :).


    Zitat von Luftikus;90963


    Stichwort Jäger: die sind meist sehr sauer, wenn sie auf nächtliche Wanderer aufmerksam werden, weil diese ihr Wild verscheuchen. Deshalb, wenn erkennbar (Ansitz, Fütterungsstellen) einen großen Bogen um solche Jägerzonen machen.


    Kann ich nur bestätigen, bei uns im Revier hatten wir schon Wilderer, Lager mit Diebesgut, gestohlene Autos, Selbstmorde und Nachtlager von gesuchten Straftätern.
    Ich denke JEDER kann sich unter diesen Gesichtspunkten vorstellen das ich bei einer Beobachtung nur mit meiner Hand auf der Waffe Nachts "nachfrage" ob ich denn irgendwie helfen kann.


    Zitat von Sam de Illian;90965

    ...und wenn Lampe nachts im Wald, dann doch am besten eine Lampe mit Rotfilter. Das schont die eigenen Augen, man wird gut gesehen (auch von den Typen mit der 45er) und man blendet niemanden andern, der evtl. auch im Wald unterwegs ist.


    Vielleicht noch mal für alle, in jedem Wald wird gejagt!
    Somit könnte in genau der Nacht wo ihr durch den Wald stampft ein Jäger ansitzen.
    Wenn eine Lampe zu sehen ist, ist es zu 99% ein Straftäter (zumindest in "meinen" Revier mit 0% Freizeitnutzer in der Nacht) und er bekommt von mir Besuch. Wird aber zunächst immer freundlich gegrüßt und nett angesprochen (nach vorheriger Meldung an die mit jagenden Kollegen).
    Wenn kein Licht zu sehen ist, wird die Waffe auf das Geräusch gerichtet und durch das Zielfernrohr nach Bewegung geschaut. Ich sehe gut, man liest aber auch immer wieder von schlimmen Unfällen. Ich kann es zwar nicht verstehen, denn entsichert und abgedrückt wird NUR wenn das Wild angesprochen ist aber es passieren immer wieder solche Unfälle, vor allem bei schlechter Sicht!
    Wenn ich dann mitten in der Nacht einen Menschen erkenne ohne Licht, mache ich Licht und frage wieder freundlich ob ich helfen kann, mit der Hand an der Waffe...


    Es gibt also tatsächlich nicht nur das Risiko von schlechten "Wegen", von Mooren oder von Wildschweinen...


    Gruß



    Blackout

    „Manche Menschen drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.“
    Billy Wilder

  • Zitat von Luftikus;90963


    Stichwort Jäger: die sind meist sehr sauer, wenn sie auf nächtliche Wanderer aufmerksam werden, weil diese ihr Wild verscheuchen. Deshalb, wenn erkennbar (Ansitz, Fütterungsstellen) einen großen Bogen um solche Jägerzonen machen.


    Hallo Luftikus,


    Jäger haben das Jagdrecht, aber kein gegenüber Wanderern privilegiertes Nutzungs- oder Betretungsrecht der Natur - auch wenn einige (wenige) Exemplare sich so aufspielen. Es gilt das Prinzip gegenseitiger Rücksichtnahme - beiderseits.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Maggi56;91068


    Der eine oder andere Jäger liess bei solch einer Jagd sein Leben, gerne auch von den eigenen Waidgenossen "auf den Punkt genau erlegt".


    Ist halt nen Risiko-Sport, gut so! :Cool:


    Michel


    Die Aussage "Ist halt nen Risiko-Sport, gut so!" in dem Zusammenhang mit deiner vorherigen Aussage "Der eine oder andere Jäger liess bei solch einer Jagd sein Leben, gerne auch von den eigenen Waidgenossen "auf den Punkt genau erlegt". Finde ich sehr geschmacklos.


    Gruß

    „Manche Menschen drücken nur deshalb ein Auge zu, damit sie besser zielen können.“
    Billy Wilder

  • Zitat von SaintHas;91049

    Ich dachte Rotlicht ist schlechter zu erkennen ... :staunen: aber danke für die vielen Tipps :Gut:


    Gedämpftes Rotlicht stört die Dunkeladaption der Augen nicht.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat

    Finde ich sehr geschmacklos.


    Finde ich bitte nicht, als ehemaliger "Jäger" ist mir das Thema nicht fremd...


    "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!"


    Michel