Das undenkbare... unerwartet. Kommt doch ein Atomkrieg?

  • Zitat von Stefan;88080


    ...


    Als ich deine technische Leistung vorhin "Tonne" oder "Grab" genannt habe, war das nicht abschätzig auf die Konstruktion bezogen, sondern eine Interpretation auf ein für mich subjektives Szenario a la Metro 2033 (Wer das Buch und gleichnamiges Computerspiel nicht kennt: Oberfläche der Erde umbewohnbar verstrahlt, wenige Menschen überleben im Moskauer U-Bahn Netz).


    ...
    Das Schlimmste in diesem Fall wäre die totale Kontamination der Erdoberfläche. Ohne Schutzanzug wäre es unmöglich, den Bunker zu verlassen. Es ist die Situation "U-Boot liegt auf dem Meeresgrund und taucht niemals wieder auf" eingetreten.


    Hallo Stefan,


    mir liegt nichts ferner, als die Wirkung von Kernwaffen zu verniedlichen, wer kennt nicht die Bilder von Hiroshima? Aber ein Szenario `a la Metro 2033 mit dauerhafter Verseuchung der Erdoberfläche oder weiter Teile von ihr ist unrealistisch, weil Kernwaffen ein wenig anders funktionieren als Reaktoren. Es sei nur daran erinnert, wie schnell Hiroshima wieder aufgebaut und bewohnt wurde und wie es nach 25 Jahren noch heute in Tschernobyl aussieht.


    Die Physik dahinter ist grob skizziert die folgende: Auch in einem Kernreaktor entstehen im laufenden Betrieb jede Menge extrem kurzlebige (d.h. im Umkehrschluss extrem stark strahlende) Nuklide. Sie zerfallen allerdings schneller, als sie im Betrieb im Bereich der Kritikalität gebildet werden. Sollte der Druckbehälter platzen, ist von diesen hoch aktiven Nukliden nur ein sehr geringes Inventar vorhanden, dagegen ein erhebliches Inventar von Nukliden mit mittlerer Halbwertszeit wie 137Cs und 90Sr, weil diese durch den Betrieb an der Kritikalitätsgrenze angereichert werden..


    Ganz anders bei einer Kernwaffe die vielfach überkritisch ist und in des sich der Spaltprozess im Nano- bis Microsekundenbereich abspielt. Anreicherung von "mittellebigen" Nukliden mit Halbwertszeiten im Bereich einiger Jahrzehnte, die für eine nachhaltige Verseuchung des Bodens sorgen können, findet nicht statt. Dafür wird unmittelbar und in grossen Mengen ein ganzer Cocktail von teils extrem kurzlebigen (= sehr stark strahlenden) Nukliden wie z.B. 140Ba, 141Ce, 131I, 95Zr, 95Nb im Fallout freigesetzt, die bei ungeschützten Personen schwerste bis tödliche Strahlenschäden verursachen können, die aber bereits nach wenigen Tagen bis Wochen zerfallen sind. Die Umgebungsradioaktivität durch den Fallout ausserhalb der "heissen" Gegend um den ground zero ist nach der Luftexplosion einer Fissionsbombe in 10 Tagen auf etwa 10%, nach hundert Tagen auf unter 1% gesunken.


    Der Bereich um das Explosionszentrum, wo tödliche Gamma- und Neutronendosen entstehen, ist auch bei Bomben der Grössenordnung 1 MT auf < 10 km um den ground zero beschränkt. In einem Bereich von10 ... 40 km bestehen recht gute Überlebenschancen, wenn man sich nur die ersten 2-4 Wochen vor der Aufnahme von Radionukliden (Inhalation, Ingestion) oder vor der Wirkung einer ziemlich ekligen Betastrahlung nebst der begleitenden Gammastrahlung schützen kann. Hier können 50 cm Beton oder Erdreich tatsächlich Wunder wirken. Anschliessend kann man sich, Schutzausrüstung vorausgesetzt, relativ gefahrlos absetzen.


    Fusionsbomben sind bezüglich Fallout noch um einiges gutmütiger, den meisten Dreck macht die als Initialzünder benötigte Fissionsbombe, der Fusionsprozess läuft bezüglich strahlender Rückstände ziemlich sauber ab.


    Das Märchen von der Fähigkeit zur mehrfachen Vernichtung aller Menschen auf der Erde ist deshalb eines, weil es tödliche Explosionsenergie pro Nase mit der Anzahl der Nasen multipliziert.
    genauso könnte ich rechnen: Eine grosskalibrige Pistolenpatrone reicht, um einen Menschen zu töten. Sie enthält ein knappes Gramm Treibladungsmittel.


    1g x 7 Milliarden Menschen = 7.000 Tonnen. Also kann ich mit 7.000 Tonnen Schiesspulver, etwa 250 LKW-Ladungen, die Menschheit ausrotten. Kann ich natürlich nicht.

    Basecamp USA hat mit seinen Vorbereitungen beste Chancen, sofern er nicht gerade einen Nahtreffer abkriegt. Er wird in seinem Bunker Wochen verbringen müssen, aber ganz sicher keine Jahre.


    Ich muss meine oben gemachten Aussagen allerdings dahingehend einschränken, dass ihnen die Annahme einer bezüglich der Explosionshöhe auf maximale Waffenwirkung durch Druckwelle und thermische Strahlung gewählte Höhe zu Grunde liegt. Wenn man eine deutlich niedrigere Höhe oder gar eine Bodenexplosion annimmt, sinkt der Wirkungsradius der Waffe dramatisch, innerhalb des Wirkungsradius kommt es aber zu Neutronenaktivierung, d.h. freigesetzte Neutronen können vorher nicht radioaktive Materialien im Zielgebiet durch Neutroneneinfang in radioaktive Isotope umwandeln, die durch den Feuerball hochgerissen und als Fallout verteilt werden. Dieses Prinzip wurde in der Cobaltbombe zur höchstmöglichen Perversion getrieben, eine Fusionsbombe mit einem Mantel aus nicht radioaktivem 59Co, das durch Neutroneneinfang zu dem ziemlich üblen Beta- und Gammastrahler 60Co mit einer HWZ von 5 Jahren verwandelt und zum Zweck einer nachhaltigen Kontamination grossflächig verteilt wird. Allerdings haben nach meinem Wissen nach Ende des kalten Kriegs alle Atommächte solche Waffen verschrottet.



    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Stefan;88080


    Was, wenn der Tod nicht mehr zu vermeiden ist?


    Nun, eine gute Frage, aber es gibt vermutlich keine abschliessende Antwort darauf.


    Denn wann weiss ich, dass der Tod nicht vermeidbar ist?


    Der Mensch kann doch einiges erleiden/ertragen. Teilweise sogar Dinge, bei denen jeder Mediziner gesagt hat, dass hier nun Schluss ist (ich habe in der Intensivpflege gearbeitet und habe solche Momente erlebt!). Dennoch haben diese Menschen dann gekämpft (bewusst/unbewusst) und überlebt.


    Natürlich gibt es Verletzungen die "mit dem Leben nicht vereinbar" sind, wie zb. ein abgerissener Kopf, oder ein 30 cm großes Loch im Brustkorb, aber ansonsten....


    Es gibt bestimmt (radioaktive) Verstrahlungsgrade, bei denen ich davon ausgehen kann keine 70 Jahre alt zu werden, aber die Zeit die mir bleibt würde ich beileibe so gut wie es eben geht nutzen.
    Sei es um die Situation meiner restlichen Familie zu verbessern, oder warum auch immer! Solange ich noch in irgendeiner Weise handlungsfähig bin, werde ich um das/mein Leben kämpfen!


    Verflixt... da gibt es die Geschicht von einem amerikanischen Trapper, der mit anderen zusammen unterwegs in der Wildniss war und tödlich verletzt wurde. Die anderen haben entschieden, dass er es eh nicht schaffen wird und sind weiter gezogen und haben ihn halb tot zurück gelassen. Fand er nicht lustig und hat sich dann aufgerafft, irgendwelche Schlangen gefangen/geschlachtet und die anderen gejagt (obwohl ihm irgendwie das halbe Gesicht fehlte, etc).


    Hatte ich letztens irgendwo gelesen...
    Letztendlich geht es doch um den Überlebenswillen! Sobald ich aufgebe, sterbe ich um so schneller! Aber will ich am Leben festhalten, so bleibt mir auch mehr Zeit!


    Ich weiss nicht, wer den Film "The Road" gesehen hat. Die Einstellung der Ehefrau vom Protagonisten konnte ich so gar nicht nach voll ziehen... lieber sterben als sich dem Leben und dessen Gefahren zu stellen.
    Wenn ich die Wahl habe... so wähle ich das Leben!! Und sei es momentan auch noch so Mühsam! Das ist es doch, was "Survival" ausmacht, oder? Um jeden Preis zu überleben!
    Aufgeben gilt hier irgendwie nicht!

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Da kann man nur neidisch sein ... zeigst du uns auch bilder von innen ? oder sind die geheim?
    Ich glaub jetzt wenn ich ein Hausbau dan wird des ein Erdhügel...

  • Die Ehefrau des Protagonisten in "The Road" hat vorschnell resigniert, doch gab es oft die Situation, in der der Vater dem Jungen die Pistole an den Kopf gehalten hat, um ihm ein arges Schicksal zu ersparen. Der Grat zwischen Hoffnung und Akzeptanz ist sehr, sehr schmal. Was mich betrifft werde ich meinem/meinen Kind/ern zuliebe immer der Optimist bleiben. Der Tod ist etwas unliebsames und unser Körper und Geist verfügt über Mechanismen, die jeden Gedanken daran bekämpfen oder ignorieren - zum Selbstschutz.


    Wenn ich nun so lese, dass ein Nuklearangriff "einfacher" zu bewältigen ist, als ein GAU in einem KKW, dann gibt mir das bereits ein Gefühl der Hoffnung. Nicht, dass ich ein derartiges Szenario für wahrscheinlich halte, aber es tut gut, zu lesen, dass man es bewältigen kann.


    Für mich selbst bleibt es ein Horrorszenario, da ich lieber nach draussen flüchte, als nach innen.

  • Zitat von PapaB;88093

    Nun, eine gute Frage, aber es gibt vermutlich keine abschliessende Antwort darauf.


    Denn wann weiss ich, dass der Tod nicht vermeidbar ist?


    Meist weiss ich es nicht, manchmal schon. In einem Seenotfall würde ich als Segler bis zur letzten Sekunde ums Überleben kämpfen, weil ich eine vielleicht geringe, aber echte Chance habe. Wenn bei einem Nuklearunfall mein Personendosimeter > 4 Sv anzeigt, würde ich den schmerzloseren Abgang wählen. Ebenso, wenn mir mehrere Ärzte unabhängig voneinander die Diagnose Alzheimer stellten. Dann würde ich den gleichen Weg gehen, wie Gunther Sachs.


    Aber das ist der Bereich persönlicher Einstellungen und Werturteile, hier muss jeder seine sehr persönliche und individuelle Entscheidung finden.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Zitat von Waldschrat;88097

    Wenn bei einem Nuklearunfall mein Personendosimeter > 4 Sv anzeigt, würde ich den schmerzloseren Abgang wählen. Ebenso, wenn mir mehrere Ärzte unabhängig voneinander die Diagnose Alzheimer stellten. Dann würde ich den gleichen Weg gehen, wie Gunther Sachs.


    Hallo Matthias,


    was Alzheimer angeht so sei gesagt, es ist immer noch ein Sammelsurium von Indikationen und entsprechend vieler Fehldiagnosen. Ich sehe es sonst so wie Du, aber die Kugel kann ich mir auch noch mit dem bisschen Restkraft geben, wenn es wirklich nicht mehr geht oder die Sinne wirklich länger wegbleiben, als sie da sind.


    @ Basey


    Zum Fallout habe ich mir vor längerer Zeit auch überlegt, wie ich meinen Garten schützen kann, auf dem ich danach Nahrung anbauen müsste, so ich noch da bin.


    Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es mit Abdeckplanen nahezu unmöglich ist.


    Wenn es um hunderte oder tausende Quadratmeter geht wird man Bahn über Bahn legen müssen. Ob da Zeit zum verschweißen bleibt? Kommt Fallout samt Regen, wird ein Gutteil davon zwischen den Bahnen und an den Rändern verstärkt den Boden kontaminieren. Wühlmäuse, Maulwurf und Spaten verdünnen es mit der Zeit in die Peripherie, es bleibt wenig gewonnen.


    Zudem sind größere Planen vor Wind nur äußerst schwer zu schützen, wieder tun sich Lücken auf, während man vielleicht noch im Bunker sitzt und nicht eingreifen kann.


    Ich würde im worst case zwar auch einige Stellen (mein Hügelbeet und meine Terra-Preta-Ecken) so zu schützen versuchen, auf großen Flächen halte ich es aber für unmöglich.


    LG
    Peace

    Das Paradies liegt nicht jenseits, sondern abseits.

  • Zitat von SaintHas;88094

    Da kann man nur neidisch sein ... zeigst du uns auch bilder von innen ? oder sind die geheim?
    Ich glaub jetzt wenn ich ein Hausbau dan wird des ein Erdhügel...



    Hmmm... bissel geheim muss es bleiben da ich sicherheits einrichtungen drin hab, und auch ausweich moeglichkeiten die ich nicht im internet komprimieren moechte...


    Ein vorteil, im bunker kommt kein elektrosmog -- keine TV, Radio oder Handy funkwellen. Die amateurfunk gerate (VHF, UHF, 160 bis 20 M HF) funzen nur mit die externen antennen angeschlossen die oben drauf stehen. Empfindliche elektronische geraete aller art sind von EMP und CME ziemlich sicher im bunker drin.


    Andere erd geschützte gebäude haben auch diesen vorteil von geringeren elektrosmog... zB in mein solar haus muss man bei die äusseren fenster im gewaechshaus der vor das haus gebaut ist stehen um ein handy zu benutzen...




    Nicht alleine das aber die erdwaerme ist ein grosser vorteil. Ich isoliere mich nicht vor minus 20 im winter bis plus 30 im sommer, sondern durchschnittlich 5 bis 10 grad winter/sommer.
    Wir heizen ausschliesslich mit solar und feuerholz aus unser wald... kein LP, öl, oder kohle... hier ist kein thermostat an der wand, wenn du dich kalt fuehlst schmeisst du ein armvoll feuerholz im holzofen :face_with_rolling_eyes:



    lg - Basey

  • Zitat von Peacefool;88104

    Zum Fallout habe ich mir vor längerer Zeit auch überlegt, wie ich meinen Garten schützen kann, auf dem ich danach Nahrung anbauen müsste, so ich noch da bin.Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es mit Abdeckplanen nahezu unmöglich ist.Wenn es um hunderte oder tausende Quadratmeter geht wird man Bahn über Bahn legen müssen.

    Ich bin "der imker" fuer ein bekannter der ein 160 hektar farm hat mit 24 grosse gewaechshäuser... mein "lohn" fuer die paar millionen winzige bestäubung arbeiter die ich betreue, sind alle die ausgetauschte gewaechshaus folien die er sonnst teuer beseitigen muss. Ich schaetze ich hab so 6000 m3 in die letzten 8 jahre gesammelt.Jeden frueh-fruehling gleich nach ahornsirup-kochen zeit breiten wir soviele 15m breite x 45 m lange folien aus wie moeglich uber die gartenflaechen damit der boden hier im norden schneller auftaut und aufwaermt, das unkraut schneller keimt zum vernichten, und damit es auch trockener bleibt fuer die frueherer bodenfräse arbeit. Mach ich alles mit'n traktor, und veranker den rand vom folie einfach mit erde. Dauert 2-3 stunden. Wenn es mal "knallt" schaetze ich wir haben 12 bis 36 stunden je nach zustaende um uns von fallout vorzubereiten.Wenn es da zwischen "leckt" oder abfliesst, werde ich es mit ein von meinem Geiger-zaehler schnell spueren und einfach da vermeiden anzubauen.


    - Basey


    @ anne, danke fuers link!

  • Zitat von basecampUSA;88106


    Ein vorteil, im bunker kommt kein elektrosmog -- keine TV, Radio oder Handy funkwellen. Die amateurfunk gerate (VHF, UHF, 160 bis 20 M HF) funzen nur mit die externen antennen angeschlossen die oben drauf stehen. Empfindliche elektronische geraete aller art sind von EMP und CME ziemlich sicher im bunker drin.


    Hallo Basey,


    sicher erzähle ich Dir nichts neues, aber für andere:


    Hier im Forum wurde neulich mal ein "Survival Science Fiction Roman" mit dem Titel EMP als kostenloser download empfohlen. http://autorin.eva-marbach.net/emp.htm


    Auch wenn mir die Geschichte und einige praktische Ideen gefallen haben, die Autorin hat die Physik eines EMP nicht wirklich verstanden. Da werden Funkausrüstungen und anderes ständig in Metallboxen gelagert, die im Ernstfall oft das Gegenteil eines EMP-Schutzes bieten würden, sondern eher die Nachteile eines Hohlraumresonators, höhere Feldstärken innen als aussen - die Physik habe ich in anderen Beiträgen erläutert.


    Zarges-Boxen, metallene Munitionskisten und ähnliches, sind definitiv kein EMP-Schutz!


    Preiswert und zu 99% effektiv: Einwickeln in mehrere Lagen Haushaltsalufolie.


    Wer als Paranoiker auf 100% Sicherheit gehen will: Rundum Einlöten in einen Kupfer- oder Weissblechbehälter. Es darf kein nicht leitfähiger Spalt bleiben, wie es zum Beispiel die Gummidichtung bei einer Munitionskiste oder Zarges-Box ist.


    Was in dem oben genannten Roman auch empfohlen wurde, teure Kisten aus Mu-Metall, ist völlig überflüssig. Mu-Metall dient der Abschirmung niederfrequenter Magnetfelder. Ein EMP ist ein extrem schnelles Ereignis, das - der Skin-Effekt lässt grüssen - in rundum leitfähige Abschirmungen eine vernachlässigbare Eindringtiefe hat. Die magnetische Feldkomponente hebt sich durch Induktion von Strömen im abschirmenden Leiter von selbst auf.


    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Eine Frage:
    Glaube mal irgendwo gelesen zu haben, daß Radioaktivität Glas (Vorräte) durchdringt, aber nicht Weißblech (Dosen, Vorräte)


    Stimmt das?
    Anne

  • Zitat von Anne;88113

    Eine Frage:
    Glaube mal irgendwo gelesen zu haben, daß Radioaktivität Glas (Vorräte) durchdringt, aber nicht Weißblech (Dosen, Vorräte)


    Stimmt das?
    Anne


    Hallo Anne,


    das kommt darauf an....


    Alphastrahlung scheitert am Einweckglas. Bteastrahlung eigentlich an einer dünnen Alufolie, nur dummerweise entsteht dann durch den Compton-Effekt durchdringende Gammastrahlung als Bremsstrahlung.


    Worauf kommt es Dir jetzt an? Schutz Deiner Vorräte? Die sind im Einweckglas wie in der Dose sicher. Gängige Alpha-, Beta, und Gammastrahler erzeugen keine induzierte Radioaktivität. Dazu braucht es Prozesse mit Neutronenfreisetzung. Eine ziemlich heftige Bestrahlung Deiner Vorräte kann im (eher unwahrscheinlichen) Extremfall in Deinen Vorräten durch Radiolyse zwar potentiell chemisch gesundheitsschädliche Stoffe erzeugen, sie kann sie nicht radioaktiv machen, dafür taugt nur Neutronenstrahlung. Hier reden wir über die bodennahe Explosion von Kernwaffen.


    Praktisch sind eingedoste oder eingeweckte (Glas) Lebensmittel sicher.



    Viele Grüsse


    Matthias

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    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke Waldschrat!


    Hatte tatsächlich überlegt, Vorräte in Einweckgläsern mit Alufolie zu schützen.
    Deiner Antwort nach ist das jedoch nicht nötig wenn ich das richtig verstanden habe.


    Werde Einweckgläser lichtgeschützt in Kartongs aufbewaren.
    Wie lange diese dann haltbar sind, habe ich noch keine Erfahrungen. Eingeweckt habe ich ganze Tomaten, Tomatensuppe und Sauce, Chilis, Gurken und Marmeladen. Die ältesten sind nun 1 1/2 Jahre alt.
    Danke! Anne

  • Hallo,


    also ich bereite mich lediglich auf die Wirtschaftskriese vor, nicht auf einen Atomschlag etc.


    my 5 cents, Heidi

  • Zitat von heidi;88171

    Hallo,


    also ich bereite mich lediglich auf die Wirtschaftskriese vor, nicht auf einen Atomschlag etc.


    my 5 cents, Heidi


    Hallo Heidi,


    auch wenn ich an dem Thema ein gewisses Interesse habe (Wissen ist eine praktisch kostenlose Form der Preparedness), teile ich Deine Einstellung. Nuklearwaffen stehen für mich auf der Liste der Bedrohungsszenarien zur Zeit noch nicht mal als C-Priorität.


    Allerdings sollten wir uns nichts vormachen: Die Welt ist seit dem Ende des kalten Kriegs nicht sicherer geworden. Damals waren alle Beteiligten - NATO wie Warschauer Pakt - rational agierende Parteien. Die "mad" Strategie der mutual assured destruction wirkte abschreckend und damit friedenssichernd. Heute sind irrationale Regime, die im Wortsinne mad, verrückt, unberechenbar sind, als Nuklearmächte im Spiel, zum Beispiel Nordkorea, Pakistan oder eventuell demnächst der Iran.


    Ich kann nicht ausschliessen, dass ein atomares "9/11" in einigen Fanatikerhirnen herumspukt. Ich würde es jedem der oben genannten Regimes zutrauen, einer Terrororganisation eine Kernwaffe zu überlassen.


    Die Wahrscheinlichkeit, dass das Mitteleuropa betrifft, halte ich für extrem gering. Als Bürger Israels oder einer US-Amerikanischen Großstadt könnte ich das vielleicht anders sehen. Die Bombe muss übrigens nicht an Bord eines feindlichen Kampfflugzeugs ins Land kommen, die kann ganz unschuldig in einem der vielen hunderttausend zivilen Schiffscontainer ins Land gebracht werden.


    Auch wenn das für mich hier und jetzt kein Bedrohungsszenario darstellt, Basiswissen darüber schadet zumindest nicht.


    Viele Grüsse


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)

  • Danke, das sind sehr interessante Argumente. Also wie gehabt: fluchtbereit sein.


    LG, Heidi

  • Jedes Szenario ( z.B. Atomkastrophe/ Wirtschaftskrise ) hat m.E. etwas mit den anderen gemein: alles kommt letzten Endes fast überall an. Wenn es einen längerfristigen Stromausfall gibt, sind alle AKW´s kaputt. Vermutlich wohnt keiner von uns 1000ende von km von einem entfernt. Wenn ich Vorräte für ein Jahr hätte, die ich schützen würde, müsste ich doch irgendwann mein Land bestellen, um in der Zukunft auch etwas zu essen produzieren zu können. Ich kann auch nicht jahrelang mich und meine Tiere "einbunkern". Ich wäre nicht mal in der Lage, meine Grasfresser länger als über den Winter mit halbwegs sicherem Heu zu versorgen, nach Weihnachten nimmt der Gehalt an Vitaminen ohnehin schon drastisch ab....
    Wenn man Angst vor Atomkatastrophen aller Art hat, hilft wohl nur die vorzeitige Flucht in ein Gebiet, das keine AKW´s in der Nähe hat und sicher nie Kriegsgebiet werden wird. Also eine Gegend, die wenig zu bieten hat an ausbeutbarem...irgendeine Eiswüste vielleicht?
    Wenn es einen Grund zur Flucht gibt, werden viele flüchten. Stelle ich mir sehr hart und auch gefährlich vor. Vor allem: wohin so schnell? Wo ist es sicher, wo gibt es etwas zu essen? Man kann ja schlecht auf einem Handwagen einen Jahresvorrat mitschleppen...
    Ich hoffe, dass ich, wenn es "kracht", zurechtkomme, wohne in einem Gebiet, das ich für wirtschaftlich/kriegstechnisch uninteressant halte....und kann ohnehin nicht anders, mit meinen Tieren wäre ich ein echter Tross ohne die Möglichkeit, sie satt zu bekommen.

    [SIGPIC][/SIGPIC]Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, das Geheimnis der Freiheit ist der Mut

  • Zitat von Waldschrat;88192

    ... Heute sind irrationale Regime, die im Wortsinne mad, verrückt, unberechenbar sind, als Nuklearmächte im Spiel, zum Beispiel Nordkorea, Pakistan oder eventuell demnächst der Iran. ...


    Glaubst Du wirklich daran? Da hat die Propaganda ja ganze Arbeit geleistet. Leider hast Du aber die ganzen andern verrückten Atommächte in Deiner Aufzählung vergessen(oder (was ich wirklich nicht hoffe) bewußt weggelassen? - Ein Schelm wer böses dabei denkt). Weil, wenn schon aufgezählt dann bitte auch alle. Andernfalls könnte man Deinen Beitrag als Meinungsmache interpretieren.
    Gruß AND

  • Zitat von Firehorse;88204


    Wenn man Angst vor Atomkatastrophen aller Art hat, hilft wohl nur die vorzeitige Flucht in ein Gebiet, das keine AKW´s in der Nähe hat und sicher nie Kriegsgebiet werden wird. Also eine Gegend, die wenig zu bieten hat an ausbeutbarem...irgendeine Eiswüste vielleicht?


    Schau mal was bei Chernobyl und Fukushima passiert ist. Bei Fukushima ist der groesste teil der schweif ueber den Pazifik verstreut, manches aber grosse landwirtschaftliche flaechen und staedte, - bei Chernobyl aber ueber ganz Europa und Skandinavien.


    Ich war ein jahr spater nach Chernobyl zu besuch bei mein vetter in nord Schweden. Seine frau ihr onkel ist Saami, ein renntier herder... alle tiere waren durch das radioaktive verseuchtes moos betroffen. Die Saamis konnten das milch und fleisch jahrelang nicht verzehren, es war eine katastrophe!


    Fang mal an zu denken: "wie kann ich mich in meiner wohnung vorbereiten?" Fluechten soll man nur wenn das ganze wohnblock brennt, was willst da draussen mit tausende verzweifelte menschen sonnst anfangen?


    "Wie schutzt man sich im eigenen wohnung ?" - es muss doch irgendwo auf Deutsch bei euch links geben... bitte hier einsetzen, -danke!

    - Basey

  • Zitat von basecampUSA;88231

    "Wie schutzt man sich im eigenen wohnung ?" - es muss doch irgendwo auf Deutsch bei euch links geben... bitte hier einsetzen, -danke!

    - Basey


    Hallo zusammen!


    Es gibt doch Möglichkeiten, sich eine "Sicherheitswohnung" mit Filter,..usw. auszubauen, zumindest atmet man dann nicht die verunreinigte Luft von außen ein.


    http://www.siz.cc/bund/sicherheit/show/19


    Wenn ich Zeit habe, werde ich da noch weiter suchen, hatte früher schon einmal eine tolle Infoseite entdeckt, finde sich aber momentan nicht.


    Zitat

    was willst da draussen mit tausende verzweifelte menschen sonnst anfangen?


    Jep, das frage ich mich auch immer wieder, wenn nur irgendwie möglich, werde ich zu Hause bleiben. Aber wer weiß das schon so genau, wenn dann auch noch die Nachrichten ausbleiben, ist guter Rat oft teuer. Kommunikation ist ein sehr wichtiges Thema und vielen Foris ist das ja auch bewusst und sorgen entsprechend vor.


    Zitat

    Unter Sicherheitsraum (SiR) oder Sicherheitswohnung (mit eingebautem Filter) ... Bei der Einrichtung und Nutzung des Sicherheitsraumes ist zu berücksichtigen, ...

    siehe hier: http://www.bmwfj.gv.at/Tourismus/HistorischeBauten/Documents/RL8b_Einbau_Teilschutz-Belüftungsanlagen.pdf


    kleine Übersicht: http://www.roteskreuz.at/site/…henvorbeugung/schutzraum/


    Behelfsschutz: http://www.szsv.at/drupal/node/36


    Teilschutz/Sicherheitswohnung: http://www.szsv.at/drupal/node/36#Sicherheitswohnung


    LG, handyman